Die Lobbyisten in der EU werden schon dagegen vorgehen.
Welche Lobbyisten? Ich fürchte, dass die Lobby der Freunde alter Sorten, Erhalter usw deutlich kleiner und vor allem weniger finanzstark ist, als die Lobby der großen Saatgutkonzerne.
Was mir nie in den Kopf will: Wieso glaubt irgendwer auf der Seite der Gesetzgeber, dass der Verbraucher vor alten, eventuell nicht so ertragreichen Sorten geschützt werden müsse? Vielleicht will ich ja gar nicht davor beschützt werden und gehe das Risiko in vollem Bewusstsein ein, dass die Ernte etwas kleiner ist - dafür der Geschmack nicht dem 0815-Supermarktdurchschnitt entspricht.
Klar, Saatgutkonzerne wollen verdienen. Dass die dafür sind, dass jeder - vom großen Landwirt bis zum kleinen Schrebergärtner - immer wieder neu Saatgut bei ihnen kaufen muss, anstatt Absaaten vom eigenen Anbau im Vorjahr zu verwenden ist klar. Aber wieso sollte der Gesetzgeber das fördern?
(Und schauen wir das Ganze mal global an: Wieso sollte ein lokaler Reisbauer die Sorte, die für sein Klima und seine Bodenbeschaffenheit optimal passt aufgeben, um jährlich einem Saatgutkonzern Geld in den Rachen zu werfen und Saatgut einer Sorte zu bekommen, die deutlich weniger an den lokalen Standort angepasst ist? Wir verlieren eine riesige Biodiversität, wenn es wirklich soweit kommen sollte. Da ist eine Genbank auf Spitzbergen dann acuh keine Rettung mehr.)
Ich wüsste gerne, wie der Floh aussieht, den die Lobby der Saatgutkonzerne dem Gesetzgeber ins Ohr gesetzt hat, so dass solch irre Gesetze überhaupt zur Debatte stehen.