Tomaten düngen, Wuchsform

Glueckskeks

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Hallöchen,

Ich habe gleich 2 Fragen zu meinen Tomatenpflanzen - bin eigentlich ganz glücklich mit dem Ergebnis meiner aller ersten Zucht :) nun kriegen aber einige Tomaten farbige Flecken auf den Blättern - ist das ein Zeichen, dass ich nachdüngen sollte oder gar eine Krankheit? Ich hatte organischen Tomatendünger beim Auspflanzen eingearbeitet und zusätzlich klein geschnittene Brennesseln in die Erde gemischt die sich langsam zersetzen sollen - mit einigen hatte ich es wohl etwas zu gut gemeint und sie leicht überdüngt, deshalb will ich diesmal nachfragen.. So sehen sie aus:

( IMG_20200708_132839.jpg
IMG_20200708_132844.jpg
IMG_20200708_132857.jpg


Die zweite Frage betrifft die Wuchsform : Sie blühen ganz kräftig und bilden Frucht Ansätze aber ausgereift ist leider noch nichts - vielleicht bin ich da auch zu ungeduldig? Sie haben sehr viel Blattwerk und ich hätte überlegt einige Blätter zu entfernen um mehr Licht zu ermöglichen. Macht das Sinn?
Während die Runden Tomaten sich recht nochmal entwickeln, wachsen einige der Roma Tomaten etwas krüppelig
IMG_20200708_134806.jpg
IMG_20200708_134752.jpg

Ist das normal oder eine Krankheit? Eigentlich kommen Tomaten ja in vielen Formen und Größen aber meine verschenkten Roma-Zöglinge haben viel glattere Frucht Ansätze.. Sind die Gesund? Die Optik stört mich keineswegs :) nur dass sie so langsam Reifen hihi - aber naja da muss ich mich in Geduld üben..




Ich bedanke mich im Voraus schon
 
  • Tomatenmarc

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    Die Flecken sehen nach der "Dürrfleckenkrankheit" aus. Vielleicht steht sie zu feucht oder sind Kartoffelpflanzen in der Nähe?

    Die schwarzen Tomaten sehen mal richtig gut aus

    Die Form ist bei solchen Sorten normal.
     

    Glueckskeks

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    Die Flecken sehen nach der "Dürrfleckenkrankheit" aus. Vielleicht steht sie zu feucht oder sind Kartoffelpflanzen in der Nähe?

    Die schwarzen Tomaten sehen mal richtig gut aus

    Die Form ist bei solchen Sorten normal.
    Sie stehen (eigentlich) überdacht aber die letzten Tage hat es durchgängig geregnet mit viel Wind von allen Seiten - ich kann nochmal etwas davor fest machen aber dann kriegen sie auch kaum noch Licht... Sollte ich die Blätter abmachen? Du denkst also nicht dass ich nachdüngen sollte? Ganz lieben Dank!
     
  • Linserich

    Schoggifreak
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    Blätter solltest du nicht entfernen, die Pflanzen brauchen sie ja um Fotosynthese zu betreiben und so die Tomaten zu nähren und prall werden zu lassen.

    Ich würde eher - wenn es geht - mit einem durchsichtigen Dach sie etwas mehr vor Nässe zu schützen.

    Momentan sollten wir uns ja freuen, dass es so feucht ist - da kennen wir ganz andere Situationen!
     
  • Glueckskeks

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    Blätter solltest du nicht entfernen, die Pflanzen brauchen sie ja um Fotosynthese zu betreiben und so die Tomaten zu nähren und prall werden zu lassen.

    Ich würde eher - wenn es geht - mit einem durchsichtigen Dach sie etwas mehr vor Nässe zu schützen.

    Momentan sollten wir uns ja freuen, dass es so feucht ist - da kennen wir ganz andere Situationen!
    Gut dann lasse ich das so :) noch eine Frage: Wenn eine Tomaten rispe gar kein Sonnenlicht bekommt weil es so unter Blättern versteckt ist (und bei mir zur Hauswand zeigt) sollte man dann ein zwei Blätter entfernen damit sie mehr Licht bekommen? Oder Reifen sie auch ohne Licht?
     
  • Moonfreak

    Grünes Tomatenmonster
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    Aus dem muffigen Kompost
    An die Früchte darf sogar garkein direktes Sonnenlicht, weil sonst die Gefahr besteht, dass sie verbrennen.

    Das sieht dann so aus:


    Einzig bei den blauen Sorten sagt man nach, dass sie das abkönnen. Die Anthocyane in der Frucht sind da wohl in der Lage die Frucht zu schützen. Manche Gärtner machen das dann sogar. Aber nicht, um den Reifeprozess zu beschleunigen - lässt sich durch Entfernen von Blättern nämlich nicht beschleunigen - sondern um möglichst dunkle Früchte zu erhalten. Denn Anthocyane sind bei einer Pflanze das, was beim Menschen das Melanin ist.

    So lassen sich auch die Flecken auf den Blättern erklären: Das sind Anthocyane! Die Blätter sind schwach (sei es durch Nährstoffmangel oder Nährstoffüberschuss) und werden gelb. Und mit den Anthocyanen schützt die Pflanze ihre geschwächten Blätter vor zu starker Sonneneinstrahlung.

    Besonders ausgeprägt wird das dann bei blaufrüchtigen Sorten. Sie haben das atv-Gen, welches die Produktion von Anthocyanen in Früchten, Blättern und Stängeln besonders anregt. Kommt eine solche Pflanze in Nährstoffmangel, werden die Blätter z.B. besonders stark lila.

    Grüßle, Michi
     

    Desperado

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    Die Früchte brauchen kein Licht, um zu reifen. Sie reifen, weil die Blätter Photosynthese betreiben und damit Zucker aufbauen, die in den Früchten eingelagert werden.

    Die Reife wird hormonell gesteuert (durch das Hormon Ethylen), wobei es völlig gleichgültig ist, ob die Früchte durch die Blätter beschattet werden oder nicht. Die Qualität der Früchte ist aber besser, wenn ausreichend gesunde Blattmasse vorhanden ist (mehr Zucker, mehr Fruchtsäure, Früchte werden nicht so schnell weich, weniger Sonnenbrand usw.). Gesunde grüne Blätter sollte man nach Möglichkeit nicht entfernen.
     

    Glueckskeks

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    An die Früchte darf sogar garkein direktes Sonnenlicht, weil sonst die Gefahr besteht, dass sie verbrennen.

    Das sieht dann so aus:


    Einzig bei den blauen Sorten sagt man nach, dass sie das abkönnen. Die Anthocyane in der Frucht sind da wohl in der Lage die Frucht zu schützen. Manche Gärtner machen das dann sogar. Aber nicht, um den Reifeprozess zu beschleunigen - lässt sich durch Entfernen von Blättern nämlich nicht beschleunigen - sondern um möglichst dunkle Früchte zu erhalten. Denn Anthocyane sind bei einer Pflanze das, was beim Menschen das Melanin ist.

    So lassen sich auch die Flecken auf den Blättern erklären: Das sind Anthocyane! Die Blätter sind schwach (sei es durch Nährstoffmangel oder Nährstoffüberschuss) und werden gelb. Und mit den Anthocyanen schützt die Pflanze ihre geschwächten Blätter vor zu starker Sonneneinstrahlung.

    Besonders ausgeprägt wird das dann bei blaufrüchtigen Sorten. Sie haben das atv-Gen, welches die Produktion von Anthocyanen in Früchten, Blättern und Stängeln besonders anregt. Kommt eine solche Pflanze in Nährstoffmangel, werden die Blätter z.B. besonders stark lila.

    Grüßle, Michi
    Vielen Dank für die tolle Erklärung! Ob es bei mir Nährstoffmangel ist oder nicht kann ich aber nicht erkennen, oder?
     
  • Pyromella

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    Bei den Tagetes (?) auf dem 2. Bild hätte ich jetzt behauptet, dass sie so helles Laub haben, weil sie Hunger haben.

    Aud den ersten zwei Bildern ist auch das Tomatenlaub eher gelb unter den Anthocyanen, was auch eher für mangel als für Überdüngung spräche. Bei leichter Überdüngung rollen Tomaten schon mal gerne ihre Blätter ein.

    Wie lang ist denn dein erstes Zuviel an Dünger her und wie extrem war es?
    Auf dem Dünger, den du zu dem Zeitpunkt ausgebracht hattest, stand doch bestimmt ein Intervall drauf, für wie lange er Futter geben sollte. Ist die Zeit schon länger vorbei?
     
  • Glueckskeks

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    Bei den Tagetes (?) auf dem 2. Bild hätte ich jetzt behauptet, dass sie so helles Laub haben, weil sie Hunger haben.

    Aud den ersten zwei Bildern ist auch das Tomatenlaub eher gelb unter den Anthocyanen, was auch eher für mangel als für Überdüngung spräche. Bei leichter Überdüngung rollen Tomaten schon mal gerne ihre Blätter ein.

    Wie lang ist denn dein erstes Zuviel an Dünger her und wie extrem war es?
    Auf dem Dünger, den du zu dem Zeitpunkt ausgebracht hattest, stand doch bestimmt ein Intervall drauf, für wie lange er Futter geben sollte. Ist die Zeit schon länger vorbei?
    Die Düngung war nach den Eisheiligen. Also etwa am 17. Mai und danach haben sich einige Blätter etwas gerollt - daher denke ich das es etwas zu viel war.. Die Packung habe ich leider nicht mehr da :/

    Das sind Tagetes, die sollten Verdunstungsschutz liefern aber natürlich regnet es jetzt nur noch, und das stimmt, die sind etwas blass um die Nase..

    Könnte ich denn irgendwie "vorsichtig" düngen?
     

    Pyromella

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    Ich habe beim Auspflanzen - also auch um die Eisheiligen rum - einen Langzeitdünger mit eingebuddelt. Trotzdem wurden mir die Blätter jetzt soweit zu hell, dass ich angefangen habe, vorsichtig mit einem Flüssigdünger nachzudüngen.

    Du solltest nur vorsichtig in der Dosierung sein, lieber deutlich weniger, als auf der Packung empfohlen, und dann immer die Pflanzen beobachten.
     

    ralph12345

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    Krankheiten haben es prinzipiell bei in schlecht gedüngten, hungernden Pflanzen einfacher. Von daher ist es nie verkehrt, eine Pflanze auch mal zu düngen. Übertreiben sollte man es aber auch nicht. Prinzipiell warte ich meist mal ein bisschen leichte Mangelerscheinungen zeigen, bevor ich dünge, ich habe allerdings auch mit Krankheiten sehr wenig Probleme, da meine Pflanzen trocken stehen.
    An die richtige Menge Dünger muß man sich rantasten.
     

    Moonfreak

    Grünes Tomatenmonster
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    Aus dem muffigen Kompost
    An die richtige Menge Dünger muß man sich rantasten.

    Richtig, und nach allem was geschrieben wurde hier in dem Thread, würde ich auch langsam die Düngung hochfahren. Einfach mal ein wenig düngen und dann die Pflanzen beobachten.

    Aber so wie mir die Pflanzen ausschauen, haben sie durchaus Hunger...

    Grüßle, Michi
     
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