Der Jammerlappen-Thread

Mir ist es aber wichtig, da es hier tatsächlich Ärzte gibt, die nicht an Borreliose etc. "glauben"... bzw. das Thema abtun und sagen "ach was, das bekommt man doch so schnell von einem Zeckenbiss nicht, Unsinn..."
Unsere Kinderärztin gibt - wenn ein Kind von einer mit Borrelien infizierten Zecke gebissen wurde - präventiv AB. Nach allem, was wir leider erlebt haben... in meinen Augen der einzig richtige Weg.
Wie bitte? Solche Ärzte gibt es? :oops: Zum Glück habt ihr eine vernünftige Kinderärztin...
 
  • Wie bitte? Solche Ärzte gibt es? :oops:
    Ja. Es gibt hier sogar Ärzte, die eine offizielle bestätigte Borreliose nicht behandeln wollen. Der Kinderarzt hier um die Ecke z.B. 🙈
    Wir wissen inzwischen von ganz vielen Eltern, die aus diesem Grund aus der Praxis weg sind... Unser armer Sohn hatte auch extrem starke Symptome, habe deswegen auch mit einigen Fachleuten gesprochen, und auch der Leiter des nationalen Referenzzentrums für Borreliose Erlangen meinte, an dem Befund gäbe es nichts zu deuteln. Es gäbe schon "alternative" Labore, die jedem auf unseriösem Weg eine Borreliose andichten wollen, aber wir hatten die Werte von einem renommierten und anerkannten Labor, Standard-Parameter, keine alternativen Testungen - und leider war alles mehr als "positiv". :( - Und die Symptome, die unser Sohn hatte, heftig. Glücklicherweise half unsere alte Kinderärztin (von vor dem Umzug) und nach ein paar Wochen AB war alles schon sehr viel anders....
     
    Ja, leider ist es so, dass die Wanderröte oder fehlende Wanderröte nur bedingt etwas aussagt.
    Zumal die Wanderröte nicht immer so ausfallen muss, dass es diesen charakteristischen Hautausschlag ("zielscheibenförmige Muster") hat. Es kann auch nur ein allgemein roter Fleck sein.

    Das wissen viele Hausärzte nicht, zumindest meiner nicht.
     
  • Ich kann mir aber nicht wirklich vorstellen, dass man bei euch keine Zecken untersuchen lassen kann..?
    Österreich ist anscheinend anders. Ich habe zuvor noch nie von dieser Möglichkeit gehört.
    Als ich nun danach suchte, fand ich einen Eintrag aus dem Jahr 2016, und da steht dann: "Die Studie .. ist beendet. Ein Testen der Zecken ist nicht mehr möglich." Es war also eine Studie (und der Test wurde kostenlos angeboten). Nach weiterer Suche stieß ich auf eine Seite aus dem Jahr 2006 .. das ist ein Bericht und kein Angebot. Es scheint also einfach keines zu geben.
    Ich kann mir vorstellen, dass so ein doch recht teures Angebot in Österreicht nicht rentabel ist, oder es kam einfach niemand auf die Idee.
     
  • Zumal die Wanderröte nicht immer so ausfallen muss, dass es diesen charakteristischen Hautausschlag ("zielscheibenförmige Muster") hat. Es kann auch nur ein allgemein roter Fleck sein.
    Oder es gibt gar keinen roten Fleck.
    War bei meinem Vater so.
    Aber da es bei uns viele Zecken gibt und wir in einem FSME-Risikogebiet wohnen, war sein Hausarzt auf Zack.
    Laut dessen Meinung kommt nämlich auch alles andere verstärkt vor, weil einfach viele Viecher da sind.
     
  • Danke für den Link, kannte ich noch nicht. Ist aber was anderes: "Wir weisen darauf hin, dass es sich um ein Zeckenüberwachungsprojekt handelt und dass wir keine individuellen Ergebnisse der Zeckenuntersuchungen zur Verfügung stellen können."
    Und weiter heißt es als Begründung: "Ein Pathogen-Nachweis in einer Zecke hat keine medizinische Relevanz und sagt nichts über ein Infektionsrisiko aus. Selbst wenn eine Zecke positiv getestet wird, heißt das nicht, dass auch Pathogene übertragen wurden (z. B. könnte sie positiv sein, da „noch nichts“ übertragen wurde). Umgekehrt schließt ein negatives Ergebnis nicht aus, dass Pathogene übertragen wurden (und diese z. B. aufgrund der Blutmahlzeit nicht mehr in der Zecke nachweisbar sind). Deshalb sind Zecken, die noch gar nicht zugestochen haben, auch am besten für diese Studie geeignet, da das Ergebnis dann nicht durch eine Blutmahlzeit verfälscht wird. Die wirksamste Vorbeugung vor einer Infektion ist eine möglichst rasche Entfernung der Zecke."
     
    Zuletzt bearbeitet:
    Ein Pathogen-Nachweis in einer Zecke hat keine medizinische Relevanz und sagt nichts über ein Infektionsrisiko aus.
    Dem möchte ich widersprechen.
    Grundsätzlich - rein hypothetisch - mag das zwar durchaus korrekt sein.

    Aber: wir haben insgesamt schon etliche Zecken eingeschickt. Die meisten davon nicht infiziert - keine Probleme oder Symptome von irgendetwas.
    Eine von ca. 10 Zecken (über viele Jahre) war mit Borrelien infiziert - und unser Sohn hat von dieser einen Zecke eine schwere - offiziell anerkannte - Neuroborreliose bekommen.


    Also... es tut mir leid, ich kenne das Geschwurbel, von wegen "sagt alles noch nichts aus" (ist immer ein praktisches Totschlagargument)... und, sicher: manches Immunsystem kommt mit den Erregern klar und vernichtet sie bevor schlimmeres passiert. Alles richtig.

    Aber: wenn dann eben doch Symptome auftreten, hat man mit so einem eindeutigen, positiven Nachweis teilweise viel bessere Karten - bevor einem die Ärzte den Weg der Diagnostik erschweren und einem noch unterstellen, man würde sich "psychisch in etwas hineinsteigern".

    Zudem: das Fleckfieber, das durch Rickettsien überragen wird, verläuft unbehandelt in 40% der Fälle tödlich! (Finde ich persönlich nun nicht gerade wenig.)
    Da weiß ich dann lieber vorher woran ich bin und was auf uns zukommen kann - mit rechtzeitiger Behandlung ist die Prognose nämlich glücklicherweise gut.

    Aber, @Fjäril - Könnt ihr denn nicht wirklich in D. einschicken..?
    Das ist doch nur ein Brief mit Normalgewicht. Das kann ja auch von Österreich aus nicht unendlich viel Porto kosten..?
    Hier gibt es etliche Labore, die das schnell und unkompliziert untersuchen.
     
    Ich finde es gut, wenn man eine Entscheidung für sich und seine Familie trifft und die Kosten und auch die Konsequenzen dafür übernimmt.

    Ich habe meinen Mann auch mit Herzinfarkt ins Krankenhaus gefahren...Ich habe die Telefonnummer der Rettungsstelle bei mir gehabt, aber es war die schnellste Möglichkeit. Sie haben ihn sofort aufgenommen und behandelt....erst danach haben sie vergessen, die Kardiologie zu verständigen, daß sie ihn auf die Station holen....wie gut, daß ich dort geblieben war und nachgefragt habe..
     
    Aber, @Fjäril - Könnt ihr denn nicht wirklich in D. einschicken..?
    Das ist doch nur ein Brief mit Normalgewicht. Das kann ja auch von Österreich aus nicht unendlich viel Porto kosten..?
    Hier gibt es etliche Labore, die das schnell und unkompliziert untersuchen.
    Könnte ich, werde ich aber nicht. Vor einigen Jahren musste ich gegen Borrelliose behandelt werden, die habe ich mir in einem Wald eingefangen, in dem Rehe unterwegs sind. Mittlerweile ist das einzige Grüngebiet, in dem ich mich aufhalte, mein Garten. Die Zecken hier sind meistens winzig, sodass ich davon ausgehe, dass sie noch nicht Gelegenheit hatten irgendwelche Viren und Bakterien einzusammeln. Und wenn dem doch so sein sollte, bin ich entweder schon immun dagegen oder ich habe eben Pech gehabt.
     
  • Die Zecken hier sind meistens winzig, sodass ich davon ausgehe, dass sie noch nicht Gelegenheit hatten irgendwelche Viren und Bakterien einzusammeln.
    Leider sind die Nymphen meist am schwersten infiziert... die Begründung habe ich mir nicht gemerkt, kann man aber nachlesen...


    Und wenn dem doch so sein sollte, bin ich entweder schon immun dagegen
    Echte Immunität gibt es gegen diese Infektionen meines Wissens leider nicht (wobei es natürlich durchaus sein kann, dass ein Immunsystem damit klarkommt, und ein anderes nicht...)

    Kann aber natürlich auch sein, dass die Zecken bei euch im Garten überwiegend nicht infiziert sind. Wir haben aus unserem Garten auch schon fünf eingeschickt, die komplett negativ waren.

    Es ist ein schwieriges Thema, bei dem jeder für sich einen Weg finden muss, mit dem er sich halbwegs gut fühlt. Sehr nervig auf jeden Fall, diese elenden Mistbiester. :(
    Man könnte gut und gerne darauf verzichten...
     
  • Ich bin sozusagen allergisch gegen „muss untersucht werden, weil sonst ..“.
    Ich bin eher allergisch gegen "ach was, da brauchen wir nichts untersuchen. Das bilden Sie sich alles nur ein."
    (Überflüssig zu erwähnen, dass dann im Nachhinein IMMER etwas gefunden wurde, und sich diverse Ärzte schon für diese Unterstellung entschuldigt haben. Und wenn nicht entschuldigt, so doch immerhin zugegeben "nun ja, ja da sieht man es ja. Nein, war keine Einbildung, der Wert ist wirklich weit aus der Norm und/oder der Befund xy positiv" usw.)
    Ich habe daher die Sachen gerne schwarz auf weiß... Papier ist geduldig... ich bin es nicht mehr....
     
    Geht nicht so oft zum Arzt, diese Typen werden dafür bezahlt, Krankheiten zu finden. 🫣
    Ja, wenn sie die Krankheiten dann mal wenigstens behandeln würden!
    Ich habe inzwischen die vierte Überweisung an der Pinwand hängen.
    Aber heute habe ich überraschenderweise für nächste Woche schon einen Termin ausmachen können.
    Bin geneigt, der Sache etwas zu misstrauen.
    Kann ja nichts Gutes sein, wenn man nicht 6 Monate auf einen Untersuchungstermin warten muss, sondern nur eine Woche, oder?
     
    Zuletzt bearbeitet:
    Warum nur habe ich mir das angeschaut?

    😱



     
    Kann ja nichts Gutes sein, wenn man nicht 6 Monate auf einen Untersuchungstermin warten muss, sondern nur eine Woche, oder?
    Das muss nicht sein. Mein Sohn hat die
    "Doctolib App", da hat er sich schon zweimal einen MRT Termin geholt. Sobald jemand ausfällt, wird nachgefragt, ob jemand anderes den Termin wahrnehmen kann. Ich finde das System super.
     
    hab mir eine leistenzerrung eingefangen, tut die ganze zeit weh.
    laut dr. internet kann man nichts machen, ausser abwarten, kann bis zu 3 wochen dauern.
    wird eine üble wartezeit.
     
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