A tiny house...

  • Und ich war genau richtig angezogen. Ich bin, wenn ich mich nicht bewege, eine rechte Frostbeule, also hab ich mich in drei Strumpfhosen gepellt, und mein Zausel-Kleidchen angezogen.

    Dann bin ich also losgestiefelt, und ohne mich groß zu wappnen, welche Horden da so mental zerstört duch die Welt wanken, sitz ich kurz später im Westpark, und guck von meiner Zeichnung hoch, weil mal halt mal guckt, wenn ein Blättchen raschelt. Daß sich die wohlgekleidetete alte Dame in Vollrosa so derart über einen angeblich bösen Blick von mir echauffiert, das konnte ich echt nicht ahnen.
    Und ich sag noch, och nö, eigentlich bin ich doch gut gelaunt, und wollt mich noch entschuldigen. Das zeternde Öhmchen hat man bis zur nächsten Bank gehört.
    Ab da hab ich innerlich recht gekichert. Auf dem Weg raus aus dem Park bieg ich um die Ecke, alter Mensch mit Rollator steht an der Mülltonne und läßt einen fahren, wie mit nem Mikro verstärkt.
    Bamm. Nächster Schuß. Mich hat es innerlich fast zerrissen. Aber jott, die Menschen sind alt.
    Der Bursche, der mich später an anderer Stelle angesprochen hat, weil ich wieder in der Sonne saß und gezeichnet habe, war dagegen so vollgepumpt mit irgendeinem chemischen Cocktail, ich hab das dann auch nicht für voll genommen, daß seine Mentorin eine Galerie in New York hat.

    Egal, ich einen hübschen Strauß fliederfarbener Margeriten vom Boden aufgesammelt. Den muß jemand wohl vom Rad oder aus dem Rucksack verloren haben. Ich hab drei Minuten gewartet, dabei Fotos gemacht und hab ihn dann mitgenommen.
    Jetzt steht er hübsch in der alten Milchkanne auf dem Küchentisch und lacht, weil ich wie Maud mit dem geklauten Bäumchen und wehendem Kleidchen nach Hause gerannt bin.
    Hehe, an manchen Tagen hätte ich wirklich Lust zu schreiben, mir fallen sehr sehr viele Dinge ein. :ROFLMAO:

     
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    Nachttischblumen (der Zweig ist vom Vorjahr) und wiedergefundene Karte (auch vom Vorjahr).
     
  • Hihihi....das ist nen hübscher Spruch. So friedlich auch.
    Ich komm wohl auch gern ins Gespräch mit Menschen. Ist aber auch schön, wenn es ruhig wird.

    In der Stadt hab ich den verwirrten alten Kerl wieder gesehen, der jeden Tag, wirklich jeden Tag zwischen Westpark und Innenstadt seine Runden zieht, ein Riesenpappschild mit irgendwas mit Gott drauf und mit einer Phantasiesprache die Leute anschreit. Niemand weiß, was er redet.
    Es ist schon gut, wenn man den eigenen Geist weitestgehend rein hält.
     
  • Pfoa, der kann tolles Brot machen, der Julius. Da ist allein die Kruste toll, nicht?
    Das ist so dunkel. Was ist denn da drin, hat er da Bäckermalz drin? Aber Du fragst ja nicht, ich weiß schon....:D
    Stimmt, ein paar Geheimnisse müssen bleiben, hauptsache es ist lecker.
     
  • Der Favorit des Bäckers höchstpersönlich
    Bio Brothandwerk 25
    Das »Signature Brot« des Hauses besteht aus Bio Weizenvollkornmehl, Bio Roggenmehl und Bio Natursauerteig aus Roggenvollkorn. Durch die außergewöhnlich lange Reifezeit von 48 Stunden bekommt dieses vollmundige Brot nicht nur sein einzigartiges Aroma, es bleibt auch besonders lange frisch.

    Julius Brantner
     
  • Jau, danke für die Recherche. Ist vielleicht die lange Reife, bei mir wird diese Mischung aus Roggen und Vollkorn nicht so dunkel.
    Roggenvollkorn ist schwer zu händeln. Das will ich aber auch mehr anstreben, die nächsten Male.
     
    Aaaaaahhhhh, war das geil. Im Westpark bei völlig geilstem Wetter endlich wieder großer Flohmarkt. Ich hätte viel Unsinn kaufen können, aber auch schöne Postkarten selbst verpinselt und das in bester Qualität der Künstlerin. Habe mich aber für einen sehr hübschen Pullover entschieden, weil ich aus den Kindersachen schon längst raus bin.

    Überall Beckmannflecken. Auf Wangen, auf Tischen, nicht zuletzt auf den Wegen. Beckmannflecken sind, wie wir alle wissen, die vielen kleinen Momente Sonnenglück, die, egal wo sie aufprallen, so flirrend flüchtig scheinen, man muß sie ins Herz eingraben, sonst sind sie weg.
    So wie die Kraniche, die haben sich an einem Sonntag davon gemacht.

    Jetzt trag ich aber meinen hübschen Pullover und freue mich, weil er auch noch gut riecht. Besten Dank an diesen Tag.
     
    Irgendwas ist immer. :ROFLMAO:
    Es sind die kleinen Dinge, die das Leben so weich machen wie ein Frühstücksei.
    Es muß nicht perfekt sein, dieses kleine Ei. Es muß kleckern, gern in feinen Dosen hier und da.

    Schlimme Gratulanten. Die sich wahrscheinlich köstlich amüsieren über das Ei auf schwarzem Grund. Und immer draufgucken, auf die Nudel, ohne was zu sagen.
     
    hihi. Schön, daß es Dir gut geht.
    Ich hab grad mit den Piepsvögeln geyogt und dabei vernommen, daß nicht nur Schweine wieder fliegen wie zu Floyds Zeiten, sondern auch Maria's Huana ebenso. Im Althoffblock werden mittags Träume wahr.

    Pfoah. Freude: gerade hat eine richtig gute Malerin meine Lady Agnew geliked. Und das sagt mir, so schlecht kann ich nicht sein.
    Ich schmeiß mich jetzt an den Esel und sage, wohlan.
     
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