Tomatenpfähle desinfizieren

[hedimag]

Hallo,
nachdem nun jeder Gärtner mit Braunfäule an Tomaten zu kämpfen hat, habe ich eine Frage.
Vielleicht sollte man die Tomatenstäbe im Herbst desinfizieren, denn ich kann mir denken, dass die Pilzsporen gleich im nächsten Jahr die neue Generation von Tomaten wieder ansteckt. Wie sollte man denn desinfizieren ? mit Alkohol, Spiritus, Sagrotan abreiben ? Oder abflammen ? Soll man denn dann auch die Erde auswechseln ? Es hat ja keinen Sinn, wenn die Pilzsporen aus unserm Garten die neuen Pflanzen gleich wieder anstecken.
Vielleicht hat jemand einen Rat.
Man sollte vielleicht die im Handel erhältlichen Chemiekeulen gegen die Braunfäule anwenden.
Vielleicht wäre es aber auch gleich billiger, wenn man die Tomatenfrüchte kauft ? ! ?

Mit freundlichem Gärtnergruß
M.H.

 

[40kLux]

Wie ich schonmal schrieb. Früher durfte man noch verbrennen. Da gab es auch fast keine Braunfäule. Heutzutge wird alles kompostiert und der Pilz kann sich umso besser ausbreiten.

 

[Apisticus]

Wie ich schonmal schrieb. Früher durfte man noch verbrennen. Da gab es auch fast keine Braunfäule. Heutzutge wird alles kompostiert und der Pilz kann sich umso besser ausbreiten.

Dass es früher keine Braunfäule gab, gehört ins Reich der Legenden.
Richtig ist, dass die Braunfäule heute agressiver ist als früher, als sie seit den frühen 1840er Jahren, als (Vermehrungstyp A1) auf dem Seeweg über Nordamerika nach Europa vordrang. Bis zur zweiten wichtigen Migrationswelle Ende der 1970er Jahre waren die Phytophthora-Stämme genetisch relativ einheitlich, da neue Stämme nur durch Mutation,
nicht aber durch geschlechtliche Rekombination entstanden.
Das ist nun aber möglich. Untersuchungen zeigten, dass die neuen Phytophthora-Populationen im Vergleich zur Referenzpopulation von 1958 rund fünfmal aggressiver sind und dreieinhalbmal stärker die Blätter infizieren können.

Hinzukommt der vermehrte Frühkartoffelanbau, der wie eine frühe Sporenschleuder wirkt.

Apisticus, der immer noch gesunde Kartoffeln und Tomaten hat

 

[40kLux]

Dass es früher keine Braunfäule gab, gehört ins Reich der Legenden.

Naja, mein Vater hat früher Tomaten angebaut, da gab es so gut wie keine Braunfäule. Ist also eine eigene Erfahrung und nicht vom Hörensagen aufgenommen.

 

[manne]

Desinfizieren wird öfters empfohlen, bringt m.E. aber nicht viel da die Infektion großteils über benachbarte infizierte Kulturen (Tomaten,Kartoffeln) erfolgt.
Der Erreger überwintert auch in Frucht- und Wurzelresten im Boden.

Bei starkem Befallsdruck helfen nur Fungizide, bei leichter Ausprägung kann man auch mit pflanzlichen Präparaten (z.B. Zwiebeltee o.ä.) Erfolg haben.
Die Pfähle werden im Zuge der ersten Spritzung mitbehandelt.

Wichtig ist bei entsprechender Wetterlage präventiv zu behandeln.

gruß manne