Bienenvolk im Garten halten ?

Hallo Moorschnucke,

der Flugradius liegt irgendwo bei drei Kilometer,
hängt vom Futterangebot ab.

vollgefutterte Grüße
Stefan
 
  • :eek: Ach schön, dann haben sie unseren Garten entdeckt.
    Wenn unser Tausendblütenbäumchen erst einmal alt genug ist, um zu blühen, dann wird der Betrieb auch im Spätsommer/Herbst groß sein...*freu*.

    Danke, Gecko, und liebe Grüße
    von
    Moorschnucke:eek:
     
    Wie weit kann der Radius der Bienen reichen bei der Futtersuche??

    Im zeitigen Frühjahr ist der Radius kleiner als im Spätsommer. Im Frühjahr sind es an kühlen Tagen oft nur wenige hundert Meter, im Sommer können es 7 km sein. In der Literatur geht man im Schnitt von 4 km aus. Diese können von einer Biene in ca. 4 Minuten zurückgelegt werden. Mit zunehmender Entfernung vom Stock wird auch mehr vom gesammelten Nektar beim Flug verbraucht. Die Bienen fliegen ja auch nicht mit leerem Magen los. Da sie wissen wie weit die Trachtquelle entfernt ist nehmen sie eine entsprechende Tankfüllung mit.

    Interessant ist auch die Fläche die ein Bienenvolk somit abdeckt. Sie beschreibt einen Kreis mit einem Radius von 4 km. Das sind erstaunlicherweise 50 qkm.

    Gruß
    Apisticus
     
  • :eek: Das ist fast unglaublich, Api - bewundernswert, was unser kleinstes Haustier bewältigt.

    Wieder was dazu gelernt - auch dir lieben Dank
    von
    Moorschnucke:eek:
     
  • Moorschnucke, nein, die Biene ist kein Haustier.

    Noch etwas: 50 qkm ist doch viel und trotzdem hungern die Bienen den ganzen Sommer. Bei mir gab es seit Mai nur noch Abnahmen und ich kann nicht behaupten die Bienen in einer besonders ausgeräumten Landschaft stehen zu haben. Da sieht man wie kaputt unsere Umwelt ist.

    Gruß
    Apisticus
     
    Moorschnucke, nein, die Biene ist kein Haustier.

    Noch etwas: 50 qkm ist doch viel und trotzdem hungern die Bienen den ganzen Sommer. Bei mir gab es seit Mai nur noch Abnahmen und ich kann nicht behaupten die Bienen in einer besonders ausgeräumten Landschaft stehen zu haben. Da sieht man wie kaputt unsere Umwelt ist.

    Gruß
    Apisticus

    Da hast Du leider Recht, ich wohn ja auch total Ländlich und so mancher Landwirt hat schon auf Bio umgestellt.
    Wenn ich aber Menschen sehe, die traumhaft Artenvielfälltige Berghänge nur einfach so hinschreddern bevor alles verblüht hat , werd ich traurig.:mad:
    Er brauchts ja nicht mal nur damit seine Obstbäume auf einem schön gemähte Stück Land stehen.
    Wir haben gleich daneben ein Stück und lassen alles immer stehen , erst wenn die Apfelernte beginnt mähen wir um die Bäume , der Rest kommt dann im Frühjahr dran.
    Die Bienen die ich heuer gesehen habe waren die vom Verein und die meines Schwagers..
    Ich hoffe daß sich doch einiges in den Köpfen der Menschen ändern wird..
    Die Hoffnung stirbt zuletzt..

    L. G Erika
     
  • :eek:Entschuldigung, ich meinte natürlich "kleinstes Nutztier"!!!

    Als Hilfe für die Honigbienen und ihre wilden Verwandten sowie Schmetterlinge sollten wir halt möglichst viele Nektar-und Pollenpflanzen in unsere Gärten pflanzen.

    Hier nochmal ein Link für alle Interessierte:
    Bienenweidepflanzen

    Herzliche Grüße
    von
    Moorschnucke:eek:
     
    :eek:Entschuldigung, ich meinte natürlich "kleinstes Nutztier"!!!

    Als Hilfe für die Honigbienen und ihre wilden Verwandten sowie Schmetterlinge sollten wir halt möglichst viele Nektar-und Pollenpflanzen in unsere Gärten pflanzen.

    Hier nochmal ein Link für alle Interessierte:
    Bienenweidepflanzen

    Das ist ja klasse, Danke , habe die Seite gleich zu meinen Favoriten . Ich suchte immer unter Bienenfutterpflanzen.Herzliche Grüße
    von
    Moorschnucke:eek:

    Möchte so viel wie möglich in den Garten pflanzen, es müssen ja nicht immer Geranien und co. sein:D
    L.G Erika
     
    Jo, ist schon spannend, was Bienen so können und vor allem wollen. Das für die ein üppig gelbblühender Forsytienstrauch soviel erotische Ausstrahlung besitzt, wie ein Plastikbaum war mir bis vor ein paar Wochen auch neu...

    Unser abgeerntetes Gemüsebeet freut sich jetzt erst mal über eine Extraladung Phacelia und weißer Senf. Und nicht nur wir sind fleißig in der Gründüngung: Auch unsere Landwirte haben entdeckt, dass so eine kleine Zwischensaat bis zum Frühling nicht ganz sinnlos ist.

    @Moorschnucke: Link ist echt spannend....

    LG
    felidae_74
     
    Hallo Roselinchen und Felidae,
    es freut mich sehr, dass ihr die Seite mit den Bienenweide-Pflanzen nutzen wollt !!

    Und besonders freut mich, dass es außer Bio-Bauern auch schon andere Landwirte gibt, die Bienenweide-Pflanzen säen.

    Das wichtigste Nahrungsangebot aber könnten - lt. BUND, Nabu und Greenpeace - wir Gartenbesitzer oder -pächter schaffen, indem wir weniger Exoten und mehr heimischen Gewächsen ein Zuhause geben.

    Ausnahmen bestätigen die Regel wie Sommerflieder, Tausendblütenbaum u.a.

    Herzliche Grüße
    von
    Mooschnucke:eek:
     
  • .... schon enorm interessant die Thematik!

    Auch der Gedanke, dass sogar viele Kleinsäuger und Vögel und der Fortbestand von Wildpflanzen in direktem Zusammenhang mit Bienen stehen. Ist ja eigentlich logisch - so wie bei Obst mir das schon bekannt war.


    Mal noch paar Fragen zu Wirkungskreis und Trachtpflanzen: Könnten zu viele Bienenvölker auf zu "engem" Raum sich genenseitig beeinträchtigen? Kommts da vielleicht sogar zu irgendwelchen Konflikten?

    Ab wann (Abstand und Völkeranzahl) könnte ein neuer einem anderen Imker zur "Konkurrenz" werden?
     
  • .... Wirkungskreis und Trachtpflanzen...Abstand und Völkeranzahl... "Konkurrenz" ...

    Hab hier noch was interessantes dazu gefunden:
    Zitat:
    Konkurrenzsituation
    Es gibt keine festen Besatzzahlen für Bienenvölker. Je nach Trachtangebot (zum
    Beispiel bei einer intensiven Waldtracht) können im Einzelfall (!) auch einmal sehr große
    Völkerzahlen verkraftet werden. Als unverbindlicher Orientierungswert kann man von
    circa 20 Völker pro Quadratkilometer ausgehen.
    Konkurrenzsituationen, die oftmals allerdings nicht sachlich begründet sind, können zu
    Nachbarimkern auftreten, wenn die Bienen das selbe Trachtgebiet nutzen oder wenn es
    bei Standbegattungen zu unerwünschten Paarungen kommt!
    Zu Wildbienen gibt es keine ökologisch nachteilige Konkurrenz. Bienen und Wildbienen
    leben seit Jahrmillionen nebeneinander. Dabei waren unsere Honigbienen seit jeher auf
    das Massenangebot bestimmter Nahrungsquellen angepasst, die sie durch ihre
    Blütenstetigkeit und Verständigung im Volk ausnutzen konnten. Solitärbienen (einzeln
    lebende Wildbienen) hingegen suchten spezielle Futterpflanzen und passten sich diesen
    an (ökologische Einnischung). Treten Probleme mit Wildbienenpolulationen auf, liegt
    dies in der Regel am Fehlen geeigneter Futterpflanzen (teilweise auch an einem Mangel
    an Nistmöglichkeiten) und nicht an einer möglichen Nahrungskonkurrenz zur
    Honigbiene.

    Quelle: Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau
    Bienenhaltung
    Link "Wo stelle ich meine Bienen hin?"
     
    AAlso ich war nun neulich bei einem lokalen Imker aus dem Ort.

    Der hält es für absolut unproblematisch ein Volk in den
    Körben zu halten, fand das sogar ausgesprochen gut.
    Da man ja den Bienen den Honig selber lässt muss man auch
    nicht an dem Korb rumfummeln und somit ist egal ob er unpraktisch
    ist etc. Schöner jedenfalls wie so ein Kasten.

    Natürlich riet er auch dazu einen Bienenkurs zu machen, aber
    der Aufwand bei Nichternte wie geplant sei wohl deutlich niedriger
    wie hier oft geschrieben.
    Werde mir also einen oder zwei nette Körbe in den Garten stellen,
    evtl. kann ja auch einer aus dem lokalen Verein ab&zu danach schauen.

    Grüße
     
    Hallo Malocher!

    Von einer Korbimkerei kann ich Dir nur abraten. Der Aufwand sieht auf den ersten Blick geringer aus, aber in Wahrheit handelst du dir eine Menge Arbeit und Probleme ein, die du sonst nicht hättest.
    Meine Aufzählung ist nicht vollständig, aber ich führe mal ein paar Punkte an die gravierend gegen die Korbimkerei sprechen.

    a) ein Korb ist für die heutigen Bienenvölker zu klein. Durch Zucht hat man heute Völker die viel stärker werden als zu Zeiten der Korbimkerei.
    Folge: die Völker werden unweigerlich schwärmen und fliegen davon. Wenn sie nicht zufällig von einem Imker eingefangen werden sind sie binnen 1-2 Jahren an der Varroamilbe eingegangen, wenn sie nicht vorher verhungert sind.

    b) Gesunde Völker brauchen neuen Wabenbau. Dafür muss man auch im Korb sorgen. Man muss also zumindest ein Drittel bis zur Hälfte des Wabenbaus ausschneiden, denn Bienen wollen auch bauen. Dazu müssen die Körbe abgetrommelt werden. Das ist wörtlich zu verstehen. Man haut mit Prügeln auf die Körbe dass die Bienen herausfallen und schneidet dann die Waben heraus. Das ist mit Sicherheit für Bienen und Imker keine schöne Sache.

    c) Bienengesundheit: eine Behandlung der Bienen gegen die Varroamilbe ist im Korb schwierig bis fast unmöglich. Wie will man da Ameisensäure verdunsten oder andere Mittel? Deine Bienen werden spätestens im zweiten Spätsommer eingehen.

    Man kann heute nicht mehr einfach nur Bienen hinstellen und den Herrgott einen guten Mann sein lassen. Das mag vor 30 Jahren unter günstigen Bedingungen noch funktioniert haben, heute ist es unmöglich. Bienen halten ist aufwändig und nicht mal eben damit getan dass man einen Korb mit Bienen aufstellt. Man übernimmt da Verantwortung für die Bienen und ihr Wohlergehen.

    Gruß
    Apisticus
     
    Also ich hab nun auch mal außerhalb von hier im Imkerforum etc. nachgesehen, dazu gibts wohl soviel Meinungen wie Imker.

    Ich werd mal nachdem ich mir son Kurs mal angetan habe
    schauen was ich nun mache.

    Die Körbe stelle ich trotzdem auf(ohne Bienen), dann sollen sich eben andere
    Tiere dort einnisten, von mir aus auch unsere Hornissen,
    denen wird es eh zu eng im Brutkasten.
     
    Hallo Malocher!

    Unterhalte Dich doch mal mit kompetenten Imkern.

    Besorge Dir ein Headset, sofern Du noch keines hast.

    Lade Dir den Teamspeakclient herunter TeamSpeak - Downloads

    Installiere den TS-client, starte ihn und dann gehst du auf "Connection" und da auf "Connect". Dann taucht das "local Addressbook" auf. Da klickst Du mit Maus rechts auf "Server" und klickst da dann einfach "Add Server" an. Dann hast du rechts eine Reihe Felder die Du wie folgt ausfüllst. "label" trage hier Imker Stammtisch ein, dann "Server adress" hier kommt die IP rein 85.25.85.203:8985 "Nickname" Hier kommt Dein Name (oder ein Alias) rein, den du frei wählen kannst. Dann klickst Du ganz unten auf Connect und dann bist du auf dem Server eingeloggt.
    Hilfe gibt es durch die Anwesenden Nutzer auch direkt nach dem betreten des Servers.
    Abends ab 20 Uhr sollte immer jemand da sein.

    Gruß
    Apisticus
     
    oh, das interessiert mich jetzt auch bzw. speziell:

    Solitärbienen (einzeln
    lebende Wildbienen) hingegen suchten spezielle Futterpflanzen und passten sich diesen an (ökologische Einnischung). Treten Probleme mit Wildbienenpolulationen auf, liegt dies in der Regel am Fehlen geeigneter Futterpflanzen (teilweise auch an einem Mangel an Nistmöglichkeiten) und nicht an einer möglichen Nahrungskonkurrenz zur Honigbiene.
    welche pflanzen sind das denn genau, auf die die wildbienen so fliegen?
    ich hab hier wirklich irre viele wildbienen, das würd mich einfach mal interessieren, ich hatte eigentlich den eindruck die gehen wirklich an ALLES was irgendwie blüht (ausser an die blöden forsythien *ggg*).
     
    Jede Wildbienenart geht an ihre speziellen Futterpflanzen. Oft nur 3-4 verschiedene, manchmal auch nur eine.
    Es gibt eine Orchidee, die auf die Bestäubung einer einzigen Wildbienenart angewiesen ist und die Biene auf die Orchidee. Stirbt die Orchidee aus, stirbt auch die Biene aus, und umgekehrt. Die Wildbienen schlüpfen wenn ihre Nährpflanze blüht und sie verschwinden wieder wenn sie verblüht ist.
     
    Jede Wildbienenart geht an ihre speziellen Futterpflanzen. Oft nur 3-4 verschiedene, manchmal auch nur eine.
    also laut gecko hab ich wohl hauptsächlich mauerbienen - was sind denn deren futterpflanzen?
    vielleicht hab ich ja aber auch noch jede menge andere wildbienen (die von gecko identifizierten haben sich ja ein bestimmtes problem geteilt), ich hab nämlich schon den eindruck sie gehen an so ziemlich alles...

    und: welche bienen gehen denn nun an den klee? die honigbienen oder die wildbienen? oder doch beide?
     
    DEN Klee gibt es nicht.
    Zum Thema Wildbienen empfehle ich die Seite von Paul Westrich, der auch die Standardwerke verfasst hat.

    Die Wildbienen Baden-Württembergs.
    Teil 1: Lebensräume, Verhalten, Ökologie und Schutz.
    Teil 2: Die Gattungen und Arten (Gebundene Ausgabe - 1990)

    http://www.wildbienen.info

    Gruß
    Apisticus
     
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