Empfehlung für Kirschloorbeer als Heckenbepflanzung

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Niedersachsen
Ich möchte gerne eine ca. 16 Meter lange Heckenbepflanzung mit Kirschloorbeer vornehmen. Das Beet ist ca. 55 cm breit und musste (baulich bedingt) rechts und links mit Rasenkantsteinen abgesetzt werden, die auch ein kleines bisschen in die Erde ragen. Deshalb hoffe ich, dass die Wurzeln des Kirschloorbeer mit 55 cm ausreichend Platz haben um sich zu entfalten, oder so tief gehen, dass die Begrenzung mit den Rasenkantsteinen nicht mehr stört.

Meine Fragen:

1.) Welchen Kirschloorbeer würdet Ihr mir empfehlen?
2.) Wie hoch sollten die Pflanzen sein, wenn ich sie kaufe?
3.) In welchem Abstand muss ich sie pflanzen, damit diese später mal eine dichte Hecke ergeben?
 
  • Kirschlorbeer ist nicht nur für unsere hiesige Flora und Fauna völlig unnütz! Steht auch auf der schwarzen Liste der Neophyten in der Schweiz!
    In einem Bericht aus München, wo die Stadtgärtner in einem Park bemerkt hatten, dass in vielen Vogelnestern tote Nestlinge lagen. Die Biologen der Universität nahmen sich der Angelegenheit an und stellten fest, dass die Jungen verhungert waren.
    Da es sich wetter- und temperaturmäßig nicht um ein ungünstiges Frühjahr handelte, musste die Ursache woanders liegen: Die Biologen stellten fest, dass dieser Park fast nur noch mit exotischen Gehölzen und Stauden bepflanzt war, sodass die Insekten ihn mieden und die Elternvögel kaum Futter fanden für ihre Jungen.
    In den Gärten vieler Hausbesitzer siehst es nämlich ähnlich aus wie in dem erwähnten Park in München: Exotische Gehölze, teils mit wunderschönen Blüten, aber ohne Nutzen für die heimische Tierwelt.
    http://images.umweltberatung.at/htm/laubhecken_infobl_garten.pdf
     
    Wenn ich dir einen sehr guten Tipp geben darf: Lass es mit dem Kirschlorbeer. Er ist anfällig und für die Natur etwa so wertvoll wie Pappe. Wie wäre es beispielsweise mit Liguster als Alternative? Der ist je nach Sorte auch immergrün und wächst ordentlich schnell. Mit 3 -4 Pflanzen pro Meter hast du auch bald eine dichte Hecke, welche du problemlos in Form schneiden kannst. Und die Vögel werden es die ebenfalls danken.
     
  • Ich gebe zu, dass ich die Planung meiner Hecke nicht nach dem Wohlbefinden der hiesigen Vogelwelt ausgewählt habe. Aber da ich in einem Neubaugebiet im nördlichen Niedersachsen wohne und die Hecke lediglich als Grundstücksabgrenzung vor der Doppelgarage dienen soll, wird es wahrscheinlich ohnehin nicht primäres Ziel der Vögel werden.

    Allerdings sollte die Hecke schon einigermaßen schnell wachsen und immergrün sein, dabei auch einigermaßen unempfindlich und pflegeleicht. Rein optisch käme für mich auch eine Liguster-Hecke in Frage, aber hier dachte ich immer, dass sie im Winter ihre Blätter verliert und dann halbnackt dastehen würde. Wenn dem nicht so ist und diese von der Winterfestigkeit ähnlich dem Kirschloorbeer wäre, dann käme optisch für mich auch eine Liguster-Hecke in Frage.
     
  • halbnackt dastehen würde. Wenn dem nicht so ist und diese von der Winterfestigkeit ähnlich dem Kirschloorbeer wäre, dann käme optisch für mich auch eine Liguster-Hecke in Frage.
    Ich halte (nach den Erfahrungen der Nachbargärten) Liguster für weitaus "härter" und unanfälliger als Kirschlorbeer.
    In harten Wintern verlieren die Liguster hier auch teilweise den Großteil ihrer Blätter (hab mal gelesen, dass es da auch Unterschiede geben soll), aber ihr dichtes Geäst lässt trotzdem so gut wie nichts durchscheinen.

    Wenn es Dich interessiert mach ich morgen mal Fotos von mehreren Ligusterhecken hier.
     
  • Also das Kirschloorbeer so empfindlich sein soll, kann ich zumindest bei uns nicht bestätigen. Allenfalls in den letzten beiden Winter ist es passiert, daß Teile davon abgefroren sind. Wir haben einen großen Kirschloorbeer vor dem Haus in einer ziemlich dunklen Ecke die nur sehr wenig Licht bekommt. Hier bei uns wuchert das Zeug das man nur am Beschneiden ist. Außerdem sät er sich ständig von selber aus und überall kommen kleiner Ableger aus dem Boden.

    Jedenfalls erscheinen mir 50 Zentimeter für Kirschloorbeer ohnehin etwas zu gering.
     
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  • Für mich wäre die Entscheidung ganz klar für Liguster gefallen. Kirchlorbeer ist fast so langweilig und "unnütz" wie Thuja.

    Und 16m Langeweile....?

    Grüße
    Schoko
     
    Bei Kirschlorbeer ist die Sorte "Herbergii" für Hecken zu empfehlen. Diese wächst aufrecht und hat schöne schmale Blätter. Als Alternative wäre auch Buche zu empfehlen, die über den Winter die Blätter behält und dann eine schöne braun-rote Farbe hat. Bei Hecken ist auch die Schnittarbeit zu bedenken.
    Kirschlorbeer kommt mit einem Schnitt pro Jahr aus, die Ligusterhecke muß 2 bis 3 x pro Jahr geschnitten werden und die Buchenhecke auch 2 x.
    LG von Hero
     
    55 cm Beetbreite ist für Kirschlorbeer zu wenig! Sein Wuchs sprengt selbst bei fleißigem Rückschnitt diese Breite. Ich spreche aus Erfahrung, habe aber nur eine Heckenlänge von ca. 4m und würde heute ebenfalls eine andere Bepflanzung wählen.
     
    Eine 16 m lange Kirschloorbeerhecke hört sich ja tödlich langweilig an. Würde ich nicht machen. Außerdem tummeln sich auch in einem 55 cm breiten Streifen viele Insekten, Bienen und Hummeln. Also empfehle ich noch mal zu überlegen, ob sich auf diesem Streifen nicht noch was anderes gepflanzt werden kann. Warum muss es immergrün sein, auch todlangweilig. Eine Hecke mit Spieraea z.B. die Sorte "Grefsheim" wäre ein echter Hingucker.
     
    Eine 16 m lange Kirschlorbeerhecke hört sich ja tödlich langweilig an. Würde ich nicht machen. Außerdem tummeln sich auch in einem 55 cm breiten Streifen viele Insekten, Bienen und Hummeln. Also empfehle ich noch mal zu überlegen, ob sich auf diesem Streifen nicht noch was anderes gepflanzt werden kann. Warum muss es immergrün sein, auch todlangweilig. Eine Hecke mit Spieraea z.B. die Sorte 'Grefsheim' mit weißen Blüten oder 'Anthony Waterer' in rosa wären echte Hingucker und was für Insekten.

    Überleg' noch mal.

    Viele Grüße
    Malvenblüte
     
    Eine 16 m lange Kirschlorbeerhecke hört sich ja tödlich langweilig an. Warum muss es immergrün sein, auch todlangweilig.
    Viele Grüße
    Malvenblüte
    Immedrgrüne Gewächse dienen bei mir das ganze Jahr als Sichtschutz und sind auch aus anderen Gründen nicht nutzlos.

    Auf 4m Länge wurden von mir 2,8m hohe Kirschlorbeerstäucher vor 3 Jahren vordergründig gepflanzt, weil ein riesiger (im April blühender)Sichtschutz - Baumbusch krank war und gefällt werden musste.
    Inzwischen sind die Stäucher 4m hoch und verhindern, dass von 3 Nachbarfensten mein Grundstück eingesehen werden kann.

    Gleiches gibt es auf der anderen Nacharseite, wo eine hässliche Schwimmbad-Abdeckung in unmittelbarer Grenznähe die Aussicht trübt.

    Die Sträucher blühen prächtig und sind im Herbst / Winter voller roter Beeren.
    Darüber freuen sich unsere Vögel bis Ende Januar.

    Welch ein unnützes Gewächs...

    Im ca. 800qm Garten sind immer 4 Meisenhäuschen besetzt und mindestens 3 Drosselpaare brüten. Dazu brüten hier Gimpel, Rotkehlchen, Finken, ect.
    Tote Jungvögel habe ich noch nie gesehen.

    Für die Insekten jibbet jede Menge Malven, Stockrosen, Rosen, Fuchsien, 6 Stachebeerstäuche ect.
    Da summt um brummt es den ganzen Sommer.

    Die ganze Vogelarmada (bis zu 20 Drossen gleichzeitig) besucht meinen Garten auch im Winter.
    Ein schrecklicher Platz - dieser Garten mit 8m Kirschlorbeer-Hecke.
     
    Ein schrecklicher Platz - dieser Garten mit 8m Kirschlorbeer-Hecke.

    :grins::grins::grins:

    Stimmt! So schrecklich isser net!! Schüffelnd hab ich über meinen "geruchlosen" Petunien gestanden und hab gedacht: was issn das, bis ich drauf gekommen bin, daß der Kirschlorbeer (unterm Balkone) unglaublich duftet.

    Und das wissen auch die Hummelchen, die poppen jede Blüte an.

    Und jetzt im Winter....hockt die Amsel drin, wärmt sich den Ar*** und wartet, daß ich Schussel das Vogelfutter fallen lasse und sie auch was abkriegt. :cool:

    Beste Grüße
    Doro
     
    Muss mal eine Lanze für Kirschlorbeer brechen. Wer mich ein wenig kennt, weiß, dass wir ein uralt Gemäuer behausen. Der Grenzabstand zum Nachbarn im NO beträgt gerade mal 50 - 60 cm. Leider zeigt der Nachbar wenig ästhetisches Gefühl und hat auf seiner Grenzseite so alles gelagert, installiert, was einem missfallen kann (Regentonnen in Knallblau, Schläuche, ausgediente Pflanzgefäße ...), dazu sehen wir noch - aus dieser Seite des Wohnzimmers - auf eine braun getünchte Eternit-verkleidete Fassade mit Fichten und Tannen davor!
    Wir haben auf den circa 25 m - Grenze zu diesem Nachbarn als letzte Rettung eine Kirschlorbeerhecke gepflanzt, die locker wachsen darf und all die Schändlichkeiten zuverlässig, dazu blüht sie noch und zeigt Beerenschmuck.
    Allerdings sind die anderen Gartenbereiche völlig anders gestaltet.
    Ganz im Sinne von prodesse et delectare!
    maryrose
     
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