Was haltet Ihr vom Gendern?

Man sagt auch heut er ist divers
das klingt viel besser als pervers
wie man es früher gern genannt
doch ist man immer noch gebannt.

Das Kernproblem ist doch ein Anderes.
Ich würde jederzeit gendern, wenn man damit anderen helfen würde und wenn es nur eine Minderheit ist.

Ich finde jedoch dass Gendern die Betroffenen ausgrenzt.

Es gibt kaum jemand der dauerhaft ungeschlechtlich sein will. Sie will als Mann anerkannt werden, er als Frau. Aber das Gendern grenzt sie aus als divers. Ob man es nun divers oder pervers nennt spielt aus meiner Sicht keine Rolle.

In Wirklichkeit drückt man aus, der ist anders, obwohl der Betroffene zur Gesellschaft gehören möchte.

Ich glaube sicher dass es ganz wenige gibt, die sich gerne divers nennen lassen wollen. Weil es cool ist und weil sie sich offen outen wollen dass sie sich anders fühlen. Aber in Wirklichkeit ist dies - aus meiner Sicht - auch nur eine nach außen getragene Selbstdarstellung. Im Innern wären Sie lieber in die Gesellschaft integreiert und nicht als divers an den Rand der Gesellschaft gestellt.
 
  • Halloooo!!!

    Das neudeutsche Gendern bezieht sich nur auf den Sprachgebrauch!
    Lehrer*in, Bauarbeiter_in... (das Sprachliche ist immer kulturrell gewachsen!)

    Worüber ihr euch hier Gedanken macht, ist eine Schwarz / Weiße Realität die nur von jemandem kommen kann der sich nicht nur ein Fünkchen damit auseinandersetzt, wie es für Menschen ist, wenn sie sich nicht zuorden lassen/wollen/können.
     
  • Worüber ihr euch hier Gedanken macht, ist eine Schwarz / Weiße Realität die nur von jemandem kommen kann der sich nicht nur ein Fünkchen damit auseinandersetzt, wie es für Menschen ist, wenn sie sich nicht zuorden lassen/wollen/können.
    Ich kann nur für mich sprechen... für mich ist eine absolute Selbstverständlichkeit, jeden Menschen zu respektieren und seine Haltung zu tolerieren, egal wie er sich fühlt oder für was er sich hält.
    Solange kein anderer dabei zu schaden kommt.
    (Deswegen sagte ich auch; besser drei Toiletten als eine.)
    Mir ging es um ein Thema, das hier noch nicht spruchreif ist und vielleicht auch nicht sein wird, und ganz sicher nicht darum, irgendjemanden zu diskriminieren.

    Auch mit meinem Kommentar bezüglich der 14-jährigen, die formlos ihr Geschlecht im Ausweis ändern können sollen, ging es mir nicht darum. Da ging es mir mehr darum, dass so etwas gewaltig aus dem Ruder laufen könnte wenn 14-jährige aus Schabernack, alberner Laune oder Mutprobe lustig ihre Ausweise umschreiben lassen. 14-jährige sind (vor dem Gesetz zurecht) noch Kinder.
    Dass Menschen, die einen ernsthaften Bedarf daran haben, das (auch in diesem Alter) tun können sollten, war/ist für mich nicht einmal ansatzweise das Thema. Das können sie ja auch schon, aber eben nicht formlos aus einer Teenager-Laune heraus.
     
  • Wieso geht keiner auf das ein was ich schreibe?

    Ich behaupte, dass gendern die Betroffenen ausgrenzt anstatt diese einzuschließen.

    Vielleicht gibt es Einzelfälle die sich wirklich nicht auf ein Geschlecht festlegen lassen wollen. Aber sicherlich fühlen sich von allen Betroffenen die meisten einem Geschlecht zugehörig - entweder Mann oder Frau. Aber weil sie in anderem Körper geboren sind werden sie nun doch durch die Sprache ausgegrenzt und nicht als Mann und Frau angesprochen sondern als divers.

    Oder was ist mit dem Travestie Künstler, der sich eindeutig als Mann fühlt aber es liebt sich als Frau zu verkleiden ist er jetzt auch schon divers?

    Ich empfinde gendern als höchst diskreminierend.

    Ich halte es für selbstverständlich jeden so anzusprechen und anzunehnen wie er sich fühlt. Wenn ein Mann sich als Frau verkleidet ist es mir vollkommen egal ob er sich als Mann oder Frau fühlt - ich würde ihn als Frau ansprechen. Ist er männlich gekleidet als Mann und dies auch dann wenn ein und derselbe öfters die Rollen tauscht.
    Auch mit meinem Kommentar bezüglich der 14-jährigen, die formlos ihr Geschlecht im Ausweis ändern können sollen, ging es mir nicht darum. Da ging es mir mehr darum, dass so etwas gewaltig aus dem Ruder laufen könnte wenn 14-jährige aus Schabernack, alberner Laune oder Mutprobe lustig ihre Ausweise umschreiben lassen. 14-jährige sind (vor dem Gesetz zurecht) noch Kinder.
    Da kann ich nur beipflichten.
    Definitiv sollte zuvor psychologische Beratung verpflichtend bleiben und vor Gericht die Geschlechtsänderung beschlossen werden müssen.
    Ich bin aber dafür dass schon vor dem 14 Lebensjahr es möglich sein sollte eine Geschlechtszuweisung zu prüfen. Viele erkennen schon sehr früh dass sie nicht im richtigen Körper sind. Aber gerade in jungen Jahren sollte der Prozess langfristig geprüft werden und Schritt um Schritt Angleichungen vornehmen sollte.
    In den meisten Fällen bereichten die Betroffenen dass es ein langwieriger und anstrengender PRozess war aber ich denke dies sollte es auch bleiben, denn die Pupertät ist nicht selten auch eine verwirrende Zeit.
     
    Um auf die ursprüngliche Frage zurückzukommen - gar nichts! Die Befürworter sollten mal eine Frau (wie spricht man überhaupt jemand Diverses an?) nennen, die durch die Gendersprache mehr Lohn, einen besseren Job oder mehr Achtung im öffentlichen Leben bekommen hat. Statt dessen mindert man die Lesbarkeit und den Fluss des geschriebenen bzw. gesprochenen Textes. Es nervt mich persönlich auch total, wenn die Gendernden sich eine schludrige, ungenaue Aussprache angewöhnen, eben weil das Gendern so holprig ist. Bestes Beispiel: Olaf Scholz.
    ... die Bürgern und Bürger :mad::eek:
    Aber wir sind ja sooo aufgeweckt...
     
  • Also ich betreue und begleite in meinem Beruf seit 25 Jahren u.a. Menschen, die sich nicht klar einem Geschlecht zugehörig fühlen oder sich mit dem angeborenen Geschlecht nicht identifizieren können . Dabei gibt es so viele Unterschiede, wie es Menschen gibt. Die Aussage, dass alle diese Menschen entweder Männer oder Frauen sein wollen und das dann die Zugehörigkeit automatisch klärt ist schlicht falsch.
    Die Menschen die ich kenne, sind froh, dass sie inzwischen auch wahrgenommen werden, und sei es in Form von gendern. Da hat sich und den letzten Jahren viel getan, um diesen Menschen das Gefühl von Anerkennung oder Gesehenwerden zu geben. Und eben nicht "pervers" zu sein.

    Das Wort "pervers" in diesem Zusammenhang zu gebrauchen finde ich total krass, da läuft es mir kalt den Rücken hinunter.

    Kennt ihr denn persönlich eine Person, die sich nicht zugehörig fühlt? Da steht oft ein jahrelanges schmerzhaftes und traumatisches (Er-) Leben hinter. Wenn sich jemand dazu entschlossen hat, sein Geschlecht angleichen zu lassen, beginnt ein jahrelanger medizinischer und psychologischer Prozess-niemand kann mal kurz beschließen, das Geschlecht zu wechseln und sich dann nächste Woche unters Messer legen, das ist Quatsch.

    Wer sich wann durch was diskriminiert fühlt- das entscheiden wohl die Betroffenen besser selbst.

    Wer sich klar zu einem Geschlecht zugehörig fühlt- geht eben auf die Toilette, die ihm/ihr liegt-so what? Alles andere ist ein Angebot. Die Person kann doch selbst entscheiden, in welche Identität sie ihr Leben lebt. Und auch selbst entscheiden, ob sie sich durchs gendern angesprochen fühlt oder lieber "Frau Müller" ist.

    Ja, die Sprache wird dadurch sperrig und manchmal ungewohnt und umständlich, aber in dieser Diskussion betonen doch alle, wie tolerant sie sind und alle Menschen wertschätzen, warum dann nicht das bißchen Mühe auf sich nehmen?

    Was gab es früher für Diskussionen, als die weibliche Form, z.B. bei Berufen eingeführt wurde, diese Diskussion erinnert mich stark daran. Ich finde es wichtig und richtig, dass eine Bäckerin eben eine Bäckerin ist und nicht ein Bäcker. Das löst natürlich nicht alle Ungleichbehandlungen, aber schafft ein Bewusstsein, und darum geht es.

    Ich rate zu Geduld und Toleranz auf allen Seiten.
     
    Das gilt aber höchsten für die wenigsten.

    Der Großteil der Betroffenen will Mann oder Frau sein.
    Was schreiberin berichtet kann ich mir auch sehr gut vorstellen, betrifft aber mehr die ÜBergangsphase in der viele noch nicht wissen was für sie richtig ist.

    Dass am Ende jeman sagt, ich will weder Mann noch Frau sein, kann ich mir nicht vorstellen.

    Auch wenn es das gibt, laufen wir dennoch die Gefahr, dass wir etliche andere die entweder Mann oder Frau sein wollen in die Ecke des diversen schieben und damit neue Opfer schaffen.

    ICh bleibe dabei, gendern grenzt eher aus als dass es verbindet.
     
  • Interessant. Offenbar hast du ja sehr viel Kontakt zu Trans- inter- oder nicht binären Personen, dass du so eine Aussage treffen kannst. Nur weil man sich es nicht vorstellen kann, heißt das ja nicht, dass es nicht existiert.

    Was heißt denn "Opfer" in diesem Zusammenhang? "Gender-Opfer"?
     
  • Dass am Ende jeman sagt, ich will weder Mann noch Frau sein, kann ich mir nicht vorstellen.

    Tatsächlich habe ich mal jemanden kennengelernt, das wollte weder Mann noch Frau sein. Man weiß ja nicht, wie man es ansprechen soll?
    Die Person sah aus wie eine Frau. Wenn es als Frau angesprochen wurde, sind sofort die Tränen gekullert. Ziemlich vertrackte Situation.
     
    Wollte diese Person als "er" angesprochen werden? "Es" finde ich für einen Menschen auch schwierig.

    (Und manchmal braucht man leider auch ein Pronomen und kommt nicht ausschließlich mit dem Namen der betreffenden Person weiter.)
     
    Ich glaub mich zu erinnern, dass du davon schon berichtet hast.
    Schwierige Situation.
    War denn der Vorname dann wenigstens neutral?
     
    Ich Stelle mir das echt schlimm vor wenn man in dieser Situation ist und nicht weiß ob man Mann oder Frau sein soll oder will, ich finde das absolut nicht lustig und habe auch für diese Menschen vollstes Verständnis, irgendwas war da ja wohl mal, oder kannan so geboren werden?
     
    Ja. Das Kind einer früheren Nachbarin von uns kam als Zwitter auf die Welt- Männliche Geschlechtsorgene, tiefe Stimme, Bartwuchs, Frauengesicht und die Brust ist gewachsen wie bei einer Frau. :(
     
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