Ich frage mich ob ich früher mutiger war. Auf jeden Fall hatte ich diesmal echt Angst, dass mir der "Ofen" explodieren könnte, und mir das ganz Zeugs um die Ohren fliegen würde.
So sah es vorher aus:
Und so am Ende:
Aber es hat geklappt - das Kupfer und das Messing sind geschmolzen:
Der Tiegel hat es aber auch nicht ausgehalten, nur der Boden blieb an einem Stück.
Ich weiss nicht recht, was ich denken soll. Es war ein Erfolg, aber ich fühle mich nicht glücklich, vor allem weil praktisch alles kaputt gegangen ist, auf dem Weg.
Was ich gelernt habe:
- Terracotta hält der Hitze prinzipiell stand. Darauf hatte ich gebaut, aber womit ich nicht gerechnet hatte, waren die Spannungen durch die Hitze, die zu Rissen führten, und den ganzen "Ofen" zerlegt haben.
- Porzellan hält der Hitze ebenfalls stand. Spannungen und Risse wie beim Terracotta.
- Der Fön funktioniert ausreichend gut als Gebläse.
- Holzkohle mit Gebläse kommt bis zur Weißglut. Das dürften etwa 1400° sein, genug um viele Metalle zu schmelzen und Eisen weich zu bekommen.
- Der Verbrauch von Holzkohle ist enorm, wenn das Gebläse an ist.
- Dr Ofen verlor nach oben sehr viel Wärme und hat den Tiegel lange Zeit nicht warm genug bekommen. Erst als ich den Tiegel oben mit Holzkohle zugedeckt habe, und er sozusagen mitten in der Glut stand, sind die Metalle geschmolzen.
- Kupfer schmilzt bei 1085°, d.h. so heiß war es mindestens dort im Kern des Ofens.
Beim nächsten Bau eines Ofens muss ich also anders vorgehen. Dazu kommt, ich brauche eine viel länger Zange, wenn ich den Tiegel mit geschmolzenem Metall aus dem Ofen fischen will, um das Metall in einer Form zu giessen.
Als nächstes kommt jetzt wieder die Materialbeschaffung. Ich brauche Schamott und Gasbetonsteine. Terracotta-Töpfe sind preiswert, aber nicht stabil genug, und isoliren auch nicht auchreichend. Wann ich das nächste mal zum Baumarkt komme ist noch nicht ganz sicher. Es kann also eine Weile dauern bis der nächste Ofen in Betrieb gehen kann.
Der einzige Erfolg heute war der Beweis, mit Gebläse und Holzkohle bekommt man genug Hitze, um Kupfer zu schmelzen, und damit dann auch Bronze, bzw. Messing herzustellen.
Was mich auch traurig macht - ich scheine meine Metallvorräte weggeworfen zu haben, weil ich vor einigen Jahren wohl der Ansicht war, ich komme nie mehr dazu, in der Richtung etwas zu machen. Das Zinn ist weg, das Blei auch. Die Kupfer- und Zinkbleche kann ich auch nicht mehr finden.
Was jetzt die Frage aufwirft, woher ich die Metalle bekomme. Und kaufen kostet Geld

Vor allem der Verlust des Zinn sorgt mich, Zinn ist kein Material das am Bau verwendet wird, und kann deshalb nicht über Baumaterialen bezogen werden.