Vieles versucht und immer gescheitert

[Drewer]

Hallo zusammen,

wir versuchen uns schon seit längerem an einer einfachen und Pflegeleichten Gartengestaltung.

Es geht um die Fläche vor einem Gartenzaun welcher seit 3 Jahren mit Lonicera henrii bewächst.

Wir haben über eine Länge von 40m einen 1m breiten Streifen. Die Sonne scheint ganzjährig darauf. Der Boden wird über den Zaun Tagsüber beschattet.

Da wir wenig Zeit haben soll die Pflanzung Pflegeleicht aber trotzdem zumindest halbwegs Insekten und/oder Vogelfreundlich sein. Habt ihr vielleicht Ideen was wir hier in Zukunft machen könnten?

Inzwischen ist ein Kompletter Wildwuchs diverser Pflanzen entstanden der komplett ineinander verwächst.

 

[JoergK]

Hallo Drewer,

Du schreibst, dass der 1 m breite Streifen sonnig liegt, der Boden aber durch den Zaun beschattet wird.
Wie ist das genau zu verstehen, also in welcher Himmelsrichtung liegt der Pflanzstreifen ?

Grundsätzlich bieten sich aus meiner Sicht Stauden und nicht zu hoch werdende Gehölze an. Die Pflege beschränkt sich dann im Wesentlichen auf 1-2 Tage Schnitt vom Herbst bis zum Frühjahr.

Auch ein starker Unkrautwuchs muss nicht unbedingt sein, wenn 1x alles Unerwünschte gründlich (also mit Wurzeln) entfernt und anschließend Rindenmulch aufgebracht wird.
Sicher, der Streifen sieht hinterher sehr gepflegt aus, vielleicht zu gepflegt. Aber er wird dadurch sehr pflegeleicht und die Mulchschicht wächst nach und nach zu.

Die Auswahl der Pflanzen hängt letztendlich von Deinen Wünschen und den genauen Lichtverhältnissen ab.

 

[Drewer]

Danke für die rasche Antwort.

Der Zaun schaut sozusagen nach Süden und die Pflanzen nach Norden. Er ist 180cm hoch und daher ein Ordentlicher Schattenspender.

Wir hatten angedacht im nächsten Frühjahr alles raus zu reisen und über den Sommer den Boden aufzuarbeiten. Also lockern, Unkraut und Steinchen raus, mehrmals Bodenaktivator einarbeiten und im Frühjahr 2026 neu Bepflanzen.

Bei den Pflanzen sind wir offen. Müssen aber bis -22C Winterhart sein und sollten einfach im Schnitt sein.
Dafür gibt es keine speziellen Wünsche bzgl. Optik, Blütezeit oder Größe.

Müsste der Rindenmulch regelmäßig erneuert werden oder wie verhält sich das?

Hatte auch schon gehört das Rindenmulch auf Dauer den Biden zu sehr belastet und dann Problematisch werden kann? Und was meinst du mit die Mulchschicht wächst nach und nach zu? Entsprechende Bodendecker einbringen oder wie ist das zu verstehen?

 

[JoergK]

Ah OK, dann habe ich es doch richtig verstanden.

Bei Deinem Arbeitsplan hast Du ja noch ´ne Menge Luft für eine genaue Planung.
Bei Bodenaktivator reicht normalerweise eine Anwendung nach Abschluss der Vorarbeiten oder zur Pflanzung. Er bringt je nach Hersteller etwas Dünger, Pflanzenhilfsstoffe und Bodenbakterien ein.

Ebenfalls förderlich wirken Mykorrhiza. Die Pilzsporen gibt es als Pulver zu kaufen. Vor und nach der Anwendung darf 6-8 Wochen nicht gedüngt werden !

Den Rindenmulch bringt man beim ersten Mal in einer Schichtstärke von 4-5 cm oder stärker auf. Er verrottet dann von unten her nach und nach, sodass alle 2-3 Jahre einfach eine dünne Schicht oben drauf gepackt wird.
Hier hat übrigens der einfache, preiswerte Rindenmulch zwar nicht die schönste Optik, dafür aber die stärkste Wirkung gegen Flugunkräuter.
Wenn Du es besonders schön und ordentlich haben möchtest, kannst Du den Rindenmulch zum Schluss ganz dünn mit dem teureren Pinienmulch abstreuen (1 Sack á 60 l auf 4-5 qm).

Da Rindenmulch bei der Humifizierung Stickstoff und Kalk bindet (und irgendwann später wieder freigibt), sollte die auf der Verpackung angegebene Düngermenge um ca. 10 % überschritten werden und die Fläche im Herbst wie Rasen gekalkt werden !
Er belastet den Boden also nur, wenn zu wenig gedüngt und gekalkt wird.

Als Pflanzen eignen sich eher Schattenstauden und -gehölze. Pflanzen für den Halbschatten werden wohl auch noch wachsen, da der Zaun ja nicht 100 % blickdicht ist. Sie werden aber weniger stark blühen, als sie eigentlich könnten.
Neben den üblichen schattenverträglichen Waldrand- und Moorbeetpflanzen finden sich auch ausgefallenere Arten in entsprechenden Pflanzenlisten.

Die Mulchschicht wächst durch die Gehölze nach und nach zu. Bodendecker unterstützen dabei, wodurch die Mulchschicht dann später nicht mehr ergänzt werden muss.

Grüße,
Jörg

 

[Hero]

Deine Fotos zeigen einen starken Wuchs von Lonicera henryi. Diese Pflanzen müssen regelmäßig geschnittten werden, weil sonst wirklich ein undurchdringliches Dickicht entsteht.
Der Pflanzstreifen ist sehr schmal und es stehen schon einige Sträucher dort. Für einen pflegeleichten Bereich kannst du zusätzlich z.B. Viburnum x bodnantense "Dawn", den winterblühenden Schneeball, Hydrangea quercifolia, die eichenblättrige Hortensie, Malus "Evereste", Zierapfel und einige Strauchrosen pflanzen. Morgen- und Abendsonne wird der Streifen sicherlich bekommen.
Als durchgehende Unterpflanzung wäre Geranium maccrorhizum, ein immergrünes Geranium, welches kein Unkraut durchlässt zu empfehlen. Zusätzlich kannst du im Herbst noch viele Narzissen pflanzen.
Die vorhandenen Sträucher würde ich belassen und natürlich ist jedes Frühjahr ein guter Schnitt notwendig.

Eine Bodenabdeckung mit Rindenmulch würde ich nicht empfehlen! Stauden wachsen darin nur sehr schlecht an.

Bis das Geranium dicht macht, ist zu empfehlen, Unkraut regelmäßig zu entfernen.

 

[Drewer]

Deine Fotos zeigen einen starken Wuchs von Lonicera henryi. Diese Pflanzen müssen regelmäßig geschnittten werden, weil sonst wirklich ein undurchdringliches Dickicht entsteht.
Der Pflanzstreifen ist sehr schmal und es stehen schon einige Sträucher dort. Für einen pflegeleichten Bereich kannst du zusätzlich z.B. Viburnum x bodnantense "Dawn", den winterblühenden Schneeball, Hydrangea quercifolia, die eichenblättrige Hortensie, Malus "Evereste", Zierapfel und einige Strauchrosen pflanzen. Morgen- und Abendsonne wird der Streifen sicherlich bekommen.
Als durchgehende Unterpflanzung wäre Geranium maccrorhizum, ein immergrünes Geranium, welches kein Unkraut durchlässt zu empfehlen. Zusätzlich kannst du im Herbst noch viele Narzissen pflanzen.
Die vorhandenen Sträucher würde ich belassen und natürlich ist jedes Frühjahr ein guter Schnitt notwendig.

Eine Bodenabdeckung mit Rindenmulch würde ich nicht empfehlen! Stauden wachsen darin nur sehr schlecht an.

Bis das Geranium dicht macht, ist zu empfehlen, Unkraut regelmäßig zu entfernen.

Danke für deine Antwort. Beim Schnitt tun wir uns auch relativ schwer. Diesen Frühling hatten wir alle Pflanzen knapp 90cm über dem Boden abgeschnitten und neu austreiben lassen. Blüten gab es jedoch leider keine dieses Jahr. Haben wir hier möglicherweise Falsch geschnitten?

Und das Stauden mit dem Rindenmulch Probleme haben, haben wir so auch schon gehört. Hier gibt es wohl wieder viele Meinungen dazu...

Wie dicht würdest dudas Geranium denn Setzten? Und sollten wir trotzdem über einen Sommer den Boden aufarbeiten oder recht schnell neu Bepflanzen?

Danke dir.

 

[Hero]

Zum Schnitt: Lonicera Henryi sollte am Zaun angebunden werden und danach alles was überhängt eingekürzt werden.
Die Sträucher können ja in die Höhe wachsen, nur die Breite muss reguliert werden. Was zu weit überhängt kann auch abgeschnitten werden.
Bei allen Sträuchern sollten die ältesten Triebe entfernt werden, was in deinem Fall erst in einigen Jahren notwendig ist.
Sommerflieder und Rispenhortensie werden jedes Frühjahr geschnitten. Sommerflieder auf Kniehöhe, die Rispenhortensie wird etwas eingekürzt. Einfach ausprobieren und danach beobachten, so bekommt man raus, wie alles wächst.
Das Geranium maccrorhizum, davon gibt es mehrere Sorten, würde ich mit 20 cm Abstand auf die freien Flächen pflanzen. Frage mal einen Landschaftsgärtner, ob er eine günstige Einkaufsquelle kennt. Um die Sträucher ca. 30 cm Durchmesser freilassen.
Ich würde schon diesen Herbst die Neupflanzung vornehmen. Einfach Stück um Stück durcharbeiten und dann bepflanzen.