Tomaten früher und heute

Feigina

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Wie empfohlen schütze ich meine Tommis vor Nässe, achte beim Gießen
sorgfältig darauf dass die Blätter nicht naß werden.
Dieses Jahr habe ich kleine Balkon- Buschtomaten die ich gut in die Stube
holen kann wenn es draußen regnet.
Mir fiel dann meine Schwiegermutter ein die früher im Garten prachtvolle
Tomaten hatte, später ebenso auf der Terrasse und die Tomaten waren
nicht geschützt, wurden bei Regen naß, bekamen aber keine Braunfäule.

Weiß jemand woran es liegt dass die heutigen Tommis so degeneriert
und verweichlicht sind?;)
 
  • S

    Schmid, Anneliese

    Guest
    Hallo Feiginia,
    denke, dass es mit an den alten Sorten lag - ich bin ja schon seit einiger Zeit auf der Suche. Bin auch fündig geworden. Kannst Du Dich noch erinnern, hat Deine Schwiegermutter den Samen selber gemacht oder gekauft und an die Namen der Sorten.
    Ich mach aus dem Grund diese Saison einen Freilandanbauversuch...will es wissen...nehm aber nur Sorten die aus meinem Samen gezogen wurden.
    Dann waren die Krautfäulepilze nicht so massiv unterwegs.
    LG Anneliese
     

    Shargal

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    Hallo,
    ich habe mir dieses Jahr 10 Wildtomatensorten besorgt, die müssen im Freiland am Zaun zeigen, wie resistent sie sind, was sie ja sein sollen. Wir werden sehen...
    Gruß
    Shargal
     
  • Feigina

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    An die Sorten die meine Schwiegermutter hatte erinnere ich mich nicht mehr,
    auch nicht ob sie diese selber zog.
    Ich habe irgendwann einmal gelesen, dass man nach den alten Sorten suchen
    muß weil sie nicht den bescheuerten EWG- Normen entsprechen.

    Ich kann mich auch immer auf dem Markt darüber ärgern dass gute Äpfel die
    einen schwarzen Punkt haben als Backäpfel verkauft werden weil sie diesen
    Normen nicht entsprechen, ich kaufe NUR diese Äpfel.
     
  • mjear_matlak

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    Es liegt sicher auch daran, wie resistent die Sorten gegen den Pilz sind...

    Seit Mitte der 80er gibt es aber eine neue, aggressivere Variante des Pilzes in Europa (der kommt ursprünglich aus Mexico: Phytophthora infestans).

    Dagegen habens die Paradeiser noch schwerer als vorher... :mad:
     

    n8elf

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    Es liegt sicher auch daran, wie resistent die Sorten gegen den Pilz sind...

    Seit Mitte der 80er gibt es aber eine neue, aggressivere Variante des Pilzes in Europa (der kommt ursprünglich aus Mexico: Phytophthora infestans).

    Dagegen habens die Paradeiser noch schwerer als vorher... :mad:

    So ist es. Der Anteil des "alten" Braunfäulepilzes liegt nur noch bei 5%.
    Der agressive aus Mexico vermehrt sich viel schneller da zwittrig und die Sporen verbreiten sich durch die Luft (die "alte" Gattung verbreitete sich durch Erde etc.)
     
  • Feigina

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    Danke für die Auskunft.:eek:
    Ich nehme doch sicher an dass die Schwiegermutter ihre Tomaten selber einsäte,
    für etwas anders war garnicht das Geld da.
     

    Feigina

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    Aber ich hätte noch zwei Fragen: Gerade habe ich die Tommis geschüttelt, bei
    uns regnete es und sie stehen in der Stube.
    Kann ich sie nicht einfach mit dem Fön auf Kaltstufe anpusten, das ist doch wie Wind.
    Und was haltet ihr von verdünntem Kaffee als Gießwasser?
     

    Sunfreak

    Schwabe
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    Dieser Pilz ist auf Tomaten & Kartoffeln spezialisiert. Schon die "alte Population" verursachte große Hungersnöte in Europa (=> Große Hungersnot in Irland). Und wie ja bereits gesagt wurde, wurde ~ Mitte der 80er eine "neue Population" aus Mexiko in Europa eingeschleppt, die noch viel aggresiver ist...

    Die alte wie auch die neue Population verbreiten sich durch ihre Sporen über die Luft. Die alte Population nur ungeschlechtlich via Zoosporen. Die neue Population darüber hinaus auch geschlechtlich vie Oosporen.



    Der Unterschied:
    • Bei der ungeschlechtlichen Fortpflanzung via Zoosporen (alte Population) entstehen lediglich Nachkommen, die genetisch 1:1 identisch sind mit dem "Mutterpilz" sind. Klone also. Oder Stecklinge - wenn es Pflanzen wären. Die "alte Population" kann sich daher nur sehr langsam - durch Mutationen - verbessern.
    • Bei der geschlechtlichen Fortpflanzung via Oosporen (neue Population) vermischen sich die Gene der Eltern miteinander. Wie bei Mensch, Tier & Pflanze. Man sagt dazu Rekombination. Dadurch entwickeln sich rasch vorteilhafte Genkombinationen. Der Pilz kann sich schnell verbessern. Er wird aggresiver oder wird schnell Resistent gegen Bekämpfungsmittel. Oder Tomatensorten die sich bislang robust zeigen, können in wenigen Jahren schon anfällig für die Fäule sein. Eine solche Sorte ist z.B. Matina, die bis 2002, 2003 noch Robustheit zeigte...
    Ein weiterer Unterschied:
    • Zoosporen (alte Population) sind relativ kurzlebig. Sie leben gerade mal etwa 3 Wochen. Danach sterben sie ab. Die alte Population hat nur in lebendem Gewebe (z.B. Kartoffelknollen) überwintern können.
    • Oosporen (neue Population) sind sehr langlebig und äußerst unempfindlich. Sie können bis zu 15 Jahre leben. Sie überwintern locker in der Erde für viele Jahre. Auch an toten Pflanzen überwintern sie. Oosporen tolerieren Kälte, Hitze, hohe Temperaturschwankungen oder Trockenheit. Selbst an Samen überdauern Oosporen, sie sind einer von vielen Pilzen, die an Keimlingen oder jungen Pflanzen die Umfallkrankheit, Stängelfäule, Auflaufkrankheit, etc. auslösen können.
    Was hilft ist nur die Pflanzen stehts im Trockenen zu halten. Auf trockenen Blättern keimen die Zoo- oder Oosporen nicht. Regen, Nebel, hohe Luftfeuchtigkeit ist Gift für Tomaten!

    Grüßle, Michi ... Braunfäule-Züchter :grins:
     
    Zuletzt bearbeitet:

    Feigina

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    Dann mache ich es also ganz richtig wenn meine Tommies bei feuchtem
    Wetter Hausarrest haben.
    Michi, darf ich deine Nachricht mit Angabe der Quelle in meinem Forum posten?
     
  • S

    Schmid, Anneliese

    Guest
    Hallo Michi,
    ich hoff, dass die Krautfäulesporen dieses Jahr Aalen und Heidenheim nicht anfliegen.
    Hoffende Grüße
    Anneliese
     

    UTE

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    .........
    Was hilft ist nur die Pflanzen stehts im Trockenen zu halten. Auf trockenen Blättern keimen die Zoo- oder Oosporen nicht. Regen, Nebel, hohe Luftfeuchtigkeit ist Gift für Tomaten!

    Grüßle, Michi ... Braunfäule-Züchter :grins:


    Vielen Dank, Lieber Michi,
    2039.gif


    für diese ausführliche Beschreibung.
    Damit machst du mir ja wirklich Mut.....
    c035.gif


    20 von meinen 30 Tomatenpflanzen stehen nämlich,
    nur von hinten geschützt, im ganzen Garten verteilt.
    Und wenn ich bei Regen 20 Regenschirme über die
    Eimer halten würde, damit die Tomaten nicht nass
    werden, halten die Nachbarn mich wohl endgültig für
    total bekloppt...


    Alles Liebe und Gute
    UTE,
    koppig.gif
    die einfach keine Sporen in ihren Garten einlädt.

     

    akinom53

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    mir geht es nicht anders.
    ich habe eine ganze reihe (ca 20) tomaten in töpfe vor dem G.W. stehen. die müssen den regen abkönnen.
    anders geht es leider nicht.
    viele grüße monika
     
    T

    Tomatenzüchter

    Guest
    Hallo Michi,
    ich hoff, dass die Krautfäulesporen dieses Jahr Aalen und Heidenheim nicht anfliegen.
    Hoffende Grüße
    Anneliese
    Und Baden natürlich nicht zu vergessen
    LG Marius

    Update: 29. Juni - wir wurden nicht verschont!
     
    Zuletzt bearbeitet:

    Cachaito

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    Aber ich hätte noch zwei Fragen: Gerade habe ich die Tommis geschüttelt, bei
    uns regnete es und sie stehen in der Stube.
    Kann ich sie nicht einfach mit dem Fön auf Kaltstufe anpusten, das ist doch wie Wind.
    Und was haltet ihr von verdünntem Kaffee als Gießwasser?

    Natürlich geht das. Praktisch: Wenn die Blättchen nass geworden sind, beispielsweise durch die falsche Giesstechnik, kannst du diese gleich trockenpusten. Aber nicht auf Stufe drei... diesen Superscirocco mögen sie so gar nicht. Ersatzweise kannst du aber deine Tomätchen ganz nahe an eine Bundesbahnstrecke stellen - der Fahrtwind des ICE soll angeblich Tomaten zuverlässig bestäuben. Solltest du ein Haustier dein eigen nennen, kannst du aber auch kleine Schinkenstreifen in die Tomatenbüsche hängen; die possierlichen Tierchen zerren sie wie wild von den Stauden und begünstigen somit die Tomatenernte in nicht unerheblichem Maße. Übrigens funktioniert dies bei Katzen UND Hunden, bei anderen Haustieren sind mir bisher keine Erfahrungswerte bekannt.

    Eine Frage zum Kaffee: Du möchtest also Kaffee kochen mit der halben Menge Pulver, bzw. der doppelten Menge Wasser (... was nun besser ist, wäre wohl eine eher philosophische Frage...), um diesen anschliessend in deine Tomatenbrut zu kippen??




    TOMATEN MIT DEM FÖN BESTÄUBEN... ich glaubs nicht! Da bekommen doch Diskussionen um Energieressourcen, Atomkraft & Co. gleich eine ganz neue Bedeutung :?
     
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