aggressive Elster- was kann ich tun?

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  • Elstern sind Rabenvögel. Wenn es erforderlich ist, können Schonzeiten während der Legung oder Aufzucht ausgesetzt werden. D.h. sie können auch ganzjährig gejagd und beschossen werden, wenn sie Junge haben. Das ist eines der grossen Ausnahmen, die im Bereich Schutz, Erhaltung und Pflege eines Bestandes getroffen werden. Wie wenige anderer Ausnahmen in der Natur, gilt bei diesen Vögeln, dass sie nicht so recht in die Nahrungskette passen wollen. Der Mensch wägt ja gerne in Nutzen und Schaden ab. Zecken, Flöhe und Läuse gehören in eine dieser Sparten. Rabenvögel und ganz speziell Elstern, richten mehr Schaden an als sie Nutzen stiften.
     
    Der Mensch richtet durch die bedingslose Ausrottung von Insekten (durch Herbizide und Pestizide) viel mehr Schaden an als es ein paar Elsternpaare je könnten..

    Das Argument ist so sinnvoll wie: "Wir in Deutschland können doch mit unseren Windrädern gar nichts gegen den weltweiten Klimawandel machen. Wozu also was unternehmen?"

    Und selbst wenn das Kleinvogelpaar dann die fünfte Ersatzbrut durchbringt - wird die dann von der Katze gefressen. Das ist wie mit den Bienen: Ja klar, die sterben nicht gleich an den Neonikotinoiden. Und mit der Varroa kommen sie auch meist klar. Und die einseitige Pollennahrung in Monokulturen halten sie auch aus. Aber alles zusammen sorgt halt für Stress und dafür, dass sie anfälliger werden - und letztlich der Stock draufgeht.

    Elstern-Populationen werden (genau wie die rein künstlichen Katzen-Populationen) durch den Menschen auf einem hohen Niveau gehalten. Größere Kleinvögel-Verluste sollten also dort auftreten, wo die Elster weitere gute Futterquellen wie Komposthäufen etc. findet, so daß es zu dichten Elstern-Populationen kommen kann.

    So hab ich das in der Stadt beobachten können: Da rennen die Elstern gezielt die Dachrinnen ab und suchen nach Vogelnestern unterm Dach. Und das machen die den ganzen Sommer über, warum sollten die das auf ihre eigene Brutzeit beschränken?
     
  • Elstern sind Rabenvögel. Wenn es erforderlich ist, können Schonzeiten während der Legung oder Aufzucht ausgesetzt werden. D.h. sie können auch ganzjährig gejagd und beschossen werden, wenn sie Junge haben.
    Gemäß diesem Link ist das nur in Bayern der Fall, die anderen genannten Bundesländer haben auch für Elstern Schonzeiten angeordnet... http://www.ijon.de/elster/landver.html
     
    Wir sprechen nicht von irgend einer Regel, einem Paragraph oder einer anderen theoretischen -weil Praxisfernen- Verordnung.
    Wenn sich ein Verhältnis zu Ungusten von Singvögeln verschiebt, treten Ausnahmen in Kraft. Und das ist gut so.
    Wir hatten hier über lange Jahre immer mehrere Paare Nachtigallen. Keine mehr da. Selbst Amseln sind nur noch wenige zu sehen.
    Elster sieht man an jeder Ecke. Ihr Gegacker ist aus jedem Grundstück zu hören. In einem angrenzenden Waldstück, liefern sich Krähen und Elstern regelrechte Schlachten. Respekt allen Sachverständigen da draussen, die Situationen einzuschätzen wissen und auch mal eigenverantwortlich handeln.
     
  • Wir haben auch eine Elster-Gang im Garten und ja, sie nerven und wenn es um die Brut geht, ist nicht mit ihnen zu spaßen. Dennoch käme ich nicht auf die Idee, sie zu töten?! :d

    Jetzt ist bald Fußball-WM, holt Euch eine laute Ratsche / Knatter (klingt ähnlich) oder Vuvuzela. Das vertreibt selbst hartnäckigste Elstern. Laut klatschen tut es bei uns auch, aber Deine scheinen etwas angriffslustiger zu sein.
     
    Wir sprechen nicht von irgend einer Regel, einem Paragraph oder einer anderen theoretischen -weil Praxisfernen- Verordnung.
    Wenn sich ein Verhältnis zu Ungusten von Singvögeln verschiebt, treten Ausnahmen in Kraft. (...) Respekt allen Sachverständigen da draussen, die Situationen einzuschätzen wissen und auch mal eigenverantwortlich handeln.
    Über diese "Ausnahmen" entscheidet aber der Gesetzgeber und nicht der Gartenbesitzer.

    Jetzt ist bald Fußball-WM, holt Euch eine laute Ratsche / Knatter (klingt ähnlich) oder Vuvuzela
    ... und Eure Nachbarn reden bald kein Wort mehr mit Euch... ;)
     
    Dennoch käme ich nicht auf die Idee, sie zu töten?!

    Nachdem sie jetzt die fünf fast flüggen Rotschwanzjungen aus dem Briefkasten gezogen haben: Doch, schon. Scheissviecher! Einen Flügel und ein Bein haben sie noch liegenlassen.

    Und nix mit: Das ist Natur. Das ist genauso einen Plage wie Nachbars verwilderte räudige Katzen.
     
    Über diese "Ausnahmen" entscheidet aber der Gesetzgeber und nicht der Gartenbesitzer.

    Das war nicht der Präsens. Die Rede war vom Gesetzgeber. Und es ging um Ausnahmen. Die dann vom Gesetzgeber ausgegeben werden.
    Ich habe Frau Merkel in einem Interview sagen hören, dass bei ihnen zuhause auch zuviele Elstern sind.
    Ich kenne einige Leute aus der hegenden und pflegenden Forst- und Jagdwirtschaft. Ich weiss was Realität da draussen ist.
    Wenn da mal 2 oder 3 dieser fliegenden Plage plötzlich fehlen, merkt das kein Mensch. Im Revier entscheidet der Förster/Jäger und kein Gesetzgeber.
     
  • Der Mensch greift tagtäglich extrem in die Natur ein, durch Straßenbau, Häuserbau, Bestellung der Felder, Verkehr, etc.. Dann möchte er in kleinen Inseln, dass die Natur selbst so sein darf wie sie will und denkt, es wird sich ein Gleichgewicht einrichten. Das wird nie möglich sein und ist in meinen Augen extrem naiv gedacht und gehandelt. So wie wir Menschen uns einrichten und beherrschen, richten sich nämlich dann z.B. die Rabenvögel, Wölfe oder auch Raupen, Insekten gut ein,wo es passt und werden in diesem Gebiet dominieren und überhand nehmen, so dass andere Spezies leiden.
     
  • Dann möchte er in kleinen Inseln, dass die Natur selbst so sein darf wie sie will und denkt, es wird sich ein Gleichgewicht einrichten. Das wird nie möglich sein und ist in meinen Augen extrem naiv gedacht und gehandelt.

    Ich geb' dir in allem Recht Pepino, bis auf obigem Punkt- ich wünschte, ich könnte in dieser Illusion leben, das würde es mir wesentlich einfacher machen :grins: :( ich kann auch nur ein paar Brummer, Pieper etc. mitfüttern. Dass das niemals ein Ausgleich für die Schäden an der Natur ist, die der Mensch anrichtet, weiß ich leider (schmerzhaft) selbst. Aber lieber ein paar Gärten mehr, in dem ein paar Spatzen, Hummeln, Bienen... etwas Lebensraum finden, als nackter Beton. Viel mehr kann man meist auch nicht tun, leider.
     
    Dem widerspreche ich in keinster Weise. Auch ich versuche viel in meinen Gärten, um den Tieren zu helfen. Aber ich lebe nicht in der Illusion, dass dann daneben alles ok ist.
     
    Da hast du völlig Recht. Der kleinste Eingriff, die kleinste Veränderung hat dramatische Folgen. Das macht sich dann zuerst bei den Kulturfolger bemerkbar. Wenn es mehr natürliche Lebensräume gäbe, hätten auch Elstern und Krähen öfter natürliche Feinde zu fürchten. Sperber und Habicht wurden unter dem Kroppzeug schon aufräumen. Nistmöglichkeiten für sie sind seltener geworden. Gibt es welche, verwaisen sie weil zu viel Volk rumläuft und stört. Eier kommen nicht bis zum schlüpfen, weil sie wegen zu dünner Schalen zerbrechen.
    Umwelteinflüsse verhindern gar schon das entwickeln im Ei. Kommen dann noch "natürliche Faktoren" wie Nesträuberei, Sturm und Wetterschläge, sowie der Konkurenzkampf der Jungen im Horst hinzu, bleibt so manches Jahr der Nachwuchs komplett aus.
    Die Reihe, Umstände und Beispiele liessen sich nahezu beliebig fortsetzen
     
    Im Revier entscheidet der Förster/Jäger und kein Gesetzgeber.
    Falsch!
    Auch der ist an Recht und Gesetz gebunden und wird bestimmt nicht wegen einer oder zwei Elstern seinen Jagd-/ Waffenschein riskieren.

    @Pepino, vollste Zustimmung.

    @Citroenchen, die dünnen Schalen waren bedingt durch DDT und das ist lange verboten. Und Habichte und Sperber gibt es hier im tiefsten Hamburg zur Genüge.... allerdings halten sie sich eher an den Tauben gütlich.
     
    ... und Eure Nachbarn reden bald kein Wort mehr mit Euch... ;)
    Ist nicht immer das Schlimmste :))) Neee, wir haben uns da abgesprochen, die steht auch immer klatschend im Garten. Das mit der Ratsche verunsichert die Elstern, sie klingt wie ein stärkerer Konkurrent. Vuvuzela ist vielleicht doch etwas übertrieben ... :)))
     
    Nachdem sie jetzt die fünf fast flüggen Rotschwanzjungen aus dem Briefkasten gezogen haben: Doch, schon. Scheissviecher! Einen Flügel und ein Bein haben sie noch liegenlassen.

    Puh, grausam ... :/ Ich bin halt anders gestrickt, töten kommt für mich nicht in Frage. Da versuche ich lieber, auf anderem Weg den Singvögeln zu helfen. Ich füttere sie, baue Nistkästen / Schutzzonen, setze kein Gift ein (statt spritzen lieber Larven einsetzen o.Ä.) ... Bisher bin ich ganz gut damit gefahren, in unserem früheren Garten konnte ich - trotz Katzen und Rabenvögel - ein Hort für viele Tiere schaffen (der Bestand ist deutlich in der Zeit gewachsen) und hier würde ich es gerne auch tun. Klingt vielleicht "blümchen-haitaitai-mäßig", aber damit kann ich leben.
     
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    Nachdem sie jetzt die fünf fast flüggen Rotschwanzjungen aus dem Briefkasten gezogen haben: Doch, schon. Scheissviecher! Einen Flügel und ein Bein haben sie noch liegenlassen.

    Und nix mit: Das ist Natur. Das ist genauso einen Plage wie Nachbars verwilderte räudige Katzen.


    Der Eisbär (ja egal welcher Großbär) frißt in den fetten Zeiten nur das beste vom Lachs. Der Rest ist Dünger. Isso.

    Der Mensch schnibbelt nur die Flosse vom Hai, um ne schaale Suppe wegzuschlürfen. Der Rest ist unverkennbar, weil wohlwissentlich!, Grausamkeit. Isso.....

    Es gibt jetzt im Internetz so schöne Compentitive eaters zu schauen. Mukbangs. Verschwendungssucht, feinstes Futter wird in UNMENGEN in sich hereingeschaufelt, obwohl es nicht zum Überleben gebraucht wird. The biggest Whopper, 5 Kilo Steaks, in Dimensionen, die keiner braucht. Und woanders verreckt das kleine menschliche Balg mit Fliegen in den Augenwinkeln.
    DAS nenn ich brutal, eine Elster oder nen Krokodil mit nem Huf zwischen den Zähnchen eher nicht.

    Ich maße mir nicht an, zu behaupten, es gäbe keine Plagen. Ich sags aber mal so, meist ist der Mensch dran schuld, daß eingeschleppte Tiere überhand nehmen, und starke Tierarten zu echten Opportunisten mutieren, die mit ihrem Verhalten ihr Überleben eben in der Stadt, neben dem Mensch, in eingepferchten Lebensräumen sichern.
     
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    Falsch!
    Auch der ist an Recht und Gesetz gebunden und wird bestimmt nicht wegen einer oder zwei Elstern seinen Jagd-/ Waffenschein riskieren.

    @Pepino, vollste Zustimmung.

    @Citroenchen, die dünnen Schalen waren bedingt durch DDT und das ist lange verboten. Und Habichte und Sperber gibt es hier im tiefsten Hamburg zur Genüge.... allerdings halten sie sich eher an den Tauben gütlich.


    Dann versuche ich es mal so: Der Wolf ist/war/galt sehr lange als nahezu ausgerottet. Nach erstmaligem Auftreten, wurden sie -bei Strafe- unter Schutz gestellt. Trotzdem wurden mehrfach Wölfe geschossen. Das waren nicht irgendwelche Zivilisten. :D Schon verstanden?

    Es gibt nicht bloss ddt. Schick mal ein paar Habichte und Sperber hier runter. Im Gegenzug schicke ich Heringe.
     
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