AW: Venusfliegenfalle
Ich besitze eine Venusfliegenfalle schon seit vierzig Jahren! Sie lebt in einer Katzentoilette welches mit Torf gefüllt iund mit Leucobryum glaucum bedeckt ist.
Leucobryum glaucum überwuchert im Gegensatz zu Spaghnum nicht die Venusfliegenfalle. Außerdem liegen die Blätter auch nicht auf dem Torf auf, was sie nicht so sehr mag. Leucobryum glaucum sorgt für die richtige Luftfeuchtigkeit. Die Venusfliegenfalle braucht bewegte Luft, sonst kann Schimmel die Blätter zerstören. Aquariumhaltung ist nicht zu empfehlen, weil die Luft steht und die Pflanze nicht mehr das volle Lichstspektrum zur verfügung hat. Man bringt sie im Frühjar am besten ins Freie an die sonnigste Stelle, muß aber sie vor den Amseln schützen! Denn auf der Suche nach Nistmaterial wühlen sie ausgerechnet im Leucobryum glaucum herum und reißen die Pflanzen heraus und graben den ganzen Torf um! Leitungswasser führt dazu, daß die Fallen nicht mehr richtig funktionieren und die Pflanze stirbt nach und nach ab, kann aber noch eine Notblüte treiben. Regenwasser und destilliertes Wasser sind optimal zum Gießen. Ich füttere nur Sämlinge und Blattstecklinge, damit ich innerhalb eines Jahres aus ihnen erwachsene Pflanzen erhalte. Milde Winter überlebt sie gut, wenn das Substrat nur schwach feucht ist. Jedoch werden sie durch eine Ruhezeit durch das Absterben der Blätter erheblich geschwächt. Ich überwintere jetzt meine Dioneas nicht mehr im Freien, da ich bei kalten Wintern erhebliche Verluste hatte, mit ein paar überlebenden Pflanzen, die kraftig und im trockeneren Substrat waren. Es ist besser, sie im Winter mit künstlicher Beleuchtung durchzukultivieren. Ohne Beleuchtung bildet sie im Winter sehr breite Blätter aus und kleine Fallen und diese Überwinderung ist immer noch besser, als daß sie wegen Kälte einzieht. Meine Venusfliegenfalle hat in den vierzig Jahren eine dicke Scheinzwiebel gebildet und reichlich verzweigt, so daß ich etliche hundert Exemplare hatte, um damit zu experimentieren. Das was ich jetzt schreibe sind die Ergebnisse meiner Experimente!
Ich habe mir vor etwa zwei Jahren noch eine rote Sorte aus Japan zugelegt, dessen Blätter im Sonnenlicht vollständig dunkelrot werden. Diese ist jedoch nicht so wuchsfreudig wie meine grüne Variante. Bei sehr hellen Lichtverhältnissen und kühlen Temperaturen um die 15° C wächst Dionea muscipula sehr gedrungen. Die Blattstiele sind dann sehr klein, die Fallen werden sehr groß und innen tiefrot. Dann scheint sie nur noch Rosetten aus Fallen zu bilden!
Im Winter kann man dieses auch mit künstlicher Beleuchtung erreichen, indem man mehrere Leuchtstoffröhren verschiedener Art dicht über die Pflanzen anbringt, wobei die Erwärmung nicht zu stark werden darf.
Ich habe hierzu Leuchtstoffröhren für Pflanzen mit Aquariumleuchten kombiniert.
Gruß Wolfgang
