Neue Tomaten in "Ausdünstung" der letztjährigen?

Ursel

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05. Juni 2009
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Neue Tomaten in "Ausdünstung" der letztjährigen?

Hallo!
Ist es sinnvoll, die letztjährigen Tomatenpflanzen (die vorläufig noch als Insektenunterkunft auf dem Beet stehen)zu häckseln und als Mulch auf dieser Beetfläche auszubreiten, sodass sie mit der Zeit von Regenwürmern untergearbeitet werden und dann den neuen Tomaten zugute kommen? Ich lese immer wieder, dass Tomaten gerne in ihren eigenen "Ausdünstungen" leben, also gerne Blätter und Geiztriebe erhalten.
Auf kundigen Rat freut sich
Ursel
 
  • AW: Neue Tomaten in "Ausdünstung" der letztjährigen?

    Moin Ursel,

    mir ist bekannt dass es im biologischen Anbau oft praktiziert wird Geiztriebe unter den Pflanzen liegen zu lassen, sofern diese gesund waren spricht auch nix dagegen, ich konnte jedenfalls keine Nachteile beobachten.
    Ich wechsel auch nicht jährlich den Standort, allerdings räume ich die Pflanzen im Herbst ab, ganz gleich ob sie noch fit waren oder doch angeschlagen, Insekten haben bei mir ausreichend andere Schlupfwinkel.
    Die abgestorbenen Pflanzen würde ich eher nicht verwenden, aber ausprobiert habe ich es noch nicht, wie weit da eventuell eine erhöhte Gefahr durch Pilzsporen usw. besteht kann ich nicht beurteilen.

    Gruß Conya
     
    AW: Neue Tomaten in "Ausdünstung" der letztjährigen?

    Hallo Ursel :)

    Ich kann dazu nur eine persönliche Erfahrung beitragen, inwieweit oder ob sie überhaupt auf andere Standorte/Fälle übertragbar ist, vermag ich nicht zu beurteilen.

    Im Herbst 2011 habe ich die ganze Braucherde meiner Tomatenkübel in Säcken gesammelt, und mit Regenwürmern überwintern lassen.
    Die Tomaten waren eigentlich nicht krank und bis zum ersten Frost sehr vital - von ein paar kleinen braunen Flecken abgesehen. Sie hatten aber weder K&B noch Alternaria, soweit ich das beurteilen kann. Vielleicht minimal Chladosporium.

    Die Regenwürmer haben die Braucherde in den Säcken (die natürlich nicht verschlossen sondern nach oben hin offen, und vor Regen geschützt, standen) zu wunderbarem Humus umgearbeitet - und ich habe die Kübel im darauffolgenden Jahr wieder mit dieser Erde bestückt und nur wenig neue Erde untergemischt.

    Ich weiß nicht ob es an der Braucherde von den Tomaten oder am Jahr lag: So kranke Tomaten wie in diesem Jahr (etliche Arten von Pilzbefall) habe ich wirklich noch nie gehabt.

    Im Herbst 2012 haben wir dann alles, was mit den Tomaten zu tun hatte, großzügig entfernt (abgestorbene Pflanzenteile etc.) - und im vergangenen Sommer waren die Tomaten wieder sehr gesund.

    Aufgrund dieser Erfahrung halte ich es für mich so, dass ich nun immer alles, was mit den Tomatenpflanzen zu tun hat, am Ende der Saison entferne -
    das gilt natürlich nicht während der Saison. Wenn ich im Sommer entgeize, werfe ich die Geiztriebe auch mal auf den Kübel oder aufs Beet.

    Aber nach dem Horror-Sommer 2013 würde ich keine Tomatenpflanzen am Ende der Saison in den Beeten belassen oder zum Mulchen verwenden... Tomaten gehören mit zu den pilzanfälligsten Pflanzen überhaupt. Nach dem Erlebnis von 2012 ist mir das Risiko einfach zu groß.
     
  • AW: Neue Tomaten in "Ausdünstung" der letztjährigen?

    Ich habe bisher auch keine besonders guten Erfahrungen damit gemacht, Tomaten zu kompostieren...
    Mir ging es ähnlich wie Lauren. Ich habe vor drei Jahren alle Tomaten und Gurkenpflanzen, die noch fit waren (zumindest für mein Auge) kompostiert und die Erde anschließend für Tomaten verwendet. Die Tomaten waren trotz überdachtem Balkon alle krank und mickrig.
    Theoretisch kann das natürlich an der Pflanze selbst liegen (ich hab zu Balkongärtnerzeiten nur fertige Pflänzlein gekauft), aber ich habe nicht genug Risikobereitschaft um einen Totalausfall in Kauf zu nehmen und würde die Überreste daher entsorgen.
     
  • AW: Neue Tomaten in "Ausdünstung" der letztjährigen?

    Guten Abend!
    Vielen Dank für die nützlichen Rückmeldungen! Ich werde Eure Erfahrungen berücksichtigen und mein Tomatenbeet nicht mit den alten Tomaten mulchen. Aber wenn Ihr tatsächlich diese alten Tomatenreste auch nicht auf den Kompost legt - was macht Ihr dann mit ihnen, Hausmüll oder auf den Recyclinghof, wo man sicher höhere Temperaturen erreicht bei der Kompostierung?
    Gruß von
    Ursel
     
    AW: Neue Tomaten in "Ausdünstung" der letztjährigen?

    Hallo Ursel,


    da wir keinen Acker und deswegen nicht unzählige Tomatenpflanzen haben (höchstens 20-24 Stück) landen bei mir die Tomatenabfälle tatsächlich in Säcken im normalen Hausmüll.

    Was es sonst für Möglichkeiten gibt, weiß ich leider nicht, aber auf den Kompost würde ich sie, wie du selbst sagst, auf jeden Fall eher nicht tun.
     
  • AW: Neue Tomaten in "Ausdünstung" der letztjährigen?

    Moin Ursel,

    im Kompost- oder Misthaufen würde ich sie nicht haben wollen, bei uns wird das trockene Kraut verbrannt, aber ich wohne auch abseits im Busch und kann regelmäßig so genannte Brenntage nutzen.
    In Deinem Fall würde ich die jämmerlichen "Gestalten" im Restmüll entsorgen.

    Gruß Conya
     
    AW: Neue Tomaten in "Ausdünstung" der letztjährigen?

    Danke! Ich werde den Rat beherzigen - obwohl ich versuche, den Restmülll immer möglichst gering zu halten.
    Tschüs!
    Ursel
     
    AW: Neue Tomaten in "Ausdünstung" der letztjährigen?

    So 'n Heckmeck hab ich noch nicht mal mit den Rostmilben angefangen... :D

    Mir sträubt es wervolles organisches Material in den Restmüll zu kippen und dafür auch noch Abfallgebühren zu bezahlen.

    Ja, es gibt Grenzen. Bei gewissen Krankheiten ja. Aber für mich nicht bei Braunfäule, Graufäule oder Dürrfleckenkrankheit. Das sind Pilzkrankheiten, die so verbreitet sind in der Luft mit ihren Sporen, dass sie selbst bei größter Hygiene bei den Abräumarbeiten im Folgejahr ohne Schwierigkeiten eh wieder auftreten können.

    Grüßle, Michi
     
    AW: Neue Tomaten in "Ausdünstung" der letztjährigen?

    Das beruhigt mich ja, Michi. Habe letztes Jahr, alles auf den Kompost gekippt, bzw. auf dem abgeernteten Kürbisbeet aufgeschichtet. Aber es gab auch keine Krankheiten. Braunfäule-infiziertes habe ich bisher in den Jahren zuvor in die grüne Tonne getan, die ist kostengünstiger, als die Restmülltonne. Und der Grünabfall wird gut erhitzt.
     
  • AW: Neue Tomaten in "Ausdünstung" der letztjährigen?

    Was Michi schreibt, erscheint mir auch einleuchtend: Als ich gestern alles herunter räumte vom Beet, habe ich mir auch gesagt, dass ich keine Garantie habe, dass da nichts zurückbleibt. (Allerdings hatte ich bis zum Oktober gesunde Pflanzen. Danach sind mir einige Tomaten verfault.) Auf der anderen Seite sagt man ja bei Rosen, dass man penibel alle Blätter mit Sternrußtau entfernen soll, damit man den Pilz nicht im nächsten Jahr wieder hat. Auch da bin ich mir sicher, dass ich nicht alle Blätter entfernt habe.
    Da ich nun einen großen Sack mit Tomatenresten habe, der mir fast vollständig die Restmülltonne füllen würde, bin ich jetzt ernsthaft ins Zweifeln gekommen.
    Gruß und Dank von
    Ursel
     
  • AW: Neue Tomaten in "Ausdünstung" der letztjährigen?

    Ich hab 2007 im elterlichen Garten angefangen Tomaten anzubauen. Bestimmt 15 Jahre standen dort keine Tomaten, Kartoffeln oder Gemüse überhaupt auf den Beeten. Trotzdem bekamen sie September die Braunfäule.

    2013 bin ich umgezogen. Neue Gegend, neues Klima. Weinbaugebiet, vorher schwäbisch Sibirien. Auch dort auf dem Äckerchen wurde mindestens 10 Jahre lang nichts mehr angebaut. Dennoch bekamen sie Dürrfleckenkrankheit, später Braunfäule.

    Und 2014 werd ich wieder 'nen neuen Garten haben und es werden wieder die üblichen Verdächtigen an Pilzkrankheiten auftreten. Zumindest wenn man sie im Freiland ohne Regenschutz kultiviert (so wie ich). Das ist auch das richtige Stichwort: Regenschutz! Die Sporen dieser Pilzkrankheiten sind sowieso irgendwo immer in der Luft. Und landen zwangsläufig auf den Pflanzen. Aber hält man die Pflanzen trocken können die Sporen nicht auskeimen. Es braucht Wasser dazu.

    Grüßle, Michi
     
    AW: Neue Tomaten in "Ausdünstung" der letztjährigen?

    Ich mache es so:
    Gesunde Geiztriebe kommen den Sommer über unter die Tomaten; krankes wird im Restmüll entsorgt (könnte das evt. doch in die Biotonne? Wird beim hocherhitzen tatsächlich auch BF und anderes vernichtet??)
    Im Herbst kommen alle offensichtlich gesunden Pflanzenreste klein geschnippelt (Schere anschließend gründlich reinigen) in die Biotonne und offensichtlich krankes in den Restmüll.

    Das Tomatenbeet wird vor der Neupflanzung spatentief ausgehoben und mit Kompost wieder aufgefüllt.
    Seit 2010 hatte ich so nur leichte Fälle von BF und 2013 erstmal Blütenendfäule (nur an einer Sorte: Carnica)
    Die ausgehobene Erde wandert in andere Gartenbereiche, die weit von den Tomis weg sind und eine Aufbesserung des Lehmbodens noch für mehrere Jahrzehnte gebrauchen können :rolleyes:

    Niemals nicht würde ich meine paar Tomaten im "Müll" vom Vorjahr wachsen lassen.
    Wir geben uns so viel Mühe, gesunde Pflanzen zu ziehen (oder auch zu kaufen) und da sollen sie bitte auch die besten Möglichkeiten bekommen gesund und knackig in unseren Mund zu wandern :pa:

    @Conya
    Verbrennen können wir hier auch - lach, da fragt nicht mal einer nach Brenntagen - es wird abgefackelt was das Zeug hält. Ist das hier noch mehr Outback als bei dir???
    Wenn man die Nachbarn mag, wird auf die Windrichtung geachtet oder Bescheid gesagt "mach mal Fenster zu" - ansonsten...:(

    Liebe Grüße von
    Elkevogel (die sich das verbrennen der Tomireste mal merken wird)

    PS - eine allerletzte Notlösung für zu viel Tomaten-/Gartenmüll in der Restmülltonne: wenn es wirklich gar keine andere Möglichkeit der Entsorgung gibt:
    Die Bioreste in einer Plastiktüte vorkompostieren: eintüten, ein paar kleine Löcher in den Beutel machen und in einer stillen Ecke stehen lassen. Nach ein paar Wochen ist der Inhalt meist verschimmelt, lässt sich klein matschen und braucht nicht so viel Platz
     
    AW: Neue Tomaten in "Ausdünstung" der letztjährigen?

    Regenschutz! Die Sporen dieser Pilzkrankheiten sind sowieso irgendwo immer in der Luft. Und landen zwangsläufig auf den Pflanzen. Aber hält man die Pflanzen trocken können die Sporen nicht auskeimen. Es braucht Wasser dazu.

    So sieht´s aus. Ich werd den Teufel tun und irgendwelche Tomatenleichen in den Restmüll werfen!
    Wie gesagt, die Sporen sind wie beim Schimmel allgegenwärtig,
    da hilft auch Verbrennen nix.
    Getrocknetes Brot schimmelt nicht - fällt euch was auf?
     
    AW: Neue Tomaten in "Ausdünstung" der letztjährigen?

    Regenschutz! Die Sporen dieser Pilzkrankheiten sind sowieso irgendwo immer in der Luft. Und landen zwangsläufig auf den Pflanzen. Aber hält man die Pflanzen trocken können die Sporen nicht auskeimen. Es braucht Wasser dazu.

    So sieht´s aus. Ich werd den Teufel tun und irgendwelche Tomatenleichen in den Restmüll werfen!
    Wie gesagt, die Sporen sind wie beim Schimmel allgegenwärtig,
    da hilft auch Verbrennen nix.
    Getrocknetes Brot schimmelt nicht - fällt euch was auf?;)

    Grüßle
    Stefan
     
    AW: Neue Tomaten in "Ausdünstung" der letztjährigen?

    Wir sollen die Tommis vertrocknen lassen, damit sie keine Braunfäule bekommen.
    rolleyes.gif
     
    AW: Neue Tomaten in "Ausdünstung" der letztjährigen?

    Klar, dann kann nix mehr passieren.:D
    Ihr sollt die Blätter vor Nässe schützen, sonst nix.
     
    AW: Neue Tomaten in "Ausdünstung" der letztjährigen?

    Klugscheißer!:-P
     
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