Auch wenn schon fast alles gesagt wurde will ich es noch einmal zusammenfassen:
Bei der Braunfäule müssen wir zwischen dem Pilz selbst und seinen Sporen unterscheiden.
Der Pilz benötigt lebendes Gewebe um weiter zu bestehen, dies findet er in der Regel nur in den Knollen der Kartoffel, Reste von Tomatenpflanzen die untergegraben wurden sind im Folgejahr in der Regel verrottet (der Pilz selbst kann maximal 3 Wochen ohne lebenden Wirt überdauern).
Die Sporen der Braunfäule sind bis zu 10 Monaten lebensfähig, sie können bei spätem Befall im Folgejahr früh einen lokalen Befallsdruck erzeugen insbesondere wenn das Beet nicht abgeräumt oder gegraben wurde.
Es ist problemlos möglich zu kompostieren, jedoch sollte der Kompost bei starken Befall unbehandelt erst im 2. Jahr wieder auf das Beet aufgebracht werden.
Wird ein Befallsdruck vermutet kann der Boden im zeitigem Frühjahr vor der Pflanzung mit Kalkstickstoff (ist auch im Bio-Anbau zugelassen) behandelt werden.
Das Ausbringen von Zwiebeljauche hat in etwa den gleichen Effekt.
Das sind aber alles "kann-Maßnahmen" auf die getrost verzichtet werden kann.
Wirklich wichtig für ein erfolgreiches gärtnern mit Tomaten sind:
- Regenschutz
- dicke Mulchschicht die regelmäßig aufgestockt wird (prima zum entsorgen von Grasschnitt)
- Windschutz
Ich hatte dieses Jahr Braunfäule bisher nur an Pflanzen bei denen ich die 3 Punkte vorher nicht beachtet hatte weil die über waren und einfach ins ungeschützte Freiland gesetzt wurden.
Meine Tommies wurden nach dem Auspflanzen nie gesprizt, auch nicht mit Annelieses Gebräu und erfreuen sich alle noch bester Gesundheit obwohl meine Tomatendächer in einer recht kalten Ecke des Gartens stehen.
Grüße
Ralf