ja, es gibt ein trauriges frühlingslied (apropos gewohnheiten und ki: ich schreibe meistens nur in kleinbuchstaben seit vielen jahren) von Johann André:
Da lächelt nun wieder der Himmel so blau,
mit schimmernden Blumen prangt Hügel und Au';
frisch blühts um die Wipfel, die Hecken sind Duft,
und fröhliche Lieder erfüllen die Luft.
In Tälern nun wallen, frei, sonder Verdruss,
und Hügel besteigen, ist Lebensgenuss.
Wer wollte noch weilen in lärmender Stadt,
die nichts als Beschwerden und Schattenwerk hat.
Wie bald, ach! verduften die Blumen ihr Sein!
Schon Tausende schlummern im Wiesental ein.
Vom Kirschbaume taumeln schon Blüten herab
und decken der Veilchen balsamisches Grab.
Was rings um uns grünet und lächelt, vergeht.
Wie bald doch der Nord in das Stoppelfeld weht!
Dann fallen die Blätter, der Hügel wird kahl,
und Nebel umziehen das welkende Tal.
Vorüber flieht alles in traurige Nacht;
kein Erdenglück bleibet, so lieblich es lacht.
Wie Rosenpracht schwindet der Könige Zier;
wie einsame Veilchen vergehen auch wir.
Denn Er, der die Schöpfung der Blumen zerstört
und Wälder zerpflücket und Berge verheert,
der Throne vernichtet und Szepter zerbricht,
verschonet die Hütte der Redlichen nicht.
Doch hat er von Schrecken für Redliche nichts;
er kommt in der Schöne, der Engel des Lichts,
und winket uns lächelnd hinüber zu geh'n,
wo Kronen uns schmücken und Palmen umweh'n.