Volksbegehren gegen das Artensterben

Die Bauern gehören mehr gefördert

Da muss ich mal widersprechen: Die konventionelle Landwirtschaft gehört weniger gefördert. Dann würden die Preise für konventionelle Lebensmittel steigen und Biolandbau wäre konkurrenzfähig.

Und weil dann immer sofort rumgejammert wird, dass ja dann Lebensmittel zu teuer wären: In keinem EU-Land geben die Leute anteilig weniger für Lebensmittel aus als in Dtland. In so ziemlich jeden westlichen EU-Land sind Lebensmittel teurer bis deutlich teurer als in Dtland. Unsere Landwirtschaft verklappt mit unseren Steuergeldern subventioniertes Getreide und Hähnchen nach Afrika und macht damit die dortige Landwirtschaft kaputt.

In das System muss nicht noch mehr Geld reingesteckt werden, das Geld muss anders verteilt werden. Aber da seien der Bauernverband und sämtlichen Schutzheiligen vor. Drei Kreuze.
 
  • ich würde sagen die Kleinbauern gehören gefördert, damit sie mit den großen mithalten können ..
     
  • Vielen Dank für die Links, Barbamama! (y)
    Die Haltung der Landwirte in dem oberen Artikel finde ich äußerst ermutigend!
     
  • Gerne, freut mich so, wenn möglichst viele Leute sich darüber austauschen ! (y)
    "Because there is no Planet B" !!
    Und man muß möglichst viele, wenn möglich ALLE Seiten anhören....das ist Demokratie.
    Und ich bin sehr, sehr froh, daß wir immer noch hier in einer solchen leben können....
     
    Hallo !

    Der Bauernverband ist ja kein Bauernverband für die normalen Landwirte, sondern ein Verband für die Agrarindustrie-Lobby. Immer mehr Bauern kommen da drauf und treten aus. Diese Diskussionen sind jetzt so wichtig, damit die Politik gezwungen wird etwas richtiges zu tun. Die Agrarpolitik von Brüssel gehört grundlegend geändert, nicht die Massenbetriebe gehören gefördert sondern die kleineren Strukturen, die wirklich nachhaltig arbeiten. Die EU ist ja nur für die Globalisten da, was bringt uns Kleinen die EU ? Die ist nur von Vorteil für die Großen. Man kann sich gar nicht vorstellen wieviele Lobbyisten da in Brüssel sitzen, die gehen in den Ministerien ein und aus und haben sogar dort schon ihre Büros. Wenn man weiß wie das läuft, da stehen einem die Haare zu Berge. Die EU ist ja eine reine Diktatur. Die Kommisare werden bestimmt und das Parlament hat nichts zu bestimmen. Das ist nur Augenauswischerei, das heißt nur Demokratie. Da werden sich Sachen ausgedacht, da kommt ein normal denkender Mensch gar nicht drauf. Ich bekomme das so mit, Freunde von mir haben einen Biobetrieb, haben so ca. 30-40 Legehennen, die verkaufen ihre Eier in ihrem Hofladen. Da kommt ein Kontrolleur und misst die Stangen, wo die Hühner nachts sitzen, ob die Abstände stimmen........ da fragt man sich schon. Das ist nur 1 Teil. Die Landwirte werden auch nur benutzt in diesem System. Die werden in die Schuldenfalle getrieben, mit Beratungen, die Ställe müssen so groß gebaut werden, damit sich das rentiert. Wenn die das dann so machen, Schulden machen um das umzusetzen was ihnen gesagt wird, dann die Preise fallen für ihre Produkte, sie nicht das verdienen, was sie bräuchten, aber nicht mehr zurückkönnen weil sie die Schulden zurückzahlen müssen, die hängen dann in der Falle und müssen nur noch funktionieren. Wenn ich daran denke, wie es den Biogas-Bauern in eine paar Jahren gehen wird, dann kommt mir das große Grauen. Aber dann sind ja die Banken und Organisationen da, die ihnen dann die Höfe wegnehmen, die machen ein gutes Geschäft. Den Grund und Boden ist ein gutes Kapital, da mit Geld nicht aufzuwiegen ist. Dann werden die Bauern noch verführt, zu große Traktoren zu kaufen, weil es ist schon schön für einen Mann auf einem Riesentraktor zu sitzen..... und schon sind sie im Schulden-Hamsterrad und müssen so funktionieren wie die anderen wollen. Dann hacken noch die Verbraucher auf ihnen rum......, aber das ist jetzt für mich ein großer Reinigungsprozeß im System. Der wird sehr weh tun, für alle. Das kann so nicht mehr weitergehen. Das war jetzt meine Meinung zu dieser Angelegenheit.

    lg. elis
     

  • "Nach dem Volksbegehren müssen zehn Prozent des Bayerischen Grünlands künftig zu Blühwiesen werden, also die Mahd erst nach dem 15. Juni erfolgen, um sowohl brütende Vögel als auch Insekten zu schützen."

    Boah, wenn ich sowas lese, krieg ich so nen Hals!

    Das macht man drei Jahre, dann sind das Grasflächen. Die Blütenpflanzen müssen nicht nur blühen, die müssen sich auch aussamen können. Und dazu darf die Mahd nicht vor Mitte Sept erfolgen. Oder es muss mindestens ein "Blüh- und Schonstreifen" von mehreren Metern Breite geben, von dem aus die Fläche wieder besamt werden kann. So wie das in diversen Kulaps anderer Bundesländer schon vor 20 Jahren festgelegt war.

    Das sind Bauern, die sollten eigentlich wissen: Wo keine Samen, da keine Pflanzen. Also entweder haben das Leute mit viel Enthusiasmus und wenig Anwesenheit im Biounterricht gestrickt oder die Bauern sind schon wieder dabei ihre Schlupflöcher zu bauen. Aber nach Förderungen und Entschädigungen rufen, das geht ganz schnell und ohne Luft zu holen.
     
    Da werden sich Sachen ausgedacht, da kommt ein normal denkender Mensch gar nicht drauf. ... Da kommt ein Kontrolleur und misst die Stangen, wo die Hühner nachts sitzen, ob die Abstände stimmen

    Ja, natürlich, das erwarte ich so. Auf die Selbstkontrolle der Leute kann man anscheinend nicht bauen, das hat die Vergangenheit oft genug gezeigt, auch bei Biobetrieben. Natürlich sind Deine Bekannten nicht so, die machen das ordentlich. Nur, woher weiss das der Kontrolleur, dass er da nicht kontrollieren muss, wenn er noch nicht kontrolliert hat?

    Ein Hundezwinger muss auch eine bestimmte Größe haben, an die ich mich halten muss. Da kann ich den Hund auch nicht in eine Obstkiste sperren.
     
    Swenny, wenn ich eins sicher sagen kann, dann dass bei meinen Großeltern auf dem Land in den 80ern ein unglaublich großer Artenreichtum zu finden war - Wiesenblumen jeglicher Art, Schmetterlinge, Frösche, Käfer jeglicher Sorte, Schwalben, andere heimische Vögel (das ganze Vogelbuch rauf und runter) - das alles verschwand in den 90ern als die Bauern anfingen, in großem Stil Pestizide einzusetzen! Jetzt ist die Landschaft dort LEER. Alles, was sich dort noch gut vermehrt sind Unmengen von Mücken und Bremsen (letztere gab es in meiner Kindheit so gut wie überhaupt nicht, dafür sorgten die Vögel und andere Tiere).

    Wenn mir nun einer erzählen will, der wenig gewillt ist, etwas beizutragen und in erster Linie nur meckert, dass 10% mehr Biolandwirtschaft und Wieseflächen eh umsonst sind, dann bekomme ICH so einen Hals.

    Wenn du so viel mehr beizutragen hast als die Landwirte, die prinzipiell bereit und gewillt sind, mehr für den Artenschutz zu tun - dann ab mit dir in die Politik und neue Volksbegehren auf die Beine gestellt!
    Oder noch besser: Politiker werden und an besseren Gesetzesentwürfen mitarbeiten!
    Weniger meckern, mehr handeln täte Not!
     
    Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
    Wir erleben gerade ein unglaubliches Massensterben:

    Umweltzerstörung: Das große Artensterben – mit Zeitverzögerung - WELT

    Und nur, weil der Mensch (ALLE - nicht nur einzelne Berufsgruppen !) einfach den Kragen nicht voll genug bekommen kann. Der Verbraucher will ständig ALLES was er sich im Augenblick wünscht sofort zur Verfügung haben; nicht nur Nahrungsmittel auch sog. Luxusgüter, von ständig neuen Klamotten, übers Auto, zur Flugreise - mit der Begründung: Ich kanns mir doch leisten! Die meisten Landwirte meinen sie brauchen auch noch die letzten 1,5 Meter des Feldes zum Bach, nix da Platz für den Biber, oder gar ein halbes Meterchen Korn für den ollen Hamster stehen lassen - nein, akribisch wird abgeräumt (hab selber 20 Jahre auf dem Land gewohnt, und war ständig mit Hund draussen, ich weiß von was ich rede), und falls ein kleines Wildtierchen doch noch was finden sollte, dann verreckt es an der Chemie, die überall drin ist. Von der Flora ganz zu schweigen - Monokultur, und das über Jahrzehnte.... Und jedes kleine Unkraut (gibts eigentlich gar nicht, nennen wir nur so - JEDE Pflanze hat ihren Platz in der Natur) wird systematisch vernichtet - mit ihm gleich auch die Wildblumen ! Großindustrielle zerstören gar (mit Absegnung der jeweiligen Regierung, die mit abkassiert) ganze Urwälder, schlachten die dort lebenden Wildtiere einfach ab, stören doch nur. Als "Hobby" jagt man entweder Großwild in Afrika, oder mit dem Elektroschlitten (oder wie das Ding heisst) Wölfe in Sibirien. Und DAS ALLES soll mit der Natur vereinbar sein ?? Müsste jedem einleuchten, daß es das sicher nicht ist....
    Die Auswirkungen des Ganzen werden unsere Kinder und Kindeskinder ausbaden müssen....
    Aber die Kettenreaktion ist schon lange in Gang gesetzt, und wird nicht mehr aufzuhalten sein - wir können sie allenfalls mit viel vereinter Kraft, und nur ZUSAMMEN etwas aufhalten. Leider fehlt vielen Menschen der Wille, und, noch schlimmer, die Einsicht (auch bei sich selbst mal anzufangen).
    Was mich auch immer wieder schockiert ist die Tatsache, daß der ganze Schlamassel eigentlich erst vor 70/80 Jahren anfing - mit der Industrialisierung nach dem 2.WW - vorher hatte die Natur wirklich noch ihre Daseinsberechtigung ! Man stelle sich vor: Wir haben es geschafft, in so kurzer Zeit fast ganz zu ruinieren, was so viele Jahrhunderte oder -tausende im Lot war........ Dank des "Fortschritts" - in die falsche Richtung :cry:

    Gut Nacht
     
  • Wenn du so viel mehr beizutragen hast als die Landwirte

    Ich hab in meinem Leben schon mehr Kröten über die Straße getragen als so ein Landwirt totspritzen kann, ich hab Orchideenwiesen gemäht um den durch die Landwirtschaft eingetragenen Stickstoff wieder rauszubekommen, während andere Kinder Fussballspielen waren - den Stiefel muss ich mir nicht anziehen.

    die Landwirte, die prinzipiell bereit und gewillt sind, mehr für den Artenschutz zu tun

    Kann man die mal bitte klonen? Scheint nicht allzuviele davon zu geben. Für die Landwirte muss Landschaft vor allem pflegeleicht, aufgeräumt und gut auszubeuten sein. Bunte Blümchen stören da nur.

    Vor 30 Jahren hieß es bei uns im Heimatkundeunterricht: Heckenstreifen schützen den Acker vor Erosion, bieten Tieren Unterschlupf, Vögeln Nistmöglichkeiten. Artenvielfalt und Fruchtfolge schützt vor Krankheiten. Schwere Landmaschinen verdichten den Boden. Übermäßige Stickstoffdüngung landet als Nitrat im Grundwasser...

    Die Schüler die das damals im Heimatkundeunterricht gehört haben, sind heute selbst Landwirte. Aber irgendwas muss in ihren Köpfen inzwischen passiert sein, denn es verschwinden immer weiter Heckenstreifen, Mais wird 3 Jahre hintereinander angebaut - was geht, wenn man genug Gift gegen den Maiszünsler spritzt -, die Landmaschinen werden immer größer und Stickstoff wird gedüngt ohne Sinn und Verstand.

    das alles verschwand in den 90ern als die Bauern anfingen, in großem Stil Pestizide einzusetzen

    Hatten wir oben schon: Ich wohne auf dem Land. Kein Bauer spritzt hier Pestizide auf Wiesen, Weiden oder Ackerränder. Warum auch, es ist viel billiger, die zweimal im Jahr zu mulchen und damit sämtliche Blütenpflanzen plattzumachen und am Aussamen zu hindern.
     
  • In der Zeit, in der ich auf dem Land gewohnt hab, hab ich leider auch viele schlechte Erfahrungen mit den Landwirten gemacht. Mir hat ein Bauer mal auf Anfrage, warum man denn keinen kleinen Wiesenstreifen am Feldrand mehr für die Wildtiere, Insekten etc. stehen lassen kann geantwortet:
    "Diese Viecher bringen uns nix, an denen is nix verdient - die sollen sich woanders Lebensraum suchen !"
    Und ebenso verhielten sie sich natürlich mit den ungeliebten Biberbauten am Bachlauf.....obwohl es einen Biberschutzbeauftragten gab, der sich vehement und enthusiastisch für seine Schutzbefohlenen einsetzte - die haben das Tier immer wieder (heimlich) gewildert. Alle habens gewusst, aber keiner konnts halt beweisen.....
    Auf meine Frage, warum man denn nicht die Kühe im Sommer auf die Weide direkt neben dem Kuhstall raus lassen kann bekam ich zur Antwort: Es hat sich 1 x eine Kuh draussen verletzt - und SO geht das nicht, da spart man sich das halt lieber ! EINMAL ist sowas passiert, und schon müssen angeblich deswegen die Tiere 365 Tage im Jahr, ihr ganzes Leben lang, an einer Stelle (in ihrem Dreck) stehen..... Ne - SO eine Milch will ich nicht trinken !

    Ich bin überzeugt, in vielen Fällen gäbe es sehr wohl andere/bessere Lösungen - man wählt aber halt immer den einfachen/bequemen Weg...... Ich hoffe inständig, die jungen Landwirte, die nächste Generation also derer, die ich noch kennenlernen durfte, findet wieder den Weg zurück zur Natur + Natürlichkeit - das wäre wirklich zu schön, um wahr zu sein
     
    Wer Prof. Dr. Michael Schrödl von der Zoolog. Staatssammlung München noch nicht kennt, hier ein überaus interessanter Beitrag zur Biodiversität:


    Sein Artikel "Bis nichts mehr kreucht und fleucht" in der Süddeutschen Zeitung vom 21. Januar 2019 ist auch echt gut......

    Zitat: "Wenn es so weitergeht, ist zwischen 2030 und 2050 Schluss mit den Menschen..."
     
    Moin zusammen,
    und hier mal ein toller Artikel... für all' uns Gartenliebhaber,
    wie auch wir die Natur unterstützen können!
    Sicherlich machen schon viele von uns was in dem Artikel steht,
    ist trotzdem lesens- und für die, die es noch nicht tun, umsetzungswert:

    Wiesen, Beete, und Blumenkästen für Bienen • Schmetterlinge • Insekten anlegen und Gärten bienenfreundlich gestalten - NATURKINDER

    Denn wie schon einige Male erwähnt, WIR ALLE stehen in der Verantwortung,
    sei es in unserem Konsum- und Einkaufsverhalten,
    sei es im Bestellen unserer Gärten, dazu gehören auch VORgärten!!!
     
    warum man denn nicht die Kühe im Sommer auf die Weide direkt neben dem Kuhstall raus lassen kann

    Heutige Hochleistungs-Milchkühe kannst Du nicht auf die Weide stellen. Die musst Du mit Kraftfutter ernähren, weil sie selbst nicht genug Gras fressen und verdauen können, um ihren eigenen Energiebedarf zu decken.

    Kühe, die auf der grünen Weide verhungern würden. Das muss man sich mal überlegen, wie krank das ist. Und da müssen sich die Bauern schon selbst an die Nase fassen, dass sie das angefangen haben - und jetzt jammeren sie rum, dass die Milchpreise im Keller sind, weil zuviel Milch produziert wird.
     
    und vergesst die ganzen Gifte nicht (Spühlmittel, Waschmittel, Putzmittel, Duschgel mit Mikroplastik usw.)
    Da darf ich gar nicht näher drauf einsteigen sonst bekomme ich die Krise - wir benutzen das ganze Zeug wegen vieler Allergien nicht (mehr), es gibt für alles ungiftige Alternativen.
    Leider ist die bunte Werbung so schön und das Bewusstsein mau. Und 100 Meilen gegen den Wind duften (mit guten, krebserregenden und umweltverseuchenden Nanoduftststoffen aus japanischen Forscherlaboren) muss natürlich auch alles...
    Ja. Es ist ein weites Feld, ein sehr weites Feld. :cautious:
     
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