Stupsi`s Minibalkon

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Katzenfee das wären teilweise Lösungen wie Nachsendeantrag aber ich will hier auch nicht weg, das macht mir Panik irgendwie.... :(

Genau wie Rentenantrag, das ist so endgültig....bin doch noch keine 70 oder wenigstens 60.
 
  • Weißt du, was die häufigsten Worte sind, die ein Therapeut hört, wenn er sagt: "Ich würde Sie gerne in eine Reha schicken." ? Wahrscheinlich kommst du ja drauf, aber wenn nicht, sie lauten: "Ich kann hier nicht weg. Ich habe niemanden für ..."

    Doch, man kann. Spätestens wenn man gänzlich unten am Boden liegt, geht das auf einmal ganz leicht. Aber auch vorher geht das schon, nämlich dann, wenn man sich mal bewusst macht, was wohl wirklich wichtig ist, nämlich die eigene Gesundheit und das überhaupt wieder erkennen einer Zukunft. Und diese ganzen "Ausreden", von wegen das ginge nicht, man hätte niemanden, und überhaupt: Doch, das alles geht. Katzenfee hat dir dazu bereits einiges erzählt, was man wie lösen kann. Und selbst wenn das alles nicht ginge, frage ich mal ganz platt: Was ist wohl besser: Gesunde Pflanzen, sich schlecht fühlen und nicht wissen, wie man weiter kommt? Oder kranke oder gar tote Pflanzen, dafür sich besser fühlen und wieder mehr Durchblick haben, wie es weiter gehen kann? Welcher Zustand ist wirklich deutlich schlimmer?

    Ich weißt aufgrund eigener Erfahrung durchaus nur zu gut, dass man das, was einem aktuell noch so den letzten Halt gibt, auf gar keinen Fall aufgeben möchte. Und das sind, wenn ich es richtig beobachten konnte bisher, aktuell deine Pflanzen. Gesundheit weg, Menschen weg, Arbeit weg, Zukunft weg - die Pflanzen sind noch da, sie geben dir ein wenig Halt, du wirst gebraucht, und immer wieder lächeln sie dich mal an. Wenigstens etwas in dieser grauen Suppe, die dich da aktuell umschwebt. Allerdings ist das, was scheinbar weg ist, gar nicht weg. Es ist nur anders oder verdeckt von deinen Problemen. Da gibt es schon noch Wege und Lösungen und auch eine positive Zukunft für dich. Die wirst du jedoch nicht finden, wenn du immer wieder im selben Sumpf um dich selbst kreist. Und genau aus diesem Grund will dich der Therapeut gerne mal aus allem raus haben und in Reha stecken. Damit du dich um dein aktuelles Leben mal so ganz und gar nicht mehr kümmern musst. Nicht einkaufen, nicht kochen, keine Ämter, keine Nachbarn, kein Blick auf die gegenüberliegende Wand, einfach mal raus, durchatmen und - ganz wichtig! - zu sich selbst finden. Das ist im alltäglichen Sumpf nämlich definitiv nur sehr schwer möglich. Wenn du dir die Möglichkeit mit der Zeit mit dir selbst gibst, wirst du zwar am Ende womöglich ein paar tote Pflanzen und einen überlaufenden Briefkasten haben, aber dir wird es besser gehen, du wirst mehr Kraft haben und vor allem wissen, wo du als nächstes hin willst.

    Wie Katzenfee schon schrieb: So eine Reha fängt nicht gleich morgen an. Du wirst genug Zeit für die Vorbereitung haben, kannst alles in die Wege leiten. Und dann sei mutig und zieh los. Das, was dir aktuell Angst macht ist das Loslassen des letzten Vertrauten, das dir noch blieb. Der Blick ins Ungewisse. Zu Hause ist alles vertraut. Beschissen zwar, aber vertraut. Mit so einer Reha gehst du einen Weg, von dem du nicht weißt, wo er enden wird. Das macht Angst. Es wird aber weitergehen und neues Vertrautes wird kommen. Vor allem: Du wirst nach und nach auch klarer mit dir selbst sehen und entsprechend zunehmend wissen, wo und wie es weiter gehen soll. Und diesen Gewinn solltest du dir keinesfalls entgehen lassen.
     
    Ich kann Knofilinchen nur zustimmen, ich kenne mehrere Leute, die ganz unten waren (finanziell, körperlich, seelisch) und für die mit/nach so einem Reha-Aufenthalt ein ganz neues Leben begonnen hat.
    Es ist eine tolle Möglichkeit, die tatsächlich nicht jeder hat, aber eben auch ein großer Schritt. Ich würde dir empfehlen, Knofilinchens Beitrag auszudrucken und ihn dir immer und immer wieder durchzulesen... ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass du für dich die richtige Entscheidung triffst. :pa:
    (Sie muss ja bestimmt auch nicht bis morgen früh getroffen sein - schlaf lieber ein paarmal länger darüber... und mach das mit dem Beitrag. Es steht alles, das man zu diesem Entscheidungsprozess sagen kann, drin.)
     
  • Liebe Stupsi,

    hier ist schon so viel Gutes und Richtiges geschrieben worden, da kann ich mich nur anschließen.

    Genau wie Rentenantrag, das ist so endgültig....bin doch noch keine 70 oder wenigstens 60.


    Ein Rentenantrag muss nicht endgültig sein. Ein Chorkollege von mir, der auch viele Probleme, sowohl gesundheitlich als auch psychischer Art hatte, hatte erst mal für drei Jahre Rente bezogen (das hatte einen besonderen Namen, ich komm nicht mehr drauf) und jetzt hat er wieder in einer sozialen Einrichtung eine Arbeit gefunden. Nur ein paar Stunden pro Tag und nicht "auf dem ersten Arbeitsmarkt", aber es ist das Pensum, was er jetzt wieder gut bewältigen kann, ihm etwas Zuverdienst gibt und den Tag strukturiert. Kontakte gibt es obendrein und wenn man ihn trifft, dann merkt man, dass es ihm gut tut.

    Vielleicht wäre das auf etwas längere Sicht auch eine Zwischenstation für dich. Ich wünsche dir jedenfalls viel Kraft für die nächste Zeit. Habe bitte keine Scheu, Hilfe anzunehmen.
     
  • Stupsi da kann ich nur den Vorschreibern rechtgeben.

    Du hast hier doch auch so viele Tipps und Anregungen
    über Balkonhaltung von Pflanzen gegeben.

    Nehme ruhig mal Hilfe an, auch wenn es dir schwerfällt.
     
    Liebe Stupsi, nicht die Therapie abbrechen!
    Ich kann auch all den anderen vor mir nur zustimmen. Kein einziger Deiner Balkonbesucher kommt auf den Gedanken, Du erzählst etwas über Deine gegenwärtige Situation, um Mitleid zu erheischen. Bestimmt hat jeder mitgekriegt, dass Du ein sehr stolzer Mensch bist und es Dir nicht leicht fällt, Hilfe anzunehmen. Aber es gibt Zeiten im Leben, wo es vielleicht nicht anders geht und auch professionelle Hilfe kann eine Hilfe zur Selbsthilfe sein.
    Sicher hängst Du ganz dolle an Deinem Balkon und den Pflanzen - aber die sind doch zu ersetzen. Du aber nicht!!!:pa:Außerdem wirst Du hier gebraucht!!! Auch Deine Pflanzenkenntnisse sind unverzichtbar. Und Dein Schnack über Gott und die Welt (und Edwina)...
    Wenn Du Dich noch gegen die Reha stemmst, vielleicht denkst Du doch noch mal drüber nach. Das alte Leben mit all den Dich einengenden Problemen erst mal für eine Weile hinter Dir lassen, neue Eindrücke, neue Menschen kennenlernen und dann vielleicht neue Sichtweisen auf das Kommende gewinnen.
    Hast doch sicher auch schon von Aussteigern (oft beruflich sehr eingespannt) gehört, die ganz radikal das zivilisierte Leben hinter sich gelassen und in die Wildnis gegangen sind. Das machst Du hoffentlich nicht. :grins:Reha ist bestimmt besser. Mach einen kleinen Ausstieg!!!
    Und wenn Du dann zu Hause bist und wieder Licht am Ende des Tunnels siehst,
    helfen wir alle bei der Neubepflanzung deines Balkons. Und die alten Pflanzen haben in der Zwischenzeit ein gutes Werk in einem Bokashi-Eimer getan.:o(Bäumchen und Schnecken - siehe Katzenfee.)
    Ich wünsch Dir, liebe Stupsi, erst mal ganz viel Kraft für Deine nächsten Schritte und Entscheidungen.
    Und noch was: Hier findest Du immer verständnisvolle Zuhörer.:)
     
  • Ich bin heute Mittag leider hier raus geflogen, ging nix mehr....

    Ihr habt gut reden, sorry aber ich denke es kann keiner die Situation und damit verbundenen Ängste nachempfinden die ich Momentan durchlebe.... :(

    So einfach ist das nicht von wegen paar tote Pflanzen ist doch nicht schlimm, DOCH das wäre sehr schlimm für mich, warum soll ich alles woran ich noch hänge und was mir Freude macht quasi eingehen lassen????
    Warum habe ich Ausreden?
    Wenn ich sage ich habe niemanden dem ich das alles hier für 4 Wochen anvertrauen kann dann ist das die Wahrheit!!!

    Ich gehe nicht in eine Reha , es muss noch einen anderen Weg geben....
    Von mir aus Tagesklinik oder sónst was aber ich gehe hier nicht weg!

    Ich denke ihr meint es gut aber ihr versteht mich leider nicht :(
    Ich mach mal ne Pause hier....
     
    Ich komme etwas spät in diese Diskussion dazu, es ist schon viel Vernünftiges geschrieben worden, dem ich mich nur anschliessen kann, Stupsi.

    Ich kann dir leider keine Tips zur Rente oder Reha in Deutschland geben, da kenne ich mich zu wenig aus, aber da können dir andere hier bestimmt mit Ratschlägen zur Seite stehen.

    Ich will dir nur sagen, dass ich mich immer freue, wenn du Bilder von deinem Balkon zeigst. Ich finde es so schön, was du und andere Balkongärtner auf so einem kleinen Platz zaubert! Und ich wage zu behaupten, dass es auf einem Balkon oft schwieriger ist, eine gesunde Balance zu behalten (Schädlinge etc.) Hut ab! Da ist es in der Natur wesentlich einfacher - ich brauche nur zu warten, bis Spinnen und Marienkäfer ihren Job machen, ist ja bei mir quasi ein Biotop. Auf einem Balkon hingegen muss man sich mit vielen Tricks aushelfen, und dass ihr die Pflanzen dennoch so toll hinbekommt erstaunt mich wirklich!

    Es ist auch gut, dass du die Therapie fortsetzen willst. Dafür muss sich niemand schämen, im Gegenteil :pa:

    Ich bin auf jeden Fall eine treue Balkonbesucherin :o
     
    Ich habe mich auch gegen Reha gewehrt damals. Ich hatte eine katze, die sehr aggressiv war - die hätte ich niemandem geben können und sogar im Tierheim wäre sie in Einzelhaft gehalten worden. Insofern verstehe ich durchaus, dass du dich dagegen wehrst. Im Prinzip hat mir meine bissige Katze das leben gerettet - weil ich ja für sie da sein musste. Für dich haben die Pflanzen womöglich genau diesen Stellenwert. Ich kann es verstehen!

    Tagesklinik wäre eine Möglichkeit, falls das angeboten wird. Ich hatte diese Möglichkeit nicht. Leider! Aber Therapie durchziehen halte ich für sehr wichtig. Bleib da dran - auch wenn du manchmal meinen magst, dass die nichts bringt. Langfristig tut sich dann doch etwas.

    Ich hoffe sehr, du findest einen für dich gangbaren Weg :pa:
     
    Stupsi, ich denke dass hier einige die Ängste nachvollziehen können.
    Sicher nicht alle, klar, manche von uns hatten immer ein gutes Leben.
    Aber manche waren oder sind auch ganz unten. Nicht nur seelisch sondern auch gesundheitlich. Das macht auch Angst... und die schlimmste überhaupt... glaube mir.

    Klar ist von außen betrachtet immer alles anders - und man selbst kann seine Situation, wenn man darin steckt, nunmal meist leider nicht von außen betrachten.
    Wenn man das immer könnte, würde man wohl öfter anders handeln oder entscheiden.
    Und selbst wenn man es von außen sehen kann, sind Ängste und Zweifel oft trotzdem größer und wir machen lieber so weiter wie bisher - denn das Neue, das kommen könnte, könnte noch schlechter sein.

    Das mit den Ausreden war kein Vorwurf von Knofilinchen.
    Wir alle benutzen oft, oft, ganz oft Ausreden um uns vor Konfrontationen zu drücken, oder auch davor neue Dinge zu wagen, vor denen wir Angst haben. Jeder von uns. Die, denen es gut geht - und diejenigen, denen es schlecht geht.
    So tickt der Mensch eben.


    Ob du eine Auszeit nimmst, ist natürlich deine Entscheidung, aber ich denke dass alle, die dir hier geschrieben haben, sehr gut nachvollziehen können wie du dich fühlst, und dass niemand die Situation kleinreden wollte. :pa:

    Lycell hat zeitgleich mit mir gepostet - und wieder einmal wunderbare Worte gefunden.
    Ich hoffe so, dass du einen guten Weg findest, auf dem es weitergehen kann. :pa:
     
  • Liebe Stupsi,
    es haben schon so viele Leute so vieles geschrieben, das ich nur unterschreiben kann, da möchte ich mich gar nicht wiederholen.

    Ich glaube der Gedanke, dass niemand einen so richtig versteht ist da auch ganz typisch... egal, wie ähnlich die Sachen sind die andere durchgemacht haben- sie sind halt immer nur ähnlich, nie gleich.

    Wenn du hier eine Auszeit nehmen willst, weil du den Kopf voll hast, hat da sicherlich jeder Verständnis für. Sei aber sicher, dass wir alle hier nicht schreiben, weil wir eine Runde Mitleid loswerden wollen, sondern weil du ein freundlicher, hilfsbereiter Mensch bist, mit dem wir uns hier gerne unterhalten und dessen virtuelle Gesellschaft wir genießen.:pa:

    Was deine Schnecken angeht würde ich diese jederzeit in Pflege nehmen und dafür auch bei dir abholen, wenn du das möchtest. Selbiges gilt für alle winterharten Pflanzen, die sich im Auto transportieren lassen.

    Du wohnst ca. 1 Autostunde von mir entfernt.
    Wenn du das wollen würdest, würde ich es auch gewuppt bekommen während deiner Reha einmal in der Woche auf deinem Balkon nach dem Rechten zu sehen.
    Während der Winterzeit z.B. ist da ja auch nicht mehr so viel zu tun wie jetzt.

    Ich bin sicher wir könnten eine Lösung finden, wenn du das möchtest. (Fühl dich bitte nicht bedrängt, es soll wirklich einfach ein Angebot sein.)

    Jetzt erstmal aber ganz viel Kraft und vor allem alles Liebe für dich :o:pa::pa:
     
  • Es tut mir leid, dass meine Worte so falsch bei dir ankamen, Stupsi. Negativ oder auch angreifend waren sie definitiv nicht gemeint. Es ist schwer, via Internet die passenden Worte zu finde, so dass das, was man vermitteln möchte, auch ansatzweise ankommt, gerade wenn es einem Menschen so schlecht geht, wie dir aktuell.

    Ich klinke mich an der Stelle jetzt mal ganz bewusst aus der Unterhaltung aus. Nicht, weil du mich missverstanden hast, sondern weil mir gerade deutlich bewusst wird, dass hier viel zu viele Leute auf dich einreden. Und wir kennen uns zwar vom Lesen hier im Forum, aber darüber hinaus stehen dir andere Leute hier deutlich näher, so dass ich definitiv entbehrlich bin. So oder so brauchst du aktuell, glaube ich, auch mehr jemanden, bei dem du deine Sorgen einfach loswerden kannst und weniger jemanden, der dir sagt, wie es weiter gehen kann, soll, muss. Egal wie Recht die Person haben mag bzw. die Personen haben mögen. Egal wie gut das für dich wäre oder auch nicht. Deinen Weg kannst schlussendlich nur du gehen. Und begleiten lassen solltest du dich da in erster Linie von deinem Therapeuten, denn er kann dir helfen, zu dir zu finden.

    Einzig eine Sache möchte ich noch sagen: Sei gewiss, dass es hier eine ganze Menge Leute gibt, die selbst einmal an einem solchen Punkt standen, an dem du jetzt stehst.
     
    Weißt du, was die häufigsten Worte sind, die ein Therapeut hört, wenn er sagt: "Ich würde Sie gerne in eine Reha schicken." ? Wahrscheinlich kommst du ja drauf, aber wenn nicht, sie lauten: "Ich kann hier nicht weg. Ich habe niemanden für ..."

    Doch, man kann. Spätestens wenn man gänzlich unten am Boden liegt, geht das auf einmal ganz leicht. Aber auch vorher geht das schon, nämlich dann, wenn man sich mal bewusst macht, was wohl wirklich wichtig ist, nämlich die eigene Gesundheit und das überhaupt wieder erkennen einer Zukunft. Und diese ganzen "Ausreden", von wegen das ginge nicht, man hätte niemanden, und überhaupt: Doch, das alles geht. Katzenfee hat dir dazu bereits einiges erzählt, was man wie lösen kann. Und selbst wenn das alles nicht ginge, frage ich mal ganz platt: Was ist wohl besser: Gesunde Pflanzen, sich schlecht fühlen und nicht wissen, wie man weiter kommt? Oder kranke oder gar tote Pflanzen, dafür sich besser fühlen und wieder mehr Durchblick haben, wie es weiter gehen kann? Welcher Zustand ist wirklich deutlich schlimmer?

    Ich weißt aufgrund eigener Erfahrung durchaus nur zu gut, dass man das, was einem aktuell noch so den letzten Halt gibt, auf gar keinen Fall aufgeben möchte. Und das sind, wenn ich es richtig beobachten konnte bisher, aktuell deine Pflanzen. Gesundheit weg, Menschen weg, Arbeit weg, Zukunft weg - die Pflanzen sind noch da, sie geben dir ein wenig Halt, du wirst gebraucht, und immer wieder lächeln sie dich mal an. Wenigstens etwas in dieser grauen Suppe, die dich da aktuell umschwebt. Allerdings ist das, was scheinbar weg ist, gar nicht weg. Es ist nur anders oder verdeckt von deinen Problemen. Da gibt es schon noch Wege und Lösungen und auch eine positive Zukunft für dich. Die wirst du jedoch nicht finden, wenn du immer wieder im selben Sumpf um dich selbst kreist. Und genau aus diesem Grund will dich der Therapeut gerne mal aus allem raus haben und in Reha stecken. Damit du dich um dein aktuelles Leben mal so ganz und gar nicht mehr kümmern musst. Nicht einkaufen, nicht kochen, keine Ämter, keine Nachbarn, kein Blick auf die gegenüberliegende Wand, einfach mal raus, durchatmen und - ganz wichtig! - zu sich selbst finden. Das ist im alltäglichen Sumpf nämlich definitiv nur sehr schwer möglich. Wenn du dir die Möglichkeit mit der Zeit mit dir selbst gibst, wirst du zwar am Ende womöglich ein paar tote Pflanzen und einen überlaufenden Briefkasten haben, aber dir wird es besser gehen, du wirst mehr Kraft haben und vor allem wissen, wo du als nächstes hin willst.

    Wie Katzenfee schon schrieb: So eine Reha fängt nicht gleich morgen an. Du wirst genug Zeit für die Vorbereitung haben, kannst alles in die Wege leiten. Und dann sei mutig und zieh los. Das, was dir aktuell Angst macht ist das Loslassen des letzten Vertrauten, das dir noch blieb. Der Blick ins Ungewisse. Zu Hause ist alles vertraut. Beschissen zwar, aber vertraut. Mit so einer Reha gehst du einen Weg, von dem du nicht weißt, wo er enden wird. Das macht Angst. Es wird aber weitergehen und neues Vertrautes wird kommen. Vor allem: Du wirst nach und nach auch klarer mit dir selbst sehen und entsprechend zunehmend wissen, wo und wie es weiter gehen soll. Und diesen Gewinn solltest du dir keinesfalls entgehen lassen.

    Ich kann da Knofilinchen ganz ehrlich nur zustimmen.

    Kann verstehen, das dich das ganze momentan alles beunruhigt.:pa:
    Wir Rheumatiker haben ja ähnliche Probleme mit den Gelenken wie du.
    Daher macht auch Acki den Garten und ich habe mir auf dem Balkon meine Oase geschaffen.
    Auch wir werden deswegen umziehen müssen und zwar bevor ich die Treppen in der Wohnung nicht mehr schaffe.
    Bin zwar älter, aber auch lange in Behindertenrente.
    Was mir wirklich Kummer macht, ist halt, dass du nun leider mit allem alleine bist.
    Ich habe ja meinen Mann, aber momentan ist es umgekehrt und er braucht mich. Gute Übung, um zu sehen, wo man selbst steht.

    Liebe Stupsi, lasse dich einmal fest in den Arm nehmen und ein wenig trösten.:pa:
     
    Hallo Stupsi,

    ich konnte mir auch nie vorstellen, mal eine Reha machen zu müssen. Aber dann habe ich sie im Januar schließlich sogar selbst beantragt, obwohl ich todtraurig darüber war "so lange" weg fahren zu müssen. Mir war klar, dass ich so viel bessere Möglichkeiten haben werde, wieder arbeitsfähig zu werden als wenn ich mich nicht behandeln lasse, oder nur ambulant.
    Ja, meine Erkrankung ist geblieben, aber es geht mir besser als vorher und ich kann anders damit umgehen.
    Ein wesentlicher Aspekt war tatsächlich auch mal einen Abstand von allem zu bekommen. Aus einer anderen Perspektive auf das bisherige Leben zu schauen und Prioritäten neu zu setzen. Ich habe andere Behandlungsmethoden erfahren, die ich nun auch in meinem Umfeld für mich einfordern kann.
    Und alle Probleme, die ich vorher gesehen habe konnten sich lösen lassen, oder waren mir dann nicht mehr so wichtig.
    Vielleicht bringt eine Reha Dich nicht weiter, das weiß ich nicht. Aber wodurch wirst Du sonst gekräftigt werden?
     
    Ich weiß ihr meint es alle gut und das finde ich auch toll das ihr mich aufbauen wollt nur liegen die Dinge bei mir anders als es hier vielleicht andere erlebt haben....

    Wenn eine Reha mir helfen würde z.Bsp. nach einem Unfall oder so was wieder fit und gesund zu werden , wäre ich die letzte die das nicht machen würde und dann auch alle Wege suchen um jemanden für meine Wohnung zu finden (danke an GreenGremlin an der Stelle!!!) aber ersten verbessert keine Reha was bei mir ,weil die Arthrose und anderes an den Gelenken (kann hier nicht alles erzählen) langsam und unaufhaltsam weiter gehen werden.

    Meine Psyche kann ich auch mit Therapie so oder zur Not in einer Tagesklinik behandeln lassen.

    Es geht hier nur darum da ich noch nicht im Rentenalter bin oder kurz davor das die Krankenkasse ein Standard Programm dann absolviert was immer hießt Reha vor Rente, das müssen wohl alle machen die in noch relativ jungen Jahren eine Erwerbsminderungsrente anstreben, wird sozusagen vorgeschrieben um das zu bekommen und da möchte ich mich nicht zu nötigen lassen (so kommt mir das vor) weil ich ebend sehr sehr große Verlustängste habe, das ist was warum ich ja gerade Therapie mache.

    Ich habe halt ALLES in meinem Leben verloren und das meine ich mit ihr könnt das nicht nachempfinden wie das ist wenn man wirklich alleine ist, ganz alleine, keine Familie mehr, keinen Lebenspartner, keine Geschwister, keine engen Freunde , kein Haustier, keinen Job, alles Vermögen und Geld weg etc. NICHTS wirklich gar nichts mehr hat außer das was sich noch in meiner Wohnung befindet.

    Ich übertreibe nicht wenn ich sage die letzte Stufe wo ich noch hin abstürzen kann ist die Straße und das löst innerlich solche großen Ängste aus, das kann sich keiner vorstellen.
    Ich kann mir auch nicht vorstellen wie es ist wenn jemand die Diagnose Krebs bekommt, ich kann mitfühlen, ich kann versuchen mich da reinzudenken, ich kann Hilfe anbieten aber selber in der Situation zu stecken ist ja noch mal ganz was anderes!!!
    Was dann wirklich innerlich abgeht weiß nur der, der es gerade erlebt.

    Deshalb weiß ich nicht ob es klug war hier überhaupt was zu sagen, weil ich merke auch wenn ihr möchtet, könnt ihr mir dabei gar nicht helfen, da muss ich alleine durch.

    Knofilinchen ich bin dir nicht böse, ich weiß das auch du es nur gut gemeint hast von wegen dein Leben ist wichtiger als eine Pflanze was bestimmt richtig ist aber wie Lycel schon schreibt ,manchmal halten uns gerade die kleinen Dinge wie Haustiere, Pflanzen oder irgendwas anderes gerade am Leben, also geben unserem Leben noch einen Sinn und Kraft weiter zu machen.

    Wenn ich mir nur vorstelle ich käme nach 4 Wochen nach Hause und da wäre alles ausgeraubt, Pflanzen alle tot oder sonst was schlimmes, ich denke, nein ich weiß das wäre mein Ende.
    Die Kraft noch mal ganz von vorne anzufangen (hab ich nun schon 3x hinter mir) hätte ich nicht, das sind ist mir diese Rente nicht wert, dann schlag ich mich lieber so weiter irgendwie durch.

    Ich mache gern schon mal Witze und hab ja mal gesagt ach dann kauf ich mir einen VW Bus und besuch euch alle oder Pack meinen Rucksack und wander aus aber das ist Galgenhumor, erleben möchte ich das wirklich nicht auch noch!!!

    Gut vielleicht bin ich stärker als ich gerade denke und es würde trotzdem weiter gehen irgendwie , keine Ahnung aber JETZT ist diese Angst da, das ich dann aufgeben würde, weil im Moment ist die Kraft echt alle.

    Ich muss da alleine mit klar kommen, nützt alles nix, ich danke euch trotzdem!!!:pa:
     
    Stupsi, das mit dem Renten-Pflichtprogramm ist wirklich blöd, meine Mutter hat das auch durch. :orr: Sie musste auch aus gesundheitl. Gründen ein paar Jahre früher in Rente, und bei ihr war es leider ein Riesenzirkus.
    Dass du nur wegen der Rente nicht auf Reha willst, verstehe ich sehr gut - bei meiner Mutter ging es damals aus gesundheitlichen Gründen auch gar nicht, und das musste das Rentenamt letztlich so akzeptieren!


    Wenn du die seelische Hilfe aber wirklich über eine Tagesklinik bekommen könntest, wäre das doch super!
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    Ich denke das wichtigste ist, dass du das machst, was für dich geht und sich für dich richtig anfühlt - und auch die Therapie ist sehr gut, hoffentlich entschließt du dich dazu, sie nicht abzubrechen.

    Ich denke, dass es nicht nötig ist, Schicksale zu vergleichen - wenn jemand alle Angehörigen verloren hat (aus welchen Gründen auch immer), und davor steht, sein Leben zu beenden, ist die Verzweiflung sicherlich groß. (Das haben auch noch andere hier erlebt...)

    Verzweifelt ist verzweifelt, Angst ist Angst, und Schmerz ist Schmerz.
    Man muss das nicht messen, werten, einstufen, abstufen... der Eine bringt sich um, weil er seine Eltern verloren hat, der andere, weil er sein Kind verloren hat... und niemand kann bewerten oder beurteilen, wer dabei mehr oder schlimmer gelitten hat!


    Ich wünsche dir von Herzen, dass du deinen Weg mit deinen Möglichkeiten und Lösungen findest - und das muss doch keinesfalls einer der potenziellen Wege sein, den hier irgendjemand vorgeschlagen hat. :)
    Natürlich steckt niemand in der Haut des Anderen und kann genau sehen, was für ihn richtig oder passend wäre! :pa:
     
    Ich schreib das jetzt mal weil ich das auch nicht wusste und vielleicht auch andere hier mitlesen die Hilfe suchen.....

    Eine Therapie Stelle zu bekommen ist sehr sehr schwer in unseren Landen, es sei denn man kann sie selber bezahlen!
    Unendlich lange Wartezeiten und Menschen die bereit sind sich Hilfe zu suchen bzw. wirklich nicht mehr weiter wissen und Hilfe wollen weil es für sie unerträglich wird, wird damit alles so schwer gemacht ,denn wenn man am Ende ist kann man unmöglich noch 6-12 Monate auf Hilfe warten und hat auch kaum noch Kraft sich mit allem möglichen auseinander zu setzten wie Telefonate oder Papierkram.

    Also wer absolut nicht mehr kann , geht zu der nächsten Klinik in eurer Nähe für Psychosomatische Störungen, manchmal sind es auch Krankenhäuser mit einer Station für Psyche und sagt ich brauche SOFORT Hilfe!
    Die MÜSSEN euch sofort aufnehmen !!!
    Das ist genau so ein Notfall als wenn ihr am verbluten seid!!!
    Habt keine Angst das sie euch da gegen euren Willen länger als nötig festhalten, das darf keiner außer ihr wollt euch umbringen (Suizid), dann geht Leben vor freiem Willen aber auch nur so lange bis ihr wieder gefestigt seit.
    Setzt euch nicht zu Hause hin oder gebt auf ,weil ihr denkt mir hilft eh keiner!!!
     
    Da ihr ja alle sagt Balkon ist auch ok dann berichte ich mal weiter um auch auf andere Gedanken zu kommen, dabei könnt ihr mir gerne helfen! :pa:

    Hab heute die 2 Köpfe der Sonnenblumen abgemacht zum abtrocknen, sind schön voller Kerne.
    Frau Spatz und Herr Meise wollten schon dran gehen aber nööö die müssen jetzt auch warten bis es Winter wird, sollen erst mal die Saat von Ringelblume u.a. futtern :grins:
    Außerdem brauch ich ja auch Saat, da die so schön klein bleibt und im Balkonkasten gut klar kommt mach ich davon nächstes Jahr mehr, die gefallen mir gut.

    Mein Inka / Andenhörnchen habe ich geerntet, die Früchte waren furz trocken :grins:, also der Minitopf wo ich sie drin hatte war wirklich zu klein , sie hat ja auch echt gelitten habe ich gesehen aber es hat gereicht das ich auch davon neue Saat habe für nächstes Jahr :)
    Ich weiß nicht mehr wer es war aber bitte melden wegen Saat!

    Die Tomaten sind alle bis auf 2 eingegangen(wurden schwarz die Blätter?) bei dem ganzen Regen und kalten Tagen, hab viele noch zum nachreifen hier liegen, 2 Minis gedeihen aber noch prima und liefern noch was zum naschen.

    Meine Pflaumen sind alle aufgefuttert, ach die waren lecker, ich hoffe nächstes Jahr macht Spätfrost nicht so viel kaputt.
    Hab schon überlegt das ich bis Mai alles an der Wand stehen lasse und erst dann den Balkon fertig mache damit das nicht noch mal passiert.
    Schönes Wetter schon im März/April verführt mich jedes Jahr dazu eher anzufangen, muss ich mir dringend abgewöhnen!

    Meine ET hat jetzt auch 3 Blütenansätze und in einem Jahr auch 3 Neuaustriebe, wenn der Balkon doch nur 1m länger wäre dann könnte ich ihr einen großen Topf geben.....sch.....na ja blühen will sie wohl auch in einem kleineren.

    Salat, Radieschen und Eiszapfen so wie Erbsen kommen auch, Bohnen konnte ich noch viele abnehmen liegen nun im TK und meine Zucchini bekommt auch die erste Blüten.
    Paprika kommen auch immer mehr....
    Da es ab nächste Woche ja noch mal wärmer werden soll hab ich gute Hoffnung das noch einiges geerntet werden kann.
     
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