AW: Wein schneiden - richtig alter Stock, total verwachsen !?
Nach dem Motto "Guter Rat ist teuer und schlechter unbezahlbar"
Alter Schwede, hier wird aber scharf geschossen! Und natürlich will hier Niemand Niemanden kritisieren oder gar beleidigen. Neeeeeiiin, nööö, nadaa!
Ein bissel "Guttenbergeln" geht anscheinend aber immer..............
Lieber Vogel von Elke (heut ist Aschermittwoch, ich darf das), leider habe ich erst heute wieder hier reinschauen können.
Zu spät? Du hast schon geschnitten? Dann hast Du jetzt Glück und musst Dir nicht das folgende Gesülze antun.
Noch nicht geschnitten? Dann wird es aber langsam Zeit.
War beruflich lang unterwegs und an den WE hab ich, wie sagt man hier noch mal dazu?? ach, ja, an den WE´s hab ich meine Hausaufgaben gemacht. Zumindest am letzten, bei dem schönen sonnigen Wetter.
Da fällt es mir 2 x wie Sand
or aus den Augen: Vorab möchte ich zwingender Weise nicht unerwähnt lassen, dass ich mich in punkto Erfahrung unterhalb des Levels von Billymoppel ansiedeln muss/würde. Nur für den Fall, dass Du die Antworten nach Wertigkeit einordnen musst.
An letztem WE haben mir wieder gute Freunde, wie jedes Jahr am 2. oder 3. WE im Februar beim Rebschnitt geholfen. Ob es daran liegt, dass ich keine
Ahnung habe, oder weil meine "guten Freunde" sich nur durchfr...am köstlichen Mal meiner Frau erquicken wollen, mir meinen letzten Tropfen, wie heisst nochmal das Gesöff? ach ja, Grauburgunder aus den Rippen leiern wollen oder an der Anzahl der zu beschnippelden Rebstöcke liegt, weiß ich nicht.
Ich bin lediglich Schreiner und Zimmermann, also null Ahnung von .........
Aber von Holz. Na dann bin ich ja im richtigen Thread.
Zu dem Thema Neuaufbau wurde ja eigentlich schon das meiste geschrieben. Auch wenn es für Dich sicherlich auf Grund von Nebenkriegsschauplätzen verwirrend rüberkam, war eigentlich schon alles wesentliche dabei. Zumindest so, wie ich es handhaben würde.
Da Dein Rebstock am linken Rand der zu begrünenden Wandfläche liegt, würde ich halt einen zweietagigen Kordon erziehen wollen. Allerdings würde ich da eine Stammverlängerung den Vorzug geben. Sandors letztes Bild zeigt 2 Stammverlängerungen aus der Rebe, währe nicht so das meine, aber viele Wege führen nach Rom.
Zweietagig, weil es die Höhe von 2,60m hergibt und nennenswerter Ertrag sich am Anfang einer Rute einstellt. Daher lieber zwei kurze Ruten als einen lange gacklige Rute.
Bei 2,60m mögliche Höhe könnte man aber auch über einen einzelnen waagerechten Kordon, beginnend bei 1,80m ca., nachdenken. So hättest Du drunter noch Platz für Blumen etc.
Egal wie Du Dich entscheidest, würde ich halt so Schneiden (ohne Gewähr, versteht sich und bei Erfolg mit Gewinnbeteiligung, lol)
Den linken und den rechten alten Stamm/Kordonarm mittels Säge (bitte keine quetschende Astschere o.ä. verwenden, am besten eine Zugsäge) so zurückschneiden, dass noch ca. 10cm stehenbleiben. Was beim Obstbaumschnitt Frevel wäre (Kleiderhakenschnitt) ist hier erforderlich. Nach 2-3 Jahren sind die Zapfen verkorkt/holzt, so dass Du sie weiter (wieder mittels Säge) Stammnah absägen kannst, grob dargestellt mit der weiß gepunkteten Linie.
Den mittleren Kordon läst Du ca. 15 - 20 cm stehen. Er wäre mein Ansatzpunkt für den zukünftigen Aufbau, dem erzwungenem Neuaustrieb. Er wird neu austreiben, da bin ich mir ziemlich sicher.
Natürlich werden auch die beiden seitlichen Zapfen austreiben! Ich würde, so lange wie der mittlere Zapfen die gewünschten 2-3 neuen Ruten bildet, den Neuaustrieb an den beiden seitlichen Zapfen einmal wöchentlich abstreifen/ausbrechen.
Für diese Jahr würde ich links die drei sichtbaren Ruten wie folgt schneiden.
Die erste, stammnahe Rute auf Zapfen, als Ersatzholz (immer Plan B im Hinterkopf haben, lol). D.h. auf 2 Augen/Knospen zurück schneiden,. Die dritte Knospe sitzt in der Achsel (Notfallplan der Rebe himself, falls die anderen zwei rumzicken), Du kannst also nach der 2. Knospe zurückschneiden.
Die anderen beiden Ruten schneidest Du zunächst einmal auf , mmhh, so 8-10 Knospen zurück.
Als nächstes entfernst Du erst einmal alles abgeschnittene Holz und achtest dabei peinlichst genau darauf, keine Knospen von den verbleibenden Ruten versehentlich abzuschaben, knicken, schleifen, etc..- Da hier einiges hinter das Rankgitter gewachsen ist, kann das schnell passieren.
Das Ruten hinter das Rankgitter wachsen, ist kein Problem. ABER, ab dieses Jahr wird die Winzerin Elke van de Vogel wissen, welche Ruten sie im nächsten Jahr zum Aufbau braucht und diese Tunlichst nicht hinter dem Gitter sich verstecken lassen! Hilft beiden.
Nun hast Du also noch 2 Ruten und einen Zapfen stehen. Der Zapfen bleibt wie er ist.
Die rechte Rute ist prompt hinter den ersten Riegel gewachsen. Dort bleibt sie auch! Du bekommst sie dort eh nicht unbeschadet hervor und da wir sie nicht für den längerfristigen Aufbau brauchen, kann sie hinter dem
einen Riegel bleiben.
Weiter oben seh ich die beiden Ruten kurz vor dem Schnitt noch hinter dem Riegel. Dort solltest Du beide eigentlich problemlos herausbekommen. Mehr seh ich jetzt nicht.
Diese beiden Ruten würd ich, unabhängig und parallel zum laufenden Neuaufbau, dieses Jahr zu Bogreben binden.
Welche jetzt wohin, entscheidet sich vor Ort. Das Biegen und Binden der Ruten hat noch Zeit! Lasst den Saftfluss erst mal wieder in Gang kommen, nimm einen schönen warmen Sonnentag, bis Mitte März kannst Du ohne Probleme damit ruhig noch warten.
Bekommst Du die Rechte nach rechts gebogen, ohne Probleme, dann nimm diese, wenn nicht, dann eben anders herum. Auch wenn sich die Ruten kreuzen, kein Problem. Welche auch immer nach links muss, diese kürzt Du letztendlich auf 5-6 Augen ein.
Vielleicht können wir Dir ja hier beim Neuaufbau behilflich sein. Mach einfach aller paar Monate Bilder und stell sie hier rein.
Reaktionen sind gewiß, muuuahahaha
Ich hoffe, den Sinn eines Forums jetzt nicht missverstanden zu haben.