Ich denke auch, dass Sprache sich immer weiter entwickelt - sonst haben wir, wie beim klassischen Latein, eine tote Sprache vorliegen.
Wobei das in meinen Augen schon ein Sonderfall ist - denn das Lateinische hat sich doch weiterentwickelt... in erster Linie zum Italienischen, und das Englische ist vom Wortschatz her eben auch sehr nahe am klassischen Latein dran.
Wenn man das "Deutsch" von vor 2000 Jahren nehmen würde, also das, was in dieser Region gesprochen wurde, hätte man auch so eine "tote Sprache", obwohl die Sprache selbst sich weiterentwickelt hat und in dynamischer Form heute "lebt".
So oder so, Latein war immer eins meiner Lieblingsfächer, ich bin ganz froh, dass man diesen Ausschnitt aus der lateinischen Sprachentwicklung bis heute erhalten hat

- die Lateinstunden waren immer eine ganz tolle und inspirierende Zeitreise, die ich im Nachhinein nicht missen möchte.
Aber das ist nur meine Vorliebe, jemand anderem geht's mit Altgriechisch, Hebräisch oder was auch immer so - jeder eben das, was er so mitbekommen hat.
Abgesehen davon stimme ich zu... Sprache ist etwas Lebendiges... sie entwickelt sich immer weiter.
An die Sale-Schilder habe ich mich gewöhnt, die nehme ich nicht mehr wahr, dafür gibt's andere Dinge, die mich stören. Wenn ich z.B. Jugendliche höre (egal welcher Nationalität, die deutschen Jugendlichen nehme ich hier keinesfalls aus!!) die keinen einzigen grammatikalisch korrekten Satz zusammenbringen. Das finde ich persönlich ganz gruselig. Es ist in meinen Augen immer noch ein Unterschied zwischen Umgangssprache (wo man ein paar "neue" Worte einbaut) und Sätzen, die überhaupt keine Satzstruktur mehr haben. Da vollzieht sich der Wandel für meinen Geschmack dann doch ein wenig zu schnell... Gewollt oder nicht, was auch immer - es ist schon ein wenig schade.
Denke auch nicht, dass das nur mit dem Alter zu tun hat, als ich "jung" war, beschwerte sich die ältere Generation über "Modewörter" wie "kuhl" :grins::grins::grins: oder "geil", aber es wurde selten kritisiert, dass die Kinder und Jugendlichen grammatikalisch völlig falsch sprechen.
Hier höre ich das, wie gesagt, auch bei sehr vielen deutschen Kindern - und frage mich wirklich, wie diese Eltern ihren Kindern sprechen beigebracht haben.

Man muss ja nicht sprechen wie Goethe oder Schiller, aber eine klare, korrekte Sprache wäre nicht verkehrt. Ich mag unsere Sprache und finde es schade, wenn mehrere Grammatikregeln, die doch über mehrere Jahrhunderte Gültigkeit hatten, plötzlich innerhalb von 10-15 Jahren verschwinden.