Bodenbehandlung bei Braunfäule

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Hallo..
Nachdem der Braunfäule-Tod viele Tomatenpflanzen dahingerafft hat, meine Frage an die Spezialisten: was mache ich mit dem Boden? Hab grade gelesen dass die Sporen dann überall sind :( Kriegt man die aus der Erde wieder weg und womit??
Noch eine Frage: welche Stäbe soll man nehmen Holz (Haselnuss) oder Alu o.ä., und womit bindet man die Pflanzen am besten hoch.

lg. :?:
 
  • Hallo Schneckentempo!

    Die Landwirte pflügen ihr mit Krautfäule befallenes Kartoffellaub unter. Oosporen haben keine Bedeutung bei der Infektion im nächsten Jahr. Diese kommt immer aus der Luft.
    Welche Stäbe man nimmt ist den Tomaten egal. Die Spiralstäbe haben nur den Vorteil, dass man nicht anbinden muss. Ich verwende Bast zum Anbinden an Holzstangen.

    Gruß Apisticus
     
    Hallo,
    da häng ich mich mal ran...

    Boden würde ich auch mal gerne wissen...aber wie steht es denn mit den Bambusstäben; sollte ich die mal mit reinem Alkohol abwischen, oder wie sieht es da aus?

    LG

    Simone
     
  • Hallo!

    Ich hatte letztes Jahr eine massive Pilzinfektion bei Tomaten im Garten und habe ich die obere Schicht vom Boden einfach abgemacht und mit der neuen Pflanzerde ergänzt. Die Stangen habe ich mit Seifenwasser abgewischt.
    In diesem Jahr habe ich die Braunfäule aufgrund des schönen Wetter im Juli erst sehr spät. Sie hat meinen Tomaten wenig geschadet. Ich habe allerdings immer noch einige Pflanzen mit grünen Tomaten unter Folie.

    LG Margarete
     
  • Hallo Margaretes,

    das beantwortet die Frage aber nicht. Man könnte auf den Boden dämpfen, etc.
    Die Frage ist eher ob überhaupt Maßnahmen notwendig sind. Nach meiner Erfahrung sind keine Maßnahmen notwendig, weder eine Bodendesinfektion, noch ein Bodenaustausch, noch eine Desinfektion von Stangen.
    Ich schlage dennoch vor, dass mal ein paar Leute die Hälfte der Stangen markiert und reinigt. Gäbe es einen Einfluss von Sporen auf den Stangen, müsste dieser feststellbar sein durch eine erhöhte Anfälligkeit der daran gepflanzten Tomaten im nächsten Jahr.

    Gruß Apisticus
     
    Hallo.

    Ich stimme Apisticus zu, eine Bodenbehandlung ist nicht notwendig. Allerdings würde ich im nächsten Jahr an einer anderen Stelle Tomaten anbauen, sicher ist sicher. Im GH wäre ein Bodenaustausch sicher sinnvoll.

    Ich gebe übrigens auch befallene Tomaten und deren Pflanzenteile auf den Kompost und selbiger wird nach zwei Jahren auch auf das Tomatenbeet gegeben. Bisher konnte ich keine negativen Folgen feststellen. Bei meinen Nachbarn, die befallene Pflanzenteile in der grünen Tonne entsorgen gibt es auch Braunfäulebefall. Teilweise haben die ihre Pflanzen schon entsorgt, während meine, wenn auch stark beschnitten, noch stehen.

    LG Blitz, der hier nur aus eigenen Erfahrungen berichten kann.
     
  • Tomaten kann man immer auf dem selben Platz anbauen, Braunfäule hin oder her, ist keine bodenbürtige Krankheit.
     
    Hallo..
    Danke mal für die Antworten.
    Im nächsten Jahr habe ich einen anderen Platz und zwar mit Dach drüber und auch seitlich soll ein Schutz sein, den man bei Bedarf aufrollen kann.
    Habe mir schon einige Bilder von Tomatenhäusern gespeichert.
    Werde mir auch ordentliche Stäbe kaufen (heuer waren sie ausm Wald geklaut).
    Tomaten sind im Eimer und jetzt fressen mir die Wühlmäuse auch noch meinen Salat weg :mad:.
    Lg. :?:
     
    hallo zusammen,

    hänge mich mal dran,

    wenn ich jetzt das thema "braunfäule" richtig gelesen habe, kann man die befallene tomipflanze auf den kompost werfen, ohne daß die sporen überleben. so wie api schreibt und ich verstanden habe, werden die sporen durch wind übertragen, aber verflixt und zugenäht, wo kommen sie her?. bei mir hat nur der nachbar tomianbau betrieben, 3 planzen und soweit ich es sehen kann, niemand im umfeld.

    @ blitzilein, du schmeißt deine tomis mit auf den kompost, haste keine bedenken daß im frühjahr auf dem kompost tomis wachsen?
     
    ...werden die sporen durch wind übertragen, aber verflixt und zugenäht, wo kommen sie her?. bei mir hat nur der nachbar tomianbau betrieben, 3 planzen und soweit ich es sehen kann, niemand im umfeld.

    Die Sporen überwintern in lebendem Gewebe. Also in nur leicht befallenen Kartoffeln, die
    a) auf dem Feld geblieben sind, weil beim Ernten verloren gegangen etc.
    b) im Frühjahr als nicht zertifiziertes Pflanzgut gepflanzt werden, also aus Nachbau von eigenen Kartoffeln, oder Kartoffeln aus dem Supermakrtregal etc
    c) insbesondere aus dem Frühkartoffelanbau unter Folie stammen

    Die Fäule kriecht da aus der Kartoffel den Stängel hoch und infiziert von innen heraus Laub und Stängel. Es kommt bei für den Pilz günstigen Witterungsbedingungen zur Sporulation. Die Sporen werden vom Wind erfasst und weit verblasen und sind praktisch überall in der Luft.
    Je näher natürlich ein Kartoffelanbau ist, desto größer die Gefahr.

    Gruß Apisticus
     
  • Ich spate sowieso alles und auch bei Krautfäuleproblemen gibt es keine spezielle Behandlung. Ich würde deswegen raten das ganze vernünftig umzugraben.

    Gruß Martin
     
  • Hallo..
    Also ich habe jetzt auf diesem kleinen Stück (6Tomatenpflanzen) noch den Rest Feldsalat angesät. Mal schauen was wird.

    Aber wegen der Kartoffeln: ich möchte ja bis zum Frühling meinen Garten erweitern (damit die Nachbarin noch mehr der Neid frisst :p) und ein oder zwei Reihen Kartoffeln setzen und 4 Beete entfernt kommt das Tomatenhaus. Ist das jetzt sinnvoll oder Blödsinn wenn ich mir Kartoffeln ansetze :confused:.

    Lg. :?:
     
    kaufe aber nur Knollen bei zertifizierten Betrieben, oder z.B Raiffeisen.
     
    Auch wenn schon fast alles gesagt wurde will ich es noch einmal zusammenfassen:

    Bei der Braunfäule müssen wir zwischen dem Pilz selbst und seinen Sporen unterscheiden.

    Der Pilz benötigt lebendes Gewebe um weiter zu bestehen, dies findet er in der Regel nur in den Knollen der Kartoffel, Reste von Tomatenpflanzen die untergegraben wurden sind im Folgejahr in der Regel verrottet (der Pilz selbst kann maximal 3 Wochen ohne lebenden Wirt überdauern).

    Die Sporen der Braunfäule sind bis zu 10 Monaten lebensfähig, sie können bei spätem Befall im Folgejahr früh einen lokalen Befallsdruck erzeugen insbesondere wenn das Beet nicht abgeräumt oder gegraben wurde.

    Es ist problemlos möglich zu kompostieren, jedoch sollte der Kompost bei starken Befall unbehandelt erst im 2. Jahr wieder auf das Beet aufgebracht werden.

    Wird ein Befallsdruck vermutet kann der Boden im zeitigem Frühjahr vor der Pflanzung mit Kalkstickstoff (ist auch im Bio-Anbau zugelassen) behandelt werden.

    Das Ausbringen von Zwiebeljauche hat in etwa den gleichen Effekt.

    Das sind aber alles "kann-Maßnahmen" auf die getrost verzichtet werden kann.

    Wirklich wichtig für ein erfolgreiches gärtnern mit Tomaten sind:

    • Regenschutz
    • dicke Mulchschicht die regelmäßig aufgestockt wird (prima zum entsorgen von Grasschnitt)
    • Windschutz

    Ich hatte dieses Jahr Braunfäule bisher nur an Pflanzen bei denen ich die 3 Punkte vorher nicht beachtet hatte weil die über waren und einfach ins ungeschützte Freiland gesetzt wurden.

    Meine Tommies wurden nach dem Auspflanzen nie gesprizt, auch nicht mit Annelieses Gebräu und erfreuen sich alle noch bester Gesundheit obwohl meine Tomatendächer in einer recht kalten Ecke des Gartens stehen.

    Grüße

    Ralf
     
    Windschutz und mulch braucht man nicht zwingend!!
    Wenn die Tomaten trocken bleiben, ist es egal, ob der Wind Sporen auf die Pflanze trägt, diese können nur in Verbindung mit Wasser Braunfäule auslösen.
     
    Hallo Marius,
    ohne streiten zu wollen, dem stimme ich nicht ganz zu.

    Ca. 75 % Luftfeuchtigkeit über eine Zeitraum von 15 Stunden bei milden Temperaturen reichen den Sporen für einem Befall der Pflanze.

    Und wenn ich auf das Hygrometer draußen schaue habe ich gerade ideale Bedingungen für eine Infektion.

    Grüße

    Ralf
     
    mir ist die Braunfäule jetzt wurscht - meine Tomaten sind fast abgeerntet - ansonsten hab ich heftig mit Backpulver gesprüht und es ward Ruhe...
    LG Anneliese
     
    Hallo..
    Das mit der Luftfeuchtigkeit stimmt. Das mit der Braunfäule ging schlagartig und zu diesem Zeitpunkt fing die durch Hochnebel feuchte Zeit an. Auch in der Wohnung war alles irgendwie klamm und zäh.

    Zum Mulchen habe ich Hackschnitzel genommen, aber jetzt zum Schluss ist durch den vielen Regen die Erde drunter ziemlich fest geworden.
    Lg. :?:
     
    @ Ralf

    Danke für den kompetenten Beitrag! Wirklich sehr informativ! :cool:

    Die Braunfäule ist bei mir derzeit stark rückläufig. Etwa 30 Pflanzen haben den Befallsdruck allerdings nicht stand gehalten. Ansonsten erholen sich einige Pflanzen - die Fäule stirbt ab.

    26153411.jpg

    Übrigens: Windschutz. Wie wichtig sowas sein kann, diese Erfahrung habe ich diese Saison gemacht. Im Prinzip ernte ich an meinen Pflanzen, die im ungeschützten Freiland stehen, nur noch an denjenigen, die im Windschatten (Hauptwindrichtung) durch Nachbar's Gartenhütte stehen. Beim Rest hat sich die Ernte erledigt.

    Nicht mehr das Thema, aber verkneifen kann ich es mir nicht. Von 166 verschiedenen angebauten Sorten haben sich folgende nachweislich robust gezeigt:
    1. Matt's Wild Cherry¹
    2. Cua Tomate¹
    3. Lylia¹
    4. Pinkfarbene Wildtomate¹
    5. Golden Currant¹
    6. Aurantiacum¹
    7. Ott's German Pink²
    8. Bianca¹
    ¹ = Wildtomate; ² = Fleischtomate

    So jetzt dürft ihr mich für meinen Abschweifer steinigen, bzw. mit fauligen, Braunfäule fauligen, Tomaten bewerfen.

    Grüßle, Michi :d
     
    @ Ralf

    Danke für den kompetenten Beitrag! Wirklich sehr informativ! :cool:

    Die Braunfäule ist bei mir derzeit stark rückläufig. Etwa 30 Pflanzen haben den Befallsdruck allerdings nicht stand gehalten. Ansonsten erholen sich einige Pflanzen - die Fäule stirbt ab.

    26153411.jpg

    Übrigens: Windschutz. Wie wichtig sowas sein kann, diese Erfahrung habe ich diese Saison gemacht. Im Prinzip ernte ich an meinen Pflanzen, die im ungeschützten Freiland stehen, nur noch an denjenigen, die im Windschatten (Hauptwindrichtung) durch Nachbar's Gartenhütte stehen. Beim Rest hat sich die Ernte erledigt.

    Nicht mehr das Thema, aber verkneifen kann ich es mir nicht. Von 166 verschiedenen angebauten Sorten haben sich folgende nachweislich robust gezeigt:
    1. Matt's Wild Cherry¹
    2. Cua Tomate¹
    3. Lylia¹
    4. Pinkfarbene Wildtomate¹
    5. Golden Currant¹
    6. Aurantiacum¹
    7. Ott's German Pink²
    8. Bianca¹
    ¹ = Wildtomate; ² = Fleischtomate

    So jetzt dürft ihr mich für meinen Abschweifer steinigen, bzw. mit fauligen, Braunfäule fauligen, Tomaten bewerfen.

    Grüßle, Michi :d


    hatte nun noch nie Windschutz, bei mir klappts auch so, kommt vielleicht auch auf die Gegend an?
     
    Du wohnst ja in der Toscana Deutschlands, da ist das Klima mit unserm auf der kalten Alb nicht vergleichbar....
    LG Anneliese
     
    ist des Badner Land echt als Toskana Deutschlands bekannt?
    Dachte unter der "Toskana Deutschlands" ist das Markgräflerland bekannt
    :confused:
     
    hallo marius,

    "Toskana Deutschlands" ist das Markgräflerland

    so war es in einem bericht gestern abend im swr "fahr mal hin" zu sehen.
     
    Na-ja, einer der wärmsten Orte Deutschlands ist Baden auf jeden Fall!
     
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