Was ist eine F1 Hybride??

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rukakan

Guest
Guten Morgen.

Ich habe in der Suche keinen Beitrag gefunden
daher neu eröffnet.

Es geistert im Forum immer das Wort F1 Hybride herum.
Aber was ist das?
Woher kommt das Saatgut.

Mein Wissensstand ist

Eine F1 Hybride ist eine genetisch veränderte Sorte

Das Saatgut wird aus einer Sorte (zb. Harzfeuer) und einer geheimen Sorten gewonnen. Eine Sorte für das Wachstum eine für den Geschmack oder irgenwas in dieser Art.

Es werden die 2 Sorten von Hand in einem hermetisch abgeschlossenen Treibhaus von Hand bestäubt.

Von diesen Tomaten werden Samen genommen und als F1 verkauft.

Wenn man diese pflanzt und wieder Samen gewinnt erhält man eine F2 Absaaat. Da mann aber nicht weiss welche der beiden Sorten die Oberhand gewinnt rät man davon ab, solche wieder anzusäen.

Es ist das gleiche wie Tomaten veredeln.
Nur erhält man hier Saatgut.

Oder kurz gesagt.
Man nehme
Sorte Marcel
Sorte Gecko
Oder andere........
Bestäube sie gegenseitig
Voila, F1 Hybride Hausgarten Net.

Ich lasse mich aber gerne korrigieren
Noch einen schönen Sonntag.
 
  • Hallo rukakan,
    genau soo ist es auch meines Wissens richtig!!!!

    Gut, dass du "z.B." geschrieben hast, denn die Mischung "hausgarten.net" ist doch noch viiiiel vielfältiger!!!!!!!!!!!!!!!

    Einen schönen Sonntag
    wünscht
    Moorschnucke:o
     
    nur damit ich das endlich auch verstehe:

    aus gecko und marcel wird durch handbestäubung eine hausgarten.net???

    gruß geli...die das beispiel putzig findet;)
     
  • iiii wooo...
    LG Anneliese
    sind doch nur die "Suchtiees"
     
  • Eine gekaufte Cherrytomate, nennen wir sie "Kaufhauscherry", landet auf dem Kompost (weil faul, vergammelt, oder wie auch immer).
    Irgendwann ist der kompost reif, und wird als Düngerbeigabe benutzt. In diesem Fall als Pflanzerde für ein paar Sonnenblumen.
    Dabei hat tatsächlich ein Kaufhauscherrysamenkorn überlebt und begann letztes Jahr im Mai zu keimen.
    Leider ein nicht so günstiger Tomatenplatz, und auch die Zeit war reichlich spät für Tomaten.
    Aus Neugier (oder war es Mitleid *g) habe ich die Pflanze dennoch großgezogen. Bevor der erste Frost kam, konnte ich ganze 2 Cherrytomaten ernten. Also quasi Generation Nr. 2.
    Gegessen habe ich sie nicht, statt dessen die Samen getrocknet und dieses Jahr mit ausgesät.
    Hier sieht man eindeutig, was aus dem Samen einer einzigen Pflanze werden kann.
    Die Kaufhauscherry vom letzten Jahr hatte eindeutig das Blattwerk der linken Pflanze.
    Ich bin mal gespannt...
     

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    Diese Erklärungen klingen ganz nachvollziehbar. Aber was ich nicht verstehe, ist der Unterschied zu einer normalen Züchtung. :confused:

    Werden beim Züchten nicht immer verschieden Pflanzen gekreuzt, um bestimmte Eigenschaften zu erhalten?
    Bei einer Tomatensorte wo NICHT F1 draufsteht, bleibt die in der 2. Generation noch immer unverändert? Oder wie gibts das?
     
    Ich habe es hier mindestens zweimal ausführlich erklärt, aber man findet wirklich nichts mehr dazu.
    Kurzfassung: Kreuzung zweier bis mehrerer Reinzuchtlinien die sich genetisch fremd sind. Man bekommt eine Mischung ihrer Eigenschaften daraus plus eine Art genetischer Freudensprung. Die Gene der vorher lange in Inzucht gehaltenen Sorten legen los wie befreit, das nennt man den Heterosieffekt. Der ist aber nur in der ersten Generation da. Schon in der nächsten Generation ist er weg und die Mehrleistung ist dahin.
    Für die Züchter hat das den Vorteil, dass man aus den Hybriden nicht gezielt auslesen kann, weil sie eben ein Sortengemisch darstellen und die Nachkommen wieder extrem unterschiedlich aufspalten. Man muss also jedes Jahr neues Saatgut kaufen.
    Wir haben hier ja einige Tomatenzüchter, die von den "alten Sorten" weiterhin auslesen und vermehren. Das ist Zucht und Weiterentwicklung der Sorten. Das geht auch bei Mais (Golden Bantam), aber auch bei den meisten anderen Gartenkulturen sehr gut. Bohnen sind auch problemlos in der Hausgartenzucht.
    Gute Hybridsorten finde ich vor allem bei Gurken interessant.

    Gruß Apisticus
     
    Hallo,
    super erklärt...
    ich spezialisiere mich ja in Zukunft auf die alten Tomatensorten und bin gespannt, was die diese Saison machen werden.
    LG Anneliese
     
  • Wer mal in der Wiki nach den Mendelschen Regeln sucht, kann dort auch ganz anschaulich nachlesen, wie sich die F1-Generation in der F2 wieder aufspaltet. Man fühlt sich direkt wieder in den Biologie-Unterricht zurückversetzt.
    Zusammenfassen kann man es so: Wenn wir mal davon ausgehen, daß die F1 eine Kreuzung zweier reinerbiger Sorten ist, dann wird die Hälfte der Nachkommen wieder die Mischung der beiden reinerbigen Sorten sein (also der F1 entsprechen), und je ein Viertel wird den beiden reinerbigen Sorten angehören.
    Wenn an der F1 mehr als zwei Sorten beteiligt sein sollen, wird es deutlich komplexer und erfordert mehrere Kreuzungsschritte, um die F1 zu erhalten.
     
    Zuletzt bearbeitet:
  • Danke für die Erklärungen. F1 ist für mich ja verständlich.
    Was ich gerne wissen wollte, ist der Unterschied zu anderen Sorten, die nicht Hybriden sind. Warum bleiben die stabil und fallen in der nächsten Generation nicht wieder in mehrere auf?

    Wenn Apisticus über Nicht-F1 schreibt: ..... "alten Sorten" weiterhin auslesen und vermehren. Das ist Zucht und Weiterentwicklung der Sorten...." so ist das botanisch ja immer das Befruchten der Blüte mit eigenen oder fremden Pollen. Wenn also Sorten sich weiterentwickeln, warum spalten die sich nicht in der nächsten Generation wieder auf?
     
    Hallo Salsa1,

    die klassische Zuchtmethode ist die Auslese nach einer oder mehreren gewünschten Eigenschaften. Da wir hier bei den Tomaten sind wähle ich als Beispiel die Tomate. Man könnte aber auch Äpfel oder sonst was nehmen.
    Wildtomaten sind winzig kleine Tomätchen. Der Tomatenliebhaber wird sich erstens sagen, er möchte größere Früchte haben und sie sollen noch besser schmecken. Dann liest er aus, vermehrt von den Früchten die seiner Vorstellung am nächsten kommen. Nach vielen Generationen hat er Pflanzen mit den gewünschten Eigenschaften. Leckere große Tomaten. Diese Eigenschaften sind reinerbig (homozygot) vorhanden durch die Auslese. Da spaltet dann nichts auf wenn die Eigenschaften reinerbig vorliegen. Man wird immer Nachkommen mit ähnlichen Eigenschaften wie die Mutterpflanze bekommen.

    Gruß Apisticus
     
    @ Salsa

    Man spricht dann von "samenfesten Sorten" oder "sortenstabile Sorten".

    Aber: Kreuzen sich zwei "alte Sorten", als Beispiel:

    Tamina X Green Zebra

    Dann sind die Nachkommen der Kreuzung bzw. der Eltern (Parentalgeneration) die Filialgeneration 1 oder kurz F1 (da haben wir das ganze wieder). Zieht man von der F1 Nachkommen so ist das die F2, auch hier kommt es dann zur Aufspaltung. Man benötigt dann weitere Generationen (F3, F4, F5, ...), bis sich die neue, aus der Kreuzung entstandene, Sorte stabilisiert ist. Der Züchter wird in dieser Zeit selektieren, d.h. von jeder Generation jeweils nur die mit den besten bzw. gewünschten Eigenschaften weitervermehren. Häufig unternimmt der Züchter weitere Einkreuzungen, z.B. mit einer Wildtomate um der Sorte eine Robustheit gegenüber der Braunfäule und anderen Krankheiten zu geben oder aber auch um auch lange Fruchstände zu erhalten (X mit S. pimpinellifolium dt. Johannisbeertomate).

    Siehe dazu auch folgendes Foto:
    Sweet+Casady+tomato+002.JPG (image)

    Auch von Hybridsorten lassen sich Nachkommen ziehen. Dabei erhält man oft teils sehr interessante Ergebnisse. Man muss sich halt im klaren sein, dass die Merkmale eben nicht stabil sind und sich der Heterosis-Effekt mit jeder Generation halbiert bzw. verliert. Mit viel züchterischer Mühe ist es möglich aus einer Hybridsorte eine Samenfeste Sorte zu züchten. Das ist in der Vergangenheit bereits gelegentlich passiert. Besonders die Sungold F1 war ein häufiges Züchtungsobjekt. Daraus entstanden dann Sorten wie Sungold Select, Big Sungold Select, Sungella, Amish Gold, Red Sungold Select und weitere. Besonders schön zeigt sich die Aufspaltung bei der Sungold F1, denn sie spaltet in eine orangefrüchtige und in eine rotfrüchtige auf. Auch weiterhin wird die japanische Hybridsorte ein beliebtes Züchtungsobjekt bleiben.

    Grüßle, Michi :)
     
    Interessanter Thread. Ich habe mir nämlich die Frage gestellt "Was ist eine F1-Sorte" und gute Antworten hier erhalten.

    Folgende Überlegungen:

    Ich mag Zucchinis sehr. Und will auch selbst Samen ziehen. Nun entstand ja Zucchini aus einer Züchtung der Kürbisse. Gibt es überhaupt so etwas wie eine "alte Zucchini-Sorte"? Bzw. eine Sorte, von der man immer und immer wieder eigene Samen nehmen kann und Garantie hat, dass sie erstens aufgehen und zweitens - so sein werden, wie die "Mutterfrucht"?:confused:
     
    Ja, selbstverständlich gibt es solche. Bin wohl auch nicht der Einzige, der solche auf seinem Acker hat. Da aber Kürbisgewächse allgemein recht verkreuzungsfreundlich sind, hat man nur Garantie, wenn in der Nähe keine anderen Kürbisse oder Zucchini Sorten wachsen oder man die Blüte vor Verkreuzung durch Bestäuberinsekten schützt (und von Hand bestäubt).

    Aber schau Dich mal um, gibt sehr viele sog. samenfeste Sorten, von denen du Samen selbst gewinnen kannst. Habe erst kürzlich im Supermarkt als Samen eine Rondini (Rondini wiederrum ist 'ne Unterform der Zucchini) gekauft, welche eine samenfeste Sorte ist.

    Eine andere sehr bekannte, samenfeste Sorte ist z.B. auch Cocozelle (von Tripolis)...

    Bei den Zucchnis müssen die Früchte lange dran bleiben und zu großen Keulen heranwachsen. Jung, wenn man sie zum Essen erntet, sind die Samen noch nicht richtig ausgebildet und somit nicht keimfähig.

    Grüßle, Michi
     
    Ja, selbstverständlich gibt es solche. Bin wohl auch nicht der Einzige, der solche auf seinem Acker hat. Da aber Kürbisgewächse allgemein recht verkreuzungsfreundlich sind, hat man nur Garantie, wenn in der Nähe keine anderen Kürbisse oder Zucchini Sorten wachsen oder man die Blüte vor Verkreuzung durch Bestäuberinsekten schützt (und von Hand bestäubt).

    Aber schau Dich mal um, gibt sehr viele sog. samenfeste Sorten, von denen du Samen selbst gewinnen kannst. Habe erst kürzlich im Supermarkt als Samen eine Rondini (Rondini wiederrum ist 'ne Unterform der Zucchini) gekauft, welche eine samenfeste Sorte ist.

    Eine andere sehr bekannte, samenfeste Sorte ist z.B. auch Cocozelle (von Tripolis)...

    Bei den Zucchnis müssen die Früchte lange dran bleiben und zu großen Keulen heranwachsen. Jung, wenn man sie zum Essen erntet, sind die Samen noch nicht richtig ausgebildet und somit nicht keimfähig.

    Grüßle, Michi
    Klasse Antwort, danke schön!

    Zumindest brauche ich mir keine Sorgen zu machen, dass meine Kürbisse und Zucchinis fremd gehen könnten. :grins: Das ist der einzige Gemüsegarten hier in der Umgebung. Die Schrebergärten liegen in ca. 600 m Luflinie, dicht abgeschottet von uns mit Hochhäusern.

    Nur ganz dumme Frage jetzt:
    Die Zucchinis und Kürbisse werden es aber nicht miteinander treiben, oder? :confused:

    Also, ich meine, diese kann man ruhig nebeneinander stehen lassen und sie bleiben brav, richtig?

    Frage deswegen, weil sie ja eigentlich "verwandt" sind.
     
    Kurze Frage noch, die bei mir noch entstanden ist: wo ist der der Unterschied zwischen Begriffen "samenfest" und "Erhaltersorte"? Bedeutet vielleicht "Erhaltersorte", das es eine besonders hochwertige alte samenfeste Sorte ist?
     
    Hallo Roksi,
    guck mal, was Michi geschrieben hat:

    " Da aber Kürbisgewächse allgemein recht verkreuzungsfreundlich sind, hat man nur Garantie, wenn in der Nähe keine anderen Kürbisse oder Zucchini Sorten wachsen oder man die Blüte vor Verkreuzung durch Bestäuberinsekten schützt (und von Hand bestäubt)."

    Wenn du Z. und K. nebeneinander gepflanzt hast, ist eine Verkreuzung durchaus wahrscheinlich.

    Herzliche Grüße
    von
    Moorschnucke:o
     
    Kürbisse & Zucchini "treiben es miteinander". Sie sind sich sehr, sehr nahe verwandt.

    So können sich etwa auch Gurken und Zuckermelonen miteinander verkreuzen, obwohl sie genetisch weiter außeinander sind als Kürbisse & Zucchini zueinander und produzieren keimfähige Nachkommen.

    Aber Kürbisse / Zucchini verkreuzen sich nicht mit Gurken, Melonen. Gurken und Melonen gehören zwar auch zur Familie der Kürbisgewächse, aber sind sich genetisch soweit voneinander entfernt, dass die sich nicht miteinander verkuppeln lassen.

    Eine Erhaltersorte, für meine Definition, ist ein Sorte die einer besonderen Verantwortung als Besitzer unterliegt. Eine solche Sorte muss einer sog. Erhaltungszüchtung unterzogen werden. Das bedeutet man muss eine ständige Auslese an dieser Sorte ausführen, um diese Sorte zu erhalten.

    Ich mach mal ein Beispiel: Wenn du von einer Zucchini-Sorten (oder jeder x-beliebigen Pflanzenart) Jahr-für-Jahr immer nur eine Pflanze (oder ganz wenige) in Deinem Garten anbaust und von dieser einzelnen Pflanze dann Samen gewinnst, kommt es über die Jahre zu einer genetischen Verarmung. Die Nachkommen über x-Generationen werden irgendwann weniger tragen, anfälliger für Krankheiten sein und insgesamt weniger gesund sein. Für den Hobbygärtner ist das kein Problem - wenn das in 10 Generationen mal auftritt, kauft man sich spätestens dann wieder frische Samen.

    Wenn es aber eine spezielle Erhaltersorte ist, für die man im Besonderen die Verantwortung trägt, weil sie andernfalls aussterben würde, und man sie von nirgends her mehr beziehen könnte, dann muss man sie eben erhalten und eben Erhaltungszüchtung durchführen. Das kann etwa so aussehen: 25 Pflanzen von dieser Sorte. Und dann letztlich die eine einzige Pflanze weitervermehren, die den besten Ertrag gebracht hat, die gesündeste, kräftigste Pflanze war und die Pflanzenkrankheiten am Besten gemeistert hat. So erhält man die Sorte in allen ihren Merkmalen und verbessert sie wenn nicht sogar durch die Auslese.

    Grüßle, Michi
     
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