"toter Boden"? neue Rasenfläche

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Hallo zusammen,

bin leider noch blutiger Anfänger und bräucht einmal etwas Rat.

Auf unserem Grundstück stand vorher wohl ein öffentliches Gebäude, welches abgerissen wurde. Daher liegen hier auch einige Scherben und Steine im Garten rum. Laut Aussage unserer Nachbarn sieht das etwas tiefer auch nicht besser aus.

Ziel ist es, hier eine Rasenfläche auszusäen. Also dachte ich mir Bauschutt raus, eine Schicht von evtl. 10cm neuen Mutterboden oben drauf und schöner Rasen ... wie immer, eigentlich ganz einfach :)

Jetzt habe ich einfach einmal angefangen Spatentief die Erde durch ein Sieb zu schmeißen, um zumindest in der obersten Schicht einmal Glasscherben, Steine und Unkraut zu entfernen ... jetzt wurde mir von 1 - 2 Bekannten gesagt, dass die Erde hier doch völlig tot sei und ich diese lieber komplett abtragen lassen sollte und durch neue ersetzen. Leider habe ich zu dieser Ausdrucksweise: "tote Erde/toter Boden" nicht viel im Forum bzw. über Google finden können.
Daher wollte ich hier einfach mal die erfahreneren Gärtner fragen. Bevor ich die nächsten Wochen damit beschäftigt bin, den ganzen Garten durchzusieben. Da ich mir das Geld für einen Bodenaustausch eigentlich sparen wollte.

hier mal ein Bild von bisher durchgesiebten Teil:
IMG_20160612_114404.jpg

der noch nicht durchgesiebte Teil sieht dann in etwa so aus:
IMG_20160612_114414.jpg

Teilweise ist der Boden dann zumindest im Mittleren Bereich des 3m breiten Flurs nach ca. 15 - 20 CM knochenhart und mit dem Spaten eigentlich nicht mehr zu bearbeiten.

Was meint Ihr, weiter Budeln und Sieben oder ist das eher hoffnungslos?

Vielen lieben Dank und
Gruß Schleichie.
 
  • Das erste Foto sieht aus wie Sandboden im Spielplatz (nur grauer) also absolut nicht nach Gartenboden.

    Aber

    Knochenharter Boden muss nicht Tod sein. Sieht dann aus wie dein 2 Foto.

    Echter Lehmboden ist nach ca. 4-6 Tagen ohne Wasser auch so hart wie Beton. Trotzdem noch Pflanzen darin stehen können, denn er speichert bis dahin Unmengen von Wasser. Wenn er nass wird nach Regen, ist er aber wieder super händelbar. Man erkennt das eindeutig an gelben Lehmklumpen, die man feucht wie Kinderknete kneten kann. Trocken braucht es teilweise den Fäustel.

    Nur ohne Untergrund, wir haben einen Tagebau für Straßenschotter unter uns und hatten nur ca. 5 cm "Erde" bis zum Felsen, wächst da genauso wenig wie bei dir. Mittlerweile ist der Bereich auf gekippt. Denn unser Grundstück war das einzige noch nicht auf gekippte. Jahrelang haben wir den Bereich als Garteneisenbahn genutzt.

    Suse

    Die dann halt auf teuren Rasen verzichten würde, solang das Geld nicht da ist und billig Platten legen würde. Ne Wiese wächst von allein. Haben wir auch nur wachsen lassen, dient doch eh nur dazu, den Dreck nicht mit ins Haus mitzubringen, bzw. beim Lehm nicht 15 cm Höher nach Regen zu sein. Der klebt dann nämlich (Lehmklumpen!) gewaltig, an den Schuhen.
     
    Das ist kein Lehmboden, sondern Sand. Um Rasen darauf säen zu können, musst du schon wie du erwähnt hast, ca. 10 cm oder noch besser tiefer mit guter Erde austauschen. Nährstoffe bietet dieser Boden praktisch keine, dafür dürfte er schön durchlässig sein. Wegen der Glasscherben (wenn es welche hat), würde ich das Sieben noch weiter machen. Dann mit der Hacke den Boden noch auflockern, wo es geht und neue Erde drauf.
     
  • Wie meine Vorredner.
    Am besten, Du machst Dir klar, wieviel Geld/Zeitaufwand Du investieren möchtest. Wir haben so einen "Spaß" für eine 480 qm-Fläche hinter uns, war nicht gerade billig, aber im Gesamtpaket mit Neubau und Rodung/Aushub von toten Bäumen samt Wurzel auch nicht astronomisch. Als sich dabei herausstellte, dass hier überall noch "Leichen im Erdreich" schlummern wie alte Rasenmäher-Teile, Tierknochen, alte Badewannen...da haben wir entnervt Tabula Rasa gemacht. Kleinere Randbereiche, die der Bagger nicht geschafft hat, mussten wir trotzdem noch per Hand sieben, um endlich die Fremdstoffe wegzubekommen. Das war alles noch Arbeit für uns genug. Trotzdem haben wir seitdem eine sehr akzeptable Bodenqualität, teilweise eben hochwertiger als bei den Nachbarn, die unter dem hohen Sandanteil mehr leiden als wir.
    Teilbereiche, bei denen ich heute noch merke, dass Pflanzen mickern, bekommen Bodenverbesserer, Kompost...im Frühjahr harke ich immer mal wieder Steine/Glasscherben von den Beeten, die durch den Frost an die Oberfläche getrieben werden. Es ist jetzt aber deutlich Ruhe eingekehrt. Bei jedem Spatenstich wimmelt es nur so von Regenwürmern. - Das wäre auch für Deinen geplanten Rasenboden wünschenswert.

    Bei Deiner kl. Fläche wäre die Frage: Lässt Du es den Fachmann machen o. willst Du selbst ran? Alles per Hand sieben wollen, wenn Du jetzt schon nach 15-20 cm auf Wiederstand stößt, da bist Du schnell richtig genervt. Ich würde es vom Profi abtragen, abtransportieren (je nach Fremdstoffen wird dieser "Aushub" klassifiziert und teurer in den Kosten) u. gute Erde anliefern lassen o. eben selbst mit dem Anhänger. Also die ersten 30 cm Erdschicht sollten schon eine ordentliche Qualität hinsichtlich reger Bodenorganismen haben, sonst wirst Du nie wirklich glücklich.
     
  • Hallo,

    vielen Dank für die Antworten. :) Jetzt habe ich wenigestens Gewissenheit.

    Dann werde ich mich mal nach einer Galabau Firma umsehen, da mir zumindest für einen kompletten Austausch die schweren Geräte und auch die Zeit fehlt.

    Grüße Schleichie.
     
    ......

    Also die ersten 30 cm Erdschicht sollten schon eine ordentliche Qualität hinsichtlich reger Bodenorganismen haben, sonst wirst Du nie wirklich glücklich.

    Boden komplett austauschen ist so ein Neumodischer Akt für faule Leute.

    Der Sandboden mit dem meine Großmutter in Brandenburger Dorf ihre 12 Kinder durch die Beiden Weltkriege durchgebracht hatte, wurde logischerweise auch nicht ausgetauscht. Sondern mit Gründung biologisch aufgearbeitet. Bzw. hat man einfach das Gemüse Jedes Jahr woanders hingesetzt. Ringanbau nannte man das Damals. Ein Beet hatte dann immer Gründüngung drauf. Heutzutage baut ja kaum jemand Gemüse an und dadurch muss man ja auch nicht soviel beachten. Blumen brauchen kaum Nahrung. Weswegen kaum noch jemand weiß, was Gründüngung ist und viele nur Chemie zum Düngen nutzen. Nur läuft die doch eh nur weg, wenn, egal wie tief Sand darunter liegt......

    Suse

    Die im Übrigen unter 15 cm Felsboden hat......
     
  • Kann man so pauschal nicht sagen...Wir habens halt gemacht, weil es ein Abwasch und die Fläche wirklich zu groß war. Das andere waren die besagten Erlebnisse: beim Mähen des noch vorhandenen Grases hat es immer nur geknallt vor lauter Fremdstoffen. Es kam eins zum anderen, und heute bin ich sehr froh, dass wir das so gemacht haben.

    Letztes Jahr haben wir nochmal man. durch den ganzen Garten gebuddelt, und natürlich haben wir dabei auch immer wieder alten, viel tiefer liegenden Bauschutt an die Oberfläche geholt. In Summe ist es aber jetzt alles prima.
    Ich sehe den deutlichen Unterschied zu dem, was beim Nachbarn nichts wird und bei uns alles wunderbar gedeiht: OHNE viel ZUSATZDÜNGUNG. Ich erwähnte ja bereits die vielen Regenwürmer. Wir haben hier allerdings stark sandigen Boden. Auch mit Lehmboden habe ich recht gute Erfahrungen, lässt sich halt nur schwerer bearbeiten. Mir persönlich wäre es zu mühselig, einen großen Sandkasten anzugehen, wenn es nach ein paar cm immer nur KLOINK macht und ich nicht weiterkomme...
     
    Boden komplett austauschen ist so ein Neumodischer Akt für faule Leute.
    Suse
    Die im Übrigen unter 15 cm Felsboden hat......

    Klar, für Rasen braucht man dann vielleicht auch nicht unbedingt 30 cm, aber je nachdem, was so in der Tiefe alles schlummert... was ist, wenn man langfristig doch noch etwas Anderes mit der Fläche vorhat? Ich bin immer dafür, wenn man sowieso einmal alles anpackt, dann auch richtig (Nachbarn von uns trennen sich so gerade mit etwas Mehraufwand von einer alten Sickergrube, da sie die Einfahrt neu pflastern wollen u. noch diese alten Fallstricke in der Tiefe lauern...) Hat für meine Begriffe weniger mit Faulheit zu tun, aber wir reden hier von verschiedenen Dingen. - Ich habe auch schon mal eine umgegrabene Stelle im Garten brachliegend überwintern lassen, hat dem Boden sehr gut getan, kommt auf die indiv. Fläche und Wünsche des Einzelnen an.

    Wir haben z. B. auch viele Rosen und große Sträucher u. Bäume gepflanzt, wenn ab 15 cm Tiefe Schluss ist, ist das für die nicht so doll...:d
     
    @marsumar, was haben die 12 Kinder Deiner Großmutter in zwei Weltkriegen mit der Frage des TE zu tun? :confused:

    Und was hat Bodenaustausch mit Faulheit zu tun?
     
    Kann man so pauschal nicht sagen...Wir habens halt gemacht, weil es ein Abwasch und die Fläche wirklich zu groß war. Das andere waren die besagten Erlebnisse: beim Mähen des noch vorhandenen Grases hat es immer nur geknallt vor lauter Fremdstoffen. Es kam eins zum anderen, und heute bin ich sehr froh, dass wir das so gemacht haben.

    Letztes Jahr haben wir nochmal man. durch den ganzen Garten gebuddelt, und natürlich haben wir dabei auch immer wieder alten, viel tiefer liegenden Bauschutt an die Oberfläche geholt. In Summe ist es aber jetzt alles prima.
    Ich sehe den deutlichen Unterschied zu dem, was beim Nachbarn nichts wird und bei uns alles wunderbar gedeiht: OHNE viel ZUSATZDÜNGUNG. Ich erwähnte ja bereits die vielen Regenwürmer. Wir haben hier allerdings stark sandigen Boden. Auch mit Lehmboden habe ich recht gute Erfahrungen, lässt sich halt nur schwerer bearbeiten. Mir persönlich wäre es zu mühselig, einen großen Sandkasten anzugehen, wenn es nach ein paar cm immer nur KLOINK macht und ich nicht weiterkomme...

    Danke für deine Erfahrungen, ich glaube da ticken wir vom Grundgedanken ziemlich ähnlich.
     
  • Boden komplett austauschen ist so ein Neumodischer Akt für faule Leute.

    Der Sandboden mit dem meine Großmutter in Brandenburger Dorf ihre 12 Kinder durch die Beiden Weltkriege durchgebracht hatte, wurde logischerweise auch nicht ausgetauscht. Sondern mit Gründung biologisch aufgearbeitet. Bzw. hat man einfach das Gemüse Jedes Jahr woanders hingesetzt. Ringanbau nannte man das Damals. Ein Beet hatte dann immer Gründüngung drauf. Heutzutage baut ja kaum jemand Gemüse an und dadurch muss man ja auch nicht soviel beachten. Blumen brauchen kaum Nahrung. Weswegen kaum noch jemand weiß, was Gründüngung ist und viele nur Chemie zum Düngen nutzen. Nur läuft die doch eh nur weg, wenn, egal wie tief Sand darunter liegt......

    Suse

    Die im Übrigen unter 15 cm Felsboden hat......

    Hallo marsusmar,

    sicherlich hast du mit der Aussage Recht, aber diesen Luxus haben wir heutzutage zum Glück, da unser Leben davon nicht abhängt.
    Dann sieht das sicherlich anders aus, wenn man damit Erfahrung hat und nicht von Grund auf neu anfängt und niemanden mit Erfahrung im Bekanntenkreis hat.

    Wenn der Boden wirklich so schlecht ist, dass es Jahre dauern würde, diesen irgendwie brauchbar zu bekommen (ich gehe ja mal davon aus, dass ich dann auf dem unfruchtbaren Boden erst irgendwas anpflanzen müsste, um daraus Gründung zu generieren), dann würde ich zwangsläufig den "faulen" Weg gehen, da mir für den anderen dann Knowhow und Zeit fehlt.

    trotzdem danke für deine Meinung.

    Grüße Schleichie
     
  • Du übersiehst etwas Schleichie

    wir haben 2016

    Damals 1914 - 1944 musste ja Gemüse angebaut werden, um die Familie zu ernähren, Daher der Ringanbau.
    Gründung wird doch nur ausgesägt wächst und wird im Herbst eingegraben.
    Heutzutage kann man einkaufen gehen. Und daher das Ganze Grundstück bzw. die ganze Fläche auf einmal mit Gründüngung besähen. Wer schlau ist macht das gleich nach der Bauübergabe dann kann der Gründünger wachsen wenn man selbst alles andere macht als sich um den Garten zu kümmern.


    So hat man das 1.Jahr nach dem Hausbau über Zeit das Grundstück und das Haus einzurichten. Im Herbst werden die Pflanzen dann eingegraben und ab dem nächsten Frühjahr steht der Boden zur Bearbeitung zur Verfügung.

    Das erste Jahr nach dem Hausbau haben wir auch gebraucht um das Grundstück einzurichten, tapezieren hat nur eine Woche gedauert, dann eine Woche Möbel aufbauen einrichten, aber dann war wieder arbeiten gehen angesagt, im nächsten Urlauben den Weg zum Haus bauen, Wege nach Hinten Stellplätze für Regentonnen u.s.w. Terrasse bauen. Dann war das Jahr um.

    Wer wollte, hätte dann ohne was außergewöhnlich teueres getan zu haben, nen perfekten vorbereiteten Boden.

    Suse
     
    Den ganzen Boden durchsieben?
    Ich würde mit dem Spaten die Fläche umgraben und Scherben usw. auslesen.
    Dann Kompost bestellen, soviel daß der auf der ganzen Fläche 10 cm hoch aufgebracht werden kann und 10 kg Hornspäne verteilen. Danach die ganze Fläche mit einer Fräse - kann ausgeliehen werden- durcharbeiten. Danach kann der Rasen ausgesät oder Rollrasen verlegt werden.
     
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