Hallo, der Unglücksvogel meldet sich mit der nächsten Story.
Ich latsche heute früh um kurz vor sieben Richtung Kirche, wo wir uns einmal die Woche zum Morgengebet und Frühstück treffen. Da kommt mir ein Mann mit einem Bernhardiner entgegen. Ich freu mich noch, dass der Besitzer zwischen mir und dem Hund laufen wird, weil ich vor so großen Hunden schon Respekt habe.
Da schießt der Hund plötzlich an seinem Besitzer vorbei auf mich zu und beißt mir in den Arm. Weder der Besitzer noch ich hatten eine Erklärung dafür, angeblich ist der Hund ein absolut liebes, freundliches Tier.
Der Besitzer wohnte ein Haus weiter und war Arzt von Beruf, er hat mir die Wunde gleich desinfiziert und verpflastert. Weil ich so bleich aussah, hat er mir einen Kaffee angeboten, den ich aber abgelehnt habe. Ich wollte erst mal Abstand.
Wärend der Zeit in der Kirche und beim Frühstück hat die Wunde fröhlich weitergeblutet.
Der Hund ist übrigens in der Gruppe bekannt gewesen, schließlich wohnen die meisten von uns in der Nähe. Er wurde wirklich als treubraves Schaf beschrieben, nur eine direkte Nachbarin erzählte, dass irgendwas mit dem Hund sein müsste, seit kurzer Zeit würde er dauernd bellen, man wisse nicht, wieso.
Ich wollte mir nachher in der Apotheke ein frisches Pflaster holen, aber die Apothekerin hat mich gleich zum Arzt hochgeschickt. Das war sehr gut, der Doc hat die Wunde nämlich mit einem Stich genäht und mich für heute aus dem Verkehr gezogen. So traurig bin ich da nicht drum, ich merke, dass ich noch nicht wieder ganz klar im Kopf bin.
Ich bin wieder sehr froh, dass ich gegen Tetanus geimpft bin. Für den Fall, dass sich doch etwas entzünden sollte, habe ich ein Notfallrezept für ein Antibiotikum mitbekommen. Wenn alles gut geht, was ich hoffe, muss ich das ja nicht einlösen.
Ich muss gerade immer noch innerlich runterkommen, fühle mich so leicht unter Schock.