Pyromellas Balkonurwald

Ich bin heute früh auf meinem Balkon gewesen, habe angebunden und gegossen und ein paar Bilder habe ich auch geschossen. Dabei habe ich eine Beobachtung gemacht:

Ich habe festgestellt, dass die Rotkehlchen deutlich entspannter sind als die Amseln. Während Sie (?) auf dem Nest sitzen blieb, schaute Er (?) nur einmal kurz vorbei, ob der lästige Mensch endlich weg wäre, aber ich durfte unbehelligt binden und gießen. War dringend nötig und hat auch etwas gedauert, weil ich die schwarzäugige Susanne erst aus der Pfefferminze rausoperieren musste, sie soll doch nach oben wachsen und nicht seitlich in die Nachbartöpfe.
Bei Familie Amsel hätte Sie schon längst die Flucht ergriffen und Er hätte mich ständig angeflogen.

Bei den Rotkehlchen kann ich Männchen und Weibchen nicht unterscheiden, aber ich bin davon ausgegangen, dass auch bei Rotkehlchens das Weibchen mehr Zeit brütet als das Männchen, während das Männchen eher aufpasst, dass das Nest sicher ist.

Die Bilder habe ich wieder im Kreis geschossen, deshalb fangen wir auch wieder rechts neben der Tür an mit Tubis Streifenzipfel. Die Streifenzipfel haben die ersten kleinen Knubbel und blühen dazu.

Im vorderen Ranktopf geht es dem Kerbel gut, die schwarzäugige Susanne wächst hoch - die Winden müssen sich noch rauswachsen. So ewig habe ich nicht dort gestanden, denn das Rotkehlchennest ist direkt nebenan.

P1080614Tubis Streifenzipfel.JPG P1080615Tubis Streifenzipfel.JPG P1080616Ranktopf rechts.JPG


P1080619Blumenkasten.JPG P1080618Blumenkasten mit Rotkehlchennest.JPG P1080617 Rotkehlchen.JPG

Schaut mal auf das Ausschnittsbild, ob ihr in seiner Tiefe das sitzende Kehlchen entdeckt. Ich hatte schon etwas schlechtes Gewissen, wie nah ich ihm auf die Pelle gerückt bin.


P1080620Ranktopf links.JPG P1080621kleine Töpfe.JPG

Links seht ihr den zweiten Ranktopf, die Feuerbohnen brauchten schon eine Schnur, die hoch zur Spannleine führt, die Susannen habe ich erst aus den Minzen operieren müssen.
Auf dem Boden stehen die ganzen kleinen Töpfen, Ananaskirschen, Snackpaprika, Lorbeer, Petersilie.... von den Ananaskirschen habe ich die ersten drei Früchte geerntet.

Die Blush auf der anderen Türseite bildet den Abschluss. Sie blüht erst, fruchtet noch nicht.

P1080622Blush.JPG P1080623Blush.JPG
 
  • Schön ist es bei dir. So langsam wuchert alles zu. Mit den Rotkehlchen hast du offensichtlich weitaus angenehmere Untermieter gewonnen - oder sie sind einfach viel mehr an Menschen gewöhnt, das kann natürlich auch sein. Schön jedenfalls, dass sie da sind, finde ich.

    Vor ein paar Jahren versuchte ich es mal mit einer schwarzäugigen Susanne, was in einer ziemlichen Läusezucht endete. Hast du damit auch Schwierigkeiten? Du hast die Pflanze ja, glaube ich, jedes Jahr. Ich hatte nämlich überlegt, jetzt, wo der Hopfen im Eck weg ist, ob ich am dortigen Rankgitter so etwas wie die Susanne hochklettern lasse. Der Blumenladen um die Ecke hatte letztens eine sehr schöne Farbmischung mit ihr. Aber ich habe natürlich keine Lust auf noch mehr Läuse. Die bisherigen reichen mir schon völlig.

    Und befestigst du die Feuerbohne eigentlich irgendwie oder rankt sie selbst vor sich hin? Ich hatte angebliche Samen der Busch-Feuerbohne, die sich aber als "normale" Feuerbohnen herausstellen, also, zumindest ist es etwas länglich Wachsendes und bekommt rote Blüten. (Feuerbohnen hatte ich ja noch nie, entsprechend weiß ich nicht so genau, wie die aussehen.) Jedenfalls: Meine halten sich nicht fest. Ich schiebe die immer ans Rankgitter, aber da windet sich nichts, da kommen keine Klammerärmchen. Vielleicht kannst du mir ja einen Tipp geben, wie man die dazu bekommt, dass sie nach oben wachsen...
     
    Läuse habe ich bei den Susannen noch nie gehabt. Sowieso wachsen sie einfach so mit, ich muss sie nur hin und wieder aus den Nachbartöpfen fischen und wieder um ihren eigenen Stab wickeln. (Das einzige Problem, was ich bei ihnen habe ist, dass sie bei mir nicht keimen wollen. Aber so lange ich auf dem Wochenmarkt noch Pflanzen zu akzeptablen Preisen verkauft bekomme, mache ich mir damit keinen Stress mehr.)

    Die Feuerbohnen wickeln sich auch selbst um ihren Stab. Ich habe da also einen Stab und den Stab habe ich zur Deckenspannleine abgespannt. Da wächst die Bohne dann mit nach oben, sie windet gegen den Uhrzeigersinn.
     
  • Danke. Dann versuche ich es vielleicht noch mal mit Susannen, falls der Laden noch welche hat. Und die Feuerbohnen wickle ich noch mal kräftig, sonst muss ich Klammern nehmen...
     
  • Ich bewundere auch jedes Jahr deine Susannen!
    Hab`s vor Jahren schon probiert mit denen, aber hat leider nicht geklappt.
    Hab wahrscheinlich kein Händchen für Susannen.
    Es ist schon merkwürdig; mit manchen Pflanzen kann man einfach nicht.


    LG Katzenfee
     
    Heute soll es ernsthaft warm werden - 32°C mindestens, und so, wie das Thermometer klettert, bekommen wir die Temperaturen sicher. Ich habe Sorge, dass mir meine Tomatenblüten verschmoren. Deshalb habe ich noch fix einen kleinen Schattenspender gebaut.

    An den nach vorne weisenden Pflanzstab kam ein eng gewickelter Gummiring, und damit habe ich dann die eine Ecke einer Seite Zeitung fixiert. Jetzt hoffe ich, dass der Wind mir das Konstrukt nicht abreißt und dass so ein bisschen Schatten reicht, um die Blüten zu retten.

    Beim Gießen habe ich wieder ein paar Ananaskirschen ernten dürfen.

    Das Rotkehlchen saß bei der ganzen Wuselei von mir auf dem Balkon stoisch auf seinem Nest und gab vor, nicht da zu sein. Es war aber da, ich hab's gesehen, als ich auch seinen Kasten gießen musste. Gut, dass das mit einem Bewässerungssystem geht und ich also nur einen knappen halbe Meter neben dem Nest den Wasserspeicher füllen muss und nicht direkt neben dem Nest mit der Gießkanne rumhample. Eine Dusche nähme es mir bestimmt übel.

    Eine Anzuchtschale habe ich mit Wasser gefüllt in die Balkonmitte gestellt, vielleicht trinkt das Rotkehlchen ja zwischendurch dort, oder es geht baden.
     
  • Oh weh, ich habe - völlig unnötig - das Rotkehlchen verärgert.
    Ich habe mal wieder gießen müssen, natürlich auch den Kasten, in dem es brütet. Dabei muss ich Ihr zu nahe gekommen sein. Sie ergriff jedenfalls die Flucht. Ich habe mich dann beeilt, dass ich mit der Gießerei fertig würde. Aber die komplette Zeit schallten zweistimmig Protestfiepse und Warnlaute durch den Innenhof. Man glaubt gar nicht, wie vehement so kleine Vögelchen ihren Unmut mitteilen können.

    Weil das Kind nun schon in den Brunnen gefallen war - äh, natürlich das Rotkehlchen aufgescheucht war - habe ich dann auch einen Blick ins Nest geworfen. 5 Eier liegen im Nest.
    Die Zeit, reinzugehen und die Kamera zu holen, wollte ich den beiden Kehlchen dann nicht mehr antun. Also gibt es kein Foto.

    Aber während ich hier schreibe, konnte ich aus den Tiefen des Wohnzimmers schon beobachten, dass Sie wieder auf ihr Nest zurückgekehrt ist und Er sich auf der Balkonbrüstung sitzend davon überzeugt hat, dass dieser tollpatschige Störenfried weg ist. Ich hoffe, dass beide mir nicht länger böse sind, aber immerhin vertrocknet nun ihr Versteck nicht.
     
  • Ich bin zurück von einer Woche Kanutour auf der Mecklenburger Seenplatte. Ich bin wieder mit der Gruppe unterwegs gewesen, mit denen ich seit Jahren fahre. Es ist wunderschön, sich so wenigstens einmal im Jahr zu treffen. Wir haben unglaubliches Glück mit dem Wetter gehabt, wie häufig ist ein angesagtes Gewitter dann doch so eben seitlich an uns vorbei gezogen.

    Körperlich hat mich die Tour manchmal etwas an die Grenze gebracht, 100% meiner Kraft habe ich immer noch nicht wieder. Da ist es gut, Menschen um sich zu haben, die einen seit vielen Jahren kennen und schätzen und auch das auffangen. Als am heißesten Tag der Tour auch noch die längste Etappe anstand, habe ich mich mit unserer ältesten Mitpaddlerin von unserer Landmannschaft mitnehmen lassen. Dafür haben wir dann am Ziel mitgeholfen, ein schattiges Quartier einzurichten.

    Bei den Bildern kennt ihr das ja schon: Bilder mit meinen Mitreisenden drauf stelle ich nicht ins Netz. Deshalb entschuldigt bitte, dass es gar nicht so viele Fotos gibt.

    Der Start erfolgte in Canow, wo wir uns auf dem Campingplatz trafen. Unser traditionellen Grillen musste in die Bratpfanne umgeleitet werden, wegen höchster Waldbrandgefahr war die ganze Woche über verboten, ein Grillfeuer zu entzünden.
    Am nächsten Morgen sahen wir schon, wie die Gewittertürme sich zusammenballten - aber wir haben nichts abbekommen.

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    Der Mössensee war unsere nächste Station, sehr schön, aber leider enorm mückenlastig.

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    Weiter ging es nacht Wustrow, für mich aber per Auto. Der Platz in Wustrow war mit Kirschbäumen bepflanzt und die Gäste durften ernten, soweit sie dran reichten. Der Platzbesitzer meinte, ihm reiche das, was er dann mit der Leiter ernten würde.

    Auf dem Zeltplatz lebte eine Katze, die uns länger besuchen kam. Irgendwann hat jemand aus unserer Gruppe geahnt, was das Tier wollte - Kätzchen hatte Durst! Aus der hingestellten Müslischale mit Wasser hat sie dann bestimmt eine Viertelstunde lang Wasser geschlabbert, ohne wegzugehen. Nachher bewachte sie unseren Kühlschrank und die Kühlkiste.

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    Von Wustrow nach Ahrensberg durch die Schwaanhavel war die verwunschenste Strecke. Zwischenzeitlich war das Wasser so flach, dass wir waten und die Boote am Seil führen mussten, dann wurde es so eng, dass man gut lenken musste und unter dem ein oder anderen Stamm hindurchgeschoben haben wir uns auch.

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    In Ahrensberg blieben wir zwei Nächte, haben aber einen Tagesausflug nach Wesenberg unternommen. Drei haben sich Kajaks gemietet, zwei sind gelaufen und ich gehörte zu den dreien, die den Weg per Leihfahrrad zurückgelegt haben. Unsere Beiden, die sonst den Transporter mit dem Gepäck gefahren sind, haben sich einen von unseren Canadiern genommen und sind zur Schwaanhavel gepaddelt.

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    Weiter ging es am nächsten Tag nach Großmenow. Die Libelle saß sehr anhänglich auf einer Abspannleine unseres Pavillions, mit dem wir uns ein bischen Schatten verschafft hatten.

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    Die letzte Etappe führte uns zurück nach Canow. Bis zu einer Pause noch recht geruhsam, danach zogen aber dunkle Wolken auf. Die letzten zwei Seen hatten wir Gegenwind und haben doch etwas gekämpft. Aber wir sind noch rechtzeitg gekommen, um die Boote an Land zu ziehen und ganz schnell die Zelte aufzubauen. Beim Einschlagen der letzten Häringe fielen die ersten Tropfen.
    Das letzte Bild zeigt den Blick aus meinem Innenzelt ins Außenzelt und auf die Pfützen, die sich ums Zelt, trotz Sandboden bilden.

    P1080768.JPG P1080770.JPG

    Gut, dass wir Abends im Restaurant essen waren. Bis wir wieder auf dem Zeltplatz waren, hatte es aufgehört und etwas abgetrocknet hatte es auch. Den Guss in der Nacht habe ich dann verschlafen.
    Am Morgen gab es noch ein letztes Bad im See, bevor wir uns wieder auf die lange Heimfahrt nach Westen gemacht haben.
     
  • Schöne Fotos und tolle Landschaft!
    Danke Pyro!
    Ich wollte schon fast schreiben: "ich hoffe, du hast dich gut erholt", aber
    anscheinend war die Sache doch eher anstrengend als erholsam.
    Aber du hattest bestimmt viel Spaß und das ist das Wichtigste!


    LG Katzenfee
     
    Danke für eure lieben Worte.

    Erholt - na ja, auf einer ganz anderen Ebene. Körperlich war es anstrengend, aber es hat unglaublich gut getan zu spüren, was alles wieder - noch mit leichten Abstrichen - geht. Und ja ich bin dankbar, dass ich jetzt noch Urlaub habe und Zeit ist, damit aller Muskelkater, Sonnenbrand und alle Schrammen heilen.

    An einem Tag habe ich mir beim ins Boot klettern am Schilf die Haut an einem Fuß aufgeratscht. An einem anderen Tag habe ich auf der Treppe zum Sanitärhäuschen, die aus diesesn ekeligen Metallgittern bestand, einen Sturz gedreht - das spüre ich immer noch am Knie. Ich weiß gar nicht, wie häufig ich mit dem Schienbein an den Bootsbänken angeschlagen habe. Kurz, meine Beine sehen wieder aus wie zu Kindertagen im Sommer, total vermackelt. :D
     
    Hört sich nach einem tollen Urlaub an. Vielen Dank für die tollen Bilder

    Und auch wenn du noch nicht 100% fit bist, ich denke gerade so ein bisschen Aktivität trägt dazu bei, dass es noch weiter aufwärts geht.
     
    Eine schöne Tour, die du da hattest. Anstrengend, kein Wunder nach dem, was du hinter dir hast. Aber wenn sich Anstrengung "gut" anfühlt, ist sie perfekt, wie ich finde. Und ich denke wie aurinko, dass dir jegliche Aktivität nach und nach weiterhelfen wird - in Maßen natürlich, aber das wird bestimmt wieder.
     
    Pyromella, das war sicher ein schöner Urlaub, auch wenn es für Dich etwas anstrengend war.
    Du hats schöne Bilder mit gebracht, auch für mich interessant. Den die Weg über den See kenne ich so nicht.
     
    @Caramell , bist du denn auch mal per Boot unterwegs?

    Als wir in Wesenberg bei der Fischräucherei saßen und aßen haben wir beobachtet, wie ein Rollstuhlfahrer an Bord eines Motorbootes gebracht wurde - genau die Sorte Sportboot, die die für Kanuten ganz gemeinen Wellen erzeugt. Und alle waren sich einig, dass das doch mal ein sinnvoller Einsatz für ein Boot mit Motor wäre - einem Menschen, der da mit Muskelkraft nicht hinkommt, die Gelegenheit zu geben, die Welt aus der Wasserperspektive anzusehen.
     
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