Aktiver Insektenschutz - was tut ihr für Insekten?

Ich möchte nicht bis zum Winter warten, sondern das Insektenhotel peu á peu erneuern und umgestalten.
Die falsch angebohrten Holzrundel habe ich schon raus. Sie bilden jetzt einen Totholzstapel zwischen Wassertank und Thermokomposter im Obergarten.
Vielleicht werden sie auch von der Blauen Holzbiene angenommen, da der Muskatellersalbei nicht fehlt.
Statt dessen habe ich eine Wand aus Hartholz- Balkenabschnitten eingebaut, die zum größten Teil bereits "belegt" ist. Da werde ich in der kalten Jahreszeit weitere Bohrungen mit 5 mm und evl. größer anlegen, da diese am meisten frequentiert sind.
Für die Schilfhalme und Markstängel sammle ich jetzt Konservenbüchsen mit 12 cm Höhe. Sie sollen Struktur in diesen Hotelbereich bringen.
Die Büchsen erleichtern mir auch die Sisyphusarbeit beim Zuschneiden der Halme, da mit einem langen scharfen Messer oder einer langen Papierschere vor dem Büchsenrand abgeschnitten wird.
Der nun hinter den Büchsen entstehende ungenutzte Raum wird mit Brettern abgeteilt und - ich weiß noch nicht, wie - ausgefüllt, um keine ekligen und infektiösen Mäusewohnungen zu erzeugen. Bauschaum wäre ideal, aber der Geruch würde die sensiblen "Gäste" vertreiben.
Soviel zu meinen Umbauplanungen und noch unfertigen Gedankengängen.
Sicher gibt es Praktiker mit Ideen, die mir weiter helfen würden, und
ich bitte Euch, mich teilhaben zu lassen!!
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Nee, gibt es hier offensichtlich nicht.
    Kann ich mir gar nicht vorstellen.
    Mein altes Insektenhotel ist entkernt, besenrein und, bei laufendem Betrieb auf den Neubeginn in 12 cm hohen Konservenbüchsen vorbereitet.
    Es ist ein Experiment, und ich hoffe,
    das es erfolgreich verläuft.
    Ich spekuliere dabei auf die sehr viel leichtere Austauschbarkeit "verbrauchter" Bauelemente.
    Dass meine Illusion, dies mittels Abschnitten aus industriell gefertigten Deko- Matten aus Reet zu erreichen, geplatzt war, hatte ich an anderer Stelle bereits berichtet.
     
    @elis. Wir sollten uns durch die verbraucherfeindlichen neuen Posttarife nicht davon abhalten lassen, den Pflanzen- und Sämereienaustausch innerhalb des Forums zu betreiben. Ich sehe keine bessere Möglichkeit, Umweltverbrechen aus Gründen schnöden Commerzes abblitzen zu lassen.
     
  • Hallo Opitzel !

    Da habe ich etliche Links für Dich, vielleicht helfen die Dir ja weiter. Ich selber habe mir ja noch nie ein Wildbienenhotel selbst gemacht, habe es machen lassen oder gekauft oder geschenkt bekommen. Sorge für Pflanzen die von Insekten geliebt werden, hänge Insektenhotels auf, die sind z.T. bewohnt. Kenne leider viel zu wenig Sorten, freue mich aber über jede Art die bei mir wohnt. Bei mir wohnen viele Insekten, sehr viele Vögel. Ich füttere immer noch, nur Fettknödel. Die sind heiß begehrt.

    http://www.bienenhotel.de/Handbuch_der_Mauerbienenzucht.pdf

    Insektenhotel selbst bauen: Tipps und Tricks

    Die "anderen" Bienen

    lg elis
     
  • Danke, Elis, für diese Links.
    Obwohl schon viele Jahre Insektenhotelier habe ich noch vieles Interessante erfahren.
    In meinem Garten stehen jetzt viele Muskatellersalbei- Pflanzen in voller Blüte, und wie von Orangina beschrieben stellten sich die Blauen Holzbienen postwendend ein.
    Ich habe bis heute nicht entdecken können, wo sie wohnen, hoffe aber, dass sie auch Einzug in meine Totholzstapel halten.
    Denn im Insektenhotel nisten sie nicht.
    20190620_162733.jpg
    20190620_162841.jpg
     
    Finde ich gut, dass das Thema wieder auflebt. Wer etwas für die Vögel tut, sollte natürlich auch die Insekten schützen. Vieles wurde hier genannt, so gibt es bei uns eine Wildwiese mit insektenfreundlichen Pflanzen (Wilblumen, Hornklee u.ä.), natürlich auch nektarreiche Blumen, komplett mit Efeu und Würgefeige zugewuchertes Gemäuer, Hecken, wilder Wein. eine "waldige" Ecke mit Totholz, die ich nie betrete, ein kleiner Teich / Tümpel, ein offener (und ein geschlossener) Komposthaufen, Sand-/Steineckchen mit Findlingen und Kies (dort ist ein Ameisenbau), und ein Insektenhotel (das allerdings nicht bewohnt wird).
    Gift wird nicht eingesetzt, überhaupt regelt sich vieles von selbst. Nur selten muss ich mit Schmierseife oder Natron ran. Grundsätzlich tun wir keiner Fliege etwas zu leide, nur Stechmücken und Zecken kann ich nicht ab - das ist das einzige Getier, das ich auch mal platt mache.

    @Opitzel Den Muskatellersalbei werde ich mir für die nächste Saison besorgen. Weiß zwar noch nicht wo, aber wird schon. Letztens habe ich eine Holzbiene bei uns entdeckt und es würde mich riesig freuen, wenn sie sich bei uns ansiedeln würden.
     
  • @karlh. Ich erneuere derzeit mein sehr altes Insektenhotel und korrigiere dabei natürlich einige alte Konstruktionsfehler.
    Unter anderem verkürze ich die Halmlänge bzw. LÄNGE DER Brutröhrchen auf ca. 12 cm. Sie passen dadurch der Länge nach in .... solche Konservenbüchsen wie in Deinem Foto.
    Diese Büchsen stecken nicht nur als "Ordnungsmittel" in den Fächern des Hotels, sondern sie bilden auch den hinteren Abschluss für die Brutröhrchen.
    Etwa diese Länge der Röhrchen/Halme wird überhaupt nur genutzt, das ergaben meine Messungen.
    Bisher hatte ich 30 cm lange Schilfhalme im Hotel. Den gewonnenen Platz nutze ich, um in gehörigem Abstand vor den Brutröhren ein Vogelgitter aus Kaninchendraht anzubringen.
    Das Foto zeigt meine ersten "Büchsenbatterien".:grinsend:
    20190613_153232.jpg
     
    Wir sind gestern durch eine Schrebergartensiedlung gelaufen.
    Ich war erstaunt, dass dort so viel für Insekten getan wird.
    Mitten in der Anlage befindet sich eine große bunte Blumenwiese.
    Es summte und brummte. Ein paar Meter weiter standen ein paar Bienenkisten. Auch die Gärten bieten sehr viel für Insekten. Einen „ordentlichen“ Garten sucht man dort vergebens.


    @Opitzel, deine Büchsenbatterie sind genial.(y)
    Mal sehen wo ich ein paar Büchsen herbekomme.
     
  • Hallo @Opitzel , das wäre großartig! Gerne nehme ich Dein Angebot an, vielen herzlichen Dank :love:.
    Deine Büchsenbatterien sind wirklich klasse, ich denke, dass viele Insekten in diese Luxushotels einziehen werden. Ich nehme an, dass bei mir in den Hotels nichts los ist, weil sie schlichtweg falsch gebaut wurden. Wenn ich ein wenig Zeit habe, möchte ich mich an eine neu Konstruktion wagen. Material habe ich bereits.

    @luise-ac Das ist erfreulich! Bei uns spaltet sich das in zwei Stadtviertel - die älteren, durch Rentner bewohnten Siedlungen sind wunderschön angelegt, mit vielen insektenfreundlichen Pflanzen, Bäumen, Streuwiesen. Gerade im Frühjahr ist es eine Freude, dort spazieren zu gehen, überall zwitschert's, brummt's und summt's. Ein paar Kilometer weiter beginnen die neuen Einfamilienhäuser, dort ist es karg und trostlos, ein einziger Kiesalbtraum. Aber "schön leise" ist es.
     
  • @Pyromella. Täuschen mich meine altersschwachen Augen? Ich glaube, auch im von Dir gezeigten Insektenhotel ganz oben Pflanzenstängel umrahmt von einer Büchse zu erkennen??
    Da wäre ich gespannt zu Deinen und Deines Paps Erfahrungen mit diesem "Büchsen- Arrangement".
     
    Die Büchsen sind schon einige Jahre im Einsatz und werden immer mal wieder mit neuen Halmen befüllt - läuft gut. Mein Vater nimmt zum Füllen alles, was im Garten an Stengeln anfällt, deshalb gibt es auch unterschiedliche Dicken. Ewig hält so ein Stengel nicht, jedenfalls nicht, wenn im Haus irgendwer spazieren geht und Halme rauszieht.

    Nachdem durch das dichte Drahtgitter der Specht nicht mehr dran kommt, wurden schon Eidechsen beobachtet und mein Vater vermutet, dass auch die ein oder andere Maus durchkrabbelt und Halme rausschubst. Wichtig ist dann, die Büchsen relativ schnell wieder zu befüllen, damit der Wind nicht die verbleibenden Stengel rausweht. Das Modell hält nur, so lange eine Büchse voll ist.
     
    Orangina hatte es mir vor Jahren vorausgesagt:
    Muskatellersalbei im Garten zieht die wundervolle Blaue Holzbiene magnetisch an.
    Sie haben mich bereits in den letzten Jahren besucht, ohne dass ich je heraus bekommen habe, wo sie wohnen.
    Sie ist die größte einheimische Biene und lebt in kleinen Gesellschaften in morschem Totholz.
    Heute konnte ich sie wieder fotografieren:
    20190621_134646.jpg


    20190621_134604.jpg


    20190621_134412.jpg


    Das irisierende Blau erkennt man nur bei auffallendem Licht.
     
    Klasse @Opitzel , Du hast auch die Farbe schön eingefangen. Ist mir nicht so ganz gelungen, die Brummsel war zu schnell und agil für mich :) Gratulation zu den gelungenen Fotos und den wundervollen Bewohnern.
    (Ich bin so gespannt auf den Muskatellersalbei ....)
     
    @verbus. Der Muskatellersamen geht am Montag auf die Reise. Plane den Platz für die Pflanze gut ein
    Schau mal!
    Ich nutze den Muskateller als "Strukturpflanze" für die optische Aussage meine Gartens.
    Wenn er erst mal Fuß gefasst hat, belegt er "jede Ritze". (Wörtlich zu nehmen)
    20190620_162733.jpg
     
    Pyromella, da war ich mal ganz stolz, weil ich glaubte, ich hätte was erfunden mit meinem "Ordnungsmittel" Konservenbüchsen. Und nichts war's!!
    Andrererseits bin ich über Eure guten Erfahrungen froh. Also war mein Gedankengang gar nicht so weit entfernt von der Rationalität.
    Und denk mal, heute kam mein Päckchen an mit 1000 + 10% auf das Maß der Konservenbüchsen zugeschnittenen Reethalmen, und das zu einem wirklich fairen Preis.
    Keiner war froher als ich.
    Erstens hätte ich diese Arbeit JETZT erledigen müssen, wo man genug andere Beschäftigung im Garten hat, und zweitens wäre das Ablängen von Schilfhalmen eine echte Winterarbeit gewesen.
    Und morgen schon könnte ich die derzeit prekären Quartierengpässe aufgearbeitet haben. Ich musste schon beobachten, dass Brutröhren "gewaltsam übernommen" wurden.:grinsend::grinsend:
     
    @Opitzel Wow, das sind aber viele Reethalme! Du baust ja Bienen-Mallorca nach ;) Wieviel Hotels werden es bei Dir?
    Ach, und was ich fragen wollte - ist Rost kein Thema? Ich scheue mich ja deshalb, Konserven einzusetzen. Ursprünglich wollte ich eine Weinkiste für mein selbstgebautes Insektenhotel verwenden, aber die ist leider nicht tief genug. Muss nach einer anderen Holzkiste Ausschau halten.
     
    Verbus, einer meiner Anfangsfehler war die zu große "Tiefe" des Insektenhotels. Und jetzt "verkürze" ich von hinten auf die bewussten 12 cm + 8 cm Abstand zwischen Hotel und Kaninchendraht- Schutzgitter. Der Dachüberstand darf auch nicht zu groß sein wegen der Schattenbildung, welche die "Gäste" abschreckt ....
    Wie tief ist denn Deine Weinkiste?
    Und nein, Büchsenrost fürchte ich nicht. Das Büchsenblech sichert einen schnellen Temperaturausgleich und verhindert Schwitzwasser.
     
  • Similar threads

    Oben Unten