Sorgenkind: Scheinbuche

SunStar

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Hallo zusammen,

ich bitte dringend um Eure Hilfe!

Eines meiner Lieblingsstücke im Garten macht mir (als Gartenneuling) große Sorgen – unsere vor eineinhalb Jahren gepflanzte Scheinbuche (Nothofagus antarctica). Ganz oben hat sie im letzten Jahr sehr viele (Seiten-)Triebe gemacht: deutlich dichter als im unteren Teil der Pflanze. Die sehen jetzt incl. des Haupttriebes/Stamm alle mehr oder weniger vertrocknet aus. Dort war sie im letzten Jahr mit Blattläusen befallen. Außerdem ist an einigen Stellen weiter unten das Triebende ganz hellgrün/gelb.

Ich habe Fotos angehängt.

Was kann/muss ich tun, dass sich mein Lieblingsbäumchen wieder gut entwickelt?!

Danke für Eure Hilfe,
SunStar
 

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  • Moorschnucke

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    Hallo sunstar,
    lasst eurem Bäumchen mal Zeit!

    1,5 Jahre sind für nichts für einen Baum. Er mag übrigens kalkarmen Boden - hab gerade nachgesehen:

    http://www.baumkunde.de/Nothofagus_antarctica/

    Er wird schon werden ...

    Falls es bei euch so extrem trocken war wie hier - 13% der normalen Niederschlagsmenge im März -, würde ich ihn mal üppig wässern.


    Herzliche Grüße
    von
    Moorschnucke:eek:
     

    SunStar

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    Hallo Moorschnucke,

    vielen Dank für Deine Hinweise!

    Klar, dass die Scheinbuche mit eineinhalb Jahren noch in den kleinen Kinderschuhen steckt. Mich wunderte eben, dass just die selbe Partie - ganz oben an der Scheinbuche - zunächst dicht ganz viele Trieben wuchsen, die dann von Blattläusen befallen waren und jetzt ganz vertrocknet sind/aussehen. Und ich frage mich, ob ich jetzt was machen kann/darf/soll/muss, dass es (bald) wieder besser wird.

    Gefühlsmäßig würde ich großflächig alles vertrocknete abschneiden - aber dann wäre ja der Haupttrieb/Stamm gekappt - und ich weiß nicht, wie er dann weiter austreibt?

    LG
    SunStar
     
  • Moorschnucke

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    Hallo nochmal,
    wenn es wirklich total Abgestorbenes gibt, kannst du es abschneiden.

    Wenn man googelt, findet man übrigens die Südbuche auch als riesiges Gebüsch.

    Wie seid ihr auf dieses exotische Gewächs gekommen?

    fragt
    Moorschnucke:eek:
     
  • SunStar

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    Ich habe im "Ideenbuch Kleine Gärten" geschmökert - und da wurde sie vorgestellt. Mich hat sie als kleines interessantes Bäumchen an der Terrasse gereizt, das durch die Rinde auch im Winter was zu bieten hat.

    Soll ich dann den Hauptstamm komplett kappen? Oder soll ich ohnehin besser noch ein bisschen abwarten, um zu schauen, ob sich doch noch was berappelt?

    Und was bedeuten die gelben Triebspitzen?

    Trocken ist es übrigens bei uns auch, aber ich habe schon gewässert.

    LG
    SunStar
     

    Moorschnucke

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    Hallo SunStar,
    am besten lässt du das Bäumchen erst einmal so, wie es ist. Übrigens kann es 10 m hoch werden.:)

    Unserem Baumexperten, der allerdings schon länger nicht hier reingeschaut hat, weil er im Frühjahr wahrscheinlich rund um die Uhr beschäftigt ist, hab ich ne PN mit Hinweis auf deinen Thread geschickt.

    Wässern ist auf jeden Fall richtig, wenn die Pflanzung noch nicht sooo lange zurück liegt. Ich würde mir keine Sorgen machen, er wird schon werden.

    Vielleicht war auch ihm der Winter zu warm?!
    Unser Seidelbast z.B. hat dieses Jahr so mickrig geblüht wie nie zuvor.

    Herzliche Grüße
    von
    Moorschnucke:eek:

    P.S. Übrigens finde ich es für Pflanzenfragen hilfreich, wenn die Region unter dem Nick steht.
     
  • Rhoener55

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    Hallo,

    exotische Gewächse müssen auch der Boden passen. Mäßig frische und Nährstoffarme Boden liegt vor? Auch die Anmerkung mit PH Wert darf man nicht außer acht lassen.

    Verdörrte Triebe können problemlos entfernt werden, müssen aber nicht. Du kannst es erstmal so lass wie es ist und im Frühsommer entscheiden.

    Apropos Blattläuse - selbst starke Blattlausbefall führt nicht zu diesen Schaden an die Triebspitzen. Eher Wassermangel (auch durch langandauernden Frfost als auch die große Trockenheit den ganzen Frühjahr über.

    LG,
    Mark
     

    SunStar

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    Hallo Moorschnucke,
    hallo Mark,


    vielen Dank für Eure Tipps/Hinweise/Erklärungen.


    Ich werde jetzt also vorerst nichts machen und abwarten, wie es sich entwickelt. Ggf. würde ich mich einfach nochmal vertrauensvoll ans Forum wenden ...


    Mir kam dieser Baum gar nicht so exotisch vor, um ehrlich zu sein. Nachdem ich ihn in dem Buch kennengelernt hatte, habe ich ihn in praktisch allen Gärtnereien oder Gartenmärkten gesehen, wo ich nach ihm geschaut hatte - deshalb dachte ich, das sei eher ein 08/15-Bäumchen (das mir aber ausgesprochen gut gefällt).


    Vielen Dank für Eure Bemühungen,
    SunStar


    PS: Danke für den Hinweis - trage ich ein.
     

    SunStar

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    Hallo zusammen,


    ich muss mich jetzt doch noch mal wegen meiner Nothofagus antarctica melden. Mir macht sie immer noch Sorgen!


    Sie treibt zwar an manchen Ästen aus - aber die gelben Blätter sind eher noch schlimmer geworden. Jetzt sind sie abgefallen und manche Astspitzen ganz kahl. Außerdem ist ja der Haupttrieb auch verdorrt (weiß nicht, wie ich es besser sagen soll) und sie wird jetzt am oberen Ende ganz buschig, mit ganz vielen Seitentrieben.


    Soll ich alles, was schlecht aussieht, radikal abschneiden - oder soll ich einfach abwarten? Oder etwas ganz anderes machen? Bin ratlos und hilflos ...


    Von einem solchen kahlen Seitenast und von der Spitze habe ich ein Bild angehängt.


    Danke für Eure Hilfe!


    Schöne Grüße
    SunStar
     

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    barisana

    Guest
    hallo
    auch wenn ich kein grosser baumkenner wie rhoener bin, möchte ich doch meine meinung hier schreiben.
    das problem liegt m.e. an den wurzeln, irgendwas stimmt da nicht.
    es könnte schlimmstenfalls der beginn von verticilliumwelke sein.
    ich würde bei dem bäumchen den kahlen haupttrieb und die kahlen äste zurückschneiden bis ins gesunde holz (inneres muss grün sein).
    abwarten und hoffen, dass das bäumchen sich erholt.
    schreitet der blattfall weiter fort, dann hat die welke wohl doch zugeschlagen.

    http://www.landwirtschaftskammer.de...hausgarten/zierpflanzen/verticilliumwelke.htm
     
  • B

    Beniko

    Guest
    Hi Sunstar,

    würde auch die Ursache bei den Wurzeln sehen.
    Habt ihr neu gebaut? Und der Boden ist eventuell durch Baumaschinen stark verdichtet worden?

    Liebe Grüße ;)
    Beni
     

    SunStar

    Mitglied
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    Danke Euch beiden! Auch wenn das wenig Mut machend ist, um ehrlich zu sein ...

    Stimmt, wir haben (relativ) frisch gebaut - aber der Boden wurde danach sehr tiefgründig gelockert und ich habe beim Bäumchenpflanzen auch nochmal sehr tief gebuddelt.

    Kann man dieses Krankheit (oder einen anderen Pilzbefall o. Ä.) irgendwie testen?

    Schöne Grüße
    SunStar
     

    SunStar

    Mitglied
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    So, jetzt hab' ich es getan! Ich habe die kahlen Spitzen resp. Zweige abgeschnitten. Es war nix seltsames festzustellen, das Holz sah okay aus. Aber - ich könnte heulen. Mit gekappter Spitze sieht das Bäumchen jetzt schon arg gestutzt aus. Ist damit zu rechnen, dass der gestutzte Haupttrieb weiter austreibt und weiter wächst?

    Schöne Grüße
    SunStar
     
    B

    Beniko

    Guest
    Hmmm, Sunstar, das tut mir leid, wenn du nun ein wenig entmutigt bist.
    Aber vielleicht erholt sich dein Bäumchen wieder schneller und besser, als wir es vermuten. Du hast ja getan, was notwendig war nach der Verdichtung.

    Weiß jetzt nicht so genau, ob es für das Wuchsbild unbedingt notwendig ist, dass Nothofagus einen Haupttrieb hat.
    Normalerweise verzweigt sich ein Baum/Ast an der Stelle, wo man ihn kappt. Es wachsen aus den Achseln 2 neue Triebe (wenns gut geht). Einen davon könntest du möglicherweise nach oben ausrichten (als Haupttrieb), mit einer 'Schiene' oder drahten, die/was du später wieder entfernen kannst.

    Daumendrückende Grüße :cool:
    Beni


    Eben ist mir noch was eingefallen: Du könntest es mit Mycorrhiza- Pilzen probieren; diese bilden eine Symbiose mit den Wurzeln deines Bäumchens. Das könnte ihm helfen, wieder auf die 'Beine zu kommen?!
     
    Zuletzt bearbeitet:
    B

    barisana

    Guest
    Kann man dieses Krankheit (oder einen anderen Pilzbefall o. Ä.) irgendwie testen?
    nur durch eine bodenuntersuchung auf mikrosklerotien im labor.
    das ist teuer und aufwendig, lohnt sich bei einem bäumchen m.e. nicht.
    es kann natürlich auch was anderes als die besagte welke sein. was genau, ist schwierig aus der ferne zu bestimmen. nur ein fachmann vor ort könnte evtl. eine genaue diagnose stellen.
    ich bin der meinung, dass der rückschnitt in diesem fall das richtige war. kahle äste im mai/juni sollten zu denken geben. ob das bäumchen unbedingt eine spitze braucht, weiss ich nicht. bei vielen gehölzen übernimmt ein anderer ast die aufgabe des leittriebes.
    zu deiner info hier ein link über mögliche andere ursachen der schädigung:
    (kannst du schädlinge, wie z.b. käferlarven im holz) ausschliessen?)

    http://www.hortipendium.de/Absterbe...n#Absterbeerscheinungen_an_Nadelgeh.C3.B6lzen
     

    SunStar

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    Danke für Eure Unterstützung!

    Ja, andere Schädlinge am Baum oder im Holz kann ich ausschließen.

    Nun ja, jetzt warten wir mal ab, wie es sich entwickelt. Es ist ja noch ein junges Bäumchen - von daher wäre im Extremfall der Schaden nicht so groß wie bei einem, das Jahrzehnte alt und entsprechend groß ist ... Aber es gefällt mir halt sehr und ich fände es sehr schade, wenn es sich nicht schön entwickeln würde.

    Ich halte Euch hier auf dem Laufenden, wie es sich entwickelt.
     

    SunStar

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    Evtl. hat deine Pflanze im Wurzelbereich ein paar Untermieter.

    Hallo Rentner,

    danke für Deinen Beitrag!

    Was Untermieter angeht, konnte ich bislang nichts erkennen, was Grund zur Sorge gegeben hätte. Welche, die man von oben/außen nicht sieht, kann ich natürlich nicht ausschließen - aber erkennen konnte ich noch nichts. Kann/Soll ich diesbezüglich etwas unternehmen?

    Hättest Du auch ab- bzw. zurückgeschnitten - oder was wäre Dein Rat gewesen, insbesondere, weil es auch um den Haupttrieb ging?

    Schöne Grüße
    SunStar
     
    R

    Rentner

    Guest
    Der Rückschnitt war sicherlich eine gute Entscheidung.
    Was sowieso nicht mehr austreibt oder kümmert, ist wertlos, also weg damit.
    Du kannst problemlos einen neuen Leittrieb ziehen. Mit etwas eloxiertem Aludraht oder Kupferdraht ist das recht einfach.

    Die Möglichkeit, dass irgendwelche Tierchen an den Wurzeln nagen, besteht.
    Evtl. mal ganz vorsichtig prüfen.
     

    SunStar

    Mitglied
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    Besten Dank, Rentner!

    Ich schaue nochmal intensiv (aber vorsichtig) nach ungebetenen Gästen, warte ab und melde mich hier wieder - spätestens wenn es gilt, einen neuen Haupttrieb zu ziehen.

    Schöne Grüße
    SunStar
     

    SunStar

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    Hallo zusammen!


    Jetzt habe ich diese Scheinbuche einfach mal ein paar Wochen wachsen lassen. Sie hat schön neu ausgetrieben und ist gewachsen. Auch in der Spitze, die ich habe abschneiden müssen. Dor sieht es jetzt so aus, wie Ihr es auf den Bilden seht.


    Was ist Euer Rat: Soll ich es jetzt einfach wachsen lassen und es wird sich schon ein neuer "Leittrieb", eine Fortsetzung des Stammes herauskristallisieren, oder müsste ich irgendwie korrigierend / formend eingreifen?


    Danke für Eure Hilfe!


    Grüße
    SunStar
     

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    Rentner

    Guest
    Hallo,

    anhand der Bilder ist es sehr schwierig vernünftige Gestaltungstipps zu geben.
    Der Stamm-/Astverlauf ist nicht genau sichtbar.

    Ich versuche es dennoch:

    Im kommenden Frühjahr würde ich mit Austriebsbeginn den rot markierten Stumpen auf den blau markierten Ast absetzen.
    So erzielst du gleichzeitig eine gleichmäßige Verjüngung nach oben.
    Den blauen Ast dann nach oben in Pfeilrichtung drahten oder spannen.

    bild_03rfklj.jpg


    Das wäre mein Vorschlag.

    Im übrigen würde ich gleichzeitig alle anderen oberen Neuaustriebe auf 2-3 Augen zurücknehmen.
     
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