Wieso bin ich ein Brötchen?

  • Ersteller Ersteller Emtiar
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  • Na gut, ich erzähle es, auch wenn es im Grunde recht harmlos war.
    Zu DDR-Zeiten fuhr man ja ins Betriebsferienlager. In einem Sommer war es in einem Dörfchen im Erzgebirge.
    Am Ende der 14-tägigen Lagerdurchgänge führte jede Gruppe etwas auf, Theater oder Liedchen oder Akrobatik.
    Ich kann mich nicht mehr erinnern, ist vielleicht auch besser so, was ich für eine Theaterfigur darstellen sollte. Jedenfalls mußte mir eine Strumpfhose über den Kopf gestülpt werden. Nicht nur, daß ich in diesem Dings fast erstickt wäre, wo ich mich heute immer frage, wie fühlen sich die Kleinganoven mit so einem Dings überm Kopf, war das Wäschestück auch noch getragen.
    Mehr muß ich wohl nicht sagen.
     
  • Ich hab mich mit Händen und Füßen gewehrt, gekratzt und gebissen. Konnte mich zum Glück durchsetzen, was die Leitung des Ferienlagers dazu gebracht hat, meinem strengen Vater zu berichten, ich sei aufmöpfig gewesen.
     
  • Ne, mein Vadder hat ganz genau gewußt, was da abgegangen war und ich mich "nur" gewehrt hatte.
    Mein Bruder kam mal aus der Schule und hat geheult, der Lehrer hätt ihm am Ohr gezogen. Mein Vadder ist auf kürzestem Wege ins Schulgebäude gestürzt und hat dem Physiklehrer vor versammelter Lehrer-und Schülerschaft am Ohr gezogen und gemeint, nun würde er selbst wissen, wie sich sowas anfühlt.
    Manchmal hat er uns nämlich auch geholfen, wenn es nötig war, so streng, wie er auch war.
     
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