Ich bin am Freitag in Cariño über den Markt geschlendert und habe gesehen, dass der Gärtner genau zwei Weihnachtsbäume hatte. Einen grösseren, ungefähr 180 cm gross, und einen kleineren, etwas über einen Meter hoch. Ab Boden gemessen, denn unten dran ist ja der obligatorische Wurzelballen. Da mein Wunschbaum, eine ca 150 cm hohe Nordmanntanne momentan nicht lieferbar ist, dachte ich mir: "Was man hat, das hat man," und kaufte den grösseren der beiden Bäume. Eine gewöhnliche Fichte, aber eben. Zuhause wurde sie sofort in einen sehr grossen Behälter gepflanzt, auseinander gebunden und in eine windgeschützte Hausecke gestellt. Beim Lösen der Schnüre stellten wir fest, dass es sich um einen wunderbar gewachsenen Baum handelt. Vielleicht kann er in den bis Weihnachten verbleibenden fünf Wochen noch etwas feine Wurzeln bilden. Hierzulande werden die Weihnachtsbäume spätestens am 8. Dezember aufgestellt, das ist so der Brauch. Und so haben halt die meisten Leute einen künstlichen Baum. Nicht alle sind hässlich, beileibe nicht, aber die Leute haben halt verschiedene Geschmäcker. Vorherrschend sind in allen Farben und unregelmässig, nicht aufeinander abgestimmt blinkende Girlanden, manche sogar quäkend mit Weihnachtsliedern. Es wird einen ganz trümlig, wenn man da daneben sitzen soll, zum Beispiel in einem Lokal.
Mein Notfallbaum hat übrigens nur 18 € gekostet. Das kann ich gerade noch verschmerzen. Künstliche Bäume sind durchwegs recht teuer geworden. Ebenso die Nordmanntannen. Unter 40 € geht da gar nichts.
Wie gesagt, noch fünf Wochen Galgenfrist.