Bananen und Cannas überwintern

Zu kalt leider... Klimazone 6b. :-(
Meistens ist bei -15°C Schluss, in besonders kalten Jahren kann das Thermometer aber auch auf -20 oder -23°C fallen. Das war hier in den letzten 20 Jahren aber nicht mehr sehr häufig der Fall, das wäre dann Pech.

Ende letzten Jahres war ich anderweitig beschäftigt und hatte die Rhizome draußen im nicht allzu riesigen Kübel vergessen - bei minus 11°C (da war bereits wochenlang Frost)
Hab dann zu Weihnachten versucht, noch was zu retten und den komplett durchgefrorenen Kübel ins Haus geholt. Unglaublicherweise konnte ich einige Teile der Rhizome tatsächlich retten.
Die Rhizome sind also auf jeden Fall zäher als man denkt, aber absichtlich würde ich das nicht noch einmal machen.

In diesem Jahr hatte ich nun zusätzlich noch einen Kübel mit 60cm Durchmesser und prächtigen Cannas aus Rhizomen, die ich in diesem Jahr gekauft hatte.
Sie machten sich herrlich auf der Terrasse... täte mir schon sehr leid darum..
 
  • Die Rhizome sind zwar nicht im Boden, aber ich könnte sie irgendwo verbuddeln und einen solchen Aufbau darüber bauen. Vielleicht probiere ich das aus.

    @Taxus Baccata
    Ich vergrabe meine Alstroemeria, die nur begrenzt winterhart sind, jedes Jahr im Komposthaufen. Zwischen die Töpfe und auf den Kopf bekommen sie noch eine ordentliche Portion Pferdemist, der beim Verrottungsprozess mehr Wärme freisetzt, als Grünzeugs und Küchenabfälle. Darüber noch Laub und eine dicke Schicht von Allem, was beim abräumen der Beete halt so anfällt. Klappt besser, als letztes Jahr in der Garage. Dort trieben sie zu früh aus und vergeilten. Das musste ich dann alles opfern und war später mit der Blüte dran, als mit der Kompost-Methode.
     
    Das klingt sehr gut, @Platero, so könnte ich es künftig machen!
    Leider haben wir ausgerechnet vor kurzem unseren Kompost abgebaut (und den Kompost verteilt), da an die Stelle ein neues Gartenhaus soll... sehr schade.
    Nächstes Jahr könnte ich aber noch einen zusätzlichen extra für die Cannas anlegen.

    Edit - ups, Platero, ich sehe bei dir gerade Klimazone 8a.
    Ich bin 6b... :wunderlich: vielleicht ist der Kompost da nicht sicher genug... ein Stück weit unter der Erde, wie Lutz empfiehlt, wäre da wahrscheinlich besser.
     
  • Du könntest es auch mit einer Kombination versuchen. Cannas in die Erde, einen wie auch immer gearteten Kasten (Frühbeet oder so) über die Stelle und den mit Mist befüllen. Das heizt echt ordentlich, wenn die Schicht dick genug ist und eventuell etwas isolierendes wie Laub drüber ist.
    Nur sollte man sich nicht unbedingt vor Mist ekeln. Was bei mir als ehemalige Pferdehalterin nicht der Fall ist ......
     
  • Was bei mir als ehemalige Pferdehalterin nicht der Fall ist ......
    Ich halte das Pferd zwar nicht beim Haus, aber ich ekele mich ebenfalls nicht davor. ;-)
    Mal sehen ob ich hier Mist auftreiben kann.
    Bitte entschuldige für das OT in deinem schönen Garten, @lutzDD. Vielleicht könnte man das Thema "ausquartieren", ich wollte deinen Thread nicht damit zutexten.
     
  • Hat bei mir letzten Winter (T-min -18°) auch bestens funktioniert.
    Das klingt sehr aufbauend, Lutz. Kälter als -18°C wird es hier nur alle 10 Jahre, und wenn, dann meist auch nicht nicht über Wochen. (Alles andere ist Pech.)
    Dann werde ich es in diesem Jahr so ausprobieren. Wenn es schief geht, muss ich halt neue Rhizome kaufen. Oder hoffen, dass meine Anzucht aus Samen funktioniert. ;-)
     
  • Hab grad mal gegoogelt: Dresden hat 7a, für mich im Hochland trifft aber eher 6b zu, also wie bei Dir!
    Das finde ich sehr gut (d.h. nicht, dass du es nicht wärmer hast, das würde ich dir sehr gönnen), aber auf diese Weise sind deine Tipps natürlich umso hilfreicher und könnten hier ebenfalls sehr gut funktionieren. :lachend:
     
  • So, dann werde ich jetzt mal mit dem WINTERSCHUTZ FÜR MUSA BASJOO beginnen.
    Es gibt mehrere Möglichkeiten, die STAUDEN durch die kalte Jahreszeit zu bringen.
    Pflanzen im Topf/Kübel:
    nach abschneiden der Blätter, in einen hellen und kühlen Raum stellen, nicht gießen.
    Ausgepflanzte Stauden:
    1. Blätter ab, Scheinstämme mit dem Spaten abstechen (etwa 10-20cm vom Stamm), vorsichtig herausnehmen und in einen Topf stellen oder flach hinlegen, wie die Topfpflanzen behandeln.
    Nachteil: da die Pflanze im Frühjahr erst wieder neue Wurzeln bilden muß, dauert es ziemlich lange, bis sich neue Blätter zeigen
    2. Scheinstamm wenige Zentimeter über dem Boden abschneiden und mit einem Haufen Grünschnitt/Laub auffüllen und mit Plane abdecken. Die einfachste und schnellste Methode!
    Nachteil: Die Pflanze fängt bei "Null" an und es dauert sehr lange, bis Sie eine vernünftige Größe hat.
    3. Blätter ab, Stamm auf gewünschte Höhe zurück schneiden und mit Lichterschlauch (kein LED!) oder Heizkabel umwickeln. Darauf achten, das die einzelnen Windungen keinen Kontakt miteinander bekommen! 2 Vliessäcke drüber stülpen und evtl. noch einen Foliensack. Die Heizquelle an ein Thermostat anschließen und mit einer Außensteckdose verbinden. Ein- und Ausschalttemperatur einstellen!
    Nachteil: Man braucht eine Stromquelle und etwas Geld für die Utensilien.
    4. Die "Karlsruher Kompostmethode", welche ich seit einigen Jahren erfolgreich anwende und nach probieren der Anderen, auch weiterhin nutzen werde!
    Nachteil: Macht bissel Arbeit und Dreck aber dafür starten die Pflanzen, sobald es wärmer wird, mit neuen Blättern.
    Es dauert noch ein paar Tage, bis ich soweit bin und den Schutz aufbaue (mit Fotos!). Bis dahin könnt ihr in Ruhe überlegen, was für Euch in Frage kommt.
    Gruß Lutz
     
    Habe heute die Bananenstauden eingepackt und obwohl sich das Interesse scheinbar in Grenzen hält, werde ich Euch, wie versprochen, daran teilhaben lassen. Habe Ende September das letzte Mal Grünschnitt zur Deponie gebracht und seitdem alles gesammelt und in Säcke gefüllt.
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    Zunächst habe ich alle noch vorhandenen Blätter abgeschnitten und den schon fertigen Schutz drüber gestülpt.
    Ich verwende ein Estrichgitter, man kann aber auch Maschendraht o.ä. benutzen. Zu einem Zylinder biegen und mit Kabelbindern (oder Draht) befestigen. Danach mit 2-3 Lagen Lupofolie umwickeln.
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    Darauf achten, das ein gleicher Abstand zu allen Scheinstämmen besteht (ca. 15-20cm)!
    Den Bau mit kleinen Heringen am Boden fixieren. In die Mitte habe ich noch eine Topfbanane gestellt.
    Anschließend die Stämme so kürzen, das das Gitter ca. 15cm höher als die längsten Stämme ist.
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    Dann den Inhalt der Säcke nach und nach einfüllen und zwischendurch immer wieder verdichten! Ich verwende dafür ein Stück Vierkantholz mit einem "Stempel" unten dran. Der sollte aber nicht zu groß sein, so das man auch zwischen die einzelnen Stämme kommt. Vorsicht, das kleine Stämmchen nicht beschädigt werden!
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    Wenn alles drin ist, eine 5l Kanne Wasser drüber schütten, nur wenn der Grünschnitt/ Laub nicht schon sehr nass ist! Sollte das Füllmaterial nicht reichen, wie jetzt bei mir, packe ich noch bissel Styropur oben drauf.
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    Da das Alles, trotz verdichten, im Laufe des Winters nachsackt, brauche ich noch 1-2 Säcke als Reserve. Muß also noch bissel sammeln, ist ja auch noch nicht alles abgeschnitten und bissel Laub liegt auch noch rum. Zum Schluß kommt ein Deckel drauf, damit es bei sehr viel Regen oder Schnee, nicht zu nass wird. Fertig!
    IMG_0476.JPG

    Wenn man den Deckel, das Gitter und die Folie einmal hat, kostet diese Methode kein Geld, ist aber sehr effektiv! Macht allerdings, wie schon gesagt, bissel Arbeit und den "Matsch" im Frühjahr wieder in Säcke füllen ist auch nicht jedermanns Sache. Wer nicht den Platz hat, den Bau am Stück zu lagern, kann die Folie natürlich wieder abmachen, die Kabelbinder lösen und das Gitter flach an eine Wand stellen. Dann sind die Utensilien sehr platzsparend zu verstauen.
    Noch Fragen? Dann bitte stellen!
    Gruß Lutz
     
    Zuletzt bearbeitet:
    Eine tolle, ausführliche Beschreibung! Vielen Dank dafür, @lutzDD!
    Ich liebäugele schon länger mit einer Bananenstaude. Vielleicht probiere ich es dann im nächsten Jahr auch einmal aus.
     
    Da muss ich jetzt mal "blöd" fragen ....
    ich habe drei Bananen im Topf. Von irgendwoher, sorte nicht bekannt. Die habe ich jetzt einfach reingeholt und die stehen jetzt mit Blättern bei ca 18°C. Sie werden ab und zu besprüht und sparsam gegossen. Kann ich das so weiter machen oder sollte ich , wie in # 33 beschrieben, die Blätter entfernen?
    Zusatzfrage: kann ich erkennen ob die Staude ggf "winterhart" ist, so daß ich sie nächstes Jahr auspflanzen könnte? Oder hilft da nur probieren?
     
    Bezugnehmend auf die Überschrift,
    Wie überwinterst du deine Cannas?
     
    sorte nicht bekannt

    Da geht´s schon los... Es gibt ja, wie bei allen anderen Pflanzen auch, eine Menge an Bananenstauden und die brauchen teilweise auch unterschiedliche Überwinterungsmethoden. Kühl sollten Sie aber Alle gestellt werden, ob 18° da ausreichen, kann ich nicht sagen. Hatte mal eine Musa Basjoo im warmen WZ versucht, schon nach wenigen Wochen waren die Plagegeister da (Wollläuse) und die dort entwickelten Blätter sind nach dem rausstellen, beim ersten Windstoß abgeknickt. Sind die alle drei in einem Topf? Hast Du keinen kühleren Raum?
     
    Wie überwinterst du deine Cannas?

    Ich gehe mal davon aus, das Du mich meinst ;)
    Ich lasse Sie immer im Topf, auch im Winter! Auf das Knollen ausbuddeln habe ich keinen Bock, obwohl Sie ausgepflanzt natürlich deutlich größer werden. Die Töpfe stelle ich mit in meine Hütte, blattlos!
    Gruß Lutz
     
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