Sagt derjenige, der mir im anderen Thread sagt, ich hätte meine Tomaten (die seit etwa drei Wochen draußen stehen) schon viel früher raus stellen sollen. So ganz konsequent bist Du nicht mit Deiner Linie...
Mal so am Rande, es dürfte eine kleine Minderheit sein, die in Weinbaugebieten wohnt. Bei uns gibt es gerne mal im Mai noch Frost und bevor ich riskiere, dass die Arbeit von vielen Wochen dahin ist, hol ich die Pflanzen nachts rein. Zu Kälteschäden an einigen Blättern reichen mitunter schon Temperaturen unter 5° gepaart mit ein bisschen Regen und scharfem Wind. Unabhängig von der Region hilft es also schlicht, mal die Vorhersage und das Thermometer im Auge zu behalten.
Ich hab von Temperaturen am Tage gesprochen. Bei trübem Wetter und einstelligen Höchstemperaturen kann man die Pflanzen getrost im Haus lassen, sofern sie nur einigermaßen hell stehen. Aber wenn sie tagsüber Energie getankt haben bei Temperaturen um die 20 Grad, macht es nichts aus, wenn es nachts auf 3-4 Grad runtergeht. Das schadet denen keineswegs. Die stellen nur ihre Blätter aufrecht (hast Du vielleicht auch schon mal beobachtet).
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Wir hatten über Ostern wirklich das schönste Wetter mit Temperaturen bis 27 Grad (letzten Mittwoch). Das verleitet natürlich dazu, alles was kräftig genug ist, rauszupflanzen. Jetzt mit dem Regen hat es natürlich wieder abgekühlt, was vielleicht nicht gerade ideal ist, ihnen aber auch nicht weiter schadet.
Gefährlich wird es nur, wenn nach einem Tiefausläufer ein kräftiges Hoch folgt. Da kann es in den ersten beiden Nächten oftmals noch zu leichtem Frost kommen. Allerdings haben wir jetzt schon fast Mai und die Wahrscheinlichkeit, dass sich so etwas nochmal ereignet, ist doch überschaubar. In dem Fall müsste ich evtl. nochmal etwas mit Stroh oder Folie abdecken.
Du hast aber vollkommen Recht - es macht wenig Sinn, jede Menge Zeit und Geld in die Anzucht frostempfindlicher Pflanzen zu investieren und dann ein solches Risiko einzugehen. Und ja - nicht jeder wohnt schließlich in Südbaden, der Pfalz oder wie ich im Frankenland, wo sehr viel Wein angebaut wird.
Aber auch uns hat es vor zwei Jahren böse erwischt, als ein starker Frost am 20. April die komplette Trauben- und Steinobsternte zunichte gemacht hat. Da gab es bei uns auch kaum Äpfel - nur spätere Sorten wie den GD.
Ich will hier aber niemanden dazu verleiten, zu früh auszupflanzen, wenn es die Temperaturen noch nicht hergeben oder Nachtfröste nicht ausgeschlossen werden können. In einer geschützteren Lage in einem etwas wärmeren Klima kann man eine frühere Auspflanzung Ende April durchaus riskieren. Die Alternative, die Pflanzen nochmal zwei Wochen in zu klein werdenden Töpfchen weiterzukultivieren, ist auch nicht so toll. Und irgendwann ist man halt auch froh, wenn die Fensterbänke wieder frei sind.