Bin für etwas mehr Entspannung. Diese Kühlung ist nötig, sonst gibt es Ärger mit Keimen, bei Wiesenhof wären das Salmonellen. Das ist nicht lustig. Niemand wußte vor einem Jahr was von Corona und wie es funktioniert, deshalb wird jetzt eventuell mit UV Licht oder einem anderen System versucht
zu desinfizieren.
Ich glaube, gegen die Kühlung hat kaum jemand etwas, die wird für die Fleischverarbeitung nötig sein. Aber die Enge? Sowohl im Betrieb als auch in der Unterbringung?
Die Überlegung, dass Keime bei gekühlter Luft, die im Kreis zirkuliert, mitzirkulieren (braucht kein Coronavirus sein, ein freundlicher Magen-Darm-Virus reicht aus ) hat keinen vorher dazu gebracht, mal zu überlegen, dass da irgendwo in diesen Kreislauf extrem gute Filter zwischengehören? (Ja, die kosten Geld!)
In den meisten anderen Brancen wurde in den ersten Lockdown-Wochen überlegt und umgebaut, damit man die Mindestabstände, die man seit Beginn der Coronapandemie für sinnvoll erachtet, möglich machen konnte.
Bei uns arbeitet zum Beispiel ein Teil im Neubau, ein Teil immer noch im Altbau (dazu gehöre ich). Man versucht auch, sich zeitlich aus dem Weg zu gehen. Es ist vieles lästig, aber es wird gemacht.
Gestern war ich im Bürgerbüro. Die Leute arbeiten, um die Abstände zu halten, in einem riesigen Saal mit Trennwänden dazwischen. Ich denke, fast jeder Arbeitsplatz hat irgendwelche Spuren.
Wieso kann man dann nicht auch einen Fleischverarbeitungsbetrieb soweit umorganisieren, dass sich nicht mehr alle eng auf der Pelle hocken?
Und wieso hat nicht schon vor Jahren die Bevölkerung aufgeschrien, die als Nachbarn ganz sicher gesehen haben, unter welchen Umständen die Arbeiter leben, die meist aus dem Ausland kommen, weil von den Einheimischen kaum jemand zu diesen Bedingungen arbeiten mag?
Mir ist klar, dass es sehr schwer sein dürfte, das System komplett menschenfreundlich umzubauen, aber so unmenschlich muss es nicht sein. Dann ist der Gewinn für Herrn Tönnies und Co etwas kleiner. Das werden sie überleben.
Und auch die meisten Verbraucher werden etwas teurere Lebensmittel durchaus verkraften. Prozentual vom Einkommen zahlen z.B. die Franzosen deutlich mehr für ihre Lebensmittel als wir. Ist uns das Essen als Gesellschaft denn soviel weniger wert? Gilt nur immer "Hauptsache viel, egal, in welcher Qualität und egal, wer bei der Herstellung alles über den Tisch gezogen wird"?
Mich ärgert das schon lange, aber es kommt jetzt halt alles aktuell wieder hoch.