Sortenreinheit, Auslese und Inzuchtdepression

Ja, so einfach ist das leider mit Genetik nicht. Ich hab keine Ahnung von Tomatengenen. Aber zumindest beim Menschen gibt es so viele Sachen zu beachten. Manchmal sind nicht die Gene selbst mutiert, sondern regulierende Promotorregionen oder die Gene sind gleich, aber anders angeordnet - und zack kann dies Auswirkungen haben.

Dann gibt es ja noch in der Genetik die Penetranz: nicht jedes Gen kommt im Phänotyp zum Vorschein. Ich kenne es nur von Erbkrankheiten. Aber wenn man das auf Tomaten bezieht, dann wäre es so, dass Tomate zwar für Rot ein Allel besitzt, aber vielleicht trotzdem gelb ist. Keine Ahnung, ob es bei Pflanzen auch so ist, bin ich überfragt. Aber wenn, dann könnte dies vielleicht auch einiges erklären.
Dieser Gedanke ist mir heute gekommen.
 
  • Den Punkt gebe ich dir 😉
    Eigentlich geht es mir nicht um Punkte :unsure:
    Jetzt verstehe ich!
    Du "denkst zu klein"
    Ein Allel alleine (welches von der Sequenz/Basenabfolge her schon recht lang ist) bestimmt nur in ganz wenigen Fällen eine phänotypische Ausprägung.
    Und ich verstehe, dass ich sehr viel Zeit investieren müsste, um es wirklich zu verstehen, was mir aber auch nichts bringen würde, weil es zu komplex ist, um mit statistischen Methoden eine ideale Anzahl Pflanzen zu bestimmen.
    Bei Seedsavers habe ich noch eine Übersicht gefunden, in der für verschiedene Spezies die Anzahl der Pflanzen, die für Sortenerhalt bzw. genetische Erhaltung benötigt werden, aufgelistet ist. Für Tomaten sind es laut dieser Liste 5-10 für Sortenerhalt und 20+ für genetische Erhaltung.
    Das wird mit Mendel immer so einfach dargestellt, ist es aber nicht. (zudem hat er mit seiner "Erbsenbeobachtung" großes Glück gehabt, da das ein einfacher Erbgang ist)
    Zu mehr als Mendel hat es bei mir leider nicht gereicht. :traurig:
    Vielfach ist es so, das verschiedene Allele und meist auch diverse Gene für eine bestimmte Ausprägung verantwortlich sind.

    Witzig finde ich, dass ich dort auch die Aussage gefunden habe, "bei maximaler Inzucht, d.h. Selbstbefruchtung [Automixis], nimmt der Anteil der heterozygoten Genotypen um 50% pro Generation ab;"

    Vielen Dank für die Erklärungen und die Geduld! :paar:
     
  • Das homozygot bzw. stabil bezieht sich nur auf die selektierten Merkmale wie Farbe, Fruchtform und -größe, Blattform, Geschmack, Ertrag und bei einigen Sorten vielleicht noch einige Toleranzen. Korrekterweise müsste bei samenfesten Sorten daher von hohem "Homozygotie-Anteil" die Rede sein.
    Ja, das stimmt.
    Deswegen mag ich es auch nicht, das bei den ganzen Garten-Youtubern immer gesagt wird, das man aus deren Shops die samenechten Sorten ganz einfach nachziehen kann.
    Eine Fremdbestäubung wird nicht verhindert (oder besser: ich habe es noch nie gesehen).

    Das müsste dann bedeuten, dass es im Genpool der Tomate keine rezessive letale oder subletale Gene gibt.
    Nunja....
    Das kann ich nicht so ganz glauben, sondern ich vermute eher, das man dann einfach keine Pflanzen bekommt.

    Das bedeutet aber doch genau, dass eine Verkreuzung nicht so einfach bemerkt wird, wenn eine Tomate viele dominante homozygote Allele hat.
    Eine Tomate mit dominanten homozygoten Genen auf dem R und Y Locus ist rot. Wenn es dann eine Kreuzung mit einer andersfarbigen Tomate gibt, ist die Filialgeneration (auch wenn R und Y Locus heterozygot sind) immer rot. D.h. es ist in dieser Generation rein auf Grund der Farbe nicht möglich zu erkennen, dass die Parentalgeneration aus zwei verschiedenen Sorten bestand.
    Ja, das ist auch richtig.

    Kurzer Mendel-Ausflug:
    Du hast eine rote Tomate, wir nehnen an, das es ein einfacher Erbgang hat.

    Homozygot dominant, wird als Großbuchstabe-doppelt geschrieben. Homozygot rezessiv als zwei kleine Buchstaben, heterozygot=ein Groß- und ein Kleinbuchstabe
    IMG_20240408_164254_edit_1078249829499010.jpg

    Eigentlich geht es mir nicht um Punkte :unsure:
    Mir auch nicht.
    Und ich verstehe, dass ich sehr viel Zeit investieren müsste, um es wirklich zu verstehen, was mir aber auch nichts bringen würde, weil es zu komplex ist, um mit statistischen Methoden eine ideale Anzahl Pflanzen zu bestimmen.
    Ich kann dir sagen, ich beschäftige mich schon rund 20 Jahre mit der Genetik und ich verstehe immer noch nicht alles.
    Von daher: du machst das richtig gut!

    Bei Seedsavers habe ich noch eine Übersicht gefunden, in der für verschiedene Spezies die Anzahl der Pflanzen, die für Sortenerhalt bzw. genetische Erhaltung benötigt werden, aufgelistet ist. Für Tomaten sind es laut dieser Liste 5-10 für Sortenerhalt und 20+ für genetische Erhaltung.
    Was du immer alles ausgräbst.
    Das ist echt toll!
    Also weißt du ja was du zu tun hast 😊

    Witzig finde ich, dass ich dort auch die Aussage gefunden habe, "bei maximaler Inzucht, d.h. Selbstbefruchtung [Automixis], nimmt der Anteil der heterozygoten Genotypen um 50% pro Generation ab;"
    Das ist auch so-siehe meine Skizze.

    Vielen Dank für die Erklärungen und die Geduld! :paar:
    Total gerne.
    Mir macht es auch wirklich Spaß.
     
  • Hätte damals echt Bio-LK wählen sollen... 🙄

    Ja, hättest du mal!

    Ich habe Bio-LK gehabt und wir hatten ein halbes Jahr Genetik zum Thema - was hängen geblieben ist reicht, dass ich @Supernovae 's Erklärungen verstehe - selbst verfassen könnte ich sie nicht.
    Frau Kollegin, du bist BTA und ich CTA, bei solchen Feinheiten merkt man doch den unterschiedlichen Fach-Schwerpunkt. Danke für diesen Auffrischungs- und Erweiterungskurs. (y)
    :paar:
     
    Und mir ganz schwindelig. 😵
    Hätte damals echt Bio-LK wählen sollen... 🙄
    Schreibe ich zu komplex?
    Ich gebe mir wirklich Mühe das ich nicht so Klugscheißermäßig herüber komme und meine das dann auch wirklich nicht böse, wenn der "Klugscheißer" raus hängt

    Ich habe Bio-LK gehabt und wir hatten ein halbes Jahr Genetik zum Thema - was hängen geblieben ist reicht, dass ich @Supernovae 's Erklärungen verstehe - selbst verfassen könnte ich sie nicht.
    Das ist wirklich ganz toll von dir geschrieben und ich danke dir sehr "für die Blumen".

    Frau Kollegin, du bist BTA und ich CTA, bei solchen Feinheiten merkt man doch den unterschiedlichen Fach-Schwerpunkt. Danke für diesen Auffrischungs- und Erweiterungskurs. (y)
    :paar:
    Total gerne.

    Wie gesagt, ich beschäftige mich schon (mehr oder weniger) 20 Jahre mit verschiedenen Themen in der Genetik und ich selbst habe immer noch Wissenslücken, weil das Thema einfach noch nicht behandelt habe/behaldelt haben durfte.
     
    Ja, das stimmt.
    Deswegen mag ich es auch nicht, das bei den ganzen Garten-Youtubern immer gesagt wird, das man aus deren Shops die samenechten Sorten ganz einfach nachziehen kann.
    Eine Fremdbestäubung wird nicht verhindert (oder besser: ich habe es noch nie gesehen).
    Stimmt, wobei das eher das Thema Verhütung ist.
    Nunja....
    Das kann ich nicht so ganz glauben, sondern ich vermute eher, das man dann einfach keine Pflanzen bekommt.
    Du meinst, dass es Sorten mit letalen oder subletalen Allelen gibt, die damit anfällig für die Inzuchtdepression sind, aber nicht im Umlauf sind?
    Kurzer Mendel-Ausflug:
    Du hast eine rote Tomate, wir nehnen an, das es ein einfacher Erbgang hat.

    Homozygot dominant, wird als Großbuchstabe-doppelt geschrieben. Homozygot rezessiv als zwei kleine Buchstaben, heterozygot=ein Groß- und ein Kleinbuchstabe
    Anhang anzeigen 766098
    Bis F2 ist alles klar.
    Bei den untersten beiden Zeilen bin ich mir nicht sicher, was Du damit darstellen willst.
    Wenn es die Skizze für F3 sein soll, dann müsste man gedanklich noch 2x die Skizze von F2 ergänzen. Kann es sein, dass Du Dich links verschrieben hast und es RR RR Rg Rg sein müsste?

    Damit keine Verwirrung entsteht: ich habe mit roter Tomate rotes Fruchtfleisch (R Locus) und gelbe Hautfarbe (Y Locus) gemeint. In Deinem Beispiel geht es nur um die Fruchtfarbe, was auch gut so ist, sonst wäre es gleich viel komplizierter und unübersichtlicher.

    Bei meinem Beispiel würde man eine rote Tomate (rotes Fruchtfleisch + gelbe Haut) mit einer weißen Tomate (gelbes Fruchtfleisch + transparente Haut) kreuzen und bekäme dann in der F2-Generation:
    • 56,25% rot (rotes Fruchtfleisch + gelbe Haut)
    • 18,75 % pink/rosa (rotes Fruchtfleisch + transparente Haut)
    • 18,75 % gelb (gelbes Fruchtfleisch + gelbe Haut)
    • 6,25 % weiß (gelbes Fruchtfleisch + transparente Haut)
    Ich kann dir sagen, ich beschäftige mich schon rund 20 Jahre mit der Genetik und ich verstehe immer noch nicht alles.
    Von daher: du machst das richtig gut!
    Vielen Dank :D
    Was du immer alles ausgräbst.
    Das ist echt toll!
    Also weißt du ja was du zu tun hast 😊
    Im Lotto gewinnen, damit ich mir einen größeren Garten anschaffen kann und genug Zeit für so viel Tomaten inklusive derer Verarbeitung habe. :ROFLMAO:
    Ich würde einen viel größeren Anbau neben meinem Job wirklich nicht schaffen und bewundere alle, die das auf die Reihe bekommen.
    Das ist auch so-siehe meine Skizze.
    Korrekt ist es schon, aber nur ein (kleiner) Teil der Wahrheit, wenn ich das mit Allelen und phänotypischen Ausprägungen halbwegs richtig verstanden habe.
     
    Zuletzt bearbeitet:
  • Stimmt, wobei das eher das Thema Verhütung ist.
    Ja, aber das ist doch wichtig, wenn man so etwas anbietet, oder?

    Du meinst, dass es Sorten mit letalen oder subletalen Allelen gibt, die damit anfällig für die Inzuchtdepression sind, aber nicht im Umlauf sind?.
    Nee, ich habe nur geschieben, das es meiner Vorstellung nach letale Gene geben wird, aber man da keine Pflanzen oder auch Saat zu geben wird...

    Kann es sein, dass Du Dich links verschrieben hast und es RR RR Rg Rg sein müsste?
    Ja habe ich.
    RR, RR, Rg, Rg ist richtig..
    Ich wollte einfach nur die Möglichkeiten darsetellen.

    Bei meinem Beispiel würde man eine rote Tomate (rotes Fruchtfleisch + gelbe Haut) mit einer weißen Tomate (gelbes Fruchtfleisch + transparente Haut) kreuzen und bekäme dann in der F2-Generation:
    • 56,25% rot (rotes Fruchtfleisch + gelbe Haut)
    • 18,75 % pink/rosa (rotes Fruchtfleisch + transparente Haut)
    • 18,75 % gelb (gelbes Fruchtfleisch + gelbe Haut)
    • 6,25 % weiß (gelbes Fruchtfleisch + transparente Haut)
    Okay, das sind zwei, drei Faktoren.
    Weiß und gelb würde ich eher als rezessiv beurteilen.
    Rote Tomate, entweder Rr oder RR
    Fruchtfleisch Ff oder Fg
    gg oder ff sind wieder ressesiv.


    Das ist wirklich viel arbeit-was magst du rausbekommen?
     
  • Schreibe ich zu komplex?
    Ich gebe mir wirklich Mühe das ich nicht so Klugscheißermäßig herüber komme und meine das dann auch wirklich nicht böse, wenn der "Klugscheißer" raus hängt
    Jetzt muss ich hier doch auch mal etwas Senf dazu geben...;)
    Du schreibst genau richtig (y) ich habe auf dem Gebiet auch nicht viel mehr als Laienwissen welches ich im Laufe der Zeit versuche durch penetrantes Nachfragen bei denen die es besser wissen zu erweitern und ich kann Deine Erklärungen gut verstehen.,, Deine "Klugscheißerei" gefällt mir gut, vielen Dank dafür :paar:


    Ja, aber das ist doch wichtig, wenn man so etwas anbietet, oder?
    Das sehe ich auch so, nicht zuletzt weil z. B. Hummeln gerne mal bei der Bestäubung "gründlicher" arbeiten und noch geschlossene Blüten aufbeißen um ihr Werk zu vollbringen und so die Fremdbefruchtung zum Tragen kommen kann.


    Nee, ich habe nur geschieben, das es meiner Vorstellung nach letale Gene geben wird, aber man da keine Pflanzen oder auch Saat zu geben wird...
    Ich denke auch dass es letale Gene gibt, z. B. bei den panaschierten Sorten, wird der "Weißanteil" zu groß mickern die Pflanzen und/oder gehen früher oder später ein. Betrifft die Aufhellung den größten Teil von Laub und Trieben entwickeln sich kaum lebensfähige Pflanzen die meist auch keine Blüten oder Früchte liefern, von brauchbarer Saat ganz zu schweigen. Vollständig "weiße" Sämlinge sind bei mir über das Vierblattstadium nicht hinaus gekommen, also Keimblätter und vier Primärblätter... im Gegensatz dazu sind einige "Weißlinge" beim Mais immerhin bis zum 6. und in einem Fall auch 7. Primärblatt gekommen, aber dann war es auch bei denen vorbei.

    LG Conya
     
    Ja, aber das ist doch wichtig, wenn man so etwas anbietet, oder?
    Absolut, unsere Diskussion ging nur um den Genpool, der trotz Verhütung vielfältig ist. Ich versuche nur die beiden Themen auseinanderzuhalten, weil es (für mich) sonst schon komplex genug ist. ;)
    Nee, ich habe nur geschieben, das es meiner Vorstellung nach letale Gene geben wird, aber man da keine Pflanzen oder auch Saat zu geben wird...
    Ich denke auch dass es letale Gene gibt, z. B. bei den panaschierten Sorten, wird der "Weißanteil" zu groß mickern die Pflanzen und/oder gehen früher oder später ein. Betrifft die Aufhellung den größten Teil von Laub und Trieben entwickeln sich kaum lebensfähige Pflanzen die meist auch keine Blüten oder Früchte liefern, von brauchbarer Saat ganz zu schweigen. Vollständig "weiße" Sämlinge sind bei mir über das Vierblattstadium nicht hinaus gekommen, also Keimblätter und vier Primärblätter... im Gegensatz dazu sind einige "Weißlinge" beim Mais immerhin bis zum 6. und in einem Fall auch 7. Primärblatt gekommen, aber dann war es auch bei denen vorbei.
    Das wäre dann aber ein Beispiel von Inzuchtdepression oder doch nicht?

    Okay, das sind zwei, drei Faktoren.
    Weiß und gelb würde ich eher als rezessiv beurteilen.
    Laut Blog der Frogsleap Farm (unten gibt es eine schöne Tabelle) handelt es sich um zwei Faktoren, wobei gelbes Fruchtfleisch und transparente Haut rezessiv sind.
    Rote Tomate, entweder Rr oder RR
    Fruchtfleisch Ff oder Fg
    gg oder ff sind wieder ressesiv.


    Das ist wirklich viel arbeit-was magst du rausbekommen?
    Eigentlich wollte ich auch nur die Möglichkeiten darstellen. :D
     
    Das wäre dann aber ein Beispiel von Inzuchtdepression oder doch nicht?
    Das würde ich ausschließen da immer wieder manuell bestäubt wurde und etliche Linien beteiligt waren...
    Ich nehme an die Zielsetzung war der Fehler, Selektion auf möglichst viel "weiß"... das ist problemlos machbar, aber wenn ein gewisser Punkt überschritten ist kommt man zu dem Problem welches auch die Weißlinge bei Mais usw. absterben lässt, die Pflanzen können keine ausreichende Photosynthese mehr betreiben und verhungern.:oops:
    Es ist bekannt, dass z. B. manche Bäume über ihr Wurzelsystem ihre weißen Nachkommen mit Nährstoffen versorgen, aber Tomaten, Mais und Paprika scheinen das nicht zu können oder aus anderen Gründen nicht zu tun, auch eine Ernährung mittels aufbereiteter Nährlösungen im Labor sind fehlgeschlagen.
    Daher gehe ich davon aus dass es letale Gene gibt und daraus schließe ich, dass wir bis auf Weiteres auf vollständig "weiße" Tomatenpflanzen verzichten müssen... aber wenn wir auf ca. 65 bis 70 % Weißanteil kommen reicht das ja vielleicht auch aus :grinsend:

    LG Conya
     
    Absolut, unsere Diskussion ging nur um den Genpool, der trotz Verhütung vielfältig ist. Ich versuche nur die beiden Themen auseinanderzuhalten, weil es (für mich) sonst schon komplex genug ist. ;)
    Ja, okay!

    Das wäre dann aber ein Beispiel von Inzuchtdepression oder doch nicht?
    Ne, die weiße Panaschierung bis zu einer weißen Pflanze, ist ein Beispiel für Kreuzung und Selektion.
    @Conya hat das schön erklärt!

    Können wir uns vielleicht darauf einigen, das es Inzuchtdepression bei Tomaten eventuell gibt, sie jedoch recht selten zu beobachten ist?

    Laut Blog der Frogsleap Farm (unten gibt es eine schöne Tabelle) handelt es sich um zwei Faktoren, wobei gelbes Fruchtfleisch und transparente Haut rezessiv sind.
    Wieder ein ausgezeichneter Artikel.

    Du siehst in diesem, das es nicht nur um die Genorte, sondern auch um die Ausprägung geht.
    Hier steht zwar die Farbe der Tomate im Vordergrund, tatsächlich geht es aber darum welche Wege in der Proteinsynthese wie und durch welche Gene und der daraus gebildeten Enzyme betroffen sein können und welche Auswirkungen das hat.

    Man kann zwar wissen welche Gene welche Merkmale aufweisen, aber auch für die Autoren, kommen immer mal wieder unerwartete Ergebnisse zum Tragen, weil die Funktionsweise der Ausprägung noch nicht vollständig geklärt ist...
     
    Ne, die weiße Panaschierung bis zu einer weißen Pflanze, ist ein Beispiel für Kreuzung und Selektion.
    @Conya hat das schön erklärt!
    Ist es dann aber ein letales Gen oder eher eine Genkombination?
    (Vielleicht wird aber auch der Begriff letales Gen nur großzügig verwendet und es sind damit auch Genkombinationen gemeint :verrueckt: )
    Können wir uns vielleicht darauf einigen, das es Inzuchtdepression bei Tomaten eventuell gibt, sie jedoch recht selten zu beobachten ist?
    Für mich als Laien klingt das nach eine plausiblen Erklärung, aber einigen müssen wir uns darauf nicht, wenn es nicht so sein sollte. :ROFLMAO:

    Und noch ein interessanter Link zu DIY Seeds, weil es gerade hier her passt - es geht zwar nicht um Genetik, aber um Saatgutgewinnung und Sortenerhalt.
     
    Ist es dann aber ein letales Gen oder eher eine Genkombination?
    (Vielleicht wird aber auch der Begriff letales Gen nur großzügig verwendet und es sind damit auch Genkombinationen gemeint :verrueckt: )
    Also, ein kleines bisschen komplizierter ist es schon...
    Die weiße Blattfarbe bedeutet das das Chlorophyll keine grünen Pigmente hat (oder vollständig fehlt?), die Notwendig sind um aus dem weißen Licht, in der Zelle Zucker herzustellen (vereinfacht erklärt).
    Jedoch gibt es hier auch weitere Farbstoffe (Anthocyane, Carotinoide etc.), die teilweise in der Lage sind andere Wellenlängen des Lichtes zu nutzen um Energie herzustellen.

    Weiterhin kommt es auf die Penetranz an...
    (Penetranz bedeutet das der Genotyp nicht unbedingt 100% zur Ausprägung kommen muss)

    Wenn wir uns jetzt die Panaschierung anschauen und davon ausgehen, das diese heterozygot ist, bedeutet das heruntergebrochen, das die eine Hälfte des Blattes grün ist, wärend die andere weiß ist (bei einer vollständige Penetranz).
    Wenn die Penetranz nur 50% beträgt, dann hast du ein Blatt mit 75% grün, 25% weiß usw.

    Wenn wir davon ausgehen das die Panaschierung homozygot ist, aber die Penetranz 50% bekommst du Blätter die wiederrum 50%grün und 50% weiß sind.
    Ergo: je höher die Penetranz, desto potentiell tödlicher für die Pflanze, da sie keine, bzw. nur noch sehr wenig Energie (z.T. durch die sekundären Pigmente) herstellen kann.
    Weiterhin bedeutet das natürlich dann auch, das es ein letales Gen ist, wenn es homozygot ist und die Penetranz 100% sein sollte.

    Puh....
    Alle noch wach? 🤣

    Und noch ein interessanter Link zu DIY Seeds, weil es gerade hier her passt - es geht zwar nicht um Genetik, aber um Saatgutgewinnung und Sortenerhalt.
    Mein lieber Herr Gesangsverein!
    Wo holst du nur immer die coolen Informationen her?!
    Ich finde es klasse 👍
     
    Also, ein kleines bisschen komplizierter ist es schon...
    Die weiße Blattfarbe bedeutet das das Chlorophyll keine grünen Pigmente hat (oder vollständig fehlt?), die Notwendig sind um aus dem weißen Licht, in der Zelle Zucker herzustellen (vereinfacht erklärt).
    also Photosynthese ;)
    Jedoch gibt es hier auch weitere Farbstoffe (Anthocyane, Carotinoide etc.), die teilweise in der Lage sind andere Wellenlängen des Lichtes zu nutzen um Energie herzustellen.

    Weiterhin kommt es auf die Penetranz an...
    (Penetranz bedeutet das der Genotyp nicht unbedingt 100% zur Ausprägung kommen muss)

    Wenn wir uns jetzt die Panaschierung anschauen und davon ausgehen, das diese heterozygot ist, bedeutet das heruntergebrochen, das die eine Hälfte des Blattes grün ist, wärend die andere weiß ist (bei einer vollständige Penetranz).
    Wenn die Penetranz nur 50% beträgt, dann hast du ein Blatt mit 75% grün, 25% weiß usw.

    Wenn wir davon ausgehen das die Panaschierung homozygot ist, aber die Penetranz 50% bekommst du Blätter die wiederrum 50%grün und 50% weiß sind.
    Ergo: je höher die Penetranz, desto potentiell tödlicher für die Pflanze, da sie keine, bzw. nur noch sehr wenig Energie (z.T. durch die sekundären Pigmente) herstellen kann.
    Weiterhin bedeutet das natürlich dann auch, das es ein letales Gen ist, wenn es homozygot ist und die Penetranz 100% sein sollte.
    Dann müsste das aber doch schon bei der Parentallinie, die das letale Allel mitgebracht hat, aufgetreten sein und wäre nicht auf die Kreuzung beschränkt. Also bei vollständiger Penetranz wäre jede 4. Pflanze vom letalen Gen betroffen.
    Wenn es sich nur bei der Kreuzung auswirkt, müssten dann nicht beide Elternteile etwas dazu beitragen?
    Puh....
    Alle noch wach? 🤣
    Hellwach :oops:

    Mein lieber Herr Gesangsverein!
    Wo holst du nur immer die coolen Informationen her?!
    Ich scheine wohl ein Talent dafür zu haben - vielleicht ein homozygotes rezessives Gen? :unsure:
    Ich finde es klasse 👍
    Irgendwie muss ich ja meine Penetranz kompensieren. :ROFLMAO:
     
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