Marmi, klar war das der Gong, was denn sonst?
Doro, falls du mal nach Remscheid-Lennep ins Röntgenmuseum kommst: Das lohnt sich. Im ersten Teil erfährt man viel über den Professor Röntgen selbst (und indirekt auch darüber, wie anders das Hochschulsystem zu seiner Zeit im Vergleich zu heute war. Viel Zeit für Urlaub und in der Zwischenzeit stand der Herr Professor noch höchstpersönlich im Labor. Unsere Profs sitzen hauptsächlich im Büro, wenn sie nicht im Hörsaal sind und bisher haben mir alle, die ich etwas besser kennengelernt habe erklärt, wie gerne sie wieder mal selbst praktisch synthetisch arbeiten würden.) Natürlich wird ausführlich darauf eingegangen, dass er den ersten Nobelpreis für Physik bekommen hat, der je verliehen wurde.
Teil zwei zeigte dann Vieles, was durch die neue Technik ermöglicht wurde - und auch einige irre Erfindungen. Da warb z.B. ein Scharlartan auf einem Plakat für röntgen-undurchsichtige Unterwäsche.
Es ging dann bis zum Aufbau einer mobilen Röntgenstation für ein Feldlazarett und einem Wagen für Massenröntgenuntersuchungen, um Fälle von TBC aufzuspüren. Mein Vater erzählte, dass er als Junglehrer noch zu so einer Röntgenuntersuchung gemusst hätte.
Teil drei zeigte dann einen riesigen Gerätepark. Von sehr historisch interessanten Röntgengeräten aus dem Klinikalltag der geschätzt 1950er-Jahre bis zum modernen Kernspinntomographen konntest du dann alles bewundern.
Die ganze Ausstellung ist sehr als Multimediashow aufgebaut. Man bekommt einen Audioguide mit, kann weitere Informationen per Knopfdruck auf Bildschirmen an den Wänden abrufen, findet auch immer etwas, wo man selbst ausprobieren kann und kann dann, wenn einem das nicht reicht, noch in diversen Schubläden und Kästen nach kleinen Orginalgeräten und Handwerkzeugen fahnden. Hier ein Guckkasten, dort ein Filmchen, dort - für Doro bestimmt interessant - eine alte Fotoausrüstung. Wir waren uns einig, dass man in einem Besuch gar nicht alles erfassen kann und wir bestimmt bei einem der nächsten Regenwochenenden mal wieder vorbeischauen werden.
Zu bestimmten Zeiten werden Familienführungen angeboten, die von Jugendlichen gemacht werden. Die sollen laut meinem Vater ganz toll sein, ich war ja heute das erste Mal dort und es lief gerade keine Führung.