Hallo,
im Prinzip denke ich da wie Paliabella. Natürlich müsste die Tanne weg, wenn Gefahr bestünde, dass sie Euch auf den Kopf fällt, wenn es stürmt. Auch müsst Ihr die rüberragenden Äste nicht akzeptieren, wobei man da allerdings nicht selbst sofort zur Schere greifen darf, sondern dem Nachbar das Recht, es selbst zu machen, einräumen muß. Wenn er diese Äste trotz netter Aufforderung nicht entfernt, kann man eine Frist setzen und darf es dann auch selbst machen.
Allerdings hätte ich kein Verständnis dafür, dass Ihr gleich die ganze Tanne abholzen wollt. Da die Sonne ja ständig ihren Stand ändert, kann ich kaum glauben, dass Ihr nur im Schatten hockt und schon gar nicht, dass dort überhaupt nichts wächst. Ich bin der Meinung, dass man das drumherum, was ja lange vorher schon da war, auch etwas akzeptieren muß. Wenn diese Tanne allerdings so ein ständiger Störfaktor für Euch darstellt, hättet Ihr
vor Abschluß des Kaufes klären müssen, ob der Nachbar bereit wäre, Euch aus gutem Willen das Abholzen zu gestatten bzw. diesen Garten nicht kaufen dürfen. Ich darf auch nicht von meinen Nachbarn erwarten, dass sie ihren nach meinem Geschmack umgestalten. Und wenn es nicht gegen gesetzliche Vorgaben verstößt, so habt Ihr keinerlei Möglichkeiten. (Die Idee mit dem Kupfernagel fand ich persönlich etwas unfähr. ) Wo würde das auch hinführen? Überspitzt gefragt: Rennt man dann nachts heimlich mit Kupfernägeln durch die Gärten, stört man sich beim Einen, über die 1,80m hohe Hecke oder Palisade? Das gäbe eine fürchterliche hin- und herklagerei und zum Schluß würde keiner mehr seinen Garten genießen.
Und - wenn ich der Nachbar wäre, der ohne mir Gelegenheit zu geben, meine Tanne zu stutzen (was rüberragt) und mir dann als nächstes per Rechtsanwalt kommt....ich würde SOFORT auf Stur schalten. Mit Gutwill wäre da nichts mehr zu machen. Besser ist die oben genannte Idee mit dem gemeinsamen Bierchen unter der Tanne....
PS: Der wilde Westen ist nur in Technicolor eine schöne Utopie.
