Schimmel an der "Außenwand"

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Hallo zusammen,
Ich habe mal wieder eine Frage....
Ich wohne in einer alten Kirche im Erdgeschoss mit kleiner Terrasse. Die Tür zur Terrasse liegt an der "Schlechtwetter-Seite", wie ich es nenne. Das heißt, wenn es regnet ist windet bekommt die Seite immer die volle Ladung ab. Nun habe ich vor einigen Wochen Schimmel an der Fußleiste links von der Terassentür entdeckt. Ich habe mir sofort die Wand von außen abgeschaut. Die Fassade ist überall mit Rissen versehen. Meine Vermutung war ganz klar- daher kommt es. Nun bin ich auch kein Experte. Also den Vermieter angerufen, der Hausmeister ist gekommen, hat den Schimmel eingesprüht, war auch nach 10 Minuten weg. Bei der Suche nach der Ursache sagte er " nein, das kommt nicht durch die Wand, das ist zu dick".
Ja, die Wand ist wirklich dick. Ich würde sagen 40-50 cm. Dennoch kann ich nicht glauben, dass dies nicht die Ursache sein soll. Immerhin kann der Wind doch sehr wohl die Feuchtigkeit in sämtliche Ritzen pusten, oder nicht?
Bisher ist der Schimmel nicht wieder aufgetreten, dennoch würde es mich mal interessieren, ob es nicht doch, so wie ich vermute von der Außenwand kommt. Hat jemand Ahnung davon, wie weit Feuchtigkeit durch Wände geht?
Am lüften kann es definitiv nicht liegen. Gelüftet wird hier genug....
Liebe Grüße
 
  • moinsen ich denke auch nicht das die Feuchtigkeit durch so dicke Wände gedrückt wird. Schliesslich diffundiert die Wand ja auch .... es müsste also schon sehr lange sehr heftig gegen die Wand regnen.
    Ich denke eher das dein "Problem" in der sogenannten kalten Ecke oder auch Wärmebrücke zu suchen ist.
    Umso dicker die ungedämmten Aussenwände sind desto wahrscheinlicher ist die
    kalte Ecke .

    Der damit verbundene Taupunkt sorg dafür das sich die vorhandene Luftfeuchtigkeit in diesen Ecken kondensiert und somit über das Kondensat zu Schimmel führen kann.

    Du kennst diese Beispiel sicherlich an den beschlagenen Brillengläser wenn man von kalten in einen beheizten Raum tritt.

    Abhilfe wäre eine Aussendämmung..... Wenn das nicht möglich sein sollte diese Stelle in Beobachtung halten Feutigkeit rechtzeitig entfernen, evtl für extra Belüftung sorgen ( Ventilator?) Keine Möbel zu nah an diese Wände stellen. Schimmel immer sofort entfernen und evtl mal mit Silikatfarbe neu streichen.


    Hey , Altbau eben ;)
     
    Danke für die Antwort.
    In der Ecke sitzt nur ein dicker Buddha und die Näpfe vom Gast Hund. Dementsprechend wird es mir sofort auffallen, wenn sich dort man wieder etwas bildet. Die Erklärung mit der kalten Ecke scheint mir logisch. Vor allem da die Tür manchmal morgens von innen beschlagen ist.
    Ich habe es auf jeden Fall und Beobachtung und sobald sich dort etwas bildet, wird es wieder eingesprüht.
    So schnell wird hier wohl keine neue Dämmung von außen an die wände kommen. Vor allem, da dem Vermieter momentan das Dach größere Sorgen macht. Nach jedem Sturm liegen mal wieder Ziegel auf dem Boden.
    Abwarten und Tee trinken :)
     
  • Ob Feuchtigkeit von aussen kommt, kann aus der Ferne niemand sagen. Zumal hier keiner den Wandaufbau kennt. Verputzt? Verblendet? Einschalig, zweichalig?


    In den allermeisten Fällen ist die Ursache Kondensation von Feuchtigkeit innen.
    Bei in einer 21° warmen Wohnung sind bei 100% Feuchte 18,2g Wasser pro Kubikmeter Luft gebunden. Bei 60% Feuchte sind das 10,9g. Der Taupunkt liegt da, wo 10,9g/m^3 100% entsprechen, das ist bei 12° der Fall. Ist eine schlecht isolierte Wand 12° kalt, sammelt sich hier Feuchtigkeit. Schimmel braucht übrigens deutlich weniger als 100%, 80% reichen da schon.


    Abhilfe:
    -Die Feuchtigkeit reduzieren (lüften, Entfeuchter, Wassereintrag beim Kochen und Duschen reduzieren, Wäsche nicht drinne trocknen etc.)
    -Kalte Wände vermeiden (heizen, isolieren, Wärmebrücken vermeiden)


    Eine gute Belüftung der betroffenen Stellen hilft indirekt, weil warme Luft dann die Wand etwas mehr aufheizt.


    Die früher alltägliche Art des Entfeuchtens stellte übrigens ein schlecht isoliertes Einglasfenster dar, an dem das Wasser runterläuft, sich unten in der Rinne sammelt und dann nach aussen gelangt. Die Glasscheibe schimmelt auch nicht. Im Altbau noch heute üblich. Die dünnen Scheiben im Rahmen einer Renovierung durch dicke Isolierfenster zu ersetzen führt dazu, dass nun die Wand der kälteste Punkt ist. Der Putz oder die Tapete leiten das Wasser nicht nach aussen, die Wand schimmelt. Dumm gelaufen.
     
  • auch ich glaueb eher nicht, dass wasser von außen die ursache des schimmels ist.
    normalerweise sind heizkörper nicht ohne grund unter fenstern und wo das - wie bei terrassentüren - nicht möglich ist, gehört eine bodenkanalheizung hin. oder eben fbh.
    fensterflächen - auch normales doppeltes isoglas sind immer noch sehr kalt und sicher kälter als eine 50iger wand. heizungen produzieren einen wärmeschleier, der das kondensieren an den fenstern verhindert.
    kann ich bei mir (48er mauerwerk) gut beobachten: in meinem überwinterungszimmer (normaler raum, der aber als abstellraum benutzt wird und meistens ungeheizt ist), kommt es ab etwa 2 grad außentemperatur zur kondensation an den scheiben. das sind natürlich auch isoscheiben.
    du schreibts ja auch, dass deine scheiben beschlagen sind - das sollte nach möglichkeit nicht passieren. ich denke, dass die feuchte eher von da in/an die mauer gelangt ist.
    also heizung anlassen nachts, keine absenkung. lüften/entfeuchten selbstredend.
     
    du schreibts ja auch, dass deine scheiben beschlagen sind - das sollte nach möglichkeit nicht passieren. ich denke, dass die feuchte eher von da in/an die mauer gelangt ist.
    Lies meinen Post nochmal...
    Doch, das sollte passieren. Wenn die überschüssige Feuchte an den Scheiben kondensiert, ist das super, den die Glasscheibe schimmelt nicht. Wenn die Scheibe bestens isoliert sind und die Feuchtigkeit stattdessen an der kalten Wand kondensiert, DANN hast Du ein Problem!
     
  • yo, nur mit einer isoscheibe ist das halt ein problem. bestenfalls verdunstet das wasser wieder in die raumluft, wenn sich die temperatur erhöht und die luft wieder feuchtigkeit aufmehmen kann - schlimmstenfalls suppt das wasser irgendwohin.
    grundsätzlich kann man sagen, dass in modernen, relativ dichten wohnräumen beschlagene fenster kein gutes zeichen sind - zu niedrige temperatur bei zuviel feuchte.
    in schlafzimmern läßt sich das halt gelegentlich nicht umgehen - wer schläft schon gern bei 20 grad?
    ich meine, ist jetzt auch müßig hier zu spekulieren, wo das problem liegt: fenster, kältbrücke (vielleicht irgendwelches metall in der wand)?, fecuhte von unten ist ja auch denkbar - ich bezweifle, dass es eine funktionierende horizontalsperre gibt, da ja von alter kirche geschrieben wurde.
    wichtig ist: ausreichend heizen (übern daumen gepeilt sollte die temp. nicht unter 20 grad absinken , um noch genügend feuchtigkeit binden zu können), lüften und alles vermeiden, was zu innenkondensation führen kann. ich denke, da sind wir uns einig.
     
    der Hausmeister sagte auch, dass die Feuchtigkeit auch von unten kommen könne. Sprich in diesem Fall die terassentür. Deswegen hat er die Fuge von der Treppe zur Tür vorsichtshalber mit Silikon abgedichtet.
    Hier wird es schnell kalt, ich habe fast 4 Meter hohe Decken und wenn ich tagsüber auf der Arbeit bin, dann ist die Heizung für gewöhnlich aus oder nur auf 1. Seit dem Schimmel heize ich mehr und bisher ist er ja auch nicht wieder aufgetreten.
    Es hat mich vor allem interessiert, ob Feuchtigkeit nicht doch so weit in die Ritzen dringen kann. Wenn man bedenkt wie stürmisch es war und die Mauer immer die volle Breitseite abbekommt... Ich bin jetzt auf jeden Fall schlauer :)
     
    es ist verständlichdass du bei 4m hohen decken heizkosten sparen willst - aber leider der falsche weg.
    wenn du heizung während abwesenheit ausschaltest, kühlen die wände aus - um so mehr heizlast brauchst du, wenn du sie wieder anschaltest, um sie wieder zu temperieren. vermutlich gibt es ja auch keine außendämmung.
    heizkosten sparst du so kaum - und für die paar euro ist der preis der schimmel.
    besser ist es, die räume eines solchen gebäudes moderat temperiert zu lassen um die 20 grad (der tatsächliche taupunkt jängt von einer menge faktoren ab - aber 20 grad, da mchst du vermutlich nichts falsch). tag und nacht.
     
    Er ist wieder da..... Diesmal direkt an der Terrassentür.
    Hab es erst mal mit bindulin eingesprüht. Das hat beim letzten Mal ja auch geholfen.
    Scheint ja nur keine Dauerlösung zu sein.
    Anfangs habe ich ja beim heizen gespart, das habe ich mir abgewöhnt. Werde gleich noch ein Foto von der Wand außen nachliefern...
    Menno, ich könnte heulen
     

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  • So sieht der ganze Bereich von außen aus. Ich habe das Gefühl, der Schimmel kommt immer dann, wenn es so wie im Moment tagelang regnet...
     

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  • Hi,

    hast du mal unter die Tapete gelugt, wie es da drunter aussieht?

    Und unter der Türe sieht es mir nach Rostflecken aus-Metallnägel? Ist es auf dem Türrahmen manchmal feucht oder naß?

    Sigi
     
    Ja das ist Rost. Die Fenster sind morgens manchmal beschlagen aber auch nur, wenn es wirklich kalt draußen ist.
    Habe die Tapete gerade vorsichtig angeschnitten, da sie sich eh schon von der Wand löst.
    Soweit ich sehen konnte, sah es darunter gut aus. Dennoch reißen wir das Stück gleich ab und tapezieren eben neu. Dann kann ich auch einen vernünftigen Blick auf die Wand werfen...
     
    Kältebrücke?
    Also der jetzige stand sieht wie folgt aus: Tapete ist an beiden betroffenen Stellen von der Wand. Das Mauerwerk zeigt schon schwarze Sporen. Mein Vater sagt, die Feuchtigkeit kommt durch die brüchige Fassade. Morgen habe ich einen Termin mit der Vermieterin. Da muss ne Lösung her...
     
    Neumodisch nennt sich das nun Wärmebrücke....:grins: kommt aber aufs Gleiche raus.

    Mess bitte die Feuchtigkeit in deinen Räumen mittels Hygrometer.
    Normwert sollte 60% nicht übersteigen....

    Sigi
     
    damit misst du aber nur die rel-Luftfeuchte... und die ist unmittelbar abhängig von der Raumtemperatur

    die kann sogar weit unter den normalen 60% liegen und trotzdem schimmelt dir die Wand davon.

    Eine zu hohe Raumluftfeuchte kann zwar auch ein Grund für Schimmelbildung sein, ist aber in der Regel eher selten der Fall.

    Wärmebrücken, kalte Ecken und der damit verbundene Taupunkt sind meisstens die Ursache.

    Gern herrangezogene Vermieterweisheit ist natürlich das fehlerhafte Lüftungsverhalten der pösen Mieter.

    TiFuTo , ich kann mir auch nicht vorstellen das die Feuchtigkeit durch die Fassade sickert.. selbst wenn es so wäre ...wir leben ja nicht im Regenwald und ich denke die Wand würde das wenn es denn vom Regen kommt diffundieren ..
     
    Ist die Fassade brüchig, gelangt Nässe durch den Putz ins Mauerwerk. Bis diese Nässe wieder abgetrocknet ist - dauert´s. Vor allem an von der Sonne abgewandten Seite.
    Dazu sind gerne Fenster- und Türeinfassungen undicht.
    Ständig auf 20°C heizen - heller Wahnsinn. Der Vermieter ist in der Pflicht und muß die Fassade sanieren.
     
    Es ist irgendwo einfach die Menge an rissen, die mir sorgen macht.
    Ich werde morgen einfach mal mit der Vermieterin sprechen. Das Problem scheint auch bei meiner vormieterin aufgetreten zu sein, denn ich habe entdeckt, dass genau die Betroffenen Ecken schon mal neu tapeziert wurden.
    abwarten und Tee trinken. Ich hoffe, dass die bereit sind zu helfen. Bin vor einem Jahr in diese Wohnung gezogen aus dem Grund, dass mir die alte ebenfalls unter den Füßen weggeganmelt ist.
    Dort hatte man mir 2 Wasserschäden verschwiegen, die von vormieterin verursacht worden. Nach 3 Monaten hatte ich 8 Wochen lang 3 trocknungsmaschinen in der Bude. Dazu wurde der Boden rausgerissen. Bin dann so schnell es ging da raus....
     
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