zu geringer Heizungsverbrauch

Kilatron

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Hallo,

hatte das von euch schon mal jemand, dass der Vermieter wegen eines angeblich zu geringen Heizungsverbrauchs einen defekten Wärmemengenzähler vermutet und den Heizungsverbrauch schätzen/rein über die Wohnfläche berechnen möchte?

Ich habe seit 15 Jahren Heizkosten von ca. 100-150 Euro im Jahr für meine Etagen-Mietwohnung und liege über die Jahre bei nur 20% der durchschnittlichen Wärmemenge der anderen Mietparteien. Das kommt durch verschiedene Faktoren zustande wie ungeheiztes Badezimmer, kein Kinderzimmer, und vor allem ein striktes Sparverhalten wie den Verzicht auf gekippte Fenster und ähnliches.

Es gibt auch noch einen anderen Mieter, der ähnlich sparsam ist. Wobei die Wohnungen das auch einfach machen, da sie massiv gedämmt sind und volle Südseite haben. Unter 18° in jedem Raum sinkt die Temperatur auch vollkommen ohne Heizung nicht. Da braucht man nur 1 Stunde am Tag die Fußbodenheizung anzumachen, und man hat durchgehend mindestens 21° in der Bude. Selbst im Winter reichen 2 Stunden blauer Himmel, und im Wohnzimmer sind es 24°.

Mein Vermieter hat bei der letzten Abrechnung nun jedoch einfach den gesamten Wärmeverbrauch des Hauses durch die Anzahl der Mietparteien geteilt, pauschal 15% abgezogen, und so eine Notabrechnung laut Heizkostenverordnung wegen angeblich defekter Wärmemengenzähler erstellt. Das könne ja gar nicht sein, dass man mit so wenig Heizungsanforderung auskommt, also müssten ja Zähler defekt sein.

Schon kurios.
 
  • Supernovae

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    Hi @Kilatron

    Mein Vermieter hat bei der letzten Abrechnung nun jedoch einfach den gesamten Wärmeverbrauch des Hauses durch die Anzahl der Mietparteien geteilt, pauschal 15% abgezogen, und so eine Notabrechnung laut Heizkostenverordnung wegen angeblich defekter Wärmemengenzähler erstellt. Das könne ja gar nicht sein, dass man mit so wenig Heizungsanforderung auskommt, also müssten ja Zähler defekt sein.
    Wie setzt sich die Abrechnung in deinem Mietvertrag zusammen?
    Hast du einen Pauschbetrag?
    Habt ihr im Haus keine einzelnen Abzweige für die Wohnungen?

    Das mit den Zählern müsste nachgewiesen werden.
    (vielleicht klaut da auch jemand illegal)
    Wende dich an deinen Mieterverein, zahle das Eintrittsgeld und lasse das prüfen.
     

    Cepha

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    Gibt es keinen Summenzähler

    Damit lässt sich ja plausibel abschätzen, ob die Unterzähler korrekt zählen oder nicht?
     
  • Kilatron

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    Grundsätzlich ist es bei uns im Mehrfamilienhaus genauso wie in anderen Häusern, also einen Hauptzähler in der Tat, dann die diversen Wärmemengenzähler in den Wohnungen. Abgerechnet wird wie üblich zu 30 % Grundkosten über die Quadratmeter, zu 70 % über die von den Wärmemengenzähler angezeigten Verbrauchsmengen.

    So ganz verstehe ich die Motivation des Vermieters auch nicht, hier überhaupt eingreifen zu wollen. Zumal der überregional agierende Vermieter sowieso eine Verwaltungsgesellschaft für die Verwaltung hat.

    Ich kann mir eigentlich nur vorstellen, dass bei deren Software für die Nebenkostenabrechnungen automatisch eine Warnung herausgegeben wird, wenn die Heizkosten bei einzelnen Mietern sehr gering ausfallen. Das ist von Vermieterseite aus natürlich prinzipiell sinnvoll, damit nicht irgendwelche zu sparsamen Mieter die Bude verschimmeln lassen weil sie nicht heizen.

    Dass diese Wohnungen hier im Haus aber hervorragende Voraussetzungen für einen geringen Heizungsverbrauch haben, scheint der Vermieter einfach noch nicht so richtig mitbekommen zu haben, seitdem er die mehreren gleichartig aufgebauten Häuser vor ein paar Jahren gekauft hat.

    Dummerweise haben wir auch zwei Familien im Haus, die sagen wir mal suboptimal lüften und heizen. Nebenan im Haus ist zudem Betreutes Wohnen untergebracht, die Bewohner heizen wie die Irren. Da klaut also sicherlich niemand Energie, sondern ich falle mit meinem Verbrauch einfach nur ziemlich aus dem Rahmen. Ich laufe eben nicht in Unterwäsche barfuß durch die auf 24° geheizte Wohnung wie meine Nachbarn.

    Zumindest hat der Vermieter auch nichts darüber verlauten lassen, ob die Zählerstände zueinander passen, also Hauptzähler zu Nebenzählern. Das lässt sich aber wahrscheinlich auch nicht einfach vergleichen, da man durch die vielen Rohre im Haus, natürlich auch einen knackigen Verlust hat. Die über den Hauptzähler ankommende Gasmenge wird ja erst mal in der Zentralheizung für Heizenergie und Warmwasser verfeuert.

    Die Sache an sich ist auch rechtlich ziemlich klar. Einfach zu behaupten, einzelne Zähler seien defekt und deshalb müsse man jetzt vier Häuser mit insgesamt 24 Mietparteien über eine Notabrechnung zu gleichen Teilen für alle Mieter abrechnen, ist natürlich Blödsinn. Den angekündigten Tausch meines Wärmemengenzählers werde ich natürlich auch verweigern, solange die Angelegenheit nicht geklärt ist. Notfalls muss eben ein Gerichtsgutachter den Zähler technisch prüfen.

    Das dürfte noch interessant werden wenn aufgrund der Energiekrise und der Aufforderung aus der Bundesregierung, möglichst viel Energie zu sparen, die nächsten Abrechnungen vieler Mieter ebenfalls sehr gering ausfallen und die Vermieter wegen möglichen Schimmels in Panik geraten.
     
  • DanielaK

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    Kenne mich im Mitrecht nicht so aus, aber ich würd das auch nicht einfach so hinnehmen und auf jeden Fall mal beim Mieterschutz anklopfen. Wenn dann nur herauskommen sollte das alles ok ist, dann ists halt so. Aber dann wärst du wenigstens sicher. Bisschen komisch finde ich das Ganze ja schon. Wohnst du schon länger dort oder ist das deine erste Abrechnung? Weisst du evt. Darüber Bescheid was der Vormieter so zu blechen hatte? Manchmal kennt man sich ja...
     

    Kilatron

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    Nehme ich so auch nicht hin. Die Verbräuche/ Abrechnungen liegen in dieser Wohnung bei mir jetzt seit 16 Jahren so niedrig. Interessant ist dabei, dass die Warmwasserkosten bei mir traditionell im Vergleich ähnlich niedrig liegen, das interessiert den Vermieter jedoch bisher nicht.
     
  • DanielaK

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    Na dann würd ich auf jeden Fall protestieren! Seit 16 Jahren hats ihn ja auch nicht interessiert. Selbst wenn der Zähler hin sein sollte, müsste zwar ein neuer rein, aber die letzten 16 Jahre war er ja auch zufrieden damit, also wenn, dann mit dem neuen Zähler wieder schauen. Ich drück dir die Daumen für wenig Trara und viel Erfolg!
     

    Kilatron

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    Seit zwei Jahren ist es ein neuer Vermieter. Es ist in der Tat ja der Knackpunkt, dass auch ein neuer Zähler genau die gleichen Werte messen würde. Danke für die guten Wünsche, ich bin auch mal gespannt darauf, wie das ausgeht. Am Wochenende wird erstmal eine entsprechende Antwort an den Hausverwalter erstellt.

    Durch das durchgehende Homeoffice ist der Heizungsverbrauch im Winter 21/22 übrigens um 100% rauf gegangen. Das sind immer noch nur 0,5 Mwh, aber daran sieht man was es ausmacht, wenn man eines der Zimmer auf 22 Grad Bürotemperatur hält …
     
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