Teichwasser wird trübe

[hobby66]

Hallo,
ich habe mir meinen Gartenteich (ca 3x4 m) neu anlegen lassen - Teichfolie, Kieselsteine von klein bis ca 20 cm Größe schön gemischt auf der Folie ausgelegt.
Nach einem Monat stelle ich fest, dass der Teich trübe wird. Außerdem haben die Kieselsteine einen schleimigen dünnen Belag bekommen.
Also den ganzen Teich ausgepumpt; die Steine so gut es geht abgespritzt und das Dreckwasser abgeschöpft und wieder alles aufgefüllt.
Nach einem weiteren Monat wird das Wasser schon wieder trübe und auch der Belag hat sich wieder gebildet.
Wer weiß einen Rat, wodurch das passiert - keine Erde im Teich, noch kaum Pflanzen, ev. ist bei Gartenarbeiten irgend etwas chemisches in den Teich gelangt.

 

[Rommi]

Hallo Hobby,

ich wünsche Dir ein Frohes Weihnachtsfest.

Am besten wäre ein Bild vom Teich und dem Ufer.
Du schreibst es sind kaum Pflanzen drin, sind die eingegangenoder hast Du kaum welche reingesetzt? Es ist ganz wichtig das Unterwasserpflanzen wie Hornkraut und Wasserpest drin sind diese nehmen die überschüssigen Nährstoffe aus dem Wasser auf und geben den so wichtigen Sauerstoff ans Wasser ab. Auch sind Uferpflanzen wichtig die die Nährtoffe aufnehmen. Das Problem ist natürlich das jetzt alle Pflanzen ruhen, wenn ich zurück rechne hast Du den Teich wohl erst Ende Oktober Anfang November angelegtdas ist nicht unbedingt die beste Zeit dafür.

Das nächste Problem wird auch nicht lange auf sich warten lassen, Du schreibst das auf der Teichfolie Steine in verschiedenen Größen liegen, das sieht zwar ganz nett aus aber wie Du schon bemerkt hast wird es schwierig sie zu reinigen wenn Algen sich bilden und das nächste Problem die Steine werden beim Betreten in die Folie gedrückt das zu Schäden an der Folie führen kann. Auch das sich bildende Eis schiebt die Steine auf der Folie hin und her und es kann passieren das Wasser in Steine eindringt und sie sprengt was zu scharfkandigen Steinen führt die noch gefährlicher für die Folie werden können.

Mein Rat ich würde jetzt nix mehr machen und das ganze im Frühjahr neu angreifen, schau Dir doch mal die Seiten von Naturagart mal an, da haben sie gute Vorschläge was die Ufergestaltung und den Schutz von Folien angeht.

VG
Rommi

 

[florius]

Hallo hobby,

dem Beitrag von Rommi stimme ich im allgemeinen zu, ist aber wohl nicht unbedingt die allein richtige Antwort auf deine Frage. Jedoch der Hinweis auf die Seiten von Naturagart ist nicht schlecht.

Grundsätzlich ist es so, dass ein neu eingerichteter Teich nunmal eine gewisse Zeit braucht, um sich "ein zu arbeiten." Das heisst, es muss sich erst eine Microfauna entwickeln, welche die chemischen Reaktionen von Produktionsrückständen der Teichfolie, sowie evtl. Kleber, Leitungswasser u.s.w. abbauen können, um dieses Gewässer für Fische und Pflanzen halbwegs bewohnbar zu machen. Starke Sonneneinstrahlung und besonders Einschwemmungen von Erdreich oder Düngemitteln müssen weitestgehend verhindert werden, denn sie fördern den Algenwuchs extrem - auch in dieser kalten Jahreszeit. Da hilft auch kein kompletter Wasserwechsel.

Mein Rat: In frostfreien Perioden ruhig einen für die Teichanlage gut dimensionierten Teichfilter mit UV-Bestrahlung einsetzen, der zumindest die sich bildenden Schwebealgen abtötet und durch die Wasserzirkulation den Sauerstoffgehalt im Wasser erhöhen kann, und somit weiteren Algenwuchs hemmt.
Evtl. schon eingesetzte Fische und unnötige Futtergaben belasten das Gewässer zusätzlich.

mit weihnachtlichen Gruß
von florius

 

[Gartenzwerg15]

Ich empfehle da wirklich die Wasserpest. Wasserpest photosynthetisiert in einer unglaublichen Geschwindigkeit. Man kann das sogar beobachten: Man nehme Wasserpest, stecke sie in ein Glas, fülle dieses mit Wasser und stelle es ins Licht.

Nach kürzester Zeit schon sieht man Sauerstoff aufsteigen.

Versuch es einfach mal - das biologische Gleichgewicht in Aquarien und Teichen ist sehr empfindlich aber natürlich absolut nötig.

 

[Panami]

Jap, die Wasserpest kann wahre wunder helfen.
Die sollte in deinem Teich echt nicht fehlen.

Ein Teichfilter würde auch im Frühjahr Sinn machen.
Dann werden sich durch die Sonne fadenalgen bilden, die der Filter etwas reduzieren könnte.

 

[Koi*]

Hallo
Gib dem Teich etwas Zeit und viele Pflanzen den Rest macht er selbst. Die erste Zeit auf Fische verzichten und wenn Fische dann mit bedacht(Anzahl und Art)!

 

[Kristini]

Nimmt Wasserpest nicht aber auch sehr schnell überhand?

 

[Rommi]

Kristini,
wenn zu viele Nährstoffe drin sind dann wächst sie sehr gut, nehmen aber die Nährstoffe ab regelt sich die Wasserpest von selbst, ansonsten läßt sie sich auch gut abkäschern da sie ja nicht fest am Grund sitzt.

Hobby,
was auch gut ist gegen grünes Wasser sind Wasserflöhe, die fressen die Kleinstalgen, denn nichts anderes ist das grüne Wasser. Bitte erst reintun wenn die Temparaturen höher sind, also Mitte/Ende April oder auch erst Mai da es wohl noch ein etwas längerer Winter bleibt

 

[hobby66]

Hallo,
6 Monate nach der Teichanlage melde ich mich wieder mit einem Zustandsbericht.
Wegen der bisher kalten Witterung habe ich mit Pflanzen noch nichts unternommen. Fische kommen nicht rein; ich hoffe auf Kleintiere wie Libellen und ev Molche.
Aber jetzt zum Teichwasser, dessen täglicher Anblick mich grausen lässt. Wie auf dem Foto zu sehen ist, hat sich ein feiner schlammiger Belag gebildet und auf den Steinen abgelagert; das sieht mir nicht nach Algen aus.
Was kann das sein?
Mein Teichanleger ist ratlos; die von ihm geprüfte Wasserqualität sei ok.

 

[jola]

Hallo,
das ist ganz normale Verschmutzung, die sich in jedem Gewässer bildet, ganz einfacher Dreck aus der Luft, der sich da abgelagert hat. Dieser Dreck bildet sich überall da, wo keine Strömung im Wasser besteht, und sich der Schmutz in aller
Ruhe ablagern kann.
mit einer guten Filteranlage kannst Du diese Partikel rausbekommen, dazu muß
aber ein Kreislauf in Deinem Teich sein, also an einer Seite Wasser raus, ( Auslauf aus dem Filter ) und durch die Filterpumpe an der anderen Seite wieder rein .
Wenn Dein Teichbauer sagt, er kennt sowas nicht, soll er sich sein Lehrgeld wiedergeben lassen .

 

[hobby66]

die Erklärung, normale Verschnutzung, kann ich nicht teilen. Diese Verschmutzung trat relativ schnell nach Neuanlage des Teiches auf und verschlimmerte sich.
Was dagegen spricht, ist, dass ich so etwas von meinem vorherigen über 20 Jahre alten Teich nicht kannte.
Wird hier ev etwas aus den Steinen gelöst?

 

[jola]

War Dein alter Teich an der gleichen Stelle ?
Ich wohne am Wald, Laubwald, und die Bäume sind in den letzten 15 Jahren mächtig gewachsen, und die Luft ist voller Dreck, der prinzipiell in meinem Teich landet.
Mein Teich sieht im Frühjahr immer so aus, und erst durch die Filter bekomme ich ihn wieder sauber.

 

[Rommi]

Hallo Hobby,

wie war denn der alte Teich im Uferbereich gestaltet? Waren da auch soviele Steine drin oder hattest Du eher einen Pflanzbereich mit Lehm/Sand gemisch in dem Pflanzen waren?

Ich stimme Jolantha zu, das ist ganz normaler Mulm/Dreck der druch überschüssige Nährstoffe/Staub aus der Luft und wie ich sehe Blätter zustande kommen. Außerdem war Dein Teich ja nach der Anlage erst mal Trüb was auch ganz normal ist und diese Schwebstoffe haben sich natürlich auch abgelagert, die können ja nicht so einfach verschwinden.
Die Aussage von dem Teichbauer ist ja wirklich absurt, ich meine das er das nicht kennt mit den Ablagerungen, das ist Natur und wird immer so sein.

Die Blätter würd ich mal rausnehmen sonst bilden sich da Fadenalgen durch die Zersetzung der Blätter.

Auf der anderen Seite ist der Mulm aber der Beste Nährboden für Wasserpflanzen weil genügend Närstoffe in dem Steinbereich sind, da brauchts dann keine Starterhilfe mit Dünger zwischen die Wurzeln der Pflanzen.
Schwimmpflanzen wie Muschelblume und Wasserhyazinten lieben sowas, sie stecken da ihre Wurzeln rein und wachsen und gedeihen, ich habs schon ausprobiert.
Wenn Du keine Pflanzen rein setzt dann musst Du Wohl oder Übel, entwerder die Steine mit neem Schlammsauger bearbeiten oder wie Jolantha schrieb mit Pumpe und Filter arbeiten.

Diese Ablagerungen wirst Du immer haben, mal mehr mal weniger, man sieht es halt besser bei Steinen die im flachen Wasser liegen und nicht bepflanzt sind.

Wenns sauber sein soll ist das ein ganz schöner Reinigungsaufwand.

VG
Rommi

 

[Kampfmolch]

hallo Hobby,

habe auch jahrelang Probleme mit Algen gehabt (Fadenalge, Schleimalge, Schwebealge). Nur mit Mühe und viel Chemie habe ich die im Griff gehabt. Fast jedes Jahr Wasserwechsel gemacht und mit Hochdruck die Folie gereinigt.

Seit letztem Jahr benutze ich eine größere UV Lampe und von VELDA ein Gerät, welches Kupferionen dosiert freisetzt.
Voraussetzung ist natürlich eine Filteranlage und ständige(auch über Nacht) Wasserumwälzung von März bis Oktober.

Jetzt habe ich glasklares Wasser!

Abgesetzte Partikel, die nicht im Filter gelandet sind und am Boden liegen, sauge ich etwa wöchentlich oder länger problemlos ab.

Für Tipps von anderen Teichfreunden bin ich immer dankbar

 

[Moorschnucke]

Hallo,
in einem Teich mit glasklarem Wasser überleben weder Libellenlarven noch Molche.:schimpf:

Das dauernde Reinigen, Filtern usw. bringt die Tierchen, die sich evtl. in deinen Teich verirrt haben, um.

So lange du keine Unterwasserpflanzen, Schwimmpflanzen usw. eingesetzt hast,
ist dein Teich höchstens als Vogeltränke und -badewanne geeignet.

Hingegen "tobt bei uns der Bär":grins:: Aus EINEM Fadenalgenpuschel habe ich kürzlich mind. 20 Libellenlarven heraus gepfriemelt und wieder ins Wasser gesetzt.

Hochgerechnet auf die vorhandenen Puschel müssen 100e von Libellenlarven vorhanden sein.:?

Es grüßt
Moorschnucke

 

[Rexifan]

Hallo,
also ich finde, wenn man einem Teich mit Hochdruckreiniger und ständigem Filterreinigen beileibe rückt, was bleibt denn da noch von seiner Natürlichkeit?
Und über diese Wundergeräte von Velda möchte ich mich mal nicht weiter äussern. Nur so viel: Fest steht, dass diese den Teich allmählich vergiften und bei entsprechender Konzentration der Kupferionen im Teich werden bald auch Teichpflanzen angegriffen. Von Fischen wiii ich gar nicht erst reden, falls natürlich vorhanden. Diese Ionen verschwinden nämlich nicht einfach, sondern lagern sich im Untergrund des Teiches ab und somit erhöht sich deren Konzentration über ein gefährliches Maß. Besser und naturgetreuer ist es eben, viele Pflanzen einzusetzen. Gegen eine gute Filteranlage mit UVC gibt es nichts auszusetzen, wenn sie der Teichgröße entsprechend angepasst ist. Hat man aber keine Fische, könnte man auch die sich sparen und dem Leben freien Lauf lassen.

Viele Grüße
Rexifan

 

[Kampfmolch]

nabend,

wie wirkt denn ein Teich in den man höchstens 50cm reinschauen kann? Oder vor lauter Fadenalgen gar kein Wasser sieht?

Angefangen habe ich völlig ohne Technik, das war aber keine gute Idee. Mit Technik ging es von Jahr zu Jahr besser.

Wasserwechsel kommt jedoch jetzt nicht mehr in Frage. Ich wußte mir damals keinen anderen Rat und es machte außer Arbeit keinen Sinn, da es jedes Jahr dasselbe war.

Bei mir dürfen sich etliche Libellenarten im Teich vermehren und sicher habe ich hunderte vielleicht tausende Larven im Wasser, die in den Sommermonaten ständig schlüpfen. Außer Molchen und Fröschen leben und vermehren sich auch Rotfedern, Gold- und Blauorfen und Nasen im Teich. Dieses Jahr werden 1oder2 Flussbarsche eingesetzt um den Fortpflanzungsdrang etwas einzudämmen. Jedes Jahr beobachten wir auch kleine Ringelnattern, die munter schwimmen. Außer den Fischen sind keine Tiere zwangsangesiedelt!
Nur soviel zum Leben im "glasklaren" Wasser!
Glasklar sollte man auch nicht zu wörtlich nehmen, es wimmelt und zappelt nur so von Kleinstlebewesen, das man nur staunen kann. Aber es ist eben nicht mehr braun, grün oder rot! Nur die Folie ist grün, wegen der Natürlichkeit :grins:
Und trotzdem, ich kann schräg duch den Teich schauen und sehe in etwa 6m meinen Bodenablauf!
Was bedeutet denn eigentlich "Natürlichkeit"? Das kann doch nur die Natur selbst. Was wir hier versuchen zu machen, ist doch eh nur das Resultat unserer Arbeit. Wenn es am Ende noch gefällt, ist man zufrieden.
Und mehr will ich nicht.