In Sachen Binden lag die Betonung auf "Planlos", deshalb widersprechen wir uns glaube ich gar nicht. Hiermit meine ich übrigens nicht das hier besprochene Bäumchen, auch wenn meiner Meinung nach tatsächlich ein Formierungsfehler vorliegt.
Ich persönlich formiere meine Bäume gerne durch das Binden (auch bei Gerüstästen). Aber man sollte wissen was man tut.
Nehmen wir doch einmal das letzte Bild des Birnenbäumchens aus diesem Thread. Die unterste Astserie wurde formiert. Wenn die Äste nur noch als Fruchtäste funktionieren sollten, war das ok. Wenn es sich aber um die erste Serie von Gerüstästen handeln sollte, war die Bindung viel zu stark.
Birnen (jedenfalls die meisten) besitzen von Natur aus eine starke Apikaldominanz und neigen daher im unteren Kronenbereich zur Verkahlung. Deshalb müssen gerade die unteren Äste eher gefördert als gebremst werden. Werden diese wie hier heruntergebunden, werden diese Äste verkümmern und der Baum wächst fröhlich oben weiter. Der Trieb sollte aber möglichst in viele Triebpunkte geleitet werden, um die starke Mittel- und Spitzenförderung abzuschwächen.
Auch Birnen können formiert werden. Gerade die unteren Äste benötigen aber noch viel "Zug", damit sie weiter durch den Baum versorgt werden. Sie dürfen deshalb nicht so stark -wie z.B. ein Apfel- gebunden werden. Außerdem -fruitfarmer wies bereits darauf hin- sollte eine Bogenbildung vermieden werden. Der Ast sollte eher abgespreizt als heruntergebogen werden (Vorsicht vor dem Abschlitzen).
Zurück zum Thread: Für eine gute Blütenknospenbildung ist eine gute Belichtung sehr förderlich. Wie sieht es bei dem Bäumchen mit der Besonnung aus? Man erkennt auf den Fotos einen recht dichten und nahen Nadelbaumbestand.
Wenn der Baum gut wächst, wie hier ja beschrieben wurde, spricht dies tatsächlich dafür, dass er schlicht noch nicht in das Ertragsstadium gekommen ist.