Kartoffeln bekommen schwarze Blätter - Krautfäule?

Das Mittel heißt Fungisan. Bei Dauerregen ist die Anwendung sinnlos.
Ab Samstag soll es trocken bleiben. Bis dahin heißt es Daumen drücken.
 
  • Kartoffeln und Tomaten in einem Garten sind übel. Das Hauptproblem ist aber das Wetter. Bisher habe ich bei meinen Pflanzen kein Problem bemerkt. So möge es bleiben.
     
  • Ich hab keine Ahnung, ob sich Kartoffelanbau ohne Fungizid im Schnitt überhaupt lohnt. Sie sind gleich anfällig wie Tomaten. Im Unterschied zu den Tomaten stehen sie aber in der Regel ungeschützt und vom Wuchs her isses auch mehr einen "Dschungel".

    Gibt da diesen lustigen Fall, der vor paar Jahren mal in der Zeitung kam, glaube war irgendwo Neu-Ulm oder so. War so ein Öko-Bauer, hatte Kartoffeln auf dem Acker. Gespritzt hat er nix. Als dann die Braunfäule "über Nacht kam", hatten die Kartoffelkäfer nix mehr zu futtern. Da müssen dann Massen an Kartoffelkäfern ins nahe gelegene Dorf gezogen sein. Und fertig war die Story für die Zeitung... :LOL:

    Zu den Tomaten: Also wenn du Dir Sorgen machst, ob du mit den jetzt befallenen Tomatenpflanzen weitere anstecken kannst, muss ich sagen: Klar, natürlich das ist möglich. Aber ich muss dann auch sagen: Die Pilzsporen sind in unserer Region bei solch einer Witterung sowieso immer in der Luft. So bist du auch zu deiner Infektion gekommen. Ob du die befallenen Pflanzen ziehst, oder nicht. Ich glaub, das macht nicht den Unterschied, wenn es um das Risiko geht weitere zu infizieren.

    Vorrausgesetzt natürlich dass diese befallenen Pflanzen keinen "extremen Ganzpflanzen-Befall" haben. Das würde natürlich zu einem hohen Befallsdruck umliegender Pflanzen führen.

    Vielleicht war ich bissl voreilig, Stängelfäule ist nämlich nie gut. Aber wenn ich so überlege, beobachte das einmal aufmerksam weiter. Kannst ja auch versuchen, mit einem Messer die Fäule oberflächlich vom Stängel abzukratzen. Meist steckt die Fäule (unsichtbar) schon tiefer im Stängel, aber du trägst immerhin oberflächlich etwas Braunfäule-Substanz ab. Kann dem Immunsystem der Pflanze nur dienlich sein, und die Sporenträger schabst du dadurch auch ab.

    Ob sich die Pflanze retten lässt bleibt fraglich. Erlebt hab ich das aber schon, dass eine Braunfäule-Infektion auch bei Freiland-Tomaten komplett ausheilen kann. Dann darf aber der Befall nicht zu intensiv sein, das Wetter muss wieder umschwenken (bestenfalls in Richtung Hitze) und die Pflanze muss vital sein (also kein Nährstoffmangel, etc.).

    Unabhängig von einer Wetterbesserung hab ich das Ausheilen auch schon bei Kübel-Tomaten beobachtet, nach dem ich sie an einen regenfreien Standort umgestellt habe. Das Immunsystem dieser Pflanzen musste sich in der Folge nicht mehr auf neue ankommende und auskeimenden Sporen konzentrieren (da diese auf dem trockenen Blatt nicht mehr keimen konnten), sondern konnten die bestehenden Infektionsstellen angehen.

    Kurz: Ein nachträglich aufgebauter Regenschutz könnte ich mir vorstellen, kann noch helfen. (Garantieren kann ich es natürlich nicht).

    Vielleicht kannst ja was zusammennageln. Denk aber dran: Regenschutz muss luftig bleiben (auf gar kein Fall so Tomatenkondome, wie man sie oft sieht). Sonst hast ja wieder feuchte oder nasse Pflanzen...

    Plan B (oder Plan A?): Systemisches Fungizid...

    Plan C: Stecklinge aus Geiztriebe gewinnen...

    Wegen der Infektion auf Erdnähe: Das ist ein Indiz, dass es da besonders nass oder feucht sein muss. Sei es durch Gieß- bzw. Spritzwasser. Oder wegen den Blättern. Viele Gärtner entfernen die untersten Blätter, wenn die Pflanzen größer sind, damit Luft hin kommt. Und eine andere Methode ist es kleine Töpfchen in die Erde einzubuddeln und da rein zu gießen. Ich hab hier einen Tropfschlauch. Dadurch hab ich auch kein Spritzwasser und der Stängel wird auch ned nass.

    Paprika bekommen Braunfäule nur in ganz, ganz seltenen Einzelfällen. So selten, dass das vermutlich die meisten garnicht wissen. Regen macht ihnen zum Glück recht wenig. Um die brauchste keine Angst haben.

    Kürbis bekommen die Braunfäule auch nicht.

    Wie macht sich die Tribelli im Vergleich zur Yolo Wonder bei Dir?

    Achja, die Sache mit der Königsblüte an Paprika kennste?

    Grüßle, Michi
     
  • Hallo zusammen,

    im Anhang habe ich euch Bilder von den Tomaten und dem Stängel angehängt.

    Zu meinen Erfahrungen bisher im Garten. Wir haben zwei Gärten, in einem mache ich klassisch drei Felder mit Fruchtfolge und Fruchtwechsel. Jedes Feld hat etwa 15 qm. Dort hab ich seit vier Jahren jedes Jahr das starkzehrerfeld hauptsächlich mit Kartoffeln voll. Bisher war das das unkritische überhaupt. :) ich setze stets auf die roten Laura Kartoffeln.
    Die Tomaten sind bei mir im zweiten Garten entweder im Hochbeet und/oder im Kübel. So auch dieses Jahr. Lediglich eine Tomatenpflanze ist im Kübel drüben beim Kartoffelfeld.

    Vielen Dank und schöne Grüße!

    PS: die Sache mit der Königsblüte kenne ich (noch) nicht. Hab gerade nachgelesen - soll die tatsächlich weg?
    PPS: Die Tribelli sind, trotz aktiver Schneckenbekämpfung, sehr stark angefressen worden. Daher ist irgendwie ein Vergleich fast nicht mehr möglich. Vergangenes Jahr war Tribelli bei mir super, das Jahr davor auch. Da hatten wir allerdings auch einen Sommer und nicht Dauerapril...
     

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    Fruchtfolge einhalten hat schon eine Bedeutung.
    Kartoffeln nach K. geht gar nicht.
    Und Tomaten neben K. sollte man auch meiden.
    Tomaten nach T. geht jedoch.
    Dieses Jahr ist die Braunfäule vorhersehbar.
    Kupfermittel hilft. Kupfermittel sind auch für den Bioanbau zugelassen und werden auch angewandt, auch Biobauern müssen Ertrag bringen.
    PS: mir ist sehr wohlbekannt, dass Kupfer für den Boden nicht gut ist.
     
  • Ich hab keine Ahnung, ob sich Kartoffelanbau ohne Fungizid im Schnitt überhaupt lohnt.

    Ich bin jetzt extra zum Fenster gehinkt und habe Fotos gemacht, Kartoffelfeldausschnitte und einmal Kartoffeltonne. Keine Fungizidverwendung.

    vom Wuchs her isses auch mehr einen "Dschungel".

    Das vermeide ich, auch wenn es etwas weniger Ertrag bedeutet durch die "Platzverschwendung". Die lockere Bepflanzung sorgt dafür, dass nasse Pflanzen schnell trocknen können.

    In die Lücken würde ich jetzt wieder - kann derzeit nicht - Radieschen etc. sääen.

    Viele Gärtner entfernen die untersten Blätter, wenn die Pflanzen größer sind, damit Luft hin kommt.

    Das mache ich auch so bei meinen Tomaten.
    Nicht nur wegen Spritzwasser, sondern auch, weil nasse, auf nasser Erde aufliegende Blätter keine gute Kombi sein können hinsichtlich Bildung von Pilzen etc.
    Und ich habe um jede Pflanze eine Gießrinne. Wenn der Regen prasselt, gibt es aber ordentlich Spritzwasser!
     

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    Soweit mir bekannt ist , kann man davon ausgehen , daß in Deutschland keine Kartoffeln ohne den Einsatz von Spritzmitteln angebaut werden können.
     
    Marmi, das kann für den Gewerbsanbau stimmen. Im Hobbybereich baut mein Vater seit vielen Jahren Kartoffeln an - ungespritzt. Aber er hat sich für Kartoffeln und gegen Tomaten in seinem Garten entschieden.
     
    Damit war der professionelle Anbau gemeint. Wenn in einem Garten die Ernte mal mies ausfällt, bekommt der Besitzer auch ganz bestimmt keine wirtschaftlichen Probleme. Bauern können man sich das aber nicht leisten.
     
  • Ich hatte auch die letzten Jahre Kartoffeln, es ging meistens gut, auch immer abwechselnd.
    Dieses Jahr habe ich mich für Mais und gegen Kartoffeln entschieden,
    ich hätte auch keinen Plattz gehabt dieses Jahr weil das Walipini jetzt viel Platz weg nimmt,
    aber allein auch die Maikäfer Larven die mir letztes Jahr Kartoffeln weg gefressen haben, das war echt ärgerlich.
    Es gibt ja zum Glück auch gute Kartoffeln zu kaufen.
    In einem Jahr wollten die Kartoffeln auch mal anfangen mit Braunfäule, aber dann habe ich sie bevor es richtig passieren konnte einfach als junge Kartoffeln geerntet, geht auch
     
  • Damit war der professionelle Anbau gemeint. Wenn in einem Garten die Ernte mal mies ausfällt, bekommt der Besitzer auch ganz bestimmt keine wirtschaftlichen Probleme. Bauern können man sich das aber nicht leisten.

    Bauer bin ich ja nicht und im Garten klappt es.

    Allerdings rechne ich bei dem Wetter mit allem, vorallem bei den Tomaten. Da ich seit über 2 Wochen ausfalle, ist der Garten sich selbst überlassen. Also bin ich rübergehumpelt. Und es sieht übel. Da hätten dringend schwere Seitenäste abgestützt werden müssen, ausgelichtet werden müssen, Abgebrochenes weggeräumt werden; das nette Wetter...
    Jedenfalls - tada - beginnende Braunfäule.
    Da ich nicht kann wie ich will, kann ich auch nichts aufhalten...😔

    Ich werde bitten, dass die betroffenen Triebe abgezwickt werden, aber hygienisch wird das sicher nicht laufen. Was das heißt, ist klar.
    Dann kann ich nur hoffen, dass nicht alle sterben, bevor ein paar Tomaten abreifen.
    Und die Kartoffeln werden auch raus müssen.
     
    Ich hatte ne OP und mir eine Entzündung eingehandelt, weil ich zu schnell zu aktiv war...
    Muss die Füße noch ziemlich stillhalten.

    Fungizide würde ich sowieso nicht spritzen.
    Ab was ab muss. Essigwasser-Waschung, Hexengebräu, Schachtelhalm, Brennessel. Zumindest verzögern.
     
    Bauer bin ich ja nicht und im Garten klappt es.

    Allerdings rechne ich bei dem Wetter mit allem, vorallem bei den Tomaten. Da ich seit über 2 Wochen ausfalle, ist der Garten sich selbst überlassen. Also bin ich rübergehumpelt. Und es sieht übel. Da hätten dringend schwere Seitenäste abgestützt werden müssen, ausgelichtet werden müssen, Abgebrochenes weggeräumt werden; das nette Wetter...
    Jedenfalls - tada - beginnende Braunfäule.
    Da ich nicht kann wie ich will, kann ich auch nichts aufhalten...😔

    Ich werde bitten, dass die betroffenen Triebe abgezwickt werden, aber hygienisch wird das sicher nicht laufen. Was das heißt, ist klar.
    Dann kann ich nur hoffen, dass nicht alle sterben, bevor ein paar Tomaten abreifen.
    Und die Kartoffeln werden auch raus müssen.
    Die Kartoffeln kannst Du aber wenigstens noch essen, wenn Du sie gleich erntest, sobald die Pest losgeht.
     
    Gute Idee, Samstag helfen mir Tochter und Schwiegersohn bei Notfallmaßnahmen, trotz Hochsaison in ihrer Branche.
    Eine Freundin könnte ich bitten, möchte ich aber nicht, sie betreut gerade ein krankes Ehepaar.
    Eine andere hat gerade berufl und privat viel um die Ohren, die möchte ich damit auch in Ruhe lassen. Andere haben nichts mit Garten am Hut.
    Ich nehme es so gelassen wie möglich.
    Es kommt wie es kommt.
     
    Anbei ein Bild der Tomatenfrüchte. Fängt es nun an in die Früchte zu gehen?
    Die Kartoffeln habe ich geerntet. War einiges an Ausbeute - und die unter der Familie verteilt. :)
     

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