Aufzucht von Igelbabys

Also grundsätzlich: Eine Ersatzmilch speziell für Igel gibt es nicht. Wenn man Igelbabys aufziehen will, muss man sich da an eine andere Milch orientieren, die der Muttermilch von Igeln am nähesten kommt.

Die Igel-Muttermilch enthält im Durschnitt 35% Rohprotein und 56% Rohfett. Laktose so gut wie garkeine.

Esbilac, welches zur Hunde-Welpenaufzucht verwendet wird, kommt der Muttermilch am nähesten: 33% Rohprotein bzw. 40% Rohfett.

Vom TA habe ich allerdings cimi-lac bekommen. Es wird zur Aufzucht von Katzen-Welpen verwendet. Es enthält lediglich 29% Rohprotein und nur 22% Rohfett. Über den Laktose-Gehalt macht der Hersteller keine Angaben. Aber es ist davon auszugehen, dass diese laktosereduziert ist, da diese Katzen bekanntlich nicht vertragen.

Aber das ist nur die halbe Miete. Da spielen noch zahlreiche andere Faktoren eine Rolle, über die man keine Einsicht hat. Wie eben die Herstellungsmethode und Rohstoffe der jeweiligen Präparate: Je leichter verdaulich die Eiweißanteile und je feiner die Tröpfchen des Fettanteils, desto verträglicher ist die Ersatzmilch.

Selbst bei der Aufzucht mit Esbilac wird empfohlen, die Igel frühestmöglich an feste Nahrung zu gewöhnen. Viel früher als es in der Natur der Fall wäre...

Das sind alles Faktoren, die mir erst jetzt solangsam klar werden, wo es nun doch zu spät ist...

Grüßle, Michi
 
  • Das sind alles Faktoren, die mir erst jetzt solangsam klar werden, wo es nun doch zu spät ist...

    Grüßle, Michi

    Michi, es ist nie zu spät.
    Ok, für die zwei Schätzchen die du kurze Zeit begleiten durftest, hat es leider nicht geklappt.
    Aber schau, jetzt weisst du mittlerweile so viel darüber! Und viele haben es hier auch gelesen, mit dir mitgefiebert, gehofft und gebangt.
    Es gibt für alles einen Grund...
    Auch wenns weh tut. Die Natur gibt und nimmt. Aus ihr können wir lernen, und es beim nächsten Mal vielleicht besser machen.
    Ich finds jedenfalls toll, das du es versucht hast! Und das du nicht nur weggeschaut hast wie es leider viele machen.
    Liebe Grüsse musa
     
  • Michi, schade, aber du hast alles Gegeben und manchmal lernt man das Nötige erst etwas später....

    Sei nicht traurig, in freir Wildbahn hätten sie gar keine Chance gehabt...

    Ich bewundere dich für deinen Einsatz....
     
  • Ach Michi, das tut mir leid :( Ich hatte auch so gehofft. Aber die Winzlinge sind einfach sehr empfindlich, da hilft oft die beste Fürsorge nichts.

    Was habe ich mich damals aufgeopfert mit den Wildi-Babys. Die Nacht fast durchgehend im Wechsel gefüttert, Bauchis massiert, gewogen, gewärmt. Und morgens um kurz nach 6:00 Uhr ins Büro. Ich fühlte mich wie erschlagen. Im Büro ging es dann heimlich weiter. Jeden Morgen habe ich sie im kleinen Körbchen mitgeschleppt. Nach 2 Wochen war ich fix und fertig und habe sie dann glücklicherweise in erfahrene Hände geben können. Zwischendurch sind leider welche gestorben, sie waren zu winzig. Letztendlich haben es damals nur 2 von 6 geschafft :(

    Aber die Erfahrung möchte ich heute nicht missen :)
     
    He Michi,

    du hast Großartiges geleistet und viel dabei gelernt.
    Ich hatte auch schon einen verletzten in Pflege, der dann plötzlich nach 4 Tagen tot war.
    Es tut mir leid für die Kleinen.
     
  • Nachdem ich wie alle Leser ganz schön traurig bin, dass alle Müh vergeblich war:( , möchte ich noch für zukünftige Pflegemamis auf pro-igel hinweisen (nicht verwandt, verschwägert oder sonstwie beteiligt: ich hatte auch mal einen Igel)

    Allen Igeln einen guten Winterschlaf!
     
    Ich habe das Beste getan, aber es war einfach nicht genug.

    Herzliches Beileid, aber bei so kleinen Winzlingen kann das immer wieder passieren. Man kann sich nur damit trösten es versucht zu haben, denn alleine hätten die Winzlinge es auf keinen Fall geschafft.

    Was die Ersatzmilch betrifft, so kommt man bei den ganz kleinen nicht an Esbiliac vorbei.
     
    Also zunächst einmal vielen Dank für eure Anteilnahme... ;)

    Ich wollt jetzt erst mal bissl Abstand - deswegen hab ich hier nichts mehr geschrieben...

    Jedem, der sich an der Aufzucht solcher kleinen Igelbabys versuchen will kann ich nur raten Esbilac zu verwenden. Geht keine Experimente oder Kompromisse ein. Es wird nicht funktionieren. Esbilac ist die einzige Milch mit der man überhaupt eine Chance hat. Die anderen sind vom Nährstoffgehalt einfach zu lasch. Sonst passiert es, dass trotz intensiver Fütterung die Tiere einfach schlichtweg verhungern...

    Grüßle, Michi
     
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