Staudenbeet im Landhausstil anlegen

[cortado]

Hallo zusammen,

ich heiße Jasmin, 40 Jahre alt und neu hier im Forum! Vorstellung findet ihr im entsprechenden Thread.

Wir haben vor kurzem ein schönes 30er Jahre Haus im Süden von Berlin angemietet und ich würde den Garten gerne in Richtung Landhausstil "umgestalten", sofern das möglich ist. Der hintere Garten wird dominiert von großen Rhododendren, vor die ich in die einzige Lücke, die Sonne abbekommt, in meiner Verzweiflung erstmal vinca minor, Waldsteinania und Blaubeeren gepflanzt habe. Das ist gut angewachsen, aber das reicht mir nicht

Bei der Terrasse ist links ein Beet mit ca. 1mx3m Fläche. Südwestlage, also ab mittags volle Sonne. Was könnte ich da pflanzen? Erst wollte ich Gemüse und Obstbeet machen, aber jetzt überlege ich fast, ein Staudenbeet anzulegen… Oder würde evtl. sogar beides gehen auf dieser Fläche? Viel Platz zum Pflanzen gibt's leider hinten nicht, vor der Eibe ist noch ein sonniges Plätzchen von ca. 1mx2m, aber da ist der Boden so verwurzelt, dass ich mir höchstens ein Hochbeet vorstellen könnte. Was könnte da wachsen?

Ansonsten bin ich gerade in Verhandlungen mit den Vermietern, den Vorgarten gestalten zu dürfen. Vorne am Zaun steht eine riesige Tanne, daneben ist ein Beet mit Rosen. Vor unserem Fenster war bisher ein Beet mit Hölzern, was aber jetzt neu gestaltet werden soll. Da die Vermieter eine Gartenbaufirma haben, legen die immer einfach los und ich muss mir das recht, da mitgestalten zu dürfen, erst erkämpfen. Ich will nicht nur fertig angelegte Beete pflegen müssen, ich möchte sie gerne selber anlegen bzw. wenigstens dabei helfen. Ich finde es ja einerseits zum Vorteil, dass die Vermieter vom Fach sind. Andererseits nervt es eben auch, wenn dann einfach jemand im Vorgarten steht und da rumwerkelt. Muss das auch nochmal mit dem Mieterverein klären, ob die das überhaupt dürfen. Im Vertrag steht nichts davon, dass wir nur den hinteren Garten nutzen dürfen…
Aber jetzt bin ich wieder abgeschweift. Mir ist der Garten im Moment zu sehr Parkmäßig, ich hätte es gerne einfach etwas wilder und mehr Landhaus eben. Mit Lavendel, Fette Henne, vielleicht am Zaun entlang Stockrosen (wenn die da bei der Tanne überhaupt wachsen..?). Hab schon eine Vision, weiss aber eben nicht, ob und wie ich sie umsetzen könnte.

Vielleicht habt ihr ein paar Tips Anregungen für eine ambitionierte Anfängerin wie mich? Vielleicht bin ich auch gerade zu enthusiastisch, aber ich wollte schon immer einen Garten haben und jetzt habe ich einen, und werde permanent ausgebremst…

Liebe Grüße,
Jasmin

 

[Stupsi]

Hallo Jasmin und willkommen hier

Erst mal würde ich klären wo du frei Hand hast in deinem Garten, wäre mir auch zu blöd wenn da andere ständig rumwerkeln und dir vielleicht nachher auch noch deine ersten Pflanzungen wieder kaputt machen.

Ansonsten nach und nach alles ausprobieren, man kann nicht allgemein sagen was wo gut wächst, das hängt immer vom Klima ab, Sonnenstunden, Boden etc.

Stockrosen mögen sehr sonnige Standorte z.Bsp. alle Kräuter auch ,wie Lavendel etc.
Fang mit wenigen Pflanzen an und im laufe der Jahre wirst du aus eigenen Erfahrungen und vielleicht auch Ideen hier aus anderen Gärten nach und nach einen schönen Garten bekommen, ganz nach deinen Vorstellungen.
Immer drauf achten wie groß Pflanzen werden damit du sie nicht zu dicht pflanzt, sonst nehmen sie sich nachher das Licht gegenseitig weg und gehen ein.
Hohe immer an den Rand oder nach hinten setzten, kleine davor.

Hochbeete nimmt man eher für den Gemüseanbau, wenn der Boden lange nicht bearbeitet wurde dauert es etwas sich da durch zu wühlen da logisch alles stark verwurzelt ist, man muss graben, harken und vielleicht auch ein wenig verbessern mit günstiger neuer Erde und Kompost und dann kann man pflanzen.

Kannst dir ja erst mal einen eignen Plan machen, selber was aufzeichnen auf ein Blatt Papier mit der Hand wo du was haben willst, mal beobachten wo lange die Sonne steht und wo weniger um die richtigen Pflanzen zu kaufen.
Muss nicht alles perfekt sein, mach so wie du denkst und fühlst dann klappt das schon

 

[Elkevogel]

Hallo Jasmin und auch von mir ein herzliches Willkommena:

Ich habe ein paar Hinweise zum gemieteten Garten und der Pflanzung für Dich:

Bitte beachte bei Planung und Pflanzung dass lt. Gesetz die Pflanzen im Gartenboden ins Eigentum des Grundstücksinhaber übergehen.
D.h. Du darfst bei einem Auszug nichts ausgraben und mitnehmen.
Ich würde Dir empfehlen, einen Anhang zum Mietvertrag zu machen, in dem klar definiert wird, dass von Dir gepflanztes auch in Deinem Eigentum verbleibt.
Bei Stauden ist dies eher unerheblich - Teilung ist i.d.R. kein Problem. Bei Gehölzen wird es schwieriger bzw. fast unmöglich.

Ich habe diese bittere Pille aus Unwissenheit schon einmal schlucken müssen und schaue seit 6 Jahren von der neuen Wohnung auf einen Garten, aus dem ich nichts mitnehmen durfte und aus dem der Vermieter nach dem Auszug fast alles rausgerissen und entsorgt hat (Rosen, Lavendel, Buddleia, Kriechwachholder, Pfingstrosen...)
Mich freut sehr, dass er bis heute die Lampionblumen und die Herbsthimbeeren nicht vernichten konnte - die kommen immer und überall wieder und nerven ihn total

Mach Dich da mal beim Mieterbund schlau - wir sind dort leider erst Mitglied geworden als es schon zu spät war.

Liebe Grüße und viel Freude an und mit dem Garten von
Elkevogel

 

[Kapuzine]

Hallo Elkevogel,

hättest du wirklich alles ausgegraben und mitgenommen? Ich stell mir das höchst aufwändig vor. Und ob das alles wieder anwächst im neuen Garten?

Ich kenn das so, dass man als Mieter beim Auszug den Urzustand wieder herstellen muß. Ja, das blühte mir auch schon. Eine wunderschön gewachsene Zypresse mußte ich von einem Gärtner entfernen lassen. Die hätte sich hier sehr schön gemacht. Aber dieses über 15-jährige Teil ausgraben und wieder einsetzen? Tja, wär ich Millionär, hätte ichs gemacht (machen lassen).

Ich war nur froh, dass die Vermieterin sich jahrelang kaum gekümmert hatte und nicht gesehen hat, was ich noch alles gepflanzt hatte (u.a. eine große Korkenzieherhasel). Das wär dann richtig teuer geworden.

Mieter in einem Haus mit Garten? Nie wieder :d

 

[Elkevogel]

Hallo Kapuzine,

hier war nix mit Ursprungszustand wieder herstellen - soviel Wildkraut wie wir übernommen haben hätte ich gar nicht organisieren können - grins.
Wir mussten alles so lassen, wie wir es in 6 Jahren schön gemacht hatten - grr.

6 Jahre liebevolle Pflege, viel Arbeit (Kompostaufbringung in Traktorladungen) und Pflanzung von Stauden, Rosen und Gehölzen mussten wir hinterlassen.

Und ja, ich hätte einiges ausgegraben (3 x Bodendeckerrosen "Schneewittchen", Lavendel, Kriechwacholder, Schmetterlingsflieder) und einige Stauden gerne wenigstens geteilt. Und hätten nur 50% überlebt wäre es doch ein Erfolg gewesen.
Aber nix da - wir durften nicht.
Trotzdem haben wir in einer Nacht- und Nebelaktion ein paar Sträucher ausgegraben (die alle angewachsen sind): der Vermieter bekam vor Gericht Recht und wir durften zahlen bzw. es wurde mit der Kaution verrechnet.

Am schlimmsten war aber kurz nach Verkündigung des Urteils erleben zu müssen wie unsere Pflanzen ausgegraben und gehäckselt! wurden.
Das war pure Bosheit und für sowas fehlt mir jegliches Verständnis:schimpf:


Unser jetziger Mietvertrag hat einen Anhang, in dem sichergestellt wird, dass alle Pflanzen, die nach 03/2009 gepflanzt wurden unser Eigentum sind und entsprechend auch mitgenommen werden dürfen.

Aber wir wollen und werden nicht mehr umziehen!!!

Ich möchte mit meinem Beitrag an Jasmin nur auf die Fallstricke im Garten-/Mietrecht hinweisen und ihr wünschen, dass sie da nicht mit zu tun bekommt.

Liebe Grüße
Elkevogel

PS:

hättest du wirklich alles ausgegraben und mitgenommen? Ich stell mir das höchst aufwändig vor. Und ob das alles wieder anwächst im neuen Garten?

schau mal hier:
http://www.hausgarten.net/gartenforum/mein-garten/56753-wiese-wald-wird-zum-paradies-63.html
Chrisel hat genau das in beispielloser Form gemacht - ihren alten Garten umgezogen

 

[Kapuzine]

Ach Elkevogel,

ich hab das alles glaub schonmal von dir gelesen... ist ja fast unvorstellbar fies :d

Jetzt hab ich schon dauernd, seit ich (wieder) hier bin ewig hier rumgelesen, aber Chrisels thread tatsächlich noch nicht. Werd mich morgen mal drin vertiefen.

Die jew. Umstände sind ja bei jedem wieder anders, meistens mangelts eben einfach an der Zeit. Es ist jetzt fast 5 Jahre her, seit wir umgezogen sind, aber mir kommt es vor, als wärs erst gestern gewesen. Es war ganz sicher auch unser letzter Umzug, aber es war auch der Schlimmste, der reinste Horror. Zumal das alte Haus hier erstmal innen einigermaßen renoviert war...

Aber meiner (Schein)Zypresse trauer ich schon immer noch nach. So einen schönen, total gesunden Baum muß man absägen lassen. Und warum?

Die Vermieterin sagte zu uns noch so (schein)heilig, wenn unsere Nachmieter den Baum behalten wollten, könnten wir ihn lassen. Die hatten natürlich bemerkt, dass sie den lieber entfernt haben wollte und dann natürlich gesagt, nein, sie wollten ihn nicht.

Dabei war das so ein toller Sichtschutz zur Straße hin, und, da Südseite, nahm er auch kaum Licht weg. Ich bin später noch ein paarmal dort vorbeigefahren. Die hatten dann so eine Bambusmatte innen angelehnt, na das sah ,,gut'' aus , scheinbar hat ihnen der Sichtschutz schon gefehlt.

Wir haben 20 Jahre dort gewohnt, geplant waren vllt. 10. Aber man will ja in so einer Zeit auch leben und, wenn man der Typ ist, auch sich gärtnerisch betätigen.

Heute würde ich nur noch große Kübelpflanzen aufstellen, dann bräuchte es dafür eben noch einen zusätzlichen Umzugswagen...

Ich wünsch dir jedenfalls, dass es dir jetzt gut geht, und dass das auch so bleibt toitoitoi

 

[Elkevogel]

Lach - es geht uns bestens
Wir haben Wohnung und Garten von der Stadt/Gemeinde gemietet und die sind so froh, dass sie keine Probleme haben und sich jemand um Haus und Grund kümmert.

Liebe Jasmin,
bitte fühle Dich nicht zugespämmt - wir möchten Dir wirklich nur deutlich machen, wie dumm es gehen kann.

Hoffentlich bekommst Du niemals solche Problemea:

Bis bald
Elkevogel

 

[Kapuzine]

Elkevogel, na das ist ja ideal

Ich finde nicht, dass Jasmin sich zugespamt fühlen müsste, es gehörte ja zum Thema, und vielleicht ist sie gleich mal schlauer

Also, für mich gäbs nur noch mobile Teile - Arbeit und Verwirklichung gibts auch da genug.

 

[cortado]

Hallo zusammen,
danke für die Tipps und Anregungen, das hilft mir schonmal sehr! Ihr habt sicher recht mit euren Bedenken und ich habe mich da auch schon beim Mieterverein schlau gemacht. Ich will ja auch nicht den ganzen Garten umplanen, nur meine eigenen Ecken hätte ich schon gerne. Und wenn ich das eh alles auf eigene Kosten wässern muss, will ich wenigstens, dass mir die Pflanzen auch gefallen. Aber ich werde mich sicher nicht in Unkosten stürzen, so viel steht fest. Es ist geplant, dass das eine Beet im Vorgarten jetzt neu gestaltet wird vom Sohn der Eigentümerin (der das Haus später mal erben wird) und ich da "Mitspracherecht" bekomme (was auch immer das heißen mag). Das Gute daran ist ja, dass die an der Quelle sitzen, und er hat mir schon einen Bestellkatalog der Baumschule in die Hand gedrückt. Ich werde also die Tage mal einen Wunschzettel dort abgeben und schauen, was passiert.
Am liebsten würde ich ja selber auch mitmachen beim Umgraben, einpflanzen etc. aber das verstehen die irgendwie nicht… er lässt das eben seine Mitarbeiter/Azubis machen, aber ich häng mich dann einfach da dran

Mal eine andere Frage: Wie steht ihr dazu, dass die Eigentümerin gerne mal unangekündigt hinten im Beet steht und den Rhododendron wässert? Unser Grundstück grenzt ja an die Gartenbaufirma und da kommt sie dann eben von drüben rüber auf unser Grundstück und wässert. Ich weiss, dass die Vormieter einige der Pflanzen haben eingehen lassen, weil sie angeblich nicht genug gewässert haben. Aber ich komme mir schon blöd vor, wenn ich gerade gewässert habe und sie 15 Minuten von der anderen Seite nochmal wässert. Auch möchten wir einen Sichtschutz am Zaun befestigen (diese Bastmatten o.ä., nichts teures) - darf man das ohne Erlaubnis?

LG Jasmin

 

[Florina Fina]

Also wenn DIE gießen, dann würde ICH mich schön zurücklehnen (und -halten) - es ist deren Wasserrechnung und nicht meine!

 

[cortado]

Also wenn DIE gießen, dann würde ICH mich schön zurücklehnen (und -halten) - es ist deren Wasserrechnung und nicht meine!

Das ist es ja! Ich habe eben erst gegossen und dann giesst SIE nochmal drüber quasi...

 

[Florina Fina]

Naja eben! Dann laß' es doch einfach bleiben mit dem Gießen - denn wie du nun aus Erfahrung weißt, machen SIE das ja offenbar sowieso.

 

[cortado]

Naja eben! Dann laß' es doch einfach bleiben mit dem Gießen - denn wie du nun aus Erfahrung weißt, machen SIE das ja offenbar sowieso.

…aber dann habe ich sie ja ständig in meinem Garten stehen..

 

[Dobifan]

Ganz ehrlich.. sie meint es gut und hängt wohl offensichtlich an den schönen Rhodos. Das ist doch obendrein schön, dass sie sich kümmert? (So einen Gießservice hätt ich auch gern.)

Entweder musst du mit ihr reden, dass du deine Privatsphäre in deinem Garten haben möchtest und sie das Gießen lassen soll, oder... such dir eine andere Wohnung. Nur sprechenden Menschen kann geholfen werden.

Bei einem 1x3m Beet als Staudenbeet braucht man sich doch auch keine Gedanken über die Besitzverhältnisse bei einem eventuellen Auszug machen. Du möchtest doch sicherlich länger dort leben? Und in dieser Zeit dein Beet genießen? Der Rest findet sich wenn es soweit ist!

Ich würde auch nicht wollen, dass Mieter bei mir ausziehen und den Garten als Kraterlandschaft hinterlassen! Da würde ich auch gegen angehen. Jeder Mieter sollte sich seinen Garten nach eigenen Wünschen schön machen dürfen, aber er kann nicht verlangen, dass der Vermieter es dann hinnehmen muss, eine Wüste zu bekommen. Mal überspitzt gesagt.

Ich würde an deiner Stelle mit der Vermieterin sprechen. Klar und deutlich. Daran scheint es ja zu hapern bei dir. (Zu schüchtern?) Frag`sie doch einfach, dass du dir deinen Garten so gestalten möchtest, wie er dir gefällt. Neue Beete anlegen, Stauden pflanzen etc...

..und dann los!

Bei einem Staudenbeet auf 3x1m würde ich kein Gemüse und Co einplanen. Jedenfalls nicht wesentlich. Der Platz ist eh schon recht klein. Wenn Stauden richtig wirken sollen so alà Landhausgarten, dann brauchen Sie schon den Platz. Ich würde mich auf wenige Arten/Sorten beschränken. Möglichst mit langer Blühzeit und/oder remontierend.

 

[Kapuzine]

Ich weiss, dass die Vormieter einige der Pflanzen haben eingehen lassen, weil sie angeblich nicht genug gewässert haben.

Die Vormieter haben wahrscheinlich nicht mehr gegossen weil die Frau ja sowieso dauernd zum gießen auf der Matte stand. (Man sollte immer beide Seiten hören).

Würde mich mal interessieren, warum die Vormieter ausgezogen sind. Bei solchen Gegebenheiten nützt das schönste Haus nix - ehrlich :schimpf:

 

[Stupsi]

Ich würd die Nachbarn /Eigentümer mal zu nem Kaffe oder Glas Wein einladen und dann erst mal klären wer wo und was macht, ihr dann auch deutlich sagen das du selber dort was machen möchtest.

Kann es ja verstehen wenn die Vormieter sich um nichts gekümmert haben das sie dann gießen und selber pflanzen damit es schön beleibt aber ich persönlich hätte nicht gerne ständig andere Menschen in meinem Garten stehen, auch wenn es nur gemietet ist.

Also in Ruhe erst mal absprechen wer was macht und wo du dich austoben kannst ohne das sie dir da reinreden oder da rumgraben.
Wenn ihr Haus mit Garten gemietet habt haben die da eigentlich gar nichts verloren......es sei denn du möchtest das.
Ist das Grundstück nicht eingezäunt? Also ich mein das du weißt bis dahin ist mein Bereich und ab da fängt die Gärtnerei an?