Birnbaum blüht nicht

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28. Mai 2010
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Troisdorf
Hallo zusammen,

vor drei Jahren im Frühjahr haben wir eine "Gute Luise" (Halbstamm) gesetzt. Da hat sie geblüht und auch drei Birnen getragen - letztes und auch dieses Jahr hat sie keine einzige Blüte.

Sie ist schön (und ziemlich stark) gewachsen, hat Blätter, steht sonnig - aber was fehlt ihr zum Blühen? Kann ich irgendwas tun, dass sie im nächsten Jahr mal was tut? Hatte mich so auf Birnen gefreut :(

Wäre dankbar für jeden Tipp!
 
  • Hi,

    und wie sieht der Baumpflege aus? (nicht das jemand den ganzen Fruchtholz wegschnippelt)

    Blühen die anderen Birnbäume in der Nähe? (nur um auszuschließen das es ein Grundsätzliche Bodenproblem gibt).

    Normal ist es jetzt zu bald für die Birnenblüte - ein wenig Geduld haben.

    Apropos junge Bäume - ich lass meine ´junge Bäume die ersten 3-4 Jahre kein Frucht ausreifen. Die Kraft soll in die Wurzelbildung stecken.

    LG,
    Mark
     
    Gleich daneben steht eine Conference (ein Buschbäumchen, das ich gleichzeitig als Befruchter gesetzt habe) - die hat Blütenknospen, und auch Nachbars Stadtbirne hat Knospen.

    Wir hatten im Herbst einen Gärtner da, der meinte, die Luise müsse noch nicht geschnitten werden, da "perfekt im Wuchs".

    Hier mal zwei Fotos:
    Luise.JPG Luise2.JPG
     
  • Hallo lilliane und Marc,
    nachdem bei meiner Mutter ebenfalls die Blüte einiger Obstbäume ausfällt - genauso wie letztes Jahr - , vermute ich stark Folgendes:

    Troisdorf liegt klimatisch besonders günstig und es könnte sein, dass die "Luise" bereits Knospen angesetzt hatte, als wir früh diese warme Periode hatten.

    Danach gab es nochmals Frost.

    Letztes Jahr verliefen Spätwinter/Frühjahr temperaturmäßig übrigens ebenso merkwürdig.

    Herzliche Grüße
    von
    Moorschnucke:o
     
  • Hi,

    ja, das wäre eine Möglichkeit - zum Jahreswechsel viel zu mild. Man müsste die abgefrorene Blütenknospen aber sehen können - und erklärt nicht das die andere Birne blühte (obwohl die Mikroklima könnte dies erklären).

    Vielleicht eine der Rätsel der Natur.....

    LG,
    Mark
     
    Guter Gedanke, Moorschnucke - aber da waren keine Knospen dran, die irgendwie auch nur als Knubbel erkennbar gewesen wären.

    Andererseits ist Luise, die ja eine stattliche Höhe (schon über 3 m) hat, doch mehr dem Wind ausgesetzt als die niedrige Conference, die sich hinter Nachbars Gebüsch verstecken kann... also vielleicht ist wirklich etwas dran.

    Hat denn jemand insgesamt einen Tipp, wie man die Blühfreudigkeit fürs nächste Jahr fördern könnte? Schneiden? Düngen mit irgendwas speziellem?
     
  • Nein, lillliane, da gibt es meines Wissens nichts.

    Um nochmal auf die Knospen zu kommen - evtl. sind sie längst abgefallen!

    Unsere eine etwas exponierter stehende Hortensie hat z.B. auch einige erfrorene Knospen, die Frostschäden sind allerdings erst vor kurzem aufgetreten. Daher hängen die Knospen noch an der Ästen/Zweigen.
    Die andere - 2 m dahinter - hat nichts.

    Falls kommendes Jahr die gleichen Wetterkapriolen auftreten, könntest du die Birnenzweige mit Wasser besprühen. Das entstehende Eis verhindert das Erfrieren der Knospen - macht man im Erwerbsanbau tatsächlich so:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Frostschutzberegnung

    Herzliche Grüße
    von
    Moorschnucke:o
     
    Hi,

    sonst eine Bodenanalyse machen und schauen ob Kaliummangel vorliegt (ist meistens nicht der Fall - und hier denke ich wird's auch nicht sein da die andere Birne blüht).

    Gruß,
    Mark
     
    Ich habe noch sehr wenig Ahnung.

    Was mir aber auffiel

    1. bislang noch nicht beschnitten (fehlender Erziehungschnitt)
    2. 3 m. im dritten Standjahr für einen Halbstamm das klingt für mich als wolltest du einen Hochstamm erzielen. Selbst mein Apfel-Hochstamm ist im 3. Standjahr erst 2 m. hoch.

    Könntst du mal ein Bild einstellen damit man sich eine bessere Vorstellung machen kann?
     
    Bilder sind im Beitrag Nr. 3 ;)

    Ja, ich hatte mich auch gewundert über die Ansage, nicht schneiden zu sollen. Aber da ich wenig Ahnung habe, habe ich dem Gärtner geglaubt (und wüßte selbst auch nicht, wo ich was abschneiden sollte).
    Der Baum war aber auch schon knapp über 2m, als ich ihn gesetzt habe.
     
  • Aus meiner laienhaften Sicht fehlen den Baum die Leittriebe, bzw. er hat zuviel.

    Ich habe keine Ahnung wie man hier noch eine Kronenerziehung erreichen soll. Evt irre ich mich aber auch, denn mein angelesen Fachwissen ist eher begrenzt.

    Du solltest keinen Gärtner zu Obstbäumen befragen, sondern eher eine Baumschule oder einen Obstbauern.

    Ich denke spätestens im Winter (Januar) nächsten Jahres solltest du einen Fachmann kommen lassen. Ich verkneife es mir Dir einen Rat zu geben, denn dafür habe ich zu wenig Erfahrung.
     
  • Ich habe ein ähnliche Problem mit meiner Aprikose sie steht jetzt das 5. Jahr das erste Jahr hatte sie 2 Blüten, seit dem keine einzige wieder, wir haben sie nie beschnitten (außer 2-3 Ästchen die in den Weg gewachsen sind). Bis vor 1 1/2 Jahren wurde sie noch sehr von einem riesigen Ahorn beschattet. Dieser ist jetzt weg, aber eine Blüte ist nicht zu sehen :confused:, ansonsten sieht der Baum stark und voll aus.
    Ich bin richtig traurig, denn ich esse super gern Aprikosen.

    Lg Tinky
     
    Hallo Leute!

    Hab mal den Thread etwas überflogen und mir das Foto angesehen.

    Es ist bei Birnen prinzipiell so: sie blühen später als Apfelbäume.

    Und interessant wäre auch die Veredelungsunterlagen. Halbstamm wird meist auf Quitte A oder aber Sämling veredelt. Die gehen oft sehr spät in den Ertrag. Nun, ein Bäumchen hat ja schonmal geblüht, das heißt aber nichts. So wie es aussieht, erhielt er weder einen ordnungsgemäßen Schnitt noch sonstige Pflege. Ich glaube weder an Frost noch an irgendeinen Mangel, der Baum gedeiht ja laut Bild ziemlich prächtig und wirkt gesund.

    JEDOCH: Ohne Pflege und richtigen Schnitt ist die ursprüngliche Erziehung in der Baumschule bald passé und der Baum tut was er will. Ergo: er wächst, schießt ins Kraut. Und sobald er sich diesbezüglich ausgetobt hat und denkt, dass er nun groß genug ist, fängt er auch wieder an zu blühen. Es wäre ziemlich kompliziert, hier den Vorgang zu schildern warum das so ist, aber ich versuch es mal kurz:

    Die Triebe bei dem Baum stehen senkrecht. Je senkrechter ein Trieb steht, desto mehr Holztriebe (Wachstum) erzeugt er. Wenn ein Trieb waagrecht ist, erzeugt er Blühtenknopsen. Jetzt sieh dir dein Foto an :-)
    Grade bei der Birne ist es wichtig, eine richtige Erziehung durchzuführen, da diese stark aufstrebend wachsen. Sprich richtig schneiden und die Äste in einen 45 Grad Winkel bringen bzw. Fruchtruten auszuwählen und waagrecht zu binden.

    Du kannst ihn natürlich auch so wachsen lassen wie bisher. Dem Baum macht das nichts. Es wird dann eben einfach noch ein, zwei oder mehrere Jahre dauern, bis er richtig Früchte trägt bzw. blüht.
    Erziehungsschnitt dient ja eigentlich rein dazu, den Baum früher in den Ertrag zu bringen, zu formen und durch das Auslichten unanfälliger für Krankheiten zu machen.

    Phu... ganz schön viel geworden der Beitrag. Hoffe es war nicht allzu verwirrend.

    lg

    Erwin
     
    Klingt für mich ziemlich logisch und verständlich und deckt sich auch mit meinem angelesenen Halbwissen.

    Früher hatte ich auch gesagt, wie kann man nur seine Bäume so verstümmeln. Oder ist es dem Nachbarn zu langweilig, weil er ständig an seinen Obstbäumen rumschnippelt?

    Heute bin ich es der rumschnippelt:)

    Ich sehe aber noch ein Problem. Wenn der Baum nicht schleunigst eine nachträgliche Erziehung erhält, dann wird dieser keine schöne Baumform ausbilden. Dies ist für mich aber eher schon ein Fall, wo ich nur noch einen echten Fachmann ranlassen würde oder wie bei mir als Experimentierbaum.

    Unserer Wildkrische erging es ähnlich wie deinem Baum. Erst kümmerte sich keiner darum und dann hab ich einige störende Zweige abgeschnitten. Nur ein Spaceshuttel jagt schneller in die Höhe als meine Wildkirsche. In diesem Jahr habe ich die Wildkirsche nachveredelt und dabei gewaltig eingekürzt. dies ist vermutlich wieder ein Fehler und der Baum ist bald ein Fall für die Holzfäller. Vielleicht gelingt es mir jedoch dass aus der Großen ein tragfähiger Krischbaum wird. Ich nutze ihn im Moment als "Experimentier-Baum".
     
    wenn man sich und dem baum zeit läst und sanft rangeht, kriegt man auch solche gesellen in den griff.
    viele wollen aber mit einem schnitt den baum in form bringen, und das geht halt leider nicht.
    auslichten, ableiten, binden usw. sind die schlagwörter der nächsten jahre.
    und nicht gleich wieder alles wasserschosse auf einmal entfernen, denn irgendwohin muss ja der saftdruck.
     
    Ja, genau so ist es, da hat steigerwälder absolut recht! Bloß nicht radikal zurückschneiden oder dergleichen! Sonst schießt er nächste Saision wieder genau so ins Kraut und der Spuk geht von vorne los.
    Das Bäumchen gehört langsam gezähmt. Am besten einen wirklichen Fachmann ran lassen.
     
    Habt ihr einen Tipp, wo ich einen solchen Fachmann finden kann? Ich hätte da nämlich noch ein paar mehr Patienten für ihn und einfach keinen Plan, wo ich jemanden herkriege. Der, der bisher geschnitten hat, scheint ja nicht so den Plan zu haben, obwohl er als Baum-Spezialist wirbt (von ihm kam auch die Ansage, dass wir bei der Luise nix machen sollen).

    - ein kleiner Süß- und ein Sauerkirschbaum, die schon vor Jahren vom Vermieter gesetzt worden sind und nie geschnitten (die beiden tragen aber wie doll, man sieht nur, dass sie mal dringend geschnitten werden müßten)

    - ein sehr alter Apfelbaum, der auch viele Jahre nicht beschnitten wurde. Der trug in unserem ersten Jahr irrsinnig viel, so dass einige dicke Äste abgebrochen sind. Dann haben wir ihn von dem Experten (sagt er) schneiden lassen und nur noch Wassertriebe geerntet. Im Winter 2011/2012 vom gleichen Typen wieder schneiden lassen - und letztes Jahr wieder nur Wassertriebe gehabt, aber keine Äpfel. Jatzt haben wir die Wassertriebe bis auf ein paar einzelne dran gelassen, immerhin blüht er wieder, sieht aber entsprechend merkwürdig aus.

    - und dann eben meine selbst gesetzten Bäume, die beiden Birnen, eine kleine Pflaume aus dem letzten Jahr und einen neuen Zwetschgenbaum, den wir vor ein paar Wochen gesetzt haben

    Ich wäre echt dankbar, wenn jemand einen Tipp aus unserer Gegend hätte - am allerliebsten natürlich für jemanden, der mir beim Schneiden gleich noch erklärt, wie ich das in den nächsten Jahren selbst angehen kann.
     
    Für letzteres sind wir da *lach*

    Für die reich tragenden Bäume gilt aus meiner Sich insbesondere ein dezentes auslichten. du hast ja - leider - schon genügend Erfahrungen gemacht, was ein radikales Stutzen so anrichtet.

    Ein Erhaltungsschnitt ist aus meiner Sicht deutlich einfacher als ein jungen Baum zu erziehen. Beim Erhaltungsschnitt gilt es darauf zu achten das ältere Fruchttriebe zu gunsten jüngerer Triebe geschnitten werden. Ferner achtet man vor allem darauf, dass die nach innen gerichteten Fruchttriebe eher geschnitten werden als andere (Auslichten). Steil noch oben gerichtete Fruchttriebe müssen in 45-90 Grad Winkel gebogen werden, damit diese Frucht ansetzen oder ebenfalls ausgelichtet werden.

    Der Sommerschnitt beruhigt einen Baum (bremst das Wachstum), Der Frühjahrschnitt/Winterschnitt ist anregender. Wie schon geschrieben niemals zu radikal schneiden.

    Aber wie gesagt, bin ich Anfänger und dies ist nur angelesenes Halbwissen.
     
    Hi,
    grad beim Baumschnitt gibt es die verschiedensten Meinungen.Der eine Fachmann hält seinen Schnitt für das Non plus Ultra, der nächste schlägt die Hände über den Kopf zusammen.Ein berühmter Gartenschriftsteller hat mal geschrieben das es oft besser währe einen Baum gar nicht zu schneiden als falsch.Wenn ich so über die Gartenzäune schaue muß ich ihm zustimmen.
    Ich würde mal in örtlichen Gartenbauvereinen nachfragen ob die Dir jemanden empfehlen können.Über den Pomologenverein oder auch bei den Abendschulen werden oft Schnittkurse angeboten.
    VG
     
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