Hallo Leute!
Hab mal den Thread etwas überflogen und mir das Foto angesehen.
Es ist bei Birnen prinzipiell so: sie blühen später als Apfelbäume.
Und interessant wäre auch die Veredelungsunterlagen. Halbstamm wird meist auf Quitte A oder aber Sämling veredelt. Die gehen oft sehr spät in den Ertrag. Nun, ein Bäumchen hat ja schonmal geblüht, das heißt aber nichts. So wie es aussieht, erhielt er weder einen ordnungsgemäßen Schnitt noch sonstige Pflege. Ich glaube weder an Frost noch an irgendeinen Mangel, der Baum gedeiht ja laut Bild ziemlich prächtig und wirkt gesund.
JEDOCH: Ohne Pflege und richtigen Schnitt ist die ursprüngliche Erziehung in der Baumschule bald passé und der Baum tut was er will. Ergo: er wächst, schießt ins Kraut. Und sobald er sich diesbezüglich ausgetobt hat und denkt, dass er nun groß genug ist, fängt er auch wieder an zu blühen. Es wäre ziemlich kompliziert, hier den Vorgang zu schildern warum das so ist, aber ich versuch es mal kurz:
Die Triebe bei dem Baum stehen senkrecht. Je senkrechter ein Trieb steht, desto mehr Holztriebe (Wachstum) erzeugt er. Wenn ein Trieb waagrecht ist, erzeugt er Blühtenknopsen. Jetzt sieh dir dein Foto an

Grade bei der Birne ist es wichtig, eine richtige Erziehung durchzuführen, da diese stark aufstrebend wachsen. Sprich richtig schneiden und die Äste in einen 45 Grad Winkel bringen bzw. Fruchtruten auszuwählen und waagrecht zu binden.
Du kannst ihn natürlich auch so wachsen lassen wie bisher. Dem Baum macht das nichts. Es wird dann eben einfach noch ein, zwei oder mehrere Jahre dauern, bis er richtig Früchte trägt bzw. blüht.
Erziehungsschnitt dient ja eigentlich rein dazu, den Baum früher in den Ertrag zu bringen, zu formen und durch das Auslichten unanfälliger für Krankheiten zu machen.
Phu... ganz schön viel geworden der Beitrag. Hoffe es war nicht allzu verwirrend.
lg
Erwin