Vermeidung von Staunässe

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07. Jan. 2009
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Nach dem Neubau unseres Hauses sind wir nun mit der Gestaltung des Gartens beschäftigt, vor allem mit der Schaffung der Grundbedingungen damit dann die Pflanzen später auch gut wachsen. Dazu habe ich zunächst das Forum durchforstet und vieles Interessantes für unsere Situation gefunden, was ich nun zu verstehen versuche und bei uns umsetzen möchte:

Ausgangsituation: Hanglage (15 Grad Neigung), Lehmboden --> Staunässe

Geplante Bepflanzung: Rasen, Bäume, Sräucher, Blumen, etc.

1. Ich habe gelesen, daß dem Lehmboden Sand beigemischt wird um die Wasserdurchlässigkeit zu verbessern. Was ich nicht verstehe ist wo das Wasser denn hinsickern soll – unter der „verbesserten“ Schicht ist doch weiter Lehm, der wiederum kein Wasser weiterleitet. Was bewirken gerade 2cm/m2 und wie tief soll der Sand eingebracht werden? Kann das mit einer Bodenfräse erfolgen?
2. Eine andere Möglichkeit ist das Anlegen einer Drainage. Hier wiederum gehe ich davon aus, daß das Oberflächenwasser unmittelbar über dem Schotterkoffer um das Drainagerohr gut abfließt, das Oberflächenwasser etwas seitlich davon aber wahrscheinlich nicht mehr. Wie eng müssen die Drainagekanäle denn verlegt werden?
3. Eine weitere Alternative ist das überschüssige Wasser durch Hangneigung auf der Oberfläche abzuleiten. Ab welcher Neigung fließt überschüssiges Wasser ab? Ich habe einige Tests ausgeführt, i.e. Teilbereiche des Gartens mit verschiedenen Neigungswinkeln (versuchsweise) angelegt:
a. Bei horizontalem Grund steht das Wasser nach Regen einige Tage, was dem Rasen und Beeten nicht gut tut (das Problem).
b. Bei einer Neigung von 2% bleiben nur kleine Pfützen in den Unebenheiten der Lehmoberfläche, das meiste Wasser fließt aber ab. Meine Frage: wenn eine Schicht Gartenerde auf den Lehm kommt, fließt das Wasser dann in der Erdschicht weiterhin ab oder muß die Neigung dann größer sein? Ich stelle mir vor, daß durch die Kapillarwirkung das nicht gebundene Wasser langsam aber doch durch die Neigung in der Erdschicht (über dem Lehmboden) den Hang entlang hinabsickern wird?

Meine Absicht ist es die Gelegenheit des momentanen Chaos zu nutzen und die notwendigen Bedingungen zum guten Wachstum der Pflanzen zu schaffen. Auch wenn das neue Anlegen der gesamten Oberfläche viel Arbeit ist, wird es aber nur einmal gemacht. Ich bin für Hinweise, Kritik und sonstige Ratschläge und Kommentare dankbar.
 
  • hallo wstreich
    wie dick ist denn die lehmschicht insgesamt ?

    normalerweise müßte als drainage ein gefälle von 1-2 cm pro meter reichen um stehendes wasser ablaufen-zulassen .




    mfg dieter
     
    Hi Brunnenbohrer

    Die Lehmschicht ist der Boden ..... Dicke ist viele Meter, geht darunter in Mergel über.

    Eine Drainage wäre als letzter Ausweg zu erwägen (weil sehr aufwendig - auf Frosttiefe und bei Lehm recht eng beisammen). Würde das gleiche Gefälle (2cm / m) genügen um das Wasser oberflächlich über der Lehmschicht abzuleiten? Auch wenn es durch die Schicht Gartenerde länger dauert abzufließen, solange das Wasser nicht bleibt ist mir geholfen.

    Danke für die Hilfe.
     
  • hallo wstreich
    sämtliche abwasserleitungen werden mit einem gefälle von 1-2cm auf einem meter länge verlegt .

    kannst ja auch auf 3 cm gefälle erhöhen , nur auf die länge gesehen mußt du natürlich am ende ne ganze menge graben .
    lohnt sich vielleicht schon bald ein minibagger und dann als wochenend-aktion ,
    graben
    drainage
    verfüllen


    mfg dieter
     
  • Hi Brunnenbohrer,

    Danke für die Ausführung über das Gefälle bei Abwasserrohren und Drainage. Zunächst ist meine Überlegung eine Drainage zu vermeiden (weil sehr aufwendig - auf Frosttiefe und bei Lehm recht eng beisammen) und wollte herausfinden ob das gleiche Gefälle (2%) das nicht gebundene Wasser oberflächlich (ohne Drainage) auch abfließen läßt oder hierfür ein stärkeres Gefälle notwendig ist.

    Die Gartenoberfläche kann durchaus ein Gefälle von 2% haben - muß ja nicht perfekt horizontal sein, aber viel mehr Gefälle sollte nicht sein. Daher mein Versuch und meine Frage: Auf 2% geneigtem Lehmboden fließt das Wasser ab, wird es das auch zufriedenstellend tun wenn 15cm Gartenerde darauf ist? Die Gartenerde läßt das Wasser durchsickern, das Wasser stößt auf die Lehmoberfläche und rinnt (hoffentlich) durch die Gartenerdschicht an der Lehmoberfläche ab.

    Wenn das so funktioniert kann ich eine Drainage vermeiden - die Schlüsselfrage ist ob genug Wasser oberflächlich abfließt um Staunässe zu verhindern, die dem Rasen / Pflanzen schadet.

    Ich bin auch für andere Ratschläge zu der Situation bzw. der Lösung dankbar.
     
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