Bienenvolk im Garten halten ?

fränkle

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.... schon enorm interessant die Thematik!

Auch der Gedanke, dass sogar viele Kleinsäuger und Vögel und der Fortbestand von Wildpflanzen in direktem Zusammenhang mit Bienen stehen. Ist ja eigentlich logisch - so wie bei Obst mir das schon bekannt war.


Mal noch paar Fragen zu Wirkungskreis und Trachtpflanzen: Könnten zu viele Bienenvölker auf zu "engem" Raum sich genenseitig beeinträchtigen? Kommts da vielleicht sogar zu irgendwelchen Konflikten?

Ab wann (Abstand und Völkeranzahl) könnte ein neuer einem anderen Imker zur "Konkurrenz" werden?
 
  • fränkle

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    .... Wirkungskreis und Trachtpflanzen...Abstand und Völkeranzahl... "Konkurrenz" ...

    Hab hier noch was interessantes dazu gefunden:
    Zitat:
    Konkurrenzsituation
    Es gibt keine festen Besatzzahlen für Bienenvölker. Je nach Trachtangebot (zum
    Beispiel bei einer intensiven Waldtracht) können im Einzelfall (!) auch einmal sehr große
    Völkerzahlen verkraftet werden. Als unverbindlicher Orientierungswert kann man von
    circa 20 Völker pro Quadratkilometer ausgehen.
    Konkurrenzsituationen, die oftmals allerdings nicht sachlich begründet sind, können zu
    Nachbarimkern auftreten, wenn die Bienen das selbe Trachtgebiet nutzen oder wenn es
    bei Standbegattungen zu unerwünschten Paarungen kommt!
    Zu Wildbienen gibt es keine ökologisch nachteilige Konkurrenz. Bienen und Wildbienen
    leben seit Jahrmillionen nebeneinander. Dabei waren unsere Honigbienen seit jeher auf
    das Massenangebot bestimmter Nahrungsquellen angepasst, die sie durch ihre
    Blütenstetigkeit und Verständigung im Volk ausnutzen konnten. Solitärbienen (einzeln
    lebende Wildbienen) hingegen suchten spezielle Futterpflanzen und passten sich diesen
    an (ökologische Einnischung). Treten Probleme mit Wildbienenpolulationen auf, liegt
    dies in der Regel am Fehlen geeigneter Futterpflanzen (teilweise auch an einem Mangel
    an Nistmöglichkeiten) und nicht an einer möglichen Nahrungskonkurrenz zur
    Honigbiene.

    Quelle: Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau
    Bienenhaltung
    Link "Wo stelle ich meine Bienen hin?"
     

    malocher

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    Hessia
    AAlso ich war nun neulich bei einem lokalen Imker aus dem Ort.

    Der hält es für absolut unproblematisch ein Volk in den
    Körben zu halten, fand das sogar ausgesprochen gut.
    Da man ja den Bienen den Honig selber lässt muss man auch
    nicht an dem Korb rumfummeln und somit ist egal ob er unpraktisch
    ist etc. Schöner jedenfalls wie so ein Kasten.

    Natürlich riet er auch dazu einen Bienenkurs zu machen, aber
    der Aufwand bei Nichternte wie geplant sei wohl deutlich niedriger
    wie hier oft geschrieben.
    Werde mir also einen oder zwei nette Körbe in den Garten stellen,
    evtl. kann ja auch einer aus dem lokalen Verein ab&zu danach schauen.

    Grüße
     
  • A

    Apisticus

    Guest
    Hallo Malocher!

    Von einer Korbimkerei kann ich Dir nur abraten. Der Aufwand sieht auf den ersten Blick geringer aus, aber in Wahrheit handelst du dir eine Menge Arbeit und Probleme ein, die du sonst nicht hättest.
    Meine Aufzählung ist nicht vollständig, aber ich führe mal ein paar Punkte an die gravierend gegen die Korbimkerei sprechen.

    a) ein Korb ist für die heutigen Bienenvölker zu klein. Durch Zucht hat man heute Völker die viel stärker werden als zu Zeiten der Korbimkerei.
    Folge: die Völker werden unweigerlich schwärmen und fliegen davon. Wenn sie nicht zufällig von einem Imker eingefangen werden sind sie binnen 1-2 Jahren an der Varroamilbe eingegangen, wenn sie nicht vorher verhungert sind.

    b) Gesunde Völker brauchen neuen Wabenbau. Dafür muss man auch im Korb sorgen. Man muss also zumindest ein Drittel bis zur Hälfte des Wabenbaus ausschneiden, denn Bienen wollen auch bauen. Dazu müssen die Körbe abgetrommelt werden. Das ist wörtlich zu verstehen. Man haut mit Prügeln auf die Körbe dass die Bienen herausfallen und schneidet dann die Waben heraus. Das ist mit Sicherheit für Bienen und Imker keine schöne Sache.

    c) Bienengesundheit: eine Behandlung der Bienen gegen die Varroamilbe ist im Korb schwierig bis fast unmöglich. Wie will man da Ameisensäure verdunsten oder andere Mittel? Deine Bienen werden spätestens im zweiten Spätsommer eingehen.

    Man kann heute nicht mehr einfach nur Bienen hinstellen und den Herrgott einen guten Mann sein lassen. Das mag vor 30 Jahren unter günstigen Bedingungen noch funktioniert haben, heute ist es unmöglich. Bienen halten ist aufwändig und nicht mal eben damit getan dass man einen Korb mit Bienen aufstellt. Man übernimmt da Verantwortung für die Bienen und ihr Wohlergehen.

    Gruß
    Apisticus
     
  • malocher

    Mitglied
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    Hessia
    Also ich hab nun auch mal außerhalb von hier im Imkerforum etc. nachgesehen, dazu gibts wohl soviel Meinungen wie Imker.

    Ich werd mal nachdem ich mir son Kurs mal angetan habe
    schauen was ich nun mache.

    Die Körbe stelle ich trotzdem auf(ohne Bienen), dann sollen sich eben andere
    Tiere dort einnisten, von mir aus auch unsere Hornissen,
    denen wird es eh zu eng im Brutkasten.
     
    A

    Apisticus

    Guest
    Hallo Malocher!

    Unterhalte Dich doch mal mit kompetenten Imkern.

    Besorge Dir ein Headset, sofern Du noch keines hast.

    Lade Dir den Teamspeakclient herunter TeamSpeak - Downloads

    Installiere den TS-client, starte ihn und dann gehst du auf "Connection" und da auf "Connect". Dann taucht das "local Addressbook" auf. Da klickst Du mit Maus rechts auf "Server" und klickst da dann einfach "Add Server" an. Dann hast du rechts eine Reihe Felder die Du wie folgt ausfüllst. "label" trage hier Imker Stammtisch ein, dann "Server adress" hier kommt die IP rein 85.25.85.203:8985 "Nickname" Hier kommt Dein Name (oder ein Alias) rein, den du frei wählen kannst. Dann klickst Du ganz unten auf Connect und dann bist du auf dem Server eingeloggt.
    Hilfe gibt es durch die Anwesenden Nutzer auch direkt nach dem betreten des Servers.
    Abends ab 20 Uhr sollte immer jemand da sein.

    Gruß
    Apisticus
     
  • lostcontrol

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    oh, das interessiert mich jetzt auch bzw. speziell:

    Solitärbienen (einzeln
    lebende Wildbienen) hingegen suchten spezielle Futterpflanzen und passten sich diesen an (ökologische Einnischung). Treten Probleme mit Wildbienenpolulationen auf, liegt dies in der Regel am Fehlen geeigneter Futterpflanzen (teilweise auch an einem Mangel an Nistmöglichkeiten) und nicht an einer möglichen Nahrungskonkurrenz zur Honigbiene.
    welche pflanzen sind das denn genau, auf die die wildbienen so fliegen?
    ich hab hier wirklich irre viele wildbienen, das würd mich einfach mal interessieren, ich hatte eigentlich den eindruck die gehen wirklich an ALLES was irgendwie blüht (ausser an die blöden forsythien *ggg*).
     
    A

    Apisticus

    Guest
    Jede Wildbienenart geht an ihre speziellen Futterpflanzen. Oft nur 3-4 verschiedene, manchmal auch nur eine.
    Es gibt eine Orchidee, die auf die Bestäubung einer einzigen Wildbienenart angewiesen ist und die Biene auf die Orchidee. Stirbt die Orchidee aus, stirbt auch die Biene aus, und umgekehrt. Die Wildbienen schlüpfen wenn ihre Nährpflanze blüht und sie verschwinden wieder wenn sie verblüht ist.
     

    lostcontrol

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    Jede Wildbienenart geht an ihre speziellen Futterpflanzen. Oft nur 3-4 verschiedene, manchmal auch nur eine.
    also laut gecko hab ich wohl hauptsächlich mauerbienen - was sind denn deren futterpflanzen?
    vielleicht hab ich ja aber auch noch jede menge andere wildbienen (die von gecko identifizierten haben sich ja ein bestimmtes problem geteilt), ich hab nämlich schon den eindruck sie gehen an so ziemlich alles...

    und: welche bienen gehen denn nun an den klee? die honigbienen oder die wildbienen? oder doch beide?
     
    A

    Apisticus

    Guest
    DEN Klee gibt es nicht.
    Zum Thema Wildbienen empfehle ich die Seite von Paul Westrich, der auch die Standardwerke verfasst hat.

    Die Wildbienen Baden-Württembergs.
    Teil 1: Lebensräume, Verhalten, Ökologie und Schutz.
    Teil 2: Die Gattungen und Arten (Gebundene Ausgabe - 1990)

    http://www.wildbienen.info

    Gruß
    Apisticus
     
  • H

    harzfeuer

    Guest
    Nee, ganz soviel wird´s nicht,
    heuer war´s eh nicht besonders.
    Wenn Du mal in die Gegend kommst,
    kannst Du mich gerne besuchen.
    Ich freu mich über jeden potentiellen Neuimker.

    Grüße
    Stefan


    Mich schreckt ja am meisten das Volkeinfangen ab!

    Ich geh zu nen Laubenpieper und sag:
    "Entschuldigung Herr XY, ich muß da mal ihren Ast absägen, weil da meine Bienen hängen!"
    Vielleicht reißt er schon vorher aus, weil ich mein Fichtenmoped im Anschlag hab?:grins:
    Krötenmodus aus...
    Ich hätt immernoch auch gern welche...:(

    Gruß
    Anett
     

    fränkle

    Mitglied
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    Moin Anett!
    das ist ja nett, dass du auch Bienchen haben möchtest - wer möchte das nicht ;) ?

    Aber es ist viel Arbeit und gedöns.

    Bau dir erstmal eine große Insektennisthilfe und ruck zuck hast du vieles zum Beobachten (und praktisch keinerlei Folgearbeiten)

    Vielleicht ist dann dein Hunger gestillt. Wenn nicht, besorg dir Imkereinsteigerbücher und besuch mal die Imkers in deiner nachbarschaft und guck mal zu, was da alles dranhängt. Leckst du dann Blut, äh Honig - na dann frau zu, immer ran an die Stechimmen :grins:

    Wenn man / frau will, kann man fast alles erlernen. einfach ist aber was anderes.

    Und Schwärme muss man nicht ausm Baum sägen, ein ordentlicher (Imker-) besen oer ein kräftiger Schlag auf den Ast tuts oft auch.

    Ich hatte seit 2010 einen einzigen Schwarm ... dem bin ich hinterhergerannt, hab ihn aber aus den Augen verloren (in der Stadt) :rolleyes:

    Es gibt gute Schwarmverhinderungsmaßnahmen, sowas kommt also eher selten vor.
    Und holt man / frau einen fremden Schwarm, dann stell ich mir vonseiten des betroffenen Baumbesitzers eher Dankbarkeit vor. Ein Schwarm im eigenen Garten war für nicht wenige der Beginn ihrer Imkerei.
    Faszinierend ist s allemal :d

    schönes WE!
     
    H

    harzfeuer

    Guest
    Hallo Fränkle,

    ich mach mich ja schon schlau, aber manche Lehrmeister sind doch sehr ungeduldig!
    Andere wissen selbst nicht genau was sie da tun...:grins:
    Lieben Gruß
    Anett
     
    H

    harzfeuer

    Guest
    Du setzt zu viel Grundwissen voraus, da wird man auch net schlauer...:grins:
     

    Gecko

    Löschmann
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    Franken
    Unfug, ich weiß doch auch nur, daß sie fliegen können und der Stachel hinten ist.
     

    fränkle

    Mitglied
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    also meine fliegen und stechen definitiv NICHT für die lange Nase.

    Und für mich ist es durchaus tröstlich, dass selbst alte Hasen immer wieder dazulernen und überrascht sind, weil die Bienen anders ticken als wir uns das oft denken.
    Die ersten drei Jahre macht man sich wegen alles Möglichem in die Hose. Aber dann wird man lockerer. Bienen haben auch schon lange vor den Imkern ge- und überlebt :rolleyes::grins:
     
    H

    harzfeuer

    Guest
    Ich imker erst mal noch ein bissl mit,
    gibt es halt dieses Jahr wieder keine Kirschen, keine Pflaumen...:(
     

    fränkle

    Mitglied
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    Bestäubung ist nur ein Faktor. Uns sind die Früchtchen auch immer mal wieder abgefroren ...:rolleyes:
     
    H

    harzfeuer

    Guest
    Ja, bei mir auch.

    Aber heute, oh Wunder, es hat laut gesummt.
    Anscheinend gibt es doch noch wenigstens ein Volk in der Umgebung!

    Freu...:)
     
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