Hallo zusammen,
Wir haben es zwar gerade einmal Mitte August – wer hat da schon Lust, sich mit Fragen der Überwinterung zu befassen ? Aber schon im Oktober gehören Zitruspflanzen in Deutschland ins Winterlager (bei mir bleiben sie bis ca. Ende November/Mitte Dezember draußen, ich wohne in Südwestfrankreich). Wäre das nicht eine gute Zeit, einmal das Thema Überwinterung zu diskutieren ?
Ich selbst habe das Thema inzwischen ganz gut im Griff, mich interessieren allerdings folgende Fragen:
- Meine kleine Gewächshausheizung bringt es in den (wenigen) kalten Nächten nicht auf 10° Minimaltemperatur. Ich will mir eine neue (elektrische) zulegen und dachte an das folgende Produkt : NaturaGart - Ihr Teichspezialist*-*Umluft-Heizung Schwimmteiche, Badeteiche, Fischteiche Eure Meinung würde mich interessieren.
- Die Umgebungstemperatur für Zitrusbäume kann m.E. ruhig frisch sein, Hauptsache, sie haben es warm von unten. Da ich den Boden meines Gewächshauses ohnehin erneuern muss, bieten sich zwei Möglichkeiten an : In den Fliesenkleber eingearbeitete Heizmatten mit bester Isolierung nach unten oder Heizmatten, die ich aus dem Aquarienbedarf kenne. Was würdet Ihr bevorzugen ? Da die schweren Töpfe auf die Matten gestellt werden, eine kleine Zusatzfrage: Kennt Ihr eine besonders robuste Ausführung solcher Heizmatten ?
- Ich habe immer den Eindruck, dass Ungeziefer den Pflanzen im Gewächshaus zusetzt, insbesondere, wenn die Temperaturen Tagsüber wieder steigen. Sehen kann ich aber nichts (keine Schildläuse, Dickmaulrüssler etc). Höchstens winzige Spinnweben in den Blattachseln und Zweiggabelungen, was mich ziemlich beunruhigt. Gegen Spinnmilbe soll ja gute Belüftung helfen: Kenn Ihr den Glas-Einbausatz für einen Ventilator, der die dann geöffnete Tür und die Lüfterfenster unterstützen könnte ? Was unternehmt Ihr gegen Ungeziefer ?
Ansonsten kann ich vor allem einen Ratschlag zur Überwinterung beisteuern, der wirklich essenziell ist und viele Probleme erklärt : Bei der Überwinterung von Zitrusbäumen müssen Licht, Temperatur und Feuchtigkeit (Gießwasser) unbedingt in Einklang stehen. Beginnen wir mit der Binsenweisheit, dass die Minimaltemperatur zwischen 5° (für robustere Pflanzen wie Zitronen) und 10° liegen muss. Ab 7 bis 8 Grad muss die Pflanze dabei schon sehr hell stehen, da ab dieser Temperatur Safttransport und Photosynthese beginnen. Sehr hell bedeutet > 10.000 Lux für mehrere Stunden, was im deutschen Winter schon außerordentlich schwer zu bewerkstelligen ist. Entfernt von einem Fenster oder gar in einem Treppenhaus mit Milchglasscheiben, unter einem Treppenabsatz etc. bekommen selbst Zitronen nicht genügend Licht. Was bedeutet, dass dieses Treppenhaus schon sehr kalt, aber temperaturgeregelt sein müsste (zwischen 5 und 7°). Ansonsten wirft die Pflanze ihr Laub ab, was nicht selten mit schweren Schäden einher geht, vor allem, da das Schadbild genau gleich ist, wenn die Pflanze zu viel gegossen wird und deshalb fault und/oder erstickt. Bei Temperaturen unter 10° nur sehr selten bis extrem wenig gießen. In den kältesten Wochen bekommen meine Pflanzen nur 1 x alle 8 Tage Wasser, was ich zusätzlich noch dadurch kontrolliere, dass ich einen Finger tief ins Substrat drücke: Die anhaftende Erde muss absolut trocken sein, wenn ich die anhaftenden Krümel zwischen den Fingern zerreibe.
Wer also tags und nachts seine 10° hält (das geht, meine ich, nur in Gewächshaus oder Wintergarten), muss auch ausreichend Licht bereitstellen. Umgekehrt : Wer die Pflanzen sehr hell stellt, muss ihnen auch ausreichend Wärme und Feuchtigkeit geben (also mein Fall, deshalb Heizung und Heizmatten). Ist es noch wärmer (ebenfalls mein Problem, da – mit Ausnahme weniger Tage die Sonne das (Anlehn-)Gewächshaus auf über 20° bringt, während es nachts noch sehr kalt ist), müsste nochmals deutlich mehr Licht (bis 25000 Lux) zur Verfügung stehen. Dann wird auch regelmäßig gegossen und gedüngt. Mir ist allerdings nicht klar, wie man in Deutschland solche Lichtstärken bei vergleichsweise niedrigen Temperaturen bereitstellen will – selbst mit HQI Lampen etc. dürfte das nicht gelingen. Ich kontrolliere die Lichtstärke übrigens mit einem kleinen Luxmeter, das es billig im Elektronikversandhandel gegeben hat. Geht zwar « nur » bis 40000 Lux, aber wenn wir da angekommen sind, können die Pflanzen längst ins Freie.
Daraus folgt dann ganz zwanglos, dass Zitrusbäume im wohl temperierten Haus (selbst bei « nur » 18°) nichts zu suchen haben: Die dafür erforderlichen Lichtstärken wären nicht erzielbar. Im Grunde kann man nur raten, seine Zitruspflanzen bei einem insoweit erfahrenen Gärtner (gegen Bezahlung) in Pflege zu geben: In großen Gewächshäusern lassen sich die erforderlichen Bedingungen sehr viel besser realisieren als in Privaträumen.
Jetzt interessieren mich aber auch Eure Erfahrungen bei der Überwinterung: Gelingt es Euch, die Bildung fast gelber Blätter zu verhindern ? Blühen Eure Pflanzen ebenfalls über Winter, reifen und bilden Fruchtansätze ? Ich füge einmal ein paar Fotos aus dem letzten Winter bei.
Beste Grüße
Stefan
Wir haben es zwar gerade einmal Mitte August – wer hat da schon Lust, sich mit Fragen der Überwinterung zu befassen ? Aber schon im Oktober gehören Zitruspflanzen in Deutschland ins Winterlager (bei mir bleiben sie bis ca. Ende November/Mitte Dezember draußen, ich wohne in Südwestfrankreich). Wäre das nicht eine gute Zeit, einmal das Thema Überwinterung zu diskutieren ?
Ich selbst habe das Thema inzwischen ganz gut im Griff, mich interessieren allerdings folgende Fragen:
- Meine kleine Gewächshausheizung bringt es in den (wenigen) kalten Nächten nicht auf 10° Minimaltemperatur. Ich will mir eine neue (elektrische) zulegen und dachte an das folgende Produkt : NaturaGart - Ihr Teichspezialist*-*Umluft-Heizung Schwimmteiche, Badeteiche, Fischteiche Eure Meinung würde mich interessieren.
- Die Umgebungstemperatur für Zitrusbäume kann m.E. ruhig frisch sein, Hauptsache, sie haben es warm von unten. Da ich den Boden meines Gewächshauses ohnehin erneuern muss, bieten sich zwei Möglichkeiten an : In den Fliesenkleber eingearbeitete Heizmatten mit bester Isolierung nach unten oder Heizmatten, die ich aus dem Aquarienbedarf kenne. Was würdet Ihr bevorzugen ? Da die schweren Töpfe auf die Matten gestellt werden, eine kleine Zusatzfrage: Kennt Ihr eine besonders robuste Ausführung solcher Heizmatten ?
- Ich habe immer den Eindruck, dass Ungeziefer den Pflanzen im Gewächshaus zusetzt, insbesondere, wenn die Temperaturen Tagsüber wieder steigen. Sehen kann ich aber nichts (keine Schildläuse, Dickmaulrüssler etc). Höchstens winzige Spinnweben in den Blattachseln und Zweiggabelungen, was mich ziemlich beunruhigt. Gegen Spinnmilbe soll ja gute Belüftung helfen: Kenn Ihr den Glas-Einbausatz für einen Ventilator, der die dann geöffnete Tür und die Lüfterfenster unterstützen könnte ? Was unternehmt Ihr gegen Ungeziefer ?
Ansonsten kann ich vor allem einen Ratschlag zur Überwinterung beisteuern, der wirklich essenziell ist und viele Probleme erklärt : Bei der Überwinterung von Zitrusbäumen müssen Licht, Temperatur und Feuchtigkeit (Gießwasser) unbedingt in Einklang stehen. Beginnen wir mit der Binsenweisheit, dass die Minimaltemperatur zwischen 5° (für robustere Pflanzen wie Zitronen) und 10° liegen muss. Ab 7 bis 8 Grad muss die Pflanze dabei schon sehr hell stehen, da ab dieser Temperatur Safttransport und Photosynthese beginnen. Sehr hell bedeutet > 10.000 Lux für mehrere Stunden, was im deutschen Winter schon außerordentlich schwer zu bewerkstelligen ist. Entfernt von einem Fenster oder gar in einem Treppenhaus mit Milchglasscheiben, unter einem Treppenabsatz etc. bekommen selbst Zitronen nicht genügend Licht. Was bedeutet, dass dieses Treppenhaus schon sehr kalt, aber temperaturgeregelt sein müsste (zwischen 5 und 7°). Ansonsten wirft die Pflanze ihr Laub ab, was nicht selten mit schweren Schäden einher geht, vor allem, da das Schadbild genau gleich ist, wenn die Pflanze zu viel gegossen wird und deshalb fault und/oder erstickt. Bei Temperaturen unter 10° nur sehr selten bis extrem wenig gießen. In den kältesten Wochen bekommen meine Pflanzen nur 1 x alle 8 Tage Wasser, was ich zusätzlich noch dadurch kontrolliere, dass ich einen Finger tief ins Substrat drücke: Die anhaftende Erde muss absolut trocken sein, wenn ich die anhaftenden Krümel zwischen den Fingern zerreibe.
Wer also tags und nachts seine 10° hält (das geht, meine ich, nur in Gewächshaus oder Wintergarten), muss auch ausreichend Licht bereitstellen. Umgekehrt : Wer die Pflanzen sehr hell stellt, muss ihnen auch ausreichend Wärme und Feuchtigkeit geben (also mein Fall, deshalb Heizung und Heizmatten). Ist es noch wärmer (ebenfalls mein Problem, da – mit Ausnahme weniger Tage die Sonne das (Anlehn-)Gewächshaus auf über 20° bringt, während es nachts noch sehr kalt ist), müsste nochmals deutlich mehr Licht (bis 25000 Lux) zur Verfügung stehen. Dann wird auch regelmäßig gegossen und gedüngt. Mir ist allerdings nicht klar, wie man in Deutschland solche Lichtstärken bei vergleichsweise niedrigen Temperaturen bereitstellen will – selbst mit HQI Lampen etc. dürfte das nicht gelingen. Ich kontrolliere die Lichtstärke übrigens mit einem kleinen Luxmeter, das es billig im Elektronikversandhandel gegeben hat. Geht zwar « nur » bis 40000 Lux, aber wenn wir da angekommen sind, können die Pflanzen längst ins Freie.
Daraus folgt dann ganz zwanglos, dass Zitrusbäume im wohl temperierten Haus (selbst bei « nur » 18°) nichts zu suchen haben: Die dafür erforderlichen Lichtstärken wären nicht erzielbar. Im Grunde kann man nur raten, seine Zitruspflanzen bei einem insoweit erfahrenen Gärtner (gegen Bezahlung) in Pflege zu geben: In großen Gewächshäusern lassen sich die erforderlichen Bedingungen sehr viel besser realisieren als in Privaträumen.
Jetzt interessieren mich aber auch Eure Erfahrungen bei der Überwinterung: Gelingt es Euch, die Bildung fast gelber Blätter zu verhindern ? Blühen Eure Pflanzen ebenfalls über Winter, reifen und bilden Fruchtansätze ? Ich füge einmal ein paar Fotos aus dem letzten Winter bei.
Beste Grüße
Stefan