Schmarotzer Mistel - mein Ansiedlungsversuch

  • Klasse, hab ihn auch grade angesehen. Da ich meine Beere eh aus dem Holunder fischen will, werd ich sie mal ein bisschen quietschen und quatschen, will sagen quetschen.

    :rolleyes:

    Und dann das Lasso...und dann gucken wir mal, ob da irgendwann was aus der Beerenhöhle gewachsen kommt. Ich setz sie wohl doch auf einen Apfelbaum, wa? Kiefern hab ich keine, auch sonst keine Nadelbäume. Und währenddessen geh ich nach Laubholzmisteln Ausschau halten.
     
  • Billa, dein Experiment verspricht interessant zu werden! Ich bin schon mal beim Daumendrücken. Wenn deine Mistelsamen ausgehen, komm vorbei und bring ne Sichel mit, muss ja keine goldene sein, Leiter hab ich. Solche Pappelreihe wie entlang der Rhone gibt's hier nämlich auch. An die nächstgelegenen auf einem Apfelbaum kommt man aber leichter und ohne Sicherungsseil.

    Der schweizer Artikel und das Video sind wirklich spannende Beiträge, danke euch für die Links. Es würde mich nicht wundern, wenn die pharmazeutische Nutzung der Misteln mehr Bedeutung erlangt als die schweizer Autoren vermuten lassen, denn inzwischen gibt es Erfolge in der Behandlung bestimmter Krebsarten; meine Freundin hat schon vor Jahren eine Misteltherapie bei Brustkrebs bekommen (natürlich auch sämtliche klassischen Behandlungen, versteht sich), die sogar ausnahmsweise die Krankenkasse bezahlt hat, was normalerweise nicht der Fall ist. Und weil die Pharmaindustrie an der Mistelbehandlung nichts verdient, wird dafür keine Propaganda gemacht. Mal sehen, wann die systematische Mistelzucht beginnt!

    Und Billa ist dann die Pionierin. ;)
     
  • Hab' das Ding aus dem Holunder geklaubt und gequetscht...dann ist mir wieder eingefallen, dass ich ja keine Kiefern habe. Die einzigen Nadeldinger hier im Garten sind gerettete oder geschenkte Winzfichten. Hm...jetzt hockt sie halt im Miniweihnachtsbaum, der immer noch vorm Haus steht.

    :d

    P1270430.JPG P1270429.JPG

    Wenn sie leben will, MUSS sie jetzt keimen, sonst wird's halt nix.

    Hab' mal Kiefernmisteln und Fichten gegoogelt...wird schwer. :grins:

    Gibbet aber, voilà:
    https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/schutzgebiete/nabu-schutzgebiete/sachsen/05965.html

    In der Mitte der Seite neben dem Kreuzotternbild steht etwas.
     
    Hallo Billabong,

    ich könnte Dir einige kleine Kieferbäumchen schicken. Die sprießen bei uns an jeder Ecke.

    Ich finde das Experiment toll.

    ;)
     
  • Lieb von dir! Aber letztendlich will ich Laubbaummisteln haben, da ich bereits Laubbäume im Garten habe und eigentlich gar keine Kiefern haben möchte.

    ;)

    Ich versuche nur, das allererste Kerlchen zum Leben zu erwecken, wenn es schon mal da ist.

    :grins:
     
  • Hallo,

    die Tage sind noch verdammt kurz, aber jetzt habe ich es endlich einmal geschafft, zu überprüfen, was aus den Duzenden von keimenden Mistelsamen auf den Apfelbäumen geworden ist ... nichts!!! Ich habe keinen einzigen wiedergefunden, sie wurden wohl gefressen. ABER die nächste Generation von Laubbaummisteln leuchtet in schönstem Weiß bei derzeit Dauerminusgraden der Frühlingswärme entgegen ...

    Als Ursache für das Verschwinden der gerade keimenden Samen kommen entsprechend des Merkblatts Post #13 ja vor allem Meisen und Kleiber in Frage, und von denen gibt es hier einige. Immerhin konnte ich an versteckter Stelle zwei zweijährige Pflänzchen entdecken.

    Und eben noch auf einem Foto am Rande entdeckt und schnell hochgeladen: Das unterste Bild zeigt vielleicht doch einen einjährigen Keimling, dem wohl seine Knospe abhandengekommen ist ... aber mal schaun, ich werde ihn im Auge behalten!

    Wenn man jedenfalls experimentiert: Die gelegten Samen auf jeden Fall vor einem Zugriff durch Vögel schützen! Sie sind sonst weg ...

    Das angenehme ist hier, dass sich alles in Brusthöhe abspielt (und auch höher, klar). Aber zum Fotografieren vorhin musste ich die Arme noch nicht einmal hochrecken oder etwa klettern =)

    Gruß, Rudi

    PS: In einer Sache muss ich mich wirklich korrigieren: Ich hätte meine Hand darauf verwettet, dass die beiden so nah beieinander stehenden Apfelbäume dicht von Misteln bewachsen sind - stimmt nicht, es ist nur einer! Ich wäre ein schlechter Zeuge ... Die Mistel hat den Sprung nicht auf den zweiten Baum oder die zig anderen geschafft.

    ABER DAS WIRD SICH JETZT ÄNDERN ... =)

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    Zuletzt bearbeitet:
  • Ich war mir ja noch nicht so ganz sicher, ob die meinen auch tatsächlich Laubbaummisteln sind (trotz der eigentlich typischen Klebfaden-Reste auf der Borke), einfach, weil sie sich zwar auf dem einen Apfelnbaum extrem vermehrt haben, aber den Sprung zu keinem einzigen der Nachbarbäume geschafft ...
    NUN aber gestern der definitive Beleg: trotz minus drei Grad am Sonntag-Nachmittag bestes "Fädenziehen" nach dem Ausdrücken der Früchte ... wie im Film oben beschrieben/gezeigt. =)

    Bilder folgen
     
    also eines ... ,-)

    Forum Mistel 08 500.jpg

    Die Samen mit dem Fruchtfleisch kleben wirklich unglaublich - und
    das wie gesagt auch bei Minusgraden! Beim Zerdrücken und anschließenden
    Herausschlagen/-schwingen der Samen plus Fruchtfleisch kleben sie
    eigentlich IMMER an den Fingern. Oder sie fliegen durch die Gegend ...
    Mit etwas Übung klappts dann aber ab und an auch mit dem obigen Resultat. =)

    Gruß!
     
    Zuletzt bearbeitet:
    Kann man eigentlich auch getrocknete Mistelbeeren noch als Saatgut verwenden? Hab das Büschel von meiner Weihnachtsdeko aufgehoben. (Die Beeren sind natürlich nicht durch einen Vogel gegangen, sondern haften noch an den Ästen. ;))
     
    Rosabelverde,
    da hast du mich auf etwas gebracht! Bei mir hängt doch auch noch ein Mistelzweig mit Beeren und einen Apfelbaum hätte ich auch zur Verfügung.

    Was sagen die Experten? Kann das was werden oder nicht?

    Liebe Grüße
    CoMi
     
    Hallo #CoMi und Hallo #Rasabelverde,

    kein Experte, a b e r im Prinzip ist das wie bei allen Samen: Sie müssen bei der "Ernte" im Idealfall ausgereift sein. Ist das nicht der Fall, können sie ggf. noch eine Notreife machen, die aber bereits den Keimerfolg senkt. Und wenn jetzt noch die Notreife bei der konkret für die Mistelsamen ungewöhnlich hohen Raumtemperatur (wenn nicht an der Haustür angebracht) beschleunigt und damit verkürzt wird, ist das sicherlich auch nicht förderlich.

    Mir kamen neulich bei meinem Quetsch- und Schleuderexperiment (siehe oben) und obwohl schon Februar die Samen immer noch nicht ganz reif vor. Vor allem werden die Misteln für die Weihnachtszeit schon recht früh geerntet worden sein, denke ich, vielleicht zu früh. Es wird schwer ... aber versuchen, ist doch klar! =)

    Die Darmpassage spielt keine Rolle, dient eher der Verbreitung (hier: Zoochorie - Ausbreitung durch Tiere, genauer Ornithochorie - durch Vögel und Endochorie - mit Darmpassage (also wie die Elefantenvariante. Waren es nicht 70 % der Dschungelbäume der Primärwalder Afrikas und Indiens, die zur Keimung zwingend auf die Darmpassage bei Elefanten angewiesen sind, also obligat; bei uns "mit der Mistel" dagegen nur fakultativ).

    Gruß, Rudi
     
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