Wie oft Tomaten im Gewächshaus gießen

  • Ich finde das kann man so nicht beantworten. Das kommt auf den Boden, das Wetter, die Luftfeuchtigkeit, die größe der Tomate, den Wurzelballen etc. an.
    Spontan würde ich erstmal klar nein sagen, in meinem Foliengewächshaus hab ich meine im letzten Sommer bei über 30°C alle 2-3 Tage gießen, weil die dann alles hängen ließen, als es noch kühler war vielleicht einmal die Woche, aktuell vermutlich nach dem angießen gar nicht mehr in der nahen Zukunft. Spätestens wenn die alles hängen lassen gießen, sonst wäre ich erstmal vorsichtiger. Sonst faulen sie noch.
     
    Wie oft ist eine Frage von wieviel.

    Optimal ist eine immer feuchte Erde. Nie trocken und erst recht nie nass.
    Am besten ist das über eine permanente Tropfbewässerung möglich, die zudem über Feuchtemessungen gesteuert ist. Bewässerungssysteme arbeiten teils so. Wie oft also giessen - alle 2 Sekunden !!

    Wenn Du nicht tropfen sondern giessen willst, ok. Täglich, alle zwei Tage... Fast egal. Insgesamt muß die Menge halt stimmen. Wenn Du die Menge allerdings auf nur einmal alle 4 Tage verteilen würdest, wärest Du erstmal deutlich im Bereich "zu nass".

    Ich giesse an heissen Tagen täglich, kleinere 10L Töpfe auch 2x. An kühlen Tagen reicht alle 2 Tage locker. Im Beet sogar noch seltener.
     
  • Wie "FrauSchulze" schon schreibt: Es kommt auf das Wetter, die Sorte und ganz wichtig: die Durchlässigkeit deines Bodens an. Umso besser dieser das Wasser hält, desto weniger muss man gießen. Auf leichtem Sandboden wirst du viel wässern müssen und ggf. geneigt sein, das Haltevermögen mit Torf zu erhöhen.

    Grundsätzlich musst du mindestens so häufig gießen, dass der Boden im Wurzelbereich niemals stark austrocknet, sonst tritt früher oder später Blütenendfäule auf.

    Folgende Maßnahmen sind besonders geeignet, um weniger Wasser im Gewächshaus an die Tomaten ausbringen zu müssen:

    -Gießen ausschließlich in eine halb eingegrabene PET-Flasche neben der Pflanze
    -Jungpflanzen bei der Pflanzung tiefer setzen (bei spargeligen Pflanzen ohnehin sinnvoll)
    -Verwendung einer Folie und großzügiges Mulchen (z.B. flaches einarbeiten von Rasenschnitt), wobei man bei Schneckenproblemen besser nur die Folie verwenden sollte

    Diese Maßnahmen fördern ebenfalls tiefe, weit verzweigte Wurzeln, sodass die Pflanze neben zusätzlicher Feuchtigkeit auch die Nährstoffe im umgebenden Boden erschließen kann.
    Und weniger Verdunstung aus dem Boden bedeutet auch eine geringere Gefahr von pilzlichen Erkrankungen.

    Bei schwerem Boden gibt es allerdings auch einen kleinen Nachteil: Wenn im Herbst vermehrt Oberflächenwasser in den Wurzelraum eindringt, dann steigt bei anfälligen Sorten die Gefahr von Fruchtplatzern. Der stärkere Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht verstärkt das leider noch.


    Optimal ist eine immer feuchte Erde. Nie trocken und erst recht nie nass.
    Am besten ist das über eine permanente Tropfbewässerung möglich, die zudem über Feuchtemessungen gesteuert ist. Bewässerungssysteme arbeiten teils so. Wie oft also giessen - alle 2 Sekunden !!

    Das sehe ich ein bisschen anders. Größere Früchte mit verwässertem Geschmack kommen dabei heraus - optimal für den gewerblichen Produzenten von Wasserbomben, ja - aber kaum ein Hobbygärtner wünscht sich diese.
    -Till
     
    Zuletzt bearbeitet:
  • Ich mach es mir nicht so kompliziert. Im GWH wird es im Sommer bei Sonne schön heiß. Da muss mal 1x am Tag gießen. Bei trüben Wetter reicht auch mal alle 2 Tage.

    Gruß Karl
     
    Hallo zusammen,

    ich gieße erst wenn die Bodenoberfläche abgetrocknet, der Wurzelballen aber noch nicht ausgetrocknet ist... also zur Zeit etwa alle 5 bis 6 Tage, dann aber auch gründlich. Für die Wurzelentwicklung ist es besser weniger oft und dafür nachhaltig zu gießen statt oft mit wenig Wasser die obere Bodenschicht feucht zu halten, die Tomaten sollen gefälligst nach Wasser und Nährstoffen in den tieferen Bodenschichten suchen.
    Hat man die Pflanzen in Töpfen oder Kübeln muss man etwas genauer auf die Feuchtigkeit achten, aber auch in dem Fall würde ich erst gießen wenn die oberen Zentimeter vom Substrat abgetrocknet sind.

    Gruß Conya
     
  • Das sehe ich ein bisschen anders. Größere Früchte mit verwässertem Geschmack kommen dabei heraus - optimal für den gewerblichen Produzenten von Wasserbomben, ja - aber kaum ein Hobbygärtner wünscht sich diese.
    -Till
    Verwässerte geschmacklose Früchte bei zuviel Wasser - ok. Aber doch nicht, wenn man den Boden FEUCHT hält.. Ich schrieb ja extra feucht, nicht nass. Läßt Du die Erde zwischendrin austrocknen?
     
    Ja, die oberen Zentimeter (ca so tief, wie ein Finger reicht) trockneten bei mir im Gewächshaus bisher in regelmäßigen Abständen komplett aus, weil ich auch im Sommer meist nicht jeden Tag gegossen habe. Auch die Mulchschicht wird unter der Folie mit fortschreitendem Sommer relativ trocken. Der Boden im GH ist aber auch die gesamte Saison über sehr locker (die Mäuse freut's) und die lehmige Beschaffenheit sorgt für eine gute horizontale Wasserverteilung. Ungesteuerte Tropfer haben sich bei mir nicht bewährt (schwieriges einschätzen der Wasser-Menge). Ich gieße fast alle Pflanzen so ~pi*daumen.
    Dieses Jahr werde ich testweise einen Teil der Pflanzen mit den feuchtegesteuerten "dipstick" Tropfern bewässern. Vielleicht ändert sich dann mein Urteil...
     
    Ich plane mit Blumat. Feuchtigkeitsgesteuert. Ungesteuert würde ich auch nicht machen, ich sag mal, bei kaltem Regenwetter und bei heissem Sommerwetter stets die gleiche Wassermenge kann nicht klappen. Blumat hat einen Kegel mit Membran, der den Durchfluss zum Tropfer freigibt. Ich bin sehr gespannt. Meine Anzucht erreicht ein Maß, wo ich langsam auf das tägliche giessen keine Lust mehr habe bzw. die Familie insbesondere die Kinder schimpfen, daß ich zuviel Zeit für die Pflanzen aufwende. Und im Urlaub den Nachbarn zuzumuten, Drei Wochen lang 40 Pflanzen in Beet und Töpfen vorsichtig von unten zu giessen ist auch arg.
     
    Die Blumate/n sind für kleinere Zierpflanzen. Hast du mal auf deren Website geguckt, wie groß die maximale Abgabemenge vom großen Blumat pro Tag ist? Rein Rechnerisch komme ich auf 7-8 Blumat pro Tomatenpflanze...
     
  • Nene, das passt. Es gibt die kleinen Kegel, die saugend aus einem Reservoir Wasser ziehen und das Wasser durch den Tonkegel abgeben. Die sind in der Tat nur für kleine Pflanzen.

    Aber dann gibts die Tropf Blumats, die an Druckwasser angeschlossen werden, Ein Blumat Kegel dient nur als Regler, der den Schlauch freigibt oder blockiert. Das mit zwei Tropfausgängen für einen 25L Topf sollen da vollauf reichen. Die Mengen sind ganz erheblich, hab sie nicht im Kopf, aber die Frage hab ich auch schon mal gestellt.

    Zitat vom Hersteller:
    http://www.blumat.de/themen/articles/kuebelpflanzen-rundum-versorgen.html
    Der Tropf-Blumat Maxi wird ca. 18 cm tief eingesteckt und eignet sich ab einer Kübelgröße von 30 cm
    30cm.. das sollten Tomatentaugliche Grössen sein. Wobei das Maxi sich nur darauf bezieht, daß der Sensorkegel tiefer eingegraben ist.

    Einziger Nachteil. Der Preis. Bei 40 Pflanzen geht das ins Geld.
     
    Zuletzt bearbeitet:
  • Ich hab folgende Angabe auf der Seite gefunden:
    Zimmerblumat XL 200ml/tag.
    Tropfblumat keine genaue Angabe, aber die Empfehlung 4 Stk für 2L/Tag.
    Das passt zu der Angabe, das im Gewächshaus 2-3 Tropfblumat pro Pflanzstelle benötigt werden, was mit dem Bedarf einer Tomatenpflanze von ~1,5L entspricht.
    Zum Tropfblumat Maxi habe ich nichts gefunden.
     
    Maxi werden nur tiefer eingegraben, damit sitzt der Sensor tiefer und schaltet später ab. Der Schlauchdurchmesser ist der gleiche. Die Tropfrate muß man einstellen, keine Ahnung, ob man die Menge damit auch gezielt variieren kann. Ansich ist der so dimensioniert, daß die Tropfmenge sehr gross ist und dann die Gesamtmenge über die Zeitschiene gesteuert wird, d.h. Erde feucht = Regler zu. Mehr Tropfer braucht man nur, um eine grössere Fläche abzudecken, nicht, weil die Menge nicht reicht.

    4 Stück für 2L am Tag höre ich das erste Mal. Erscheint mir recht gering, die Wassermenge. Ich find leider nichts dazu, aber wenn der Hersteller zwei Tropfer für einen 25-40L Topf empfiehlt, wird das wohl passen. Ich hab mal eine Anfrage an den Support gestellt.

    Letztlich sind 4 Blumats das gleiche wie 1 Blumat mit 4 Tropfern. Der Schlauchdurchmesser ist gross genug, tropft ja ohnehin nur.
    http://www.blumat.de/tropfblumat.html
    Da kann man einen Prospekt öffnen. Laut dem kann man 5 Tropfer an einen Kegelsensor hängen. Entlastet das Budget deutlich, die Tropfer sind günstig 70Cent.

    Damit reicht ein Tropf-Blumat mit zwei Tropfern locker für einen Kübel und fürs Beet sollten es auch nicht mehr als drei werden, denke ich.
    Kosten 1 Blumat mit Schlauchanschlussverbinder + 3 Tropfer: 6,6€
     
    Dip Stick kannte ich bisher nicht. SCheint mit etwas unkomplizierter zu sein, ein Sensor mit integriertem Tropfer. Kostet dafür ca 3,5€ pro Tropfstelle...
    Oh man, die Qual der Wahl...
     
    Ich freue mich jedenfalls auf deinen - hoffentlich ausführlichen - Erfahrungsbericht zu den Blumats/en am Ende der Saison. Dann habe auch ich einen guten Anhaltspunkt, womit ich die dipstick Tropfer vergleichen kann, die ich mir zugelegt habe: http://www.hausgarten.net/gartenfor...-automatische-bewaesserung-mit-regetonne.html
    Die Haltbarkeit lässt sich natürlich nicht nach einer Saison beurteilen (hoffe ich zumindest!!).

    Hast du auch Sorten im Anbau, die sehr anfällig für Blütenendfäule sind, wie z.B. San Marzano Tomaten?

    Es interessiert mich auch, ob und wie stark sich mit einer Kalkbedürftigen Kultur wie Tomaten beim Tropf-Blumat die porösen Keramik-Kegel der Druckdosen über die nächsten Jahren zusetzen werden (Kalk, Nährsalze, Bodenpilze, etc).
     
    BEF anfällig... Teton de Venus, Andenhorn sind etwas länglich. Bislang hatte ich noch keine BEF, ich hoffe das bleibt so. Ansich sollte ja die sehr gleichmässige Wassergabe ideal sein, um das zu vermeiden.
     
    @ralf12345, meiner Erfahrung nach nützt das nichts, wenn eine Hitzewelle länger anhält.

    Bei mir ist das bis jetzt so:
    längere Hitzewelle=BEF, Sommer ohne (längere) Hitzewelle=kein BEF.
    BEF fast nur bei länglichen Sorten (Ausnahmen bestätigen die Regel)

    All das, ganz unabhängig von Wassergaben und Nährstoffstatus (das handhabe ich nämlich seit Jahren immer gleich).

    Ich bin zu 75% sicher, dass es (langanhaltende) Hitze ist, die BEF begünstigt. Selbst wenn Nährstoffstatus und Wassergaben optimal sind, kommt BEF während Hitzewellen.
    -Jedenfalls entspricht das meinen Erfahrungen bis jetzt. (Lieber wäre es mir natürlich, ich hätte mehr Einfluss darauf....)
     
    BEF anfällig... Teton de Venus, Andenhorn sind etwas länglich. Bislang hatte ich noch keine BEF, ich hoffe das bleibt so. Ansich sollte ja die sehr gleichmässige Wassergabe ideal sein, um das zu vermeiden.
    Mein Gedanke hinter der Frage war folgender:
    Es eröffnet sich durch die Empfehlung von zwei Tropf-Blumat pro Topf die Möglichkeit des direkten Vergleichs mit nur einem Tropf-Blumat pro Topf.
    Man könnte bei einer etwas anfälligeren Sorte zwei „Vergleichstöpfe“ mit jeweils nur einem Blumat aufstellen (den einen dick gemulcht und mit Folie, den anderen nicht).
    Das ist insofern besonders interessant, als dass die Pflanze im Topf im Laufe der Saison keine tiefen Wurzeln in feuchtere Erdschichten bilden kann, mit denen eine Pflanze im Erdboden den Nachteil durch nur einen Tropf-Blumat wieder ausgleichen könnte.
    Die Tomatenpflanzen am einzigen Blumat würden bei sehr sonnigem Wetter deutlich trockener stehen (allerdings nicht komplett austrocknen, weil ja der Tropfer gesteuert wird), was nicht nur im Hinblick auf die Früchte (Größe, Geschmack, BEF), sondern auch auf die notwendige Investition interessante Schlüsse zulässt. Bei zwei Stück Tropf-Blumat pro Topf kommt schon eine Menge Geld zusammen.
     
    Solche Experimente überlass ich denen, die mehr Pflanzen haben. Ich werde insgesamt 9 Töpfe bepflanzen und 18 ins Beet setzen. 9 verschiedene Sorten.

    Die Investition ist übrigens nicht so sehr unterschiedlich. Der Tonkegel vom Tropf Blumat dient ja nur als Sensor, zwei Tropstellen sind dann Mehrkosten von 1,4€ (70cent pro Tropfer). Also 4,9€ statt 3,5€ für einen Topf. Mit nur einer Tropfstelle lässt man den Schlauch mit offenem Ende. Ich glaub ein Tropfer und ein offenes Ende geht nicht (?)
     
    Solche Experimente überlass ich denen, die mehr Pflanzen haben. Ich werde insgesamt 9 Töpfe bepflanzen und 18 ins Beet setzen. 9 verschiedene Sorten.
    Das versteh ich. Ich hatte da 30-40 Töpfe hinein interpretiert.


    Der Tonkegel vom Tropf Blumat dient ja nur als Sensor,


    Nicht ganz, so wie ich das verstanden habe. Dies folgt aus den Hersteller-Empfehlungen zur Druckhöhe:
    Das Ventil am Sensor begrenzt auch den Durchfluss pro Zeit durch seinen Querschnitt. Je mehr Ausgänge am Kegel hängen, desto geringer (nicht proportional) ist die Wassermenge pro Ausgang, da die Ausgänge logischer Weise keinen Einfluss auf den Querschnitt des Ventils haben. Der Hersteller empfiehlt daher auch ganz ausdrücklich eine größere Druckhöhe bei mehreren Ausgängen pro Kegel.
    Sobald der Tropfen fällt, beginnt das Wasser durch die Kapillarkräfte unterirdisch zum Kegel zu wandern. Bei einem Ausgang pro Kegel ergibt sich eine breite Feuchtezone durch den Anstau im Substrat; bei mehreren Ausgängen eine schmälere Feuchtezone. (Weil das Verhältnis von Anstau<->Kapillarwirkung kleiner wird). Die Kapillare ist immer in ihrer Länge begrenzt (~halber Topfdurchmesser).
    Durch eine größere Druckhöhe wird der Durchfluss pro Zeit erhöht, also vergrößert sich der Anstau, während die Kapillarlänge nur ungleich schneller bewältigt wird (ist natürlich abhängig vom Substrat).

    Um bei gleichem Druck mit mehreren Ausgängen pro Kegel die gleiche absolute Wassermenge wie mit einem Ausgang pro Kegel zu bekommen, muss der Abstand von Tropfstelle zu Kegel immer größer werden, je mehr Tropfstellen man hat (Weil dadurch die Kapillare länger und damit die Öffnungszeit länger wird). Dies kann durch tiefer eingegrabene Kegel oder durch längere Ausgangsschläuche erreicht werden. Da der Kegel nicht in der Mitte des Wurzelballens sein darf, weil man dort die größte Feuchte wünscht, und der Topf nicht unbegrenzt tief ist, kann man mehr gleichwertige Ausgänge nur über eine größere Druckhöhe erzielen. Es wäre schließlich blödsinnig, zwei Ausgänge an derselben Stelle tropfen zu lassen – dann hätte man sich die Verzweigung ja auch sparen können.
    Das erklärt auch die Empfehlung von mehreren Kegeln in großen Töpfen.

    Beim Dipstick wird dies durch ein senkrechtes Rohr am Ausfluss erzielt, welches den Anfang Kapillare in die Tiefe verlegt – das Wasser muss also aufsteigen – im Gegensatz zum Tropf-Blumat, wo der Sensor in die Tiefe verschoben wird und das Wasser durch die Schwerkraft schnell dorthin in die Tiefe sickert.

    Womit schließlich doch eine Möglichkeit gefunden ist, sich in vielen Fällen den zweiten Kegel pro Topf einsparen zu können. Dieser Rohr-Trick funktioniert natürlich nur bei ausreichend tiefen Töpfen oder im Freiland, sonst läuft das Wasser früher oder später unten aus dem Topf heraus.
     
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