Hat jemand Erfahrung mit der Bayernfeige violetta?

Feigenfuchs

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Hallo hat jemand Erfahrung mit der Bayernfeige Violetta? Früchte, Winterhärte etc.?
 
  • Hallo Feigenfuchs,
    im Magazin haben wir eine Pflegeanleitung für die Bayernfeige 'Violetta'®
    vielleicht findest du ja hier schon ein paar Antworten auf deine Fragen.

    Grüße aus der Hausgarten-Redaktion.
     
  • Ich habe seit ca 20 Jahren eine Bayernfeige im GWH ( der Vermehrer "plattner" ist nur ca 40 km von uns ansässig)
    In der Jugend war sie etwas frostanfällig, heute strozt sie vor Kraft (ca 4m hoch und breit).
    Ich muß sie jedes Jahr gründlich schneiden.
    Sie bringt 2 mal Früchte, zum ersten mal im Hochsommer einige Kilo, und dann im Herbst eine Unmenge von Früchten, die nur selten alle reif werden.
    Ich müsste sie nur gründlicher schneiden und die überzähligen Früchte vor der Herbsternte entfernen.
    Wenn es ein fruchtbares Jahr ist, dann gibt es ganz viel Feigenmarmelade.
    Das Jahr 2021 war ein schlechtes Fruchtjahr. Die Herbsternte wurde nicht reif.
    Ich habe (350 m hoch) noch 2 andere Sorten im Garten an einer geschützen Stelle stehen, die bringen nicht viel.
    Achtung : Die Originalfeigen aus dem Süden (Italien) bringen gar nichts ausser schönes Laub, es fehlt bei uns die Befruchterfliege.
     
  • @poldstetten das ist ja toll! Du hast den Baum wirklich "hier" im Freiland stehen..? (Denke wir sind Luftlinie höchstens 60km voneinander entfernt, wenn ich nicht irre)

    Braucht er einen speziellen Standort? Süd-Hauswand oder ähnliches?

    Kann man die Sorte eigentlich auch direkt vom Züchter beziehen? Damit man nichts falsches bekommt?
     
    Wir hatten vor vielen Jahren die angeblich frostharte Bayernfeige.
    Hier bei uns - da ist es damals schon mehr als -20° kalt geworden und das mehrere Wochen - hat sie nicht überlebt.
    Aber: vielleicht gibt es inzwischen neuere, winterhärtere Züchtungen?
     
  • @wilde Gärtnerin aber Poldstetten ist ja ein "Nachbar" von uns und dürfte die gleichen Temperaturen haben?
    Hattest du die Pflanze direkt vom Züchter?
    Wir hatten auch mal eine no name Feige im Garten, sie hat die strengen Winter mit ausgeklügeltem Winterschutz überlebt.
    Leider fiel sie dann Wurzelschädlingen zum Opfer.
     
    Mein Mann hatte sie damals bei Manufactum bestellt - und die holen sich eigentlich ihre Ware von den besten Anbietern.
    Ob das nun der Vermehrer von Poldstetten war???

    Auf jeden Fall leben wir hier (Mikroklima) in einem sehr kalten Loch, da fällt die Winterkälte einfach nur den Hang herunter.....
     
    Hallo,
    ist schon etwas her, dass ich ausgiebig über Feigensorten recherchiert habe. Jedenfalls stellte sich mir die Sache so dar, dass die Bayernfeige "Violetta" überwiegend als nur mässig frosthart bewertet wurde, im Vergleich zu anderen Sorten (von usern, die mehrere Sorten haben).
    Der Ruf besonders hart zu sein, beruhte wohl darauf, dass ein Vermehrer zig Stecklinge von verschiedenen Sorten im Freiland überwintert hatte, viele gingen ein, die "Violetta" überlebte. Und wurde fortan als besonders frostresistent (und entsprechend teuer) vermarktet.
    Aber wir wissen alle, es können auch noch andere Faktoren dafür verantwortlich gewesen sein.
    Auch ist die Violetta keine eigene Sorte, sondern der Vermarktungsname ..... eigentlich ist es eine gängige Sorte, weiss gerade nicht mehr, welche.
    Unter dem Strich gibt es wohl einige Sorten, die für unser Klima eher geeignet sind, als andere, was aber in erster Linie an anderen Kriterien liegt, wie z.B. ob sie selbstfruchtend sind, ob sie frühreif sind, ob sie grosse Wärmesummen zum Ausreifen benötigen, etc.
    Die Frosthärte der Pflanze an sich spielt sich wohl in relativ engen Grenzen ab und die örtlichen kleinklimatischen Verhältnisse sind viel entscheidender, als die Sorte.
    Als relativ unkompliziert gilt die "brown Turkey", mit grossem Ertrag, allerdings wird der Geschmack der Früchte als "fade" bewertet. Violette Früchte mit gutem Geschmack bringt "Rouge de Bordeaux" oder auch "Ronde de Bordeaux". "Madeleine des deux saisons" ist eine häufig empfohlene Sorte mit grossen Früchten.
    Oft genannt werden "Hardy Chicago" oder "Peretta".

    Insgesamt lohnt es sich, sich vor Anschaffung eines Bäumchens durch den Wust an Informationen zu lesen, um eine Auswahl zu treffen, evtl. auch mal Früchte zu verkosten (bei Bekannten), denn so eine Feige nimmt relativ viel Platz im Garten weg und da ist es enttäuschend, wenn die Früchte nicht den Erwartungen entsprechen.
    Das Phänomen, dass Vermehrungsbetriebe allgemein bekannte Sorten unter eigenem, geschützten Namen vermarkten ist ebenfalls häufig.
     
  • @Platero
    Insgesamt lohnt es sich, sich vor Anschaffung eines Bäumchens durch den Wust an Informationen zu lesen, um eine Auswahl zu treffen
    Das habe ich alles schon zigmal gemacht, mit dem Ergebnis, dass ich zu jeder der angeblich frostharten Sorten exakt dasselbe irgendwo im Internet gefunden habe, was du nun über die Violetta schreibst. ;-)

    Mich interessierte die Sorte von @poldstetten nun deswegen, weil wir quasi "Nachbarn" sind - und wenn er seine Pflanze wirklich von Plattner hat und das bei ihm so klappt, es hier evtl. auch klappen könnte.

    Ansonsten halte ich mich nicht weiter mit dem Thema auf, da man wie gesagt leider zu jeder angeblich noch so frostharten Sorte Forumseinträge findet, wo User berichteten, dass die Sorte eben doch nicht so frosthart gewesen sei wie angepriesen...

    Das einzige, was ich ausprobieren würde wäre deswegen etwas, das sich hier "in der Nachbarschaft" bewährt hat.

    @wilde Gärtnerin ob man wohl bei Manufactum anfragen könnte woher sie ihre Feigenpflanzen beziehen?

    Es gibt sicher noch andere Vermehrer als Plattner, vielleicht handelte es sich ja wirklich um eine andere Pflanze?
    Darf ich fragen wie ihr sie in den ersten Wintern geschützt habt?
     
  • @Taxus Baccata
    Na dann ist es doch noch einfacher .... Poldstetten schreibt doch eh, dass ihr (sein?) Baum mal gründlich geschnitten werden müsste. Da fällt dann jede Menge Stecklingsmaterial an, das sich schon vort Ort bewährt hat... ;).

    Unabhängig davon sollte man die Feigenstecklinge (oder auch gerade gekaufte, kleine Pflanzen) einige Jahre im Kübel halten und bei strengem Frost in einen geschützten, nicht zwingend völlig frostfreien Raum aufstellen.
    Auspflanzen erst, wenn der Haupttrieb ca. 8 cm Durchmesser hat. Dann die ersten Winter den Wurzelbereich mit Laub schützen, eventuell Kokos um den Haupttrieb und die Leitäste wickeln, bis die Pflanze etabliert ist.
    Danach ..... muss die Pflanze klar kommen.

    Edit: Sorry, Umfang, nicht Durchmesser!
     
    Zuletzt bearbeitet:
    @Taxus Baccata
    Na dann ist es doch noch einfacher .... Poldstetten schreibt doch eh, dass ihr (sein?) Baum mal gründlich geschnitten werden müsste. Da fällt dann jede Menge Stecklingsmaterial an, das sich schon vort Ort bewährt hat... ;).
    Das hatte ich ganz überlesen... das wäre natürlich perfekt, falls @poldstetten mir etwas abgeben würde..?

    Winterschutz hatten wir mit unserer jungen Feige damals tatsächlich wie mit einer Bananenstaude gemacht, einen "Käfig" aus Zaunrolle drum, dick mit Stroh ausgestopft und ganz oben ein Stück Plane drüber (also nur als "Deckel"), damit die ganze Konstruktion nicht durchweicht.
    Das hatte wunderbar geklappt (mehrere Jahre), bis Wurzelschädlinge kamen...
    Da konnte aber nicht einmal der Winter was dafür.

    Die Sorte eignete sich allerdings nicht fürs Freiland, auch wenn sie die Winter überlebte.

    Solange wir sie drinnen überwintert hatten, gab es im Sommer ein paar Früchte.
    Als wir sie draußen überwinterten, gab es keine mehr.

    Daher wäre eine Sorte, die mit den Temperaturen wirklich klar kommt, selbst mit Winterschutz, perfekt...

    Mal sehen ob Poldstetten etwas Feigenschnitt übrig hat, sonst versuche ich es halt doch ein letztes Mal mit dem Pflanzenmaterial von Plattner. (Die Baumschule ist ja ebenfalls im gleichen Klimabereich...)
     
    Ich besitze ebenfalls zwei ausgepflanzte Bayernfeigen violetta. Ich habe
    Die Bäumchen in der Gärtnerei Baumschule gekauft, die letzten drei Winter hat sie problemlos mit Winterschutz überstanden
     
    Das klingt vielversprechend, @Feigenfuchs. Darf man fragen in welcher Klimazone/Großregion du wohnst? Habt ihr auch Temperaturen um die -20°C?
     
    Das klingt sehr gut. Hattest du die Pflanzen in einer Baumschule vor Ort gekauft? Oder bestellt?
     
    @poldstetten das ist ja toll! Du hast den Baum wirklich "hier" im Freiland stehen..?
    In der 1. Zeile, 8. Wort steht GWH. Das heißt Gewächshaus (44 qm)
    Einmal, ich weiß das Jahr nicht mehr, da gab es einen sehr warmen Winter mit abschließendem strengen Frost im März, da fror er bis auf einen Meter zurück.
    Das kann man heute noch sehen.
     
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