Weinrebe/Containerpflanze - neu gesetzt, wann schneiden?

J

Jaspis0815

Guest
Hallo zusammen,

ich bin blutiger Anfänger und hoffe, Ihr könnt mir helfen:

Ich habe eine Containerpflanze (Lakemont, 3L) vor 2 Wochen gepflanzt: vor einer Mauer, ab 11 Uhr bis abends Sonne; Rankgerüst ca. 2,50m breit/1,80m hoch in 40 cm Abstand zur Mauer, Boden vorher gelockert und bisschen angereichert etc.). Es soll lediglich eine „Naschpflanze“ sein.

Jetzt bin ich total unsicher, ob, wie und wann ich schneiden soll.
Über der Veredelungsstelle sind 3 bereits verholzte Triebe, jeder dieser verholzten Triebe hat wiederum je 1-3 grüne Triebe, die momentan jeweils um die 6cm lang sind.

Meine Frage: Muss ich jetzt schon schneiden bzw. Triebe ausbrechen? Wenn ja, wann und was?
Die Rebschulen reden ja von einem einzigen Haupttrieb, der hochgebunden werden soll … aber gilt das auch für den Hausgebrauch, wenn man nicht unbedingt Wein keltern möchte?

Danke im Voraus für jeden Tip!
 
  • Hallo,

    danke für Eure schnellen Reaktionen; ich hab´ jetzt ein bisschen gebraucht und hoffe, die Fotos sind brauchbar für den Zweck; falls nicht, bitte sagt, wo ich genau hinhalten soll :).

    Die Pflanze ist insgesamt fast 60cm hoch.

    Vielen Dank im Voraus!
     

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  • Ich würde die Rebe erstmals wachsen lassen und erst im nächsten Frühjahr einzelne Seitentriebe entfernen, doch Sandor 2 ist der Experte.
     
    Hallo Jaspis,
    zum Weinstock kann ich leider nichts beitragen, wollte Dich aber auf die tolle Mauer im Hintergrund ansprechen...Wenn es eure Mauer ist, weisst Du, welcher Stein da verbaut wurde? Und ist es Sichtmauerwerk oder "nur" mit Stein verkleidet? Der Fugenzement ist der eingefärbt, wenn ja, mit was?
    Auf jeden Fall ein absolut gelungener Hintergrund für die Rebe, sehr stilecht!
     
  • Hi Platero,

    danke Dir für das nette Kompliment zur Mauer :).
    Sie ist komplett aus Natursteinen aus unserer Gegend (bitte nicht lachen, tatsächlich der Südwesten Frankreichs); wir hatten hier einen riesigen Steinhaufen z.T. mit fossilen Abdrücken rumliegen.

    Der Fugenzement ist bereits eingefärbt: Marke "Belle Epoque" (farbiger Putz auf Basis von Luftkalk = wörtlich übersetzt); der Farbton ist "chambord 27".

    Falls ich hier eine weitere Frage einfügen könnte:
    Kann man jetzt schon am Laub erkennen, was es für eine Traube ist? Es soll eine Lakemont sein, stand auch so auf dem Schild vom Pflanzcontainer ... jetzt hat mir einer von einer dt. Rebschule aufgrund der Fotos gesagt, es sei womöglich keine - hä?!


    Danke und viele Grüße.
     
    HA! DACHTE ICH ES MIR DOCH!!!
    Schon als ich meine Frage formulierte, hatte ich es "im Gefühl", dass du nicht aus D-Land postest. Irgendwas mit dem Licht ist im Süden anders! So sieht es hier selbst an sonnigen Tagen nie aus.
    NEID, NEID, NEID! :mad:
    Wo im Südwesten steckst Du denn? Mittelmeer oder Atlantik?
    Wegen der Rebe frag doch einfach Deine älteren Nachbarn. Da sollte es genügend geben, die eine Rebe im Hinterhof haben und sich auskennen. Ist ja nicht so ein "Exot" wie hierzulande!
     
    Du hast Recht, hier (eine Stunde vom Atlantik) stehen echt überall Reben ... aber bei unseren Nachbarn (3 haben Rebstöcke) sind die "schon immer dagewesen" ;) (dh keine Erfahrung mit Jungpflanzen), und geschnitten wird nach Gefühl, ist auch alles nur für den Hausgebrauch wie bei unserem einen Pflänzlein. Und weil es eben nur eine ist und ich total unsicher bin, will ich halt alles richtig machen *Strebi*.

    Umso bedienter wäre ich, wenn es jetzt doch keine Lakemont ist - die hatte ich extra wegen der Kernlosigkeit und der guten Pilzresistenz gewollt. Kann man das echt am Laub schon bei so einer jungen Pflanze erkennen?!
     
    Zuletzt bearbeitet:
    Ich kennen das aus Spanien. Dort wird auch nicht "lang gefackelt", die werden einfach zurückgekrotzt, fertig. Kann so verkehrt nicht sein, da die ja schon "ewig" so stehen.
    Da du bei deinen Bedingungen dich wenig um optimale Lichtausbeute, Frostschäden etc. kümmern brauchst und auch nicht auf maximal möglichen Ertrag aus bist, kannst du die Rebe sicherlich so ziehen, wie es dir (optisch) gefällt.
    Also wenn es darum geht die Wand zu begrünen, dann die Rebe erst mal hoch wachsen lassen und die passenden Seitentriebe links und rechts an der Wand entlang leiten, unpassende Triebe entfernen. Diese müssten dann sicher auch eine Art Befestigung/ Rankhilfe erhalten, zumindest so lang, bis die Leitäste stabil genug sind um sich selbst zu tragen. Danach, wenn das Gerüst steht, wird ja nur der jährliche Neuaustrieb zurückgenommen (ganz weg).
     
  • Wahrscheinlich mach´ ich mir auch zu sehr ´ne Platte; wird schon schiefgehen. Ich glaub´, von meinen 3 verholzten Trieben lass´ ich den kräftigsten und dort die obersten 2 grünen Triebe (die sehen für mich Dilettantin gut aus :cool:) wachsen und binde immer mal an. Vielleicht kann ich dann ja schon im nächsten Jahr sehen, was es tatsächlich für eine Sorte ist ;)

    Auf jeden Fall vielen Dank für die Antworten ... ich les´ weiter mit und hab´ bestimmt immer mal die ein oder andere Anfängerfrage...
     
  • Ja, mach mal so. Die Rebe wird in jedem Frühjahr immer wieder an der Veredelungsstelle und
    auch am Sta(ä)mm(chen) neu austreiben.

    "Rankgerüst ca. 2,50m breit/1,80m hoch in 40 cm Abstand zur Mauer "
    Das Rankgerüst ist für Tafeltrauben zu niedrig.


    "Kann man jetzt schon am Laub erkennen, was es für eine Traube ist? "
    In diesem jungen Stadium schwierig, aber mit Kenntnissen der ampelographisch-phänotypischen Merkmale bei größerem Wachstum möglich.

    " Umso bedienter wäre ich, wenn es jetzt doch keine Lakemont ist "
    So pilzresistent (ist sie ja nicht, sondern tolerant) ist Lakemont auch wieder nicht.

    Lakemont ist mit zunehmendem Alter für Stiellähme / Beerenwelke anfällig. Warum immer wieder auf diese Sorte zurückgegriffen wird, obwohl es zumindest geschmacklich bessere kernlose Sorten gibt ? An Dein Rankgerüst könntest Du ja noch eine zweite Rebe pflanzen.
     
    Warum immer wieder auf diese Sorte zurückgegriffen wird, obwohl es zumindest geschmacklich bessere kernlose Sorten gibt ?
    Darf ich kurz einhaken, @Sandor 2?
    Ich habe zwei Versuche mit der Lakemont hinter mir, und weder war sie hier besonders pilzresistent/tolerant noch besonders frostresistent. Da haben sich andere Sorten besser geschlagen. Unter Anderem die nicht weiße sondern blaue relativ kernlose Saturn.
    Ich hätte aber eigentlich gerne noch eine weiße, kernlose mit ähnlich guten Eigenschaften. Könntest du einen Tipp geben?
    Wäre evtl. auch für die Threadstellerin interessant, falls sie tatsächlich noch eine zweite setzen möchte oder ihr Versuch mit der Lakemont nicht zufriedenstellend verläuft.
     
    Hi Sandor,

    vielen Dank für Deine ausführliche und sachkundige Antwort, das hilft mir sehr!
    Bzgl. der Sorte - Lakemont oder nicht - hab´ ich mich mittlerweile eingekriegt, ggf. wird´s halt eine Art Überraschungsei - Hauptsache, es wächst was :).

    Mögliche Alternativen (weiß, kernlos) würden mich tatsächlich auch interessieren!

    Nochmals ganz herzlichen Dank!
     
    @ Taxus Baccata
    Dass Lakemont nicht genug frostfest wäre, kann ich nicht sagen.
    Als Ersatz für Lakemont würde ich Romulus vorschlagen, hat größere Trauben und auch Beeren, kann lange hängen bleiben, wird dann goldgelb und man kann auch Rosinen daraus machen.

    @ Jaspis0815
    Da Du ja in einer anderen Klimazone wohnst, weiß ich nicht, welche Traube ich empfehlen soll.
    Muss es kernlos und Weiss sein, oder geht auch kernarm und Blau, oder Rot?
     
    @Sandor 2 zuerst haben hier die Pilze zugeschlagen, und dann hatte der Frost ein leichteres Spiel. Der Frost alleine wäre es (nach ein paar Jahren) nicht gewesen.
    Dennoch halten meine anderen Reben deutlich mehr aus.

    Vielen Dank für die Empfehlung, die Romulus ist notiert! (y)
     
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