Aggressive Elstern

außerdem muss sie gemolken werden und wird wohl keiner mit dem milcheimer auf die weide latschen.


Doch. Hier werden Kühe, die den ganzen Sommer über draußen sind, auch auf der Weide gemolken. Ginge auch gar nicht anders, wenn die Weide einige km vom Stall entfernt ist.

Es ist nicht grad nur 1 Milcheimer, und gelatscht wird auch nicht, sondern der Bauer kommt mit Trecker und Melkausrüstung.
 
  • Ich denke, Murmelchen meinte, das es früher viele Kühe gemeinsam auf der Weide gab (was heute nicht mehr der Fall ist) und diese dann die Elstern verjagten. Und sie fand es schade das es kaum noch Kühe auf der Weide gibt,, und falls doch, dies dann alleine stehen.
     
    Interessant, was ich von euren Beiträgen alles wieder erfahren habe. Ganz ernst. Ich bin in einer großen Stadt geboren und obwohl ich seit 22 Jahre ein Haus mit Garten habe, bin ich immer noch am lernen, wie es so mit der Natur und der Landwirtschaft und dem Menschen so ist.
    Also nach dem ich vor ein Paar Jahren eine interessante Dokumentation gesehen habe, wo darüber berichtet wurde, dass deutsche Milchindustrie Fördergelder dazu bekommt, wenn Milchpulver exportiert wird und in Afrika die Landwirte kaum mit da billig verkauften Trockenprodukt mithalten können ... obwohl ich auch jeden Tag Milch brauche, bin ich der Meinung, dass wahrscheinlich zu viel davon produziert wird.

    Weiter trenne ich auch den Menschen und die Natur. Das meiste, was der Mensch macht, ist gegen die Natur. Gestern hat unser Nachbar tatsächlich Rasen gemäht und unter den Stauden alles Blattzeug weg geharckt.

    Zurück zu den Elstern. Es ist nichts anderes, als die Füchse und Wildschweine in der Stadt und soll mir niemand erzählen, dass die Wölfe darauf auch nicht irgendwann kommen.
     
  • Wie gesagt, ich kann es schlecht einschätzen, wie viel Milchvieh in anderen Landstrichen auf der Weide steht.
    Komm zu uns in das Nord-östliche Münsterland und dir werde die Augen übergehen ob der ganzen Kühe.
    Und die sind nicht Lila;)

    Richtig, vieles was der Mensch macht geht konträr zu den natürlichen Selbsterhaltungskräften. Wenn aber nicht eingegriffen wird, haben wir so spaßige Sachen wie:

    Wildschweine in der Innenstadt
    Füchse auf dem Friedhof
    Aggressive Rabenvögel auf Schulhöfen


    Ich bin ein großer Verfechter der Nachhaltigkeit im Umgang mit den Ressourcen die uns zu Verfügung stehen, dazu zähle ich auch den naturnahen Raum.

    Unberührte Natur die in der Lage ist sich selbst zu regulieren ist Seltenheit geworden.
    Dies ist kein Wunder, wir leben hier in Mitteleuropa dicht an dicht.
     
  • Also nach dem ich vor ein Paar Jahren eine interessante Dokumentation gesehen habe, wo darüber berichtet wurde, dass deutsche Milchindustrie Fördergelder dazu bekommt, wenn Milchpulver exportiert wird und in Afrika die Landwirte kaum mit da billig verkauften Trockenprodukt mithalten können ... obwohl ich auch jeden Tag Milch brauche, bin ich der Meinung, dass wahrscheinlich zu viel davon produziert wird.


    Eine Doku über landwirtschaftliche Themen, die du vor ein paar Jahren gesehen hast, kann heute schon wieder längst überholt sein. Bei deinem Beispiel - zu hohe Milchproduktion - weiß ich es nicht, kann dir also nicht widersprechen und ebenso wenig zustimmen, da ich keine Ahnung habe.

    Seit ich auf dem Land wohne, lerne ich aber sehr allmählich etwas mehr über die Mechanismen von Ackerbau & Viehzucht. Hauptproblem der Landwirtschaft ist, dass sie ein von Natur aus träges Unternehmen ist, das seine Produkte und Produktionsweisen nicht so rasch anpassen kann wie zB Industrieunternehmen.

    Andererseits wird die Landwirtschaft von ständig neuen Verordnungen und Rücknahmen alter Verordnungen geplagt und gegängelt. Ein Landwirt darf seit einiger Zeit keine Kuhweide umpflügen, wenn es ihm einfällt, die Kühe aufzugeben und dort Getreide anzubauen, zum Beispiel.

    Oder das Dauerproblem Gülle ... hier war es üblich, dass die Bauern den Mist auf eine Stelle ihres Ackers fuhren und dort übers Jahr sammelten, um den Mist beim ersten Frost auf den Anbauflächen zu verteilen. Diese Misthaufen sind jetzt verboten, um zu verhindern, dass Gülle ins Grundwasser gelangt. Vorschrift ist ein undurchlässiger Untergrund. Manche Bauern haben genügend Platz und betonierte Flächen im Stall, für die ist die neue Verordnung kein Problem. Die anderen müssen jetzt aber rasch 20 000 bis 40 000 € locker machen können, um sich auf einem Feld so eine Fläche bauen zu lassen.

    Wie gesagt, ich lerne, mal hier ein bisschen und da ein bisschen, unsystematisch. Aber meine große Klappe aus meiner Stadtzeit à la "Die Bauern sind an allem schuld" hab ich mir längst abgewöhnt. Es ist immer wieder verwunderlich, wie unbekannt einem die nächstliegenden Verhältnisse sind.



    Weiter trenne ich auch den Menschen und die Natur. Das meiste, was der Mensch macht, ist gegen die Natur.
    Das Lebewesen Mensch macht im Prinzip das, was alle anderen Lebewesen auch machen: sich zwecks Arterhaltung so viel wie möglich zu fressen zu verschaffen, auf Kosten möglicher Konkurrenten. Bloß dass Mensch die schlaueren Methoden hat als die anderen Tiere. Und sogar schon auf den Gedanken gekommen ist, dass dieses Leben auf Kosten anderer ungerecht ist. Seitdem fummelt er hilflos an diesem unfairen Grundprinzip des Daseins rum und macht mit seinem dilettantischen Eingreifen die Sache an manchen Stellen besser, an vielen schlechter ...


    Gestern hat unser Nachbar tatsächlich Rasen gemäht und unter den Stauden alles Blattzeug weg geharckt.
    Hm? Wie meinst du das jetzt? Klar, Rasenmähen ist gegen die Natur, aber nur, weil schon Rasen-als-solcher gegen die Natur ist. :grins:
     
    https://www.youtube.com/watch?v=m6Hc6u8OG8w&feature=youtu.be

    Vor Krähen haben die Elstern nicht viel Angst. Heute früh dachte ich, was für ein Alarm. Im Sommer konnte ich beobachten, wie die Krähen die Elsternfamilien attakiert haben, aber die Elstern lassen sich nichts gefallen. Ich bin kein Künstler, was es ums Filme drehen geht. Aber ich denke, dass man auf dem Video von heute früh auch den Geräuschen nach erkennen kann, dass da irgendwie ein Kampf ums Revier statt findet.
     
  • Hitchcock lässt grüßen:grins:

    Schöne Geräuschkulisse.

    Früh morgens streichen Elstern von ihren Schlafbäumen zu hohen Warten, damit sie erstmal sehen, was so passiert.
    Vielleicht hatten die Krähen die selbe Idee:grins:
     
    https://www.youtube.com/watch?v=m6Hc6u8OG8w&feature=youtu.be

    Vor Krähen haben die Elstern nicht viel Angst. Heute früh dachte ich, was für ein Alarm. Im Sommer konnte ich beobachten, wie die Krähen die Elsternfamilien attakiert haben, aber die Elstern lassen sich nichts gefallen. Ich bin kein Künstler, was es ums Filme drehen geht. Aber ich denke, dass man auf dem Video von heute früh auch den Geräuschen nach erkennen kann, dass da irgendwie ein Kampf ums Revier statt findet.

    Huhu,

    ich würde einmal sagen, die Krähen und Elstern hatten etwas gemeinsam im
    Visier, so ist es üblicherweise ... Marder, Katze, Waschbär, Eule, Bussard oder
    Sperber/Habicht ... Sie profitieren von einander, nutzen sich im Herbst/Winter
    symbiotisch und haben ihre gemischten Trupps schon aufgebaut, klassisch ... =)

    Besten Gruß, Rudi
     
    Danke Rudi für die Erklärung! Wir haben auf unserem Grundstück 7 große Kiefer, da spielt sich immer wieder Drama ab, vielleicht gelingt es mir ab und zu Videos zu drehen. (Krähen jagen Eichhörnchen, Buntspechte sind dieses Jahr verrückt hinter her mit schreien geflogen u.s.w.). Dann mache ich ein anderes Thema dazu, hier soll es den Elstern bleiben :) .
     
    Huhu,

    ich würde einmal sagen, die Krähen und Elstern hatten etwas gemeinsam im
    Visier, so ist es üblicherweise ... Marder, Katze, Waschbär, Eule, Bussard oder
    Sperber/Habicht ... Sie profitieren von einander, nutzen sich im Herbst/Winter
    symbiotisch und haben ihre gemischten Trupps schon aufgebaut, klassisch ... =)

    Besten Gruß, Rudi


    Moin Rudi.
    Hast du da Literatur zu?
    Gruß, Hübi
     
  • Nein, Beobachtung ... schau Dir beliebige Kalender mit Winteraufnahmen von
    Raubvögeln an, gerne an Luderplätzen angelockt, auch da siehst Du es.

    Der Vorgang selber, beispielsweise: Krähen entdecken, warten; Elstern kommen
    hinzu, um zu prüfen. Erst dann gehen Krähen nieder, verdrängen die Elstern, die
    damit automatisch zu Wächtern werden. Wenn (fast) alles weg, kommen wieder
    die Elstern für die Reste ...

    Ein gängiger Vorgang in vielfachen Varianten, gerne auch mit einer dritten oder
    vierten Komponente, dem Kolkraben und/oder einem Adler. Die Reihenfolge
    dann entsprechend Durchsetzungskraft, idealisiert, klar: Elster, Krähe, Kolkrabe,
    Adler, Kolkrabe, Krähe, Elster ... beschränkt sich aber nicht auf Vögel, auch
    Säuger sind da noch einzubauen (Bär/Wolf/Fuchs). Und: alle haben etwas davon,
    die kleineren können z.T. erst nutznießen, wenn die größeren aufgebrochen
    haben etc., werden aber in der Wartezeit zu Wächtern; s.o.

    Gruß, Rudi

    PS: Zum Thema: Ein Grünlandexperiment, bei dem Kühe der oben betroffenen Rasse
    ohne Stall ganzjährig in Außenhaltung gehalten werden, würde ich gerne einmal erklärt
    bekommen, absurd! Für mich ist der Bauer sträflich mit seinen Tieren umgegangen,
    die geschwächt waren, aber nicht durch die Rabenvögel ... vielmehr durch schon vorhan-
    dene Infektionen/Milchfieber (dann Verletzungen o.Ä.). Warum? Eine gesunde Kuh tritt
    so schnell, da wagt sich kein Vogel ran, niemals; würde sofort erschlagen.

    Ursache sind nicht die Rabenvögel, Ursache ist eine ungeeignete Haltung und Versorgung
    der Tiere. Der Bauer hat seine Tiere sträflich vernachlässigt. Ein Freund von mir, selber
    Landwirt, sagt: " Es gibt gute und schlechte Bauern!". Für mich ist der oben genannte
    Halter einer der zweiten Kategorie. Meine - ganz persönliche - Einschätzung.
     
    Zuletzt bearbeitet:
  • Danke dir.
    Es las sich im ersten Beitrag deinerseits für mich so, als würden sie aktiv diese Gemeinschaft suchen.
    So stellt es sich mehr als Situationsbedingtes "Nutznießen" dar.
    Jep, an Luderplätzen lässt sich gut beobachten. Das stimmt.
     
    PS: Zum Thema: Ein Grünlandexperiment, bei dem Kühe der oben betroffenen Rasse ohne Stall ganzjährig in Außenhaltung gehalten werden, würde ich gerne einmal erklärt bekommen, absurd!


    Hm? Was hab ich da verpasst? Rudi, woher hast du das jetzt mit dem Grünlandexperiment? Falls das in dem anfangs verlinkten Artikel stand, muss ich es verpennt haben.

    Aber dass das absurd wär, ist sicher richtig.
     
    Hallo Rosabel,

    ja, in dem oder einem anderen Artikel zum Sachverhalt ...

    Gruß, Rudi


    "Sachverhalt" heißt "aggressive Elstern picken Kühe an", richtig?

    Dass mit dieser einheimischen Kuhrasse Experimente gemacht würden bezgl. Ganzjahresfreilandaufenthalt, wüsste ich nicht. Wär ja auch blöd, man weiß doch längst, dass diese Kühe winters in den Stall gehören.

    Jedenfalls hierzulande weiß man das. Die Kühe sind nur den Sommer über draußen, und zwar Tag und Nacht. Deshalb werden sie auch morgens und abends im Freien gemolken.

    Das heißt auch, falls eine Elsterntruppe Lust hätte, die Kühe zu überfallen, hätten letztere wenig Chancen, dem Federvieh zu entgehen. Dass eine Kuh so schnell zutreten kann, dass die Elster hinüber wäre, halte ich für Wunschdenken. Vielleicht wenn sie eine wildere Rasse wäre. Oder wenn Elstern weniger Geduld hätten.

    [video]https://www.youtube.com/watch?v=nn8SIRzaXbc[/video]

    Elstern sind aber verrückte Viecher. Schau dir nur mal dieses Video an ... tut mir leid, ist ein dilettantisches Video, aber darum geht's jetzt nicht.

    Was ich sagen will: ich finde es völlig verfehlt, den Bauern dafür verantwortlich zu machen, dass seine Kühe von Elstern belästigt werden.
     
    Nein, Beobachtung ... schau Dir beliebige Kalender mit Winteraufnahmen von
    Raubvögeln an, gerne an Luderplätzen angelockt, auch da siehst Du es.

    Der Vorgang selber, beispielsweise: Krähen entdecken, warten; Elstern kommen
    hinzu, um zu prüfen. Erst dann gehen Krähen nieder, verdrängen die Elstern, die
    damit automatisch zu Wächtern werden. Wenn (fast) alles weg, kommen wieder
    die Elstern für die Reste ...

    Ein gängiger Vorgang in vielfachen Varianten, gerne auch mit einer dritten oder
    vierten Komponente, dem Kolkraben und/oder einem Adler. Die Reihenfolge
    dann entsprechend Durchsetzungskraft, idealisiert, klar: Elster, Krähe, Kolkrabe,
    Adler, Kolkrabe, Krähe, Elster ... beschränkt sich aber nicht auf Vögel, auch
    Säuger sind da noch einzubauen (Bär/Wolf/Fuchs). Und: alle haben etwas davon,
    die kleineren können z.T. erst nutznießen, wenn die größeren aufgebrochen
    haben etc., werden aber in der Wartezeit zu Wächtern; s.o.

    Gruß, Rudi

    PS: Zum Thema: Ein Grünlandexperiment, bei dem Kühe der oben betroffenen Rasse
    ohne Stall ganzjährig in Außenhaltung gehalten werden, würde ich gerne einmal erklärt
    bekommen, absurd! Für mich ist der Bauer sträflich mit seinen Tieren umgegangen,
    die geschwächt waren, aber nicht durch die Rabenvögel ... vielmehr durch schon vorhan-
    dene Infektionen/Milchfieber (dann Verletzungen o.Ä.). Warum? Eine gesunde Kuh tritt
    so schnell, da wagt sich kein Vogel ran, niemals; würde sofort erschlagen.

    Ursache sind nicht die Rabenvögel, Ursache ist eine ungeeignete Haltung und Versorgung
    der Tiere. Der Bauer hat seine Tiere sträflich vernachlässigt. Ein Freund von mir, selber
    Landwirt, sagt: " Es gibt gute und schlechte Bauern!". Für mich ist der oben genannte
    Halter einer der zweiten Kategorie. Meine - ganz persönliche - Einschätzung.

    Vielen Dank für Deinen Beitrag. Ich muss mich für meinen dummen Beitrag hier entschuldigen. War etwas verwirrt, sorry:rolleyes:
     
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